32tel-16tel Zählen

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Ich würde gerne von Meshuggah das Lied Bleed lernen. Da für mich 32tel neuland sind möchte ich das unbedingt mit einem Metronom angehen. Hat jemand eine Ahnung wie man das Zählt?
 
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Ich kenn niemand, der verbal oder im Kopf jede 16tel bzw. 32tel zählt. Bei moderater Geschwindigkeit 120bpm oder so gehts ja schon flott zu.

Mein Trick ist ein 8tel Klick zu verwenden. Vor so einem krassen Rhytmusgedresche stand ich noch nicht. Da hilft vielleicht sogar ein 16tel Klick, wenn der einen nicht in den Wahnsinn treibt. Vom feeling her spiele ich dann quasi wie wenn ich 8. und 16. auf ein normales Metronom spiele, aber durch die doppelte Geschwindigkeit habe ich dann 16tel und 32tel. Dann bleibt einem nur langsam anfangen und einüben und eine Referenz suchen, am besten die hi hat vom Schlagzeug. Ich geh an sowas meist nur mit 50% oder 25% der Geschwindigkeit rann udn quäl mich eine Weile bis der Ablauf klar ist.
 
also, zwei Sachen :)

1. grundsätzlich

32tel zählst du nicht anders als 16tel oder 8el.

Du "zählst" in dem Sinne überhaupt nicht. Du denkst in Abschnitten, in Portionen. Du nimmst dir einen "beat" - das kann eine Zählzeit sein, muss aber nicht - ich meine damit den Puls, den du bei der Musik fühlst. Auf diesen Beat kommt die Fein-Unterteilung in deine schnellen Notenwerte. Und eine Portion muss halt so klein oder groß sein, wie du dir es grad noch gut vorstellen kannst.
Es ist schwierig, sich längere Abschnitte als 6 Töne / rhythmische Werte einzuprägen, also 8 sind schon fast zuviel. Die schnellen 8 Notenwerte auf einer Zählzeit wären letztlich genau die 32tel.

Der wichtige Punkt und Trick an der Sache ist, dass du diese rhythmische Portion als Einheit betrachtest. Du zählst eben nicht die vielen feinen Unterteilungen in 32tel Notenwerte, sondern der Beat ist für dich "eins" und du haust das komplette Päckchen von 8 Noten raus, dann zählst du "zwei" und spielst wieder dein Päckchen Noten. Idealerweise ist es immer dasselbe Päckchen, das du auf jedem Beat wiederholen sollst.

So könnte eine allgemeine Antwort lauten, wie du mit 32teln umgehst.

2. speziell bei dem Song

hier wird es super erklärt



... Meshuggah sind halt ne etwas spezielle Band. Der Song besteht praktisch nur aus einem Ton und kaum jemand kann ihn nachspielen.
Das was ich oben im ersten grundsätzlichen Exkurs gesagt habe, kannst du für den Song so ziemlich vergessen.

Hier hast du so einen verrückten Ablauf, dass du besser gar nicht in "Takten" denkst. Das gerät viel komplizierter als es sein müsste:

- wegen der cross-rhythm-Verschiebung

- und wegen der abgefahrenen Idee, den Gesang nicht etwa am Anfang eines neuen Zyklus einsetzen zu lassen, sondern die Gitarre ist erst kurz nach "Beginn der Strophe" fertig mit dem intro-part. Diese Überlappung hat natürlich mit dem schon genannten Verschieben zu tun. Es wird nicht aufgelöst, sondern schiebt sich weiter nebeneinander her.

Hier bietet sich an, die Gitarrenfigur an sich als eine Einheit zu betrachten. Das ist keine Zählzeit des Taktes.
Die Gitarrenfigur kann man auf folgende Arten aufschreiben:
3-way-bleed_orig.jpg

all credits to Mile High Shred
Du siehst, der John, der es aufgeschrieben hat, hat das nicht in einen 4er Takt eingefügt, sondern jeweils so bezeichnet, als wäre es ein eigenständiger Takt: 3/4, 3/8 oder 3/16.
Das sind natürlich nicht die "richtigen" Taktarten, in denen du den Song zählen sollst. Das ist die Figur als Einzelnes betrachtet.

Wie man die Figur dann gruppiert erklärt er im Video und auch hier in den Tabs, sind unter dem Video verlinkt
http://www.milehighshred.com/blog/how-to-play-bleed-the-intro-on-a-6-string-guitar
 
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Alles was über 8tel hinaus geht kann ich persönlich nicht "zählen". Ich gruppiere das dann im Kopf in 4er und 8er Blöcke. Etwas kniffliger wird es noch bei Triolen, aber, dann gruppiere ich eben in 6er und 12er Blöcke. Ist nur zunächst etwas ungewohnt.
Was Meshuggah um speziellen betrifft, dort zähle ich überhaupt nicht sondern versuche nur auf den Groove und mein Gefühl zu vertrauen. Wenn man den Song oft genug gehört hat, fühlt man, was wohin gehört, denke ich.
 
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Ich würde da auch auf einen Klick mit 8-tel setzen und die 16-tel und 32-tel in kleine Gruppen unterteilen.
Wie immer langsam anfangen, bis diese Gruppierungen sich möglichst natürlich anfühlen, dann das Tempo
erhöhen.
Bei Triolen bilde ich mir auf kleine Grüppchen und "zähle" sie so: mi-di-li - mi-di-li
Klingt etwas komisch, klappt bei mir aber :D
 
Wie man sich das Riff genauer logisch unterteilen kann:

Der "Viertelbeat" geht ja klar aus der Hi-Hat des Schlagzeugs hervor. Das sich immer wiederholende Riff (bis auf die Tatsache dass die Gitarre zusätzlich noch die gespielte Note (5. Bund Bb-Saite) schrittweise einen Ganzton hochbendet) besteht, wie von michum geschrieben, aus einem Viererpaket 32tel-32tel-16tel-16tel.
Insgesamt umfasst das Paket also den Notenwert von einer punktierten Achtel (drei Sechzehntel) - sagen wir mal es hat den Wert von 3/16, wie ein mathematischer Bruch . Damit dieses Riff wieder auf eine Viertel aufgeht muss der "Zähler" durch vier teilbar werden, dann kommt das Riff wieder auf einen der Schläge bei "0/16", 4/16, 8/16 oder 12/16. (!Eigentlich müsste es ja 1/16, 5/16, 9/16 und 13/16 sein, das erschwert aber die Veranschaulichung!).
Grundschulmathe rausgekramt: :D KGV von 3 und 4 ist 12, d.h. immer nach drei Viertelschlägen geht das Riff auf.
Dieser Riffanfang verschiebt sich jetzt natürlich im Bezug zu einem ganzen Takt noch einmal, weil eine Figur aus drei Vierteln nicht auf einen sondern erst nach Drei Takten aufgeht, wie bei der Einzelfigur vorher auch. Grafisch etwa so, fett gemarkerte Zählzeiten sind jeweils ein Riffanfang.

|1 + 2 + 3 + 4 + |1 + 2 + 3 + 4 + |1 + 2 + 3 + 4 + |1

Und so mäandert mit ein paar Variationen das Riff sich dann so seinen Weg.

Was auch wichtig ist: Man kann das Riff in der Geschwindigkeit mMn NUR mit strengem Alternate-Picking spielen. Man kommt in Versuchung die 4er Figur mit DownUp Down Down zu spielen, da fällt dir nach ein paar Takten die Hand ab :redface:. Immer schön DownUp Down Up, das muss man erstmal in den Kopf bekommen aber später funktioniert es dann...die Handbewegung ist dann auch analog zum Uhrwerk im Video :D.
 
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Ich hab in Tux Giutar (Ähnlich wie Guitar pro 6) mir den Rhythmus erstellt. Sprich ein 3/4 Takt mit 2 Achteln und 2 viertel wie es
michum geschrieben hat. Danke Dafür!

Und dieser Takt wiederholt sich 50 mal auf Tempo 70. Der Nächste Takt ist genau Gleich, nur das Tempo ist 72 und der Nächste Takt dann auf Tempo 74 usw. Und des Spiel ich dann mit.

So habe ich meine besten lern erfolge indem ich es immer höre wie es richtig klingt und wenn man mit spielt ist man auch im Rhythmus. Was ich extrem Schwer finde ist es diese Akzente zu setzen das der Wechselschlag sich anhört wie Down picking.
 

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