Tropenholz in Gitarren

  • Ersteller Mc Poncho
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Diese "armen Länder" die du ansprichst werden an dem Holz sehr wenig verdienen. Und wenn sie etwas verdienen fließt es größtenteils in korrupte Systeme in denen sowieso nur die "Elite" das Geld bekommt. Also ich finde das Argument mit "den Geldhand zudrehn" schwierig!

Das ist natürlich nicht nur mit Holz so, genauso mit Erdöl, Diamanten oder sonstigen Rohstoffen.
 
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...
- Wertungsfrei : Wer hat Gitarren aus Tropenholz, bzw. hat diese aus dem
Grund gekauft ?...

- Wie sind Eure moralischen Bedenken ?

Gebt einfach mal Euren Senf dazu...

Der Senf kommt sofort.
Sehr viele haben Tropenholz in ihrer Gitarre: Palisander/Rosewoood als Griffbrett zum Bleistift.
Einige meiner Gitarren haben einen Mahagoni-Hals und -Korpus.
Und genau wegen des Mahagoni habe ich sie gekauft, denn nix klingt wie Mahagoni (meines Wissens).

Moralische Bedenken? Nö, denn der Anteil am Tropenholz, der für Musikonstrumente verwendet wird, ist schwindend gering.
Der Löwenteil des Holzeinschlages in den Tropen wird zu Papier/Cellulose verarbeitet, der größte Teil des Rests wird zu Bauholz oder japanischen Ess-Stäbchen verarbeitet.
Ein nicht unerheblicher Teil der Amazonas-Wälder wird schlicht und einfach abgefackelt, um Weideland fürRinder zu schaffen.

Der Musikinstrumentenbau ist nicht verantwortlich für tropische Kahlschläge, daher habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich mir eine Les Paul umhänge und losrocke.
Tschö
B.
 
.... Da scheinen viele auch noch nicht drüber nachgedacht zu haben.

Gibson verwendet keine Hölzer, die unter internationalen Artenschutz fallen.
Ferner verbaut Gibson in einem Jahr vielleicht die Menge an Tropenholz, die ein mittlerer Fensterbauer in einem Tag verbaut.
Die haben offenbar doch ein wenig nachgedacht.
 
Gibson verwendet keine Hölzer, die unter internationalen Artenschutz fallen.
Ferner verbaut Gibson in einem Jahr vielleicht die Menge an Tropenholz, die ein mittlerer Fensterbauer in einem Tag verbaut.
Die haben offenbar doch ein wenig nachgedacht.

ja, siehe meine Info zum thema FSC und gibson. wie gesagt, ein großteil der seriengitarren bei gibson ist derzeit mit FSC hölzern ausgestattet.
interessanterweise wirbt gibson damit gar nicht, die info findet man nur, wenn man auf der webseite des FSC nachschaut!
 
Ich finde es gut, das jemand dieses Thema in diesem Forum mal aufgreift.
Immerhin geht es hier um unsere Umwelt und das Thema zieht momentan ja genug Kreise!

Auch wenn ich selbst der Meinung bin, das eine Gibson aus Mahagoni sein muss, so solte man das Thema nicht gleich unter den Tisch fegen.
Ich glaube, wenn Gitarrenbauer auf die Edelholzbestände von großen Schreinereien zugreifen könnten, könnte man ohne weiteres mehrere Jahre Top Hölzer verwenden ohne auch nur einen Baum fällen zu müssen. Auf dem Markt tummeln sich unmengen von Reserven was solche Hölzer angeht und man könnte ohne weiteres neue Bäume züchten.

Das Problem sind hier nur die Preise. Holz welches aus den Urwäldern bezogen wird, kostet zuerst einmal nichts, dagegen kostet das züchten solcher Bäume schon jede Menge.
Soll bedeuten, das die Lager mit genau diesen Urwald-Hölzern gefüllt werden um nicht später gleich das teurere Zuchtholz kaufen zu müssen.

Wie ich anfangs schon sagte, finde ich eine Mahagoni Gitarre auch sehr ansprechend und würde mir diese auch kaufen wenn sie nicht aus gezüchtetem Holz ist, aber Gedanken kann man sich schon machen.
Auch ein Gitarrenbauer hat da keine große Wahl, weil immerhin ist der Kunde König und der bezahlt die Brötchen!
 
Gibson verwendet keine Hölzer, die unter internationalen Artenschutz fallen.
Ferner verbaut Gibson in einem Jahr vielleicht die Menge an Tropenholz, die ein mittlerer Fensterbauer in einem Tag verbaut.
Die haben offenbar doch ein wenig nachgedacht.
Es geht mir nicht um Gibson, die da noch nicht drüber nachgedacht haben, sondern um die Künstler, die solche Gitarren nutzen, auf der anderen Seite aber auf große Tier- und Naturschützer machen. Die machen sich aber offensichtlich wenig Gedanken um die Hölzer machen, die dafür abgeholzt werden müssen und wahrscheinlich keine Chance haben, nachzuwachsen. (Es geht mir gar nicht um Artgeschützte Bäume, ich gehe mal einfach davon aus, dass die nicht benutzt werden)

Ich glaube irgendwie überhaupt nicht, dass der Gitarrenbau wenig Holz verbraucht da viele Hölzer die für den Instrumentenbau gefällt werden sich später als ungeeignet herrausstellen werden (Fehler im Holz o.ä.) und der Gitarrenbau auch relativ viel Verschnitt produzieren wird. Es wird ein geringer Anteil sein, aber zu meinen, dass er zu vernachlässigen ist, finde ich ein wenig vorschnell gehandelt bis man nicht genauere Informationen bzw. Zahlen dazu hat, die 3% die mal genannt wurden hörten sich nämlich für micht nicht nach bewiesener Tatsache an.

Das Gibson damit nicht wirbt ist mir schon klar, die wollen den Mythos teures, vielleicht sogar illegalles, toll klingendes Tropenholz das ander nicht haben natürlich aufrecht erhalten.

Alles nur meine Meinung und ich will keine dafür verurteilen, dass er eine solche Gitarre hat, ich hatte auch mal eine aus Mahagoni und meine Tele hat immernoch ein Rosewood Griffbrett.. :) :rolleyes:

Ps: Ich mag Rise Against trotzdem. :eek:
 
Also wenn man's so will und Bedenken hat kann man gar kein Holz mehr verwenden. Im Baumarkt gibt's Sibirisches Nadel-Holz, auch illegal abgeholzt, interessieren tut es keinen, nur evtl. weil's als Zuchtholz deklariert wird :D
Fakt ist, kaum ein Gitarrist könnte sich die Edelhölzer leisten welche z.B. zur Yachtverkleidung/beplankung verwendet werden. Wie schlimm der Schlag von Edelhölzern sein mag weiss ich nicht, er gefährdet mit Sicherheit die Arten, schlimmer für den Regenwald ist aber mit Sicherheit nicht der schlag einzelner Bäume die gezielt ausgesucht werden sondern die komplette (Brand-)Rodung, die verseuchung mit Erdöl die momentan in Südamerika gang und gebe ist, sowie das Quecksilber welches das Wasser verseucht was aus der Goldgewinnung stammt.

Schlechtes Gewissen? Das müssen wir haben, und zwar komplett, mal wieder nur auf's (Edel)Holz zu pochen ohne darüber nachzudenken was wir sonst nocht so täglich an Umweltsauereien anstellen halte ich wie so Vieles für Heuchelei. Mit Sicherheit ist es ökologisch sinnvoller Holz zu verbauen als Metalle oder Plastik. Und wenn man Gitarrenherstellern glauben schenken darf stammt das meiste Holz aus Anbau und nicht aus Raubbau. Schlechtes Gewissen habe ich daher keines, zumal eine gut gebaute Gitarre auch locker 30 Jahre und länger in Benutzung ist, aber wehe ich schmeisse mein Auto an, dann kommen mir inzwischen schon Gewissensbisse.
 
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Der komplette Verzicht auf die Verwendung von Tropenhölzern führt ja auch nicht automatisch zum Erhalt der Regenwälder, sondern kann durchaus die gegenteilige Wirkung erzielen: Viele Regierungen und reg. Verwaltungen betrachten unverkäufliches Tropenholz als Verschwendung von Anbaufläche, die anderweitig nutzbringend bebaut werden kann, z. T. als Obst- oder Kaffeeplantage (Südamerika) oder auch zum großflächigen Anbau von Opiumfeldern (Südostasien) - was zur kompletten Abholzung und sogar Vernichtung (Verbrennen!) der Tropenhölzer führen kann; geschehen im größeren Umfang in den 80ern, glaub' ich, in Malaysia.
Planvolles Verwenden von Edelhölzern (vor allem für langlebige Produkte) verbunden mit gezieltem Wiederaufforsten (ja, ich weiß, dauert etwas länger;) ) kann ökologisch wie ökonomisch durchaus sinnvoller sein als Boykott!
 
Hi, also wenn Tropenholz für eine gute Gitarre verwendet wird, die dann auch Jahrzehnte in Gebrauch ist, und nicht wie Möbel nach ein paar Jahren auf den Müll kommt, finde ich die Verwendung von Tropenholz nicht so schlimm. Außerdem gibt es ja bereits eine Menge Gitarren, die das Holz haben, man kann ja bei neuen Instrumenten darauf verzichten.

Also wenn sowas dabei rauskommt, dann finde ich das schon verführerisch!

Wenn man aber eine Billig-Gitarre draus macht, die nach kurzer Zeit genauso wie die Möbel auf dem Müll landen, finde ich es nicht OK.
 
n.

Also wenn sowas dabei rauskommt, dann finde ich das schon verführerisch!

Ich fügs mal ein:

RWTimg03.jpg


Sabber...:rolleyes:

Bei der würde ich auch schwach werden. Zu dumm nur, daß Rosewood Gitarren, noch dazu Telecasters in Rosewood, doch etwas zu unausgewogen klingen würden.
 
Wieso unausgewogen?

Laut der Beschreibung kam die bei den Beatles zum Einsatz, da glaube ich nicht das die nicht klingt.
 
Wieso unausgewogen?

Laut der Beschreibung kam die bei den Beatles zum Einsatz, da glaube ich nicht das die nicht klingt.

Daß sie nicht klingt, habe ich auch nie behauptet.
Das Problem bei einer Palisander-E-Gitarre ist halt die Überpräsenz des Bassanteils bzw. der Tiefmitten und der Höhen und dem Vorhandenseins eines gewissen Mittenlochs.

Vor einigen Zeiten hatte ich mal einen Les Paul Special Nachbau mit reinem Palisander Korpus in der Hand. Dieses Klangbild war trotz eingeleimten Mahagonihals und Humbuckern mehr als deutlich.

Eine normale Tele kann schon ganz schön harsch klingen, in Kombi mit Palisanderkorpus durchaus noch erhöht.

Die angebotene Rosewood Tele hat definitiv für den, der nach diesen Sound explizit sucht, seine Existenzberechtigung. Man sollte aber schon wissen wie sie klingt, bevor man zuschlägt. Als Allrounder ist sie weniger geeignet, sondern eher ein spezielles Nischenprodukt. Dafür ist sie auch gemacht worden. Bildschön ist sie ja.
 
Das Thema ist zwar schon alt, aber dennoch möchte ich etwas ergänzen :)
Inzwischen gibt es von VGS die Polaris-Serie komplett ohne Tropenholz. Im G&B wurde die P10 vorgestellt bzw getestet und für gut befunden.
Nachdem mir die verschiedenen Mahagonis, die unser Händler vor Ort anzubieten hat, klanglich nicht gefallen haben, habe ich das Experiment VGS ohne Tropenhölzer gewagt. Ich muss sagen die Gitarre entspricht dem was im Test von G&B beschrieben wurde. Sie hat einen sehr klaren Klang und lässt sich gut spielen. Wer auf warmen Mahagoniklang steht wird vermutlich nicht glücklich, wer es klar und direkt mag sollte auf jeden Fall einen Test wagen.
Die Optik ist natürlich wie immer Geschmackssache;) (Mir gefällts:great:)
 
Vorwiegend spiele ich Fenderstyle Gitarren die aus Erle, Esche und Ahornholz gemacht sind, aber die Griffbretter sind auch bei allen aus Palisander.
Ahorngriffbretter mag ich nicht von der Optik und Schmutzanfälligkeit. Gäbe es eine Alternative zu Palisander/Ebenholz würde ich nicht lange zögern, aber leider gibt es kaum Hersteller mit dunklen Fingerboards aus europäischen Hölzern. Von Gibson gabe es früher mal toasted Ahorn Griffbretter, aber ist wohl nicht so gut angekommen. Nachfrage bestimmt das Angebot und solange die Käufer so konservativ sind und solche Produkte meiden werden weiterhin Palisanderbäume gefällt.

Mit Plantagenholz aus den Tropen kann man nicht unbedingt sein Gewissen erleichtern, weil die Plantagen dort angelegt sind wo früher der Urwald war. Ja schön der Wald wurde aufgeforstet, aber die Plantagen sind meistens Nutzwald (Monokulturen) und dann gibt es da auch noch die Palmölplantagen für Produkte wie Bio-Diesel, aber das ist ne ganz andere Haus-Nr. und wäre zu viel OT.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi @dAL ,

zunächst willkommen an Bo(a)rd :).

Es ist zwar nett, dass Du uns Deine Erfahrung mit der CITES-freien Polaris-Serie von VGS mitteilst, aber dabei handelt es sich um eine Akustik-(Western-)Gitarre und wir sind hier im E-Gitarren-Fachbereich. Ich lass den Beitrag trotzdem hier stehen (Newbie-Bonus ;)), schließe aber jetzt diesen Thread, da es zum Thema CITES/Tropenholz zielführendere/aktuelle Threads und Diskussionen gibt.

Laß Dich von den "frotzelnden" Bemerkungen altvorderer :D User
....'Vintage' mit 10 Jahren....
nicht davon abhalten, hier im MB Fuß zu fassen - es gibt reichlich Interessantes zu entdecken.

Vielleicht könntest Du ja im "richtigen Sub" und auch mit ein paar Bildern etwas mehr zu Deiner Polaris erzählen - würde (nicht nur) die Akustik-Gitarreros bestimmt interessieren :).

LG Lenny
 
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