9V-Block-Akku im Gigbag abgeraucht ...

MrC
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Hallo liebe Elektrik-Experten,

gestern vor der Bandprobe zwei Akkus (9V-Blöcke) nachgeladen und zusammen in einer Seitentasche meines Gigbags verstaut. Einer der Akkus kam heute SO wieder zum Vorschein:

upload_2017-4-22_14-36-14.jpeg


Der andere Akku sieht äußerlich völlig normal aus, das Gigbag sowie die Instrumente haben auch nichts abbekommen, von daher große Erleichterung ...

Jetzt aber die Frage an euch Experten: wie kommt so was zustande? Haben sich die beiden Akkus quasi kurzgeschlossen, da sie beide in derselben Seitentasche lagen? Oder habe ich einfach mit dem Akku (von der Marke seht ihr's: Aldi-Produkt) Pech gehabt, und er ist aus freien Stücken aus seiner Existenz getreten?

Würde mich über Antworten freuen, die sicherlich auch für manchen anderen User aufschlußreich sein können und hoffentlich anderweitige, evtl. schwerwiegendere Akku-Vorfälle vermeiden helfen ...

Bässten Dank

MrC
 
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Das is ja ein Ding...:eek:

ich kann da nur mutmaßen, denn bei den in der Presse breitgetretenen jüngsten Fällen ging es immer um Lithium-Ionen Akkus, hier hat es aber einen der als ausgereift geltenden Nickel Metallhydrid Akkus erwischt. Ich vermute mal, daß er kurzgeschlossen wurde, möglicherweise durch Dauerkontakt mit dem Metallgehäuse des anderen Akkus. Dadurch fließt der größtmögliche Strom durch die Zellen, der diese erwärmt. Normalerweise geht man davon aus, daß einem 9V Block allerdings 'die Luft ausgeht' bis die Erwärmung einen kritischen Punkt erreicht hat, offensichtlich ist die Leistungsfähigkeit mittlerweile aber schon ausreichend, um die für die Isolation verwendeten Kunststoffe so zu erweichen, daß die bei Druck von außen die Stabilität des ganzen Aufbaus gefährden.
Insofern: Akkus (und auch die 'normalen' herkömmlichen Batterien) immer so verwahren und transportieren, daß die Pole keinen Kontakt mit leitenden Materialien bekommen können. Am einfachsten ist eine Transportbox, oder einen Klebestreifen drüber kleben.
Ganz ausschließen kann man natürlich einen Herstellungsfehler auch nicht, wenn ich den auch bei den immer gleichbleibenden automatisierten Vorgängen für eher unwahrscheinlich halte.
 
Sieht ganz nach einem starken, mit viel Wärmeentwicklung verbundenen externen Kurzschluss aus. Da Akkus gegenüber vergleichbaren Batterien einen sehr geringen Innenwiderstand haben, sind die Kurzschlußströme sehr hoch - es wird heiß! Daher Akkus immer so verpacken, daß über die Kontakte kein Kurzschluß entstehen kann. Ein thermal runaway, wie es gelegentlich bei Li/LiPo Akkus vorkommt (die berühmten brennenden Handys im Flieger), ist mir bei dem o.g. NiMH nicht bekannt.

Sehe gerade, Uli war schneller!
 
Schon mal vielen Dank für eure Antworten, dann werde ich in Zukunft die Akkus immer in getrennten Taschen verwahren.

Kurze Zusatzinfo: den anderen, äußerlich unbeschädigten Akku habe ich vor einer Stunde testweise ins Ladegerät gesteckt, er nuckelt fleißig Strom zum Wiederaufladen. Dabei war er ganz frisch geladen ... das bestätigt die Vermutung eines Kurzschlusses zwischen den beiden Akkus ...

Also, Appell an alle Leser: seid schlauer als ich, packt die Batterien / Akkus immer in getrennte Taschen oder pappt einen Klebestreifen über die Kontakte (natürlich nur für den Transport) ...
 
Getrennte Taschen reichen da nicht, der kurzschluß kann mit jedem leitenden Gegenstand passieren, besser wären Gummikappen oder.. die unschöne Lösung die ich verwende... ich gebe Akkus und Battiern immer einzeln in alte Taschentuchpackungen (diese Plastik 10er Packungen) die isolieren und man kann sie zumachen.
 
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Hmmm ... wäre doch eine Produktidee für Thomann: ein kleines Case mit Schaumstoffinlay, in das verschiedene Batteriegrößen reinpassen ...

Die Idee mit den Taschentuchverpackungen gefällt mir aber auch ...
 

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