Suche Rat zum Übungsaufbau, Steigerungen und Fortschritten

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Hallo zusammen,

ich nehme nun seit etwas über einem Monat Bassunterricht - 1x pro Woche 45 Minuten Einzelunterricht. Hab zwar eingestaubte musikalische Vorerfahrung (8 Jahre Keyboard während meiner Schulzeit - mittlerweile 12 Jahre her), hatte aber vorher noch nie ein Saiteninstrument in der Hand. Von der Warte her mache ich anscheinend ganz gute Fortschritte, bei ca. 1 - 1,5 Stunden Üben pro Tag.

Gar nicht so einfach, meine Frage zu beschreiben... ich versuche es mal am Beispiel von letzer/dieser Woche deutlich zu machen:

Mein Basslehrer hat mir im Unterricht am Dienstag zwei Fingerübungen (siehe Anhang) gezeigt, die ich zunächst etwas holprig in der Stunde nachgespielt habe. Zu Hause werfe ich dann das Metronom an und starte die Übungen bei 60 BPM, bis ich sie sauber und flüssig hinkriege. Dann steigere ich das ganze um 10 Schläge usw. usf... mittlerweile klappen 90 BPM ganz gut.

Ich könnte das also stur jeden Tag durchziehen und so diese beiden Übungen immer besser spielen, wovon in gewissem Maße ja auch vieles andere profitiert. Allerdings frage ich mich, ob es so sinnvoll ist, nur diese beiden Übungen zu machen. Eigentlich würde ich meine Übungszeit lieber aufteilen... z.b. in 25 min Rhythmus mit einfachen Notenwechseln - 5 min Pause - 25 min Fingeryoga - 5 min Pause - 25 min noch irgendwas.

Problem dabei: im Unterricht blieb bislang nicht soooo sehr viel Zeit, in der man mehr als 2 Übungen wirklich so durchsprechen und "anüben" konnte, damit ich sie auch ohne Probleme daheim fortsetzen kann. Deshalb muss ich mir selbst was raussuchen, um den Übungsalltag ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten. Und in dem unglaublich großen Angebot an Basstutorials auf Youtube (Talkingbass, Florians Bassunterricht etc.) verliert man schnell den Überblick.

Nun ist die Frage, ob ich:

a.) zu viel auf einmal will und mich stattdessen wirklich intensiver auf das konzentrieren sollte, was ich aus dem Unterricht mitnehme
oder
b.) mir selbst zusätzlich was raussuchen sollte

Im Fall von b.) würde ich mich über guten Rat freuen, worauf ich da den Fokus legen sollte, da ich wie gesagt allein bei den ganzen Videos von Florians Bassunterricht nicht weiß, wo ich anfangen soll. Ganz blöd gesagt: ich find alles geil und würde alles gern können.

Kurz: ich möchte gern möglichst strukturiert und effizient an die Sache herangehen.

Schönen Gruß aus Hannover
rootbert

PS: ich kann leider keine .gp4 Dateien aus meinem TuxGuitar hochladen :(
 
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Charlie Parker hat einmal gesagt: "First you learn the instrument, then you learn the music, then you forget all that shit and just play"

Ich fürchte, du bist halt wirklich erst bei Schritt 1

Daran führt auch meines Erachtens kein Weg vorbei. Dein Körper muss erst einmal die neuen Bewegungen erlernen und ertragen, vornehmlich die Finger und Arme, aber auch die Schultern und Hals.
Dabei geht es in erster Linie darum, dass du von Vornherein eine Technik erlernst, die dir später a) keine Beschwerden bereitet und b) dich nicht am Vorankommen hindert (schlechte Technik schränkt ein, Geschwindigkeit, Spannweite, Sauberkeit etc)

Die Übungen hierzu sind mitunter mega nervig und öde, lassen sich aber nicht gänzlich vermeiden, vor allem nicht zu Beginn.

Bald wirst du "musikalischere" Übungen machen können, Arpeggios und Fingersätze für Skalen, letztere in Dreier- oder Vier-Päckchen durcharbeiten. Das klingt dann schon eher nach Musik.
Ja, und natürlich wird dich dein Lehrer auch auf Songs loslassen. In beinahe keinem anderen Instrument ist man so schnell am Songs spielen. Man denke an den Klassiker Bass-lern-Witz ;)

Was mir damals sehr über die Eintönigkeit hinweg geholfen hat, war das Üben zum Drum Computer anstelle zum einfachen Metronom.
 
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Also mit der "Eintönigkeit" hab ich prinzipiell überhaupt kein Problem... ich weiß ja, wohin es irgendwann führt :) Und dass das später auch ganz anders wird, ist mir auch klar :D

Ist halt die Frage, ob ich wirklich nur ein-zwei eintönige Übungen rauf und runter spielen soll, oder ob es für schnelleren Fortschritt besser wäre, das auf 3-4 eintönige Übungen (vllt. aus verschiedenen Kategorien wie eben Rhythmus, Fingerübungen, Theorie etc.) zu erweitern :)

Wenn mit Skalen Tonleitern gemeint sind: Dur, Moll und Pentatonik krieg ich schon sauber (langsam) hin - das Muster ist ja immer das gleiche. Anhand der Tonleitern und den Ausdrucken (siehe Bild) lerne ich auch nach und nach das Griffbrett auswendig.

Kannst du in Sachen Drumcomputer n gutes (kostenloses! :D ) Programm empfehlen?
 

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Als App kann ich dir "Loopz" empfehlen, oder einen stand alone old school drum computer vom Gebrauchtmarkt
 
Gratulation rootbert, dass du dich für das beste Instrument der Welt entschieden hast! Mit 1 bis 1,5 Stunden am Tag investierst du sicher mehr Übezeit als die meisten anderen Bassanfänger. Dein Lehrer sollte dein Übepensum daraufhin abstimmen.
Sicher gibt es Übungen, die du auch so in deinen Übeplan einbauen kannst. Z.B. Leseübungen, die Noten auf dem Griffbrett. Rhythmisch lesen kannst du ja schon vom Keyboard her. Note-Location Übungen, also eine Note überall auf dem Griffbrett finden (mit Metronom).
Bei mir war es immer so, dass nach einiger Zeit stupiden Runterspielens einer Phrase meine Aufmerksamkeit sank. Dabei kommt es stark auf Präzision, weniger auf Geschwindigkeit an. Schon deshalb musste bei mir immer etwas Abwechslung her.
Ausserdem gab es für mich nichts motivierenderes, als zu (zu Anfang einfachen) Playalongs zu spielen oder coole echte Riffs zu üben. Das sollte auch mit dazu gehören.
 
then you forget all that shit and just play"
Schönes Ding :)

Hatte mich beim lesen auch gefragt, was man heute beim Erlernen von Instrumenten für "Probleme" hat...
Du willst viel, begrenzt dich und stehst dir jedoch selbst im Weg. Du musst dich scheinbar mit Trainungseinheiten selbst zum üben motivieren ? Warum setzt du dir zeitliche Grenzen ?
Wenn ich daran denke wo ich beim erlernen des ersten instruments überall und immer gespielt habe...der Wille war einfach so massiv da, dass Zeitfenster und Organisation nicht vorhanden waren.
Man hat einfach gemacht. Zb. ging damals Fernsehen schauen abends garnicht mehr ohne das instrument in der hand zu halten. Ohne verstärker. Einfach so. Hauptsache in der Hand und irgendwas machen damit.
Übungen können mMn auch die Lust am musizieren nehmen. Daher sehe zumindest ich es so, dass man diese nicht nicht zuviel Gewicht schenken sollte.
Stichwort Lieblingsmusik. Spiele deine eigene Lieblingsmusik nach, zur CD oder nimm die musikalische Übungsversionen aus dem netz her etc. Übungen ergeben sich da von alleine. Wenn keine Notenkenntnisse vorhanden, nutze Tabs.

Grüße
CaptainFuture :great:
 
@II-V-I Danke - Loopz guck ich mir zu Hause mal an. Ist hoffentlich für Android ^^

@filmchen Ich werd ihn morgen mal auf das Übepensum hinweisen. Mal gucken ob es da Schwierigkeiten mit der Sprach- und Mentalitätsbarriere gibt :D ... er ist n tiefenentspannter Brasilianer und ich muss ihn sicher n bisschen drängeln, dass er etwas kritischer wird, weil ich auch n kleiner selbstkritischer Perfektionist bin :D ich werd eben gern gefordert.

Note-Location-Übungen mache ich schon, wobei ich mir da noch ne adäquate technische Lösung einfallen lassen muss. Bisher lasse ich mir mit ner Zufallszahlfunktion in Excel random Töne ausgeben, die ich dann nachspiele. Allerdings ist das insofern noch nicht ganz optimal gelöst, da die Seite irgendwann zu Ende ist und ich so ca. alle 20 Töne neu aktualisieren bzw. weiterscrollen muss, was das ganze auf Dauer etwas umständlich macht. Hat da jemand noch n kreativen Lösungsansatz?

Das mit der Aufmerksamkeit ist nicht unbedingt ein Problem... ich bin auch nach ner Stunde noch konzentriert und motiviert, selbst wenn ich die ganze Zeit das gleiche Fingeryoga runtergerattert habe.

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass man nicht das üben soll, was man schon kann - logisch. Nur ist die Frage, ab wann man eine Übung 'KANN'? Beispiel meiner Finger-Aufwärmübung: bis 80 BPM krieg ich sie fehlerfrei und sauber hin. Bei 90 muss ich mich schon ziemlich konzentrieren. Ab 100 wird's entweder holprig oder unsauber. 'KANN' ich sie jetzt schon und sollte mich vordergründig etwas anderem widmen (ohne sie ganz zu vernachlässigen) oder ist es besser, mich weiter fokussiert dranzuklemmen? Sprich: ab welchem Level macht es unter dem Aspekt "Nichts üben, was man schon kann" Sinn, sich etwas neues zu suchen, um den Lernfortschritt möglichst effektiv zu halten?

Ist es sinnvoll, in meinem Anfängerstadium z.b. schon an Sachen wie der Hazard-Exercise ( ) zu arbeiten? Da sind zumindest deutliche Fortschritte erkennbar... beim ersten mal ausprobieren dacht ich mir "What the actual..."... wie soll das denn gehen?

petrucci.jpg

... aber nach ein paar Versuchen merke ich deutlich, dass es immer besser geht.

Soweit so gut erstmal ;) bis später!

@CaptainFuture ich glaube, du hast mich ein bisschen missverstanden.

Selbst motivieren muss ich mich nicht... die Motivation und die Lust zu spielen sind nahezu im Übermaß vorhanden ;) keine Sorge. Ich nehme den Bass wann immer es möglich ist in die Hand. Allerdings bin ich aufgrund einiger anderer Verpflichtungen und Vollzeitjob dazu gezwungen, mich zeitlich ein wenig einzuschränken... Und genau deshalb möchte ich die vorhandene Zeit eben möglichst effektiv nutzen. Die 1- 1,5 Stunden sind auch eher so als Minimum angesetzt. Das ist die Zeit, die ich pro Tag ohne Wenn und Aber mindestens übe, bis ich den Bass eben wegstellen muss (weil ihn mir Madame z.b. sonst wegnimmt und ihn einschließt :D )

Nur dieses "Hauptsache irgendwas damit machen" stellt mich unter der Prämisse, dass ich den Bass eh wann immer es geht in der Hand habe, wirklich nicht zufrieden. Zumindest nicht in meiner jetzigen Anfängerphase. Da möchte ich, wie in allem anderen auch, lieber strukturiert und zielorientiert rangehen. Insofern ist es hoffentlich verständlich, dass ich mir den einen oder anderen Gedanken mehr mache, wie ich das beste aus meiner Zeit rausholen kann.

Oder ist das Laissez-Faire-Prinzip mit "mach watte willst, Hauptsache du machst" wirklich das nonplusultra? Kann ich mir bei aller Liebe nicht vorstellen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@II-V-I Danke - Loopz guck ich mir zu Hause mal an. Ist hoffentlich für Android ^^

Ja, ist es. Es sind ein paar Grooves, mehrere Styles. Basiert auf Samples und lässt sich im Tempo gut anpassen. Alternativ gibt es noch ganz gute Bass Backingtracks auf youtube, aber die lassen sich ohne weiteres* nicht im Tempo anpassen.

*) als MP3 mit einem der gängigen Mediaplayer geht das dann so einigermaßen

Note-Location-Übungen mache ich schon, wobei ich mir da noch ne adäquate technische Lösung einfallen lassen muss. Bisher lasse ich mir mit ner Zufallszahlfunktion in Excel random Töne ausgeben, die ich dann nachspiele. Allerdings ist das insofern noch nicht ganz optimal gelöst, da die Seite irgendwann zu Ende ist und ich so ca. alle 20 Töne neu aktualisieren bzw. weiterscrollen muss, was das ganze auf Dauer etwas umständlich macht. Hat da jemand noch n kreativen Lösungsansatz?

http://garywillis.com/pages/lessons/read.html


Zum Üben am Anfang: Es gibt mehrere Bereiche im Zusammenhang mit dem neuen Instrument und der Musik an sich, die man als Anfänger erlernen muss. Ich zähle jetzt mal lose auf, was mir gerade so einfällt. Keine Garantie auf Vollständigkeit oder richtige Reihenfolge ;)

* Technik
- Greifhand: Haltung, Fingersätze, Lagenwechsel, Saitenwechsel
- Anschlagtechniken, Hier zuerst der zwei-Finger-Schlag
- Kraft- und Tempoübungen

* Notenlesen
- siehe oben den Link; Noten sollte man lesen können, inwieweit man aber vom Blatt
lesen und Spielen können muss ist abhängig von dem, was man mal machen will.
In der Bigband oder dem Orchester, als Studiomusiker, da sollte man das flüssig können

* Harmonielehre
- Basis-Harmonielehre über den Klang (wie klingt Moll, wie klingt Dur etc)
- Akkordspiel über Arpeggios lernen, Terzschichtung -> Stufentheorie -> Modi
- später: Besonderheiten, harmonisch Moll, melodisch Moll etc.

* Ausdruck
- Dynamik (laut-leise)
- Rhythmik
- Phrasierung (Tonbildung und Variationen, Slides, Vibrato, String-Bending, Hammering- & Pull-off etc.)
 
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@II-V-I Heißen Dank!

Das Tool bei garywillis ist prinzipiell genau das, was ich mir vorgestellt hab. Coole Sache! Allerdings ist der nötige Schritt 1 dafür erstmal das Notenlesen... das konnte ich vor Urzeiten mal. Das werd ich mir auch wieder aneignen, allerdings wird es wohl noch 1-2-3 Tage dauern, bis ich das flüssig hinkriege. Bis dahin wäre das ganze halt mit "Beschriftung" E - C - B - A# etc. recht praktisch.

Kann man sowas möglicherweise auch über TuxGuitar basteln? (Da könnte man ja sicher auch mal im Gitarrenforum nachfragen, denke ich)

Technik: ist hauptsächlich im Unterricht dran, bzw. suche ich mir da eben nach und nach YT-Tutorials raus, da das der momentane Hauptteil meiner Übungen ist. Mein Ziel ist es, mir von vornherein eine saubere Technik und vor allem das Handwerkszeug anzueignen, auf dessen Basis ich später möglichst viel selbst erarbeiten und umsetzen kann. Es geht mir ausdrücklich nicht darum, direkt am Anfang ein einfaches Riff auswendig zu lernen und mich dann über einen schnellen, aber oberflächlichen Erfolg zu freuen. Ich möchte da lieber nachhaltig rangehen. Deshalb kann ich eben mit dem "spiel doch einfach was du willst" nicht so viel anfangen. Ich hoffe, das ist ein nachvollziehbarer und nicht ganz falscher Ansatz.

Die Baustelle, die mich momentan noch am meisten stört ist das saubere Spiel in puncto Saiten abdämpfen bzw. einfach das vermeiden ungewollter Klänge durch falsches "loslassen" der Saite. Darauf werd ich meinen Lehrer in der nächsten Stunde auch nochmal explizit ansprechen. Wenn jemand von euch da konkrete Tipps und/oder ein Tutorial hat, bitte immer her damit :D

Notenlesen: siehe oben :D

Harmonielehre: damit möchte ich jetzt so langsam anfangen. Hab mir dazu schonmal http://www.matthies-koehn.de/harmonielehre/html/inhalt.html rausgesucht. Das werde ich mir auch tagsüber zu Gemüte führen können.

Rhythmik: auch eine überraschend große Baustelle, an der ich gezielt arbeite. Ich dachte eigentlich immer, ein relativ gutes Rhythmusgefühl zu haben. Allerdings hab ich ziemlich schnell mitbekommen, dass sich das bei mir eher aufs "mithalten" bei einem vorgegebenen Rhythmus beschränkte. Eigenverantwortlich den Takt vorzugeben ist da doch ne ganz andere Hausnummer... hätt ich nicht gedacht. Jedenfalls bin bin ich hier erstmal mit ganz einfachen Metronomübungen bei der Sache. Mal schauen wann sich da messbare Fortschritte einstellen - aber ich bin sehr optimistisch :)

Nur damit das nicht falsch rüberkommt: auch wenn's hier möglicherweise etwas verbissen wirkt - mir macht das alles unglaublichen Spaß und ich bin echt motiviert :)
 
zur Technik:

Man muss sich immer vor Augen halten, dass der E-Bass ein relativ junges Instrument ist. Eine quasi "über die Jahrhunderte erprobte Technik" gibt es nicht. Im Gegenteil, Vieles an den verbreitesten Spielarten sind noch Relikte aus Zeiten, in denen mehr oder minder ausgebildete Kontrabassisten zur Bass-Gitarre (!) griffen. Abgeknickte Handgelenke gibt es vielfach zu bestaunen, linke Hand, aber vor allem auch die rechte Hand (der klassische Unterarm-Aufleger auf dem Body mit 90° abgeknicktem Handgelenk)

Mein Rat an Dich: Leg' da am Anfang viel Wert darauf, nichts unnötig zu knicken/anzuwinkeln. Als ehemaliger Pianist wurdest Du sicherlich damals im Unterricht auf die korrekte Haltung der Handrücken zum Unterarm getrimmt . Genauso ist es bei der rechten Hand (vorausgesetzt du bis Rechtshänder)
Der Handrücken bildet die Verlängerung des Unterarms. Wenn da ein Knick drin ist, dann muss der Ellenbogen höher und nach "Rechtsaußen".
Nimm den Bass nicht zu tief am Gurt, eher in der Position, die er beim Üben im Sitzen hat. Unterarm und Finger der Schlaghand sollten dann von diagonal oben an die Saiten kommen. Dadurch liegen die Fingerkuppen von Zeigefinger und Mittelfinger etwa an der gleichen Stelle der Mensur (der Mittelfinger ist etwas länger als der Zeigefinger, jedenfalls bei mir)

Diese Haltung mag zwar nicht so lässig cool aussehen wie die im ersten Absatz erwähnte "Aufstütz"-Technik, ist aber viel viel besser zur Hand und den Sehnen. Man muss es sich halt antrainieren, dann hält man das automatisch. Es ähnelt eher dem klassischen Gitarrenspiel und ist daher technisch auch näher am Instrument als das Zupfen im rechten Winkel zur Saite.

zur Rhythmik:

Rhythmik ist total wichtig, und am Wichtigsten dabei ist Timing. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob du den immer gleich notierten Groove laid back oder ahead of the beat spielst. Daher propagiere ich auch das Spiel zum Drumcomputer oder Playback.
Skalen, Harmonielehre, Phrasierung, Slap-and-Pop, Tapping, Akkordspiel wasauchimmer

=> Als Bassist musst du "in the pocket" sein, musst den Groove notfalls auch alleine tragen können. Der Bass ist - zumindest für mich - in erster Linie ein Rhythmusinstrument.
 
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Als ehemaliger Pianist

Tschuldigung, da musste ich jetzt kurz lachen :D ich hatte als junger Bengel während der Schulzeit halt mehr oder weniger aufgebrummten Keyboardunterricht (zu dem ich auch mehr aus Zwang als aus Leidenschaft gegangen bin ;) ) - aber ein bisschen Grundwissen ist eben hängen geblieben.

Ansonsten achte ich da zukünftig noch mehr drauf... bisher beschränkte sich das eher auf die Kontrolle der Handhaltung in der Musikschule und sonst auf das Prinzip "Hauptsache es verkrampft nix.".

Genau am Timing werde ich noch reichlich arbeiten müssen. Wie gesagt: solange ich etwas vorgegebenes zum dran langhangeln habe, haut es recht gut hin. Aber sobald ich mir z.b. vom Metronom nur noch den ersten Schlag von jedem zweiten Takt vorgeben lasse, hapert es noch gewaltig, da wirklich konstant den Takt bzw. den Groove (sofern man das überhaupt schon so nennen darf) zu halten.

Da bin ich momentan noch ganz am Anfang mit ganz einfachen Tonwechseln z.b. A - G - A - G usw. zum Metronom. Das ist (anfangs?) wirklich auf Dauer ziemlich eintönig-zermürbend, aber mir ist klar, dass das einfach sein muss, damit ich das mit dem Timing nach und nach wirklich sicher auf die Reihe kriege und wie du schon sagtest den Groove notfalls alleine tragen kann.
 
Ich könnte das also stur jeden Tag durchziehen und so diese beiden Übungen immer besser spielen, wovon in gewissem Maße ja auch vieles andere profitiert. Allerdings frage ich mich, ob es so sinnvoll ist, nur diese beiden Übungen zu machen. Eigentlich würde ich meine Übungszeit lieber aufteilen... z.b. in 25 min Rhythmus mit einfachen Notenwechseln - 5 min Pause - 25 min Fingeryoga - 5 min Pause - 25 min noch irgendwas.
[...]
Nun ist die Frage, ob ich:
a.) zu viel auf einmal will und mich stattdessen wirklich intensiver auf das konzentrieren sollte, was ich aus dem Unterricht mitnehme
genau das würde ich den Lehrer fragen: ich würde wissen wollen, wie er sich die nächsten Stunden vorstellt, und was zumindest sein mittelfristiges Lernziel ist.
extrem ausgedrückt: wenn du die nächsten 2 jahre weiter solche etüden machen sollst, dann würde ich einen anderen lehrer suchen,
und wenn du übernächste woche mit was "richtigem" anfängst (bzw. sobald du die zweifingerübungen draufhast), dann ist ja alles okay.
 
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genau das würde ich den Lehrer fragen: ich würde wissen wollen, wie er sich die nächsten Stunden vorstellt, und was zumindest sein mittelfristiges Lernziel ist.
extrem ausgedrückt: wenn du die nächsten 2 jahre weiter solche etüden machen sollst, dann würde ich einen anderen lehrer suchen,

Guter Plan!

Das mit dem anderen Lehrer im Notfall ist leider gar nicht soooooo einfach... die gibt es zwar prinzipiell, allerdings ist die Musikschule bei der ich bin die einzige, die nicht diese unsäglich bescheuerten Ferienschließzeiten hat. Sprich: ich bekomme auch, wofür ich bezahle. Nämlich 4x Unterricht pro Monat.

Aber ich bin prinzipiell sehr optimistisch, dass er n Plan hat bzw. einen entwickeln würde, wenn ich ihn drum bitte. Da hätten wir eben wieder die Sache mit der Mentalität - meine ist da sicher ein wenig anders als seine :D

Edit: kurze Zwischenmeldung aus der Übungspause ;) @II-V-I der Tipp mit dem Drumcomputer ist Gold wert! Allein schon mit visualisiertem Drum-Backingtrack auf YT macht das saumäßig Laune und bringt richtig was :) vielen lieben Dank dafür! Ich glaub das ist für den Anfang die perfekte Rhythmusübung für mich.
 
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@II-V-I
...
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass man nicht das üben soll, was man schon kann - logisch. Nur ist die Frage, ab wann man eine Übung 'KANN'? Beispiel meiner Finger-Aufwärmübung: bis 80 BPM krieg ich sie fehlerfrei und sauber hin. Bei 90 muss ich mich schon ziemlich konzentrieren. Ab 100 wird's entweder holprig oder unsauber. 'KANN' ich sie jetzt schon und sollte mich vordergründig etwas anderem widmen (ohne sie ganz zu vernachlässigen) oder ist es besser, mich weiter fokussiert dranzuklemmen? Sprich: ab welchem Level macht es unter dem Aspekt "Nichts üben, was man schon kann" Sinn, sich etwas neues zu suchen, um den Lernfortschritt möglichst effektiv zu halten?
...

Bei mir war es so, dass ich auch häufig dachte, ich kann es, bis mein Basslehrer dann aufzeigte, dass sich da noch verschiedene Schwächen verbergen (gleichmäßige Anschläge, Ausdauer etc.). Deshalb sind einige Übungen nicht so schnell vorangegangen, wie ich es mir gewünscht hätte.

Das heißt aber nicht, dass ich nebenbei nicht auch andere Sachen gemacht/gelernt habe. Z.B. habe ich mir Lieder angeeignet, die jeweils eine Herausforderung für mich darstellten. Das machte Spaß und hat mich an einigen Stellen unabhängig vom Unterricht vorangebracht. Dabei flossen die verschiedenen Aspekte des Unterrichts auf neue Art zusammen und schufen so Synergien. Ich sag mal so - es bringt nichts ausschließlich den Start oder den Sprint oder die Ausdauer oder die Hürdentechnik zu üben, wenn man 400m Hürden-Läufer werden will. Man kann eine Zeit lang den Fokus auf einen Punkt beschränken, aber man sollte nicht das Ganze aus dem Blick verlieren.

Bässte Grüße
Stephan
 
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Und in dem unglaublich großen Angebot an Basstutorials auf Youtube (Talkingbass, Florians Bassunterricht etc.) verliert man schnell den Überblick.
Hast Du TalkingBass mal abseits von der Youtube Hauptseite gecheckt?

https://www.talkingbass.net/lessonmap/

Ich finde das dort recht gut geordnet. Allerdings ist wirklich nicht immer klar, ob er sich an Anfänger oder Fortgeschrittene wendet - findet man dann aber schnell heraus.
 
Ja ich bin bei talkingbass angemeldet, muss allerdings sagen, dass ich die Videos zwar sehr ausführlich und anschaulich erklärt, aber vielfach zu langatmig finde. Insofern komme ich da nur ziemlich langsam voran.

Der Ehrlichkeit halber muss ich aber auch zugeben, dass ich dem Bass "nur" noch 45 Minuten Übungszeit am Tag widme und sich der Fokus etwas mehr hin zur Gitarre verlagert. Da mache ich dank Justinguitar auch schneller merkliche Fortschritte.

Edit: komme gerade von der wöchentlichen Bassstunde - heute wurde schonmal ein Zwischenfazit nach den ersten 8 Wochen (krass, wie die Zeit vergeht) gezogen. Die Unterschiede sind echt erstaunlich - zumal ich besonders jetzt am Anfang auch alles was ich auf dem Bass lerne auf die Gitarre übertragen kann.

Es lohnt sich definitiv, einen Lehrer aufzusuchen und vor allem zu Hause nicht nur stumpf das aus der Stunde nachzuspielen, sondern sich auch selbst dazu passende Übungen rauszusuchen und zu wiederholen, wiederholen, wiederholen :) ich freu mich sehr auf die kommenden Wochen und Monate - bei beiden Instrumenten ;)
 
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Also aus eigener erfahrung muss ich sagen, dass ich im bassuntericht sehr wenig gelernt habe bzw. Sachen die ich zu schnell konnte und ich notenlehre prinzipiell verweigert habe. Ich hab mir angelernt wo welche töne auf dem griffbrett liegen, pentatonik angeeignet und dann gings schon los eigene basslines zu baun. Das hab ich mit pro tools gemacht, ganz gleich ob ich diese lines gleich spieln konnte oder nicht. Ich hab einfach "songs" erstellt auch mit verschiedenen techniken(slap,slide,taping etc.) Und dann solange geübt bis ich diese sachen, die für mich geil klangen, spielen konnte. So hab ich sehr schnell, sehr viel gelernt auch ohne lehrer. Manchmal hab ich sogar sachen gelernt, an die ich garnicht dachte. Man macht dabei eben doch etwas häufiger fehler und manchmal entstehen aber gerade daraus coole sachen. Natürlich gibt es bestimmte sachen, die man als bassist einfach können muss aber überwindung kostet es am anfang so oder so. Man muss seinen eigenen weg finden und wenn man den weg mit unterricht zu lernen ist es glaube ich auch unabdingbar, ab und zu mal den lehrer zu wechseln.

Lg. ;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Noch ein kleiner tipp für anfänger. Übt lieber mit drumcomputer statt des metronoms. Das fiel mir leichter weil man nicht soviel nachdenkt denn die abläufe der drumlinie geben einen unterbewusst eine "denkstütze" und reihenfolgen lassen sich intuitiver üben wenn man die betonungen vom schlagzeug hat. Man kann zwar am metronom oft auch einstellt welche zählzeiten besondere betonungen bekommen aber es klingt trotzdem recht steril, was einem schnell auf die nerven geht.
 
Ja ich bin bei talkingbass angemeldet, muss allerdings sagen, dass ich die Videos zwar sehr ausführlich und anschaulich erklärt, aber vielfach zu langatmig finde. Insofern komme ich da nur ziemlich langsam voran.

Der Ehrlichkeit halber muss ich aber auch zugeben, dass ich dem Bass "nur" noch 45 Minuten Übungszeit am Tag widme und sich der Fokus etwas mehr hin zur Gitarre verlagert. Da mache ich dank Justinguitar auch schneller merkliche Fortschritte.

Edit: komme gerade von der wöchentlichen Bassstunde - heute wurde schonmal ein Zwischenfazit nach den ersten 8 Wochen (krass, wie die Zeit vergeht) gezogen. Die Unterschiede sind echt erstaunlich - zumal ich besonders jetzt am Anfang auch alles was ich auf dem Bass lerne auf die Gitarre übertragen kann.

Es lohnt sich definitiv, einen Lehrer aufzusuchen und vor allem zu Hause nicht nur stumpf das aus der Stunde nachzuspielen, sondern sich auch selbst dazu passende Übungen rauszusuchen und zu wiederholen, wiederholen, wiederholen :) ich freu mich sehr auf die kommenden Wochen und Monate - bei beiden Instrumenten ;)

Es würde mich interessieren: Wie sieht es denn nun, über ein Jahr später, mit deinem Bass-Spiel aus?
 
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