Dickere Saiten = Profi nötig?

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Raisheller
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Ich würde gerne auf meine Gitarre (sie ist ganz neu, habe mir sie als Zweitgeitarre für tiefere Stimmungen gekauft) gern dickere Saiten daufziehen, 13er um genauer zu sein. Muss dabei Bridge und Hals von einem Profi eingestellt werden, oder kann ich die Saiten einfach aufziehen?

Danke :)
 
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Theoretisch kannste das auch selber.
Allerdings tuste der Gitarre keinen Gefallen mit einer schlagartigen Umstellung, wenn die Saitenspannung sehr anders ist.

Es gibt im Netz viele Kalkulationstools, um sowas ausrechnen zu können.

Weiterhin muss, wenn die Spannung sehr anders ist, und die Kerben im Sattel zu klein sind, auch da nachgearbeitet werden - allerdings ist das auch durchaus selbst machbar, wenn man sich etwas einliest.
 
Wenn du auf stärkere Saiten wechselst musst du auf jeden Fall die Sattelkerben nachfeilen, es sei denn, auf der Gitarre waren vorher schon einmal stärkere Saiten oder der Sattel wurde unsauber gearbeitet (oft bei billigen Gitarren) und die Kerben sind schon größer als die aktuellen Saiten. Ansonsten hast du eine unmögliche Saitenlage in den tiefen Lagen und es wird sehr schwierig bis unmöglich sauber zu intonieren. Wenn die Kerben bereits zu tief sind, dann schnarrt es bei offenen Saiten und du müsstest den Sattel erhöhen oder die Kerben auffüllen, aber das nur so nebenbei.

Die Intonation musst du höchstwahrscheinlich ebenfalls anpassen, wenn du die Saitenstärke wechselst (ob mit Tuning Veränderung oder ohne).

So wie ich das verstehe, willst du auf dickere Saiten wechseln, weil du herunter stimmen willst? In dem Fall könnte die Spannung relativ gleich bleiben, bzw. ich würde das sogar wollen. Das wäre dann abhängig vom Tuning und der Mensur.
Sollte die Saitenlage eh schon hoch sein, und die Spannung der Saiten gleich bleibt, musst du vermutlich die Halsneigung nicht anpassen. Wenn die Spannung sogar exakt gleich ist, mit den neuen Saiten, müsstest du auch die Federn eines Tremolos nicht anpassen (falls du eins hast).

Wenn ich die Saitenstärke wechsle, dann bleibe ich in der Regel bei der Spannung, welche ich vorher hatte, da diese viel Einfluss auf die Spielbarkeit und das subjektive Spielgefühl hat. Dann würde ich bei mir den Sattel nach feilen bzw. auffüllen, sollte es notwendig sein, die Saitenlage, Halsneigung und Intonation ändern (Gitarren mit Tremolo habe ich nicht).

All das hier genannte kann man selbst machen. Wenn man nicht genau weiß, was man tut, ist es aber ratsam einen Fachmann hinzuzuziehen.
 
Profi muss das nicht machen, eine Gitarre einzustellen ist durchaus eine Tätigkeit die ein versierter Gitarrist selbst durchführen können sollte. Wie die Kollegen schon angemerkt haben, ist der größte Knackpunkt wahrscheinlich der Sattel. Ich trau mich zB den nicht zu bearbeiten, das kostet aber auch nicht die Welt.
 
Wobei ich immer nur die neuen Saiten zum kerben benutzt habe, und das auch immer geklappt hat.
Einfach das Ende nehmen was eh später abgeknipst wird, und das paar mal an den Aufliegestellen langratschen - hilft auch der Stimmstabilität.
 
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Eine meiner Gitarren ist immer auf Standard C gestimmt (Gibsonmensur) mit 13-56 Saiten Dean Markley Blue Steel (machen noch mehr Zug als andere Saitensätze, GHS ist auch nicht schlecht etwas weicher). Wichtig ist auch die Reiter/Böckchen aufzufeilen und ich musste die Halsspannschraube lösen. Reiter kann man wie den Sattel kostengünstig selber austauschen wenn man später die Gitarre zurückbauen möchte.
 
Bei den Saitenreitern kommts wohl auf die Bridge an, ob da nachgearbeitet werden muss. Ging bei mir bisher zum Glück immer ohne und einige Reiter-Arten sind da auch sehr gefällig für verschiedene Saitenstärken. Sattel habe ich auch immer einfach mit den neuen Saiten selbst nachgepfeilt, wie Iwan. Das geht ganz gut.
Sattel machen lassen kostet aber auch nicht die Welt. Glaube so 50€ dürfte normal sein, dafür passt der dann ideal. Würde aber vorher erstmal mit den Saiten als Pfeile selbst versuchen. Sattel tauschen (lassen) kann man immer noch.
 
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Bei den Saitenreitern kommts wohl auf die Bridge an, ob da nachgearbeitet werden muss.
Ja natürlich und ich habe das nicht verallgemeinern wollen, aber bei normal gekerbten Reitern einer LP Bridge bei meiner Saitenstärke 13-56 No Way.
 
Dann werd ich das mit den Saiten mal bei meiner Tele ausprobieren - da dürfte zumindest bei der tiefen E-Saite die Sattelkerbe nicht ganz passen. Dabei spiel ich einen normalen 10-46er Satz...
 
Benutze auch die neuen Saiten zum leichten Kerben. Musste ich neulich erst als ich bei einer Strat die Original 9er Fendersaiten mit Elixier 9er Saiten ausgetauscht habe... aber von 10 nach 13.... weiß net....
 
Dann werd ich das mit den Saiten mal bei meiner Tele ausprobieren - da dürfte zumindest bei der tiefen E-Saite die Sattelkerbe nicht ganz passen. Dabei spiel ich einen normalen 10-46er Satz...


Also meine PRS SE hatte anfangs 9er, und hat schrittweise mit der Zeit bis 13er alle Saiten so wunderbar "mitgemacht" :D
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Ja natürlich und ich habe das nicht verallgemeinern wollen, aber bei normal gekerbten Reitern einer LP Bridge bei meiner Saitenstärke 13-56 No Way.


Bei LP gebe ich dir auch definitiv Recht, da kann es kritisch sein. Bei meiner PRS SE aber beispielsweise, gerade seit ich Graphtech-Reiter drauf habe, ist die genaue Saitendicke ziemlich egal, da dort die Auflagefläche einfach anders ist. Das muss man dann halt gucken, wies bei der betroffenen Gitarre is :)
 
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Ja natürlich und ich habe das nicht verallgemeinern wollen, aber bei normal gekerbten Reitern einer LP Bridge bei meiner Saitenstärke 13-56 No Way.
Bei meiner Gibson V ging das ohne Murren... die Dicke war sogar ne 60er.
 
Bei meiner Gibson V ging das ohne Murren... die Dicke war sogar ne 60er.
Freut mich (wirklich), aber hält die Gibson V auch bei stärkeren Bendings die Stimmung? Aber wir reden hier jetzt nicht über Droptunings mit nur einer tiefer gestimmten Saite?
 
Ich spiel die normalerweise mit 10 oder 11 bis 52 auf D Standard oder Dropped D, den 13-60 Bariton Satz hatte ich auf A.
Das klappt alles normal, und ich hab n harten Anschlag und bende recht stark...

Auf meiner SG hab ich n Tremolo drauf, wenn die an die Raumtemperatur gewöhnt ist kann ich das malträtieren ohne Ende, es verstimmt sich alles nur leicht.
Wohlgemerkt ne Epi SG mit Original Sattel und Mechaniken..
 
Hätte ich nicht gedacht das die Unterschiede von Gitarre zu Gitarre so krass sind und liegt wohl an der Hardware was so verbaut ist.
 
Bei 13er Saiten sollte auf jedenfall der Halsstab und somit die Halskrümmung neu eingestellt werden. Höchstwahrscheinlich wird der Saitenzug hinterher ein anderer sein, der den Hals anders krümmt. Da muss man nachjustieren. Das ist eine Arbeit, die eigentlich zum Reportoire eine Gitarristen gehören sollte (wie das Luft Aufpumpen beim Fahrradfahrer). Da braucht man auch keine Angst haben, sofern man nicht ganze Umdrehungen auf einmal macht und sachte immer wieder nachstellt kann da nix kaputt gehen. (siehe auch hier ).

Der Sattel muss auch auf die dickeren Saiten angepasst werden. Da gibt es im Gitarrenladen Feilen dazu. Da braucht man auch keine Angst haben, aber man muss vorsichtig und vor allem langsam sein. Denn zuviel gefeilt ist zuviel gefeilt und dann ist die Saite zu tief. Aber Angst davor haben muss man nicht. Die Brücke ist eigentlich auch ein Kandidat der aufgefeilt werden müsste. Da die Reiter aber oft chromierter Stahl sind, sollte man das aber doch eher lassen, da man somit die Chromschicht runterfeilt und das Ganze rostanfällig wird.

Grüße und viel Spaß dabei
 
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