Hören die Nachbarn ein Silent-Piano?

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MurKuh
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Hallo,
da ich leider nur sehr spät zum üben komme und auf keinen Fall die Nachbarn stören will hätte ich mal eine recht konkrete Frage.
In einem Video zum Yamaha Silent B2 SG2 habe ich gehört, dass ja doch ein gewisses Klackern von den Tasten ausgeht.
Ich höre nun einerseits durch die Wand zu den Nachbarn z.B. ein Husten oder Gespräche, allerdings nicht vom Wortlaut, sondern nur sehr dezent und andererseits durch den Boden ein weinendes Baby, aber auch nur dezent wenn man darauf achtet.
Unter das Klavier würde ich eine Dämm-Matte mit einem Teppich legen und dann noch diese Schall-Untersetzer unter die Rollen stellen.
Meint ihr, dass man das Klackern in einer der Wohnungen hören wird?
Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir etwas die Sorge nehmen! :)

Vielen Dank!
 
Eigenschaft
 
Nein, wenn Du die beschriebenen Vorkehrungen getroffen hast, wird sich der (Körper-)schall nicht oder nur sehr geringfügig andernorts bemerkbar machen.

Vor Jahren (in den 80ern) hatte ich ein ähnliches Problem mit meinem Rhodes, allerdings hörte man da eher das Mitstampfen meiner Füße beim Rhythmus und das Klappern nur dann, wenn ich wie ein Irrer in die Tasten griff. Vorkehrungen hatte ich seinerzeit nicht vorgenommen, möglicherweise lag eine Reisstrohmatte unter dem Piano, aber das erinnere ich nicht mehr sicher. :D
 
Dann werde ich es wohl riskieren. Danke dir!
 
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Soviel Rücksicht auf die Nachbarn zu nehmen find ich toll. Das wird leider auch immer weniger.

Ich hatte schonmal Nachbarn, die sich zu einer Geburtstagsfeier eine Metal Band ins Haus geholt haben und die dann auch in der Lautstärke wie im echten Club spielten. Das hörte ich durch die Wände und Böden als ob ich im Konzert neben dem Lautsprecher stehen würde.

Also, von mir ein Komliment an Dich :)
 
Das sehe ich auch so - auf der anderen Seite ist es eine bedenkliche Entwicklung, sich in seiner Freizeit quasi "lautlos und unsichtbar" verhalten zu wollen oder müssen. Die Sorge um die Nachbarn in allen Ehren, aber die ggf. anfallenden Tastaturgeräusche muss man dann halt doch ertragen (wenn man sie denn überhaupt hört). Selbst Klavierspiel mit Ton (ok, keine Metalband ;) ) muss normalerweise in Grenzen und zu verträglichen Zeiten toleriert werden - die Tastengeräusche erst recht.

Generell gilt: je mehr man mit seinen Nachbarn (freundlich) spricht, umso weniger Probleme gibt es meist. Einfach mal fragen, ob sie das hören...
 
Generell gilt:
Um so mehr man seine Nachbarn freundlich distanziert und um so mehr Rücksicht man selbst nimmt um so besser funktioniert das friedliche Zusammenleben auf Dauer.
Seit 30 Jahren habe ich mit meinen Nachbarn noch keinen Kaffee getrunken oder persönliche Gespräche geführt.
Mit allen habe ich noch ein freundliches Verhältnis, hingegen untereinander sind sie alle rundherum zerstritten, sei es wegen dem Baum der über den Gartenzaun ragt, oder der Hund zu viel bellt usw.
Ich finde die Rücksichtnahme sehr lobenswert und eigentlich auch selbstverständlich!
 
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Hallo,
da ich leider nur sehr spät zum üben komme und auf keinen Fall die Nachbarn stören will hätte ich mal eine recht konkrete Frage.
In einem Video zum Yamaha Silent B2 SG2 habe ich gehört, dass ja doch ein gewisses Klackern von den Tasten ausgeht.
Ich höre nun einerseits durch die Wand zu den Nachbarn z.B. ein Husten oder Gespräche, allerdings nicht vom Wortlaut, sondern nur sehr dezent und andererseits durch den Boden ein weinendes Baby, aber auch nur dezent wenn man darauf achtet.
Ich würde in so einen Altbau ohne jeglichen Schallschutz zwischen den "Wohnungen" kein Klavier stellen. Selbst bei Neubauten mit strikter Einhaltung von DIN 4109 ist Klavierspiel in den Nachbareinheiten leise hörbar, weshalb Übezeiten begrenzt werden. Unter den von dir beschriebenen Umständen wird jede Übesitzung die Nachbarwohnungen unbewohnbar machen. Klackern des Silentsystems ist da noch das geringste Problem.

Besorg dir ein Digitalpiano mit leichter Mechanik.
 
Unter den von dir beschriebenen Umständen wird jede Übesitzung die Nachbarwohnungen unbewohnbar machen.
Das finde ich jetzt etwas übertrieben. Wenn man das Baby des Nachbarn schreien hört, darf das Nachbarsbaby auch ein bißchen Pianomusik hören. Durch das Nachbarsbabygeschrei werden die anderen Wohnungen ja auch nicht unbewohnbar!

Viele Grüße,
McCoy
 
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Das finde ich jetzt etwas übertrieben. Wenn man das Baby des Nachbarn schreien hört, darf das Nachbarsbaby auch ein bißchen Pianomusik hören. Durch das Nachbarsbabygeschrei werden die anderen Wohnungen ja auch nicht unbewohnbar!
Hier muß man zwischen Wohnung und "Wohnung" unterscheiden. Damit etwas als Wohnung gilt, muß es die Abgeschlossenheitskriterien erfüllen. Dazu gehört auch, daß man die Nachbarn nicht quatschen, husten und mit Geschirr klappern hört. Dafür gibt's wie bereits gesagt, entsprechende Normen. Musizieren deckt das natürlich nur begrenzt ab (Begrenzung der Lautstärke), aber gewöhnliche Wohngeräusche schon.

Was nun gelegentlich vorkommt, ist daß ein Altbau-Eigentümer mehrere Leute in eine alte Etagen-Wohnung stopft und daraus zum Beispiel zwei oder drei "Wohnungen" macht, weil das höhere Mieteinnahmen bringt. Das Klavier richtet sich dann nicht nach dem neuen Grundriß am besten noch extra preisgünstig ausgeführt mit Gripkartonwänden, sondern danach was beim Bau des Hauses berücksichtigt wurde. Wenn's dumm läuft beschallt das laute Instrument dann ein Nebenzimmer in nahezu voller Lautstärke und Ärger ist vorprogrammiert. Bei Etagen sollte man noch bedenken, daß es von oben immer lauter ist als von unten.

Da ich nicht denke, daß sich jemand ein Silent-Klavier kauft, um es dann ausschließlich stumm zu verwenden, habe ich meine Meinung dazu geäußert. Ich denke nämlich, die Silentfunktion wird das kleinere Problem darstellen.
 
Also unsere Tochter hat ein Arius von Yamaha, und da hör ich oft zwei Zimmer weiter die Mechanik der Klaviatur lauter als die Töne. Steht allerdings auch direkt auf Laminat. Macht mir nix; war ja selbst mal Bassist, daher kenn ich das Problem.
 
Steht allerdings auch direkt auf Laminat.
Dagegen kann man aber was machen. Da gibt's ganz hervorragende Unterlagen gegen den Körperschall. Ganz lautlos wird's allerdings nie. Ein einfacher Teppich als Unterlage hilft aber auch. Nicht nur, weil der die Schallübertragung auf das Laminat dämpft, sondern weil er die Schwingung des Laminats selbst dämpft.
 
Hier muß man zwischen Wohnung und "Wohnung" unterscheiden. [...]
Nichts destotrotz gibt es ein Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, und darin ist auch das Musizieren enthalten. Wie lange und zu welchen Zeiten sind dann jeweils individuelle Regelungen. Aber dadurch, daß jemand sein Grundrecht gemäß den lokalen Vereinbarungen ausübt, wird eine Nachbarwohnung nicht unbewohnbar, egal wie normgerecht beide schallisoliert sind, und egal, wie normgerecht das Nachbarsbaby dazu schreit. :D

Viele Grüße,
McCoy
 
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Nichts destotrotz gibt es ein Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, und darin ist auch das Musizieren enthalten. Wie lange und zu welchen Zeiten sind dann jeweils individuelle Regelungen. Aber dadurch, daß jemand sein Grundrecht gemäß den lokalen Vereinbarungen ausübt, wird eine Nachbarwohnung nicht unbewohnbar, egal wie normgerecht beide schallisoliert sind, und egal, wie normgerecht das Nachbarsbaby dazu schreit. :D
Das Nachbarsbaby darf schreien so lange und so laut es will, denn dessen Lärm ist gesetzlich privilegiert (Persilschein). Klavierbenutzung richtet sich hingegen nach den örtlichen Gegebenheiten. Wenn in der Nachbarwohnung 55-65 Dezibel (von original 80) statt 25-35 (Normeinhaltung) anliegen, wird die während der Übezeit weitgehend unbewohnbar sein, jedenfalls nach meinen Maßstäben (manche sind ja auch taub). Darauf wollte ich nur vor dem Klavierkauf hinweisen, weil das offensichtlich gar nicht als mögliches Problem erkannt wird.
 
Ich frag mich immer wie Bird und Diz das gemacht haben... [Edit: oder Miles...

Zur Erklärung:

- man wird ja nicht als Legende geboren; im Gegenteil, die meisten die ich so kenne wurden ja erst nach ihrem Ableben zu solchen.

Heißt: all die genannten Jazzgrößen sind ja nicht nach durchzechter (und durchgespielter) Nacht nach Hause gekommen, in ihre Betten gefallen um dann bis mittags zu schlafen und sich nachmittags mit ihrem Horn wieder zu verziehen. Die müssen als junge Männer nicht nur Musiktheorie sondern auch ihre Instrumente *wie die Blöden* geübt haben um mal so gut zu werden wie sie halt waren. Und freistehende Villen hatten die auch alle nicht.

Ich frag mich also bei solchen Threads immer, was aus denen wohl heutzutage und hierzulande geworden wäre. Vermutlich nichts.]
 
Grund: Erklärung
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Ich frag mich immer wie Bird und Diz das gemacht haben... [Edit: oder Miles...

Thelonious Monk lebte mit seiner Frau Nellie in NY San Juan Hill, 243 W 63rd in diesem Haus in einer Zweizimmerwohnung. Sein Flügel (ohne Silent System :D) stand in der Küche, weil er in die anderen Räume nicht hineinpasste.

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Da hätte ich was drum gegeben, den als Nachbarn zu haben. :hail:

Viele Grüße,
McCoy
 
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An Fünftons Maßstäben gemessen wohne ich hier in einem komplett unbewohnbaren Viertel. Reihenweise nicht isolierte Altbauwohnungen in denen Menschen wohnen, Musik hören und auch musizieren. Ich habe noch keinen Vermieter über Leerstände klagen hören, ganz im Gegenteil. Klar hört man, wenn im Nachbarhaus oder der Wohnung darüber der Fernseher läuft. Sich so zu verhalten, dass kein Schall nach draußen dringt, ist in einer solchen Bausubstanz schlicht unmöglich.
 
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Unter das Klavier würde ich eine Dämm-Matte mit einem Teppich legen und dann noch diese Schall-Untersetzer unter die Rollen stellen.
Meint ihr, dass man das Klackern in einer der Wohnungen hören wird?
Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir etwas die Sorge nehmen! :)
Ich kann dir die Sorge nehmen. Ich höre von meinen Nachbarn auch dezent, wenn drüben gesprochen wird, besonders die hohen Frequenzen der Kinder, bei denen verstehe ich sogar einige Worte.

Mein Klavier hat sogenannte "Gleiter", keine Rollen, und steht auf einem Teppichboden, der einen Gummirücken bzw. eine Gummiunterseite hat. Damit reduziert sich der Körperschall, auch wenn ich richtig draufhaue, sehr stark. Ich habe mal ein Aufnahmegerät in verschiedene angrenzende Räume gestellt und kam zu folgendem Ergebnis. Durch eine geschlossene Tür hört man das Klappern deutlich, durch zwei geschlossene Türen fast nicht mehr. An der Rückseite der Wand, an der mein Klavier steht, in einem nicht durch eine Tür verbundenen Raum, hört man gar nichts mehr. Das dürfte der Situation mit den Nachbarn entsprechen.

Also Entwarnung. Es deckt sich mit der Aussage von rbschu.
Nein, wenn Du die beschriebenen Vorkehrungen getroffen hast, wird sich der (Körper-)schall nicht oder nur sehr geringfügig andernorts bemerkbar machen.
 
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Ich finde auch, dass man Rücksicht nehmen sollte aber auch im Rahmen. Meine Nachbarin über mir mag überhaupt kein Klavier, mein Nachbar unter mir liebt Klavier. Also habe ich mit der Dame über mir einfach mal gesprochen und ihr meine Handynummer gegeben, wenn Sie Nachtschicht hat schreibt sie mir und ich mache meine Musik halt morgens um neun über das Silentsystem. Ansonsten sind wir da fein, ich ertrage auch ihre Scooter Musik um 20 Uhr. Wichtig ist halt immer miteinander reden. Und wenn mein Klavierstimmer kommt lege ich ihr immer eine Packung Merci in den Briefkasten, denn diese Art von Geklimper nervt selbst mich im Nachbarzimmer.

Ich würde aber deswegen nicht auf ein Digi umsteigen.
 
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