Bundstäbchen für die Ewigkeit

Da gebe ich dir zum Teil recht. Aber nur zum Teil, weil ich es einschränken muss. Draht aus rostfreiem Stahl ist härter und somit wesentlich schwieriger herzustellen und zu verarbeiten als Neusilber. Draht wird in der Verarbeitung durch eine Matritze gezogen und somit auf die benötigte Form gebracht. Bei legiertem Stahl (wie es rostfreier Stahl ist) ist das eine ganz andere Hausnummer als bei Neusilber. Das geht nicht so einfach.

Durch die höhere Festigkeit kann man den auch nicht mehr so einfach in das Griffbrett wie ein Neusilberdraht einbiegen, denn legierter Stahl lässt sich nur sehr schwer biegen. Deswegen muss dieser Draht noch im Drahtwerk bereits den richtigen Radius und Länge bekommen. Jeder Bundstab ist deswegen quasi eine Maßanfertigung, weil jedes Gitarrenmodell andere Griffbrettradien und Griffbreittbreiten hat. Das bedeutet deutlich höhere Materialkosten (deutlich mehr als das 10fache bestimmt). Abfeilen beim Gitarrenbauer fällt raus. Das kostet ja noch mehr, denn legierten Stahl zu feilen dauert ewig lang.

Ergo macht das wie du sagtest, nur bei teuren Gitarren Sinn. Also noch deutlich über die Epiphone Region hinaus. Hat man dann aber so einen ,,Edeldraht" hat man aber bestimmt auf Jahrzehnte keine Probleme damit.
 
Durch die höhere Festigkeit kann man den auch nicht mehr so einfach in das Griffbrett wie ein Neusilberdraht einbiegen, denn legierter Stahl lässt sich nur sehr schwer biegen. Deswegen muss dieser Draht noch im Drahtwerk bereits den richtigen Radius und Länge bekommen. Jeder Bundstab ist deswegen quasi eine Maßanfertigung, weil jedes Gitarrenmodell andere Griffbrettradien und Griffbreittbreiten hat. Das bedeutet deutlich höhere Materialkosten (deutlich mehr als das 10fache bestimmt). Abfeilen beim Gitarrenbauer fällt raus. Das kostet ja noch mehr, denn legierten Stahl zu feilen dauert ewig lang.

Gerade Bünde ins Griffbrett "einbiegen" sollte auch bei Neusilberbünden nicht sein. Auch die können - immerhin ausreichend für solche Ärgernisse - federn
und werden dann hilflos nachgredrückt oder versucht zu kleben usw.

Die Sache mit dem Biegen und der weiteren Bearbeitung ist etwas anders. Bundstäbe aus Edelstahl gibt es zum Glück auch gerade, bei Rockinger im Format 2,2x1,4 in 7cm Länge und gerade.
Natürlich müssen sie dem Griffbrettradius angepasst werden, das macht man aber selber bzw. in der Fertigung für die jeweils betreffenden Griffbretter. Einen geraden Stab in den gewünschten Radius biegen geht oftmals besser als einen vorher gekrümmten korrigieren.

Leider sind die Dinger bei Rockinger nur 7cm lang. Mein Biegewerkzeug beanspruckt pro Ende ca. 4,5mm, so dass ich nur ca. 6cm verwerten kann. Hat mir jedoch bisher gereicht
und 24 Stück kosten inzwischen nur noch knapp 16 Euro. Klick

Edelstahlbearbeitung ist schwieriger als das butterweiche Neusilberzeugs, keine Frage. Man braucht jedoch für dieses dünne Material weder besonderes Spezialwerkzeug noch ist es eine Wissenschaft.
Sieht man auch sehr deutlich bei geschickten Bastlern, Bikern usw. die wesentlich größer dimensionierte Bauteile fertigen und bearbeiten.

Was ich schwierig finde ist (wie gesagt) die Bundierung von Akustik-Gitarren beim Griffbrettende. Jedenfalls wenn man die Bünde einpresst und nicht mit breiteren Bundschlitzen + Kleber mogelt.
Die sonstigen Arbeiten wie das Biegen, Kürzen, Einbringen, Kantenbearbeitung+Korrektur, Verrunden, Abrichten, Politut usw. sind für einen guten Gitarrenbauer ebenso kein Problem wie für
etliche Berufe der Metallbearbeitung oder ambitionierte Bastler.
 
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Gerade Bünde ins Griffbrett "einbiegen" sollte auch bei Neusilberbünden nicht sein. Auch die können - immerhin ausreichend für solche Ärgernisse - federn
und werden dann hilflos nachgredrückt oder versucht zu kleben usw.

Die Sache mit dem Biegen und der weiteren Bearbeitung ist etwas anders. Bundstäbe aus Edelstahl gibt es zum Glück auch gerade, bei Rockinger im Format 2,2x1,4 in 7cm Länge und gerade.
Natürlich müssen sie dem Griffbrettradius angepasst werden, das macht man aber selber bzw. in der Fertigung für die jeweils betreffenden Griffbretter. Einen geraden Stab in den gewünschten Radius biegen geht oftmals besser als einen vorher gekrümmten korrigieren.

Leider sind die Dinger bei Rockinger nur 7cm lang. Mein Biegewerkzeug beanspruckt pro Ende ca. 4,5mm, so dass ich nur ca. 6cm verwerten kann. Hat mir jedoch bisher gereicht
und 24 Stück kosten inzwischen nur noch knapp 16 Euro. Klick

Edelstahlbearbeitung ist schwieriger als das butterweiche Neusilberzeugs, keine Frage. Man braucht jedoch für dieses dünne Material weder besonderes Spezialwerkzeug noch ist es eine Wissenschaft.
Sieht man auch sehr deutlich bei geschickten Bastlern, Bikern usw. die wesentlich größer dimensionierte Bauteile fertigen und bearbeiten.

Was ich schwierig finde ist (wie gesagt) die Bundierung von Akustik-Gitarren beim Griffbrettende. Jedenfalls wenn man die Bünde einpresst und nicht mit breiteren Bundschlitzen + Kleber mogelt.
Die sonstigen Arbeiten wie das Biegen, Kürzen, Einbringen, Kantenbearbeitung+Korrektur, Verrunden, Abrichten, Politut usw. sind für einen guten Gitarrenbauer ebenso kein Problem wie für
etliche Berufe der Metallbearbeitung oder ambitionierte Bastler.

Neusilberbünde sind nicht immer "butterweich", das ist ein wenig übertrieben. Ich benutze nur noch Neusilber extra hart, die sind nicht butterweich, das merkt man schon beim Nachbiegen. Es sind Sintoms Belarus von DICTUM. Mit Edelstahl habe ich mir schon Werkzeuge versaut, die Schneiden der Spezialzange, den Bandschleifer usw. Die Extra Harten halten meiner Meinung lange genug, eine Bühnen-Gitarre von mir schon 20 Jahre.
 
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