Violine oder Bogen - was ist für Euch wichtiger???

Was ist für Dich wichtiger: Violine oder Bogen?

  • Violine

    Stimmen: 2 50,0%
  • Bogen

    Stimmen: 1 25,0%
  • Beide gleich wichtig

    Stimmen: 1 25,0%
  • Etwas anderes wichtig

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    4
J
Julia_F
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Hallo zusammen,

oft denkt man die Violine (Qualität, Wert usw.) sei das wichtigste für die musikalische Qualität. Sie steht in den Diskussionen oft im Vordergrund.

Der Violin-Bogen scheint dagegen eher vernachlässigt zu werden (z.B. "für 150 EUR kriegst schon nen gute Bogen" etc.)

Dabei ist der Bogen doch eigentlich der "Tonproduzent" und gerade für spezielle Strichausführungen & Artikulation etc. wichtig...(ganz zu schweigen von speziellen Barock-Bögen bei historischer Aufführungspraxis)

Wie seht Ihr das Thema? wie hochwertig muss für Euch der Bogen sein? wie verteilt Ihr die Übungszeit? welche Schwerpunkte habt ihr bei der Bogenarbeit?

Abschließend noch ein kleines Zitat des Violinisten Giovanni Battista Viotti (1755-1824) «Le violon, c'est l'archet» („Die Geige, das ist der Bogen“)

Viele Grüße
Julia

P.S. ich hänge noch eine Abstimmung dran;-))
 
Eigenschaft
 
Ich denke, die richtige Kombination aus

- Instrument
- Saiten
- Bogen
- SpielerIn

macht die richtige Ausgangslage für möglichst gute Ergebnisse. Ich hab bei mir festgestellt, dass ich nach einem Saitenwechsel (von Jargar auf Helicore) einen anderen Bogen lieber auf dem Cello spiele :nix:
 
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Hallo Julia,

man kann es nicht pauschal sagen, aber ein guter Bogen macht viel aus.
Ich würde beides gleich hoch bewerten, auch wenn das nicht unbedingt heißt, dass beides gleich viel kosten muß!

Die Geige muß gut bespielbar sein, leicht ansprechen, laut genug sein und "schön" für den Zuhörer klingen. Da die Höhen nicht ganz so weit tragen wie die Bässe wird eine Konzertgeige also am Ohr sehr laut und eher harsch und schrill, mit einem Abstand von 10 Metern aber durchsetzungsstark und "ausgewogener" klingen.
So lange man also nicht "solo" spielt würde ich hier eher zum guten Orchesterinstrument und weniger zum Soloinstrument tendieren. Die Ohren und der eigene "Klanggeschmack" werden es danken.

Der Bogen muß sauber liegen, laut und leise spielen können, so ausgewogen sein, dass man von Legato auf Staccato auf Spiccato und auch letzlich auf schnelles Martelé usw. wechseln kann.
Er muß gerade sein, sich nicht in die falsche Richtung biegen und mit der eigenen Technik harmonieren.
Das kann schon ein Bogen für 300 Euro erfüllen, oder erst einer ab 2000 Euro. Das hängt nur von einem Faktor ab: Wie gut kommst Du damit zurecht und unterstützt er Dich bei diesen Strichtechniken, oder behindert er Dich?

Dadurch, dass mein Opa Konzertgeiger war, durfte ich mir "meinen Bogen" damals aus seinen vorhandenen und nicht verwendeten Bögen aussuchen und ausprobieren mit welchem ich auf meiner Geige am besten zurecht komme.
Es war damals, mit 12 oder 13 nicht der teuerste, sondern eher einer der günstigen der es mir gut ermöglichte geführtes, langsames, sowie selbstpringendes schnelles Spiccato, zu spielen und der auch halbwegs beim Martelé funktionierte. Bei Legato und Staccato ist der Unterschied der Bögen lange nicht so groß.
Heute ist es so, dass sich die Unterschiede der Bögen relativiert haben, ich also mit mehreren Bögen gut zurecht komme.
Mit der E-Geige harmoniert jedoch ein anderer besser wie mit der akustischen Geige. Das ist natürlich praktisch, da somit in jedem Koffer der passende Bogen dabei sein kann.
Der teuerste meiner Bögen spielt sich nicht so viel besser (zumindest nicht bei den Dingen die ich tatsächlich in meinem "Worship-Bereich" auch spiele) und bleibt dementsprechend zuhause in seinem Bogenköfferchen.

Die Bogenhaare spielen aber mindestens eine so große Rolle wie der Bogen selber. Wenn sie Kolofonium-verklebt und teilweise fettig sind, klingen sie viel schlechter und eine Haarreinigung, oder ein Bogenhaarwechsel hilft wieder zum "guten Ton".

Auch das Kolofonium spielt eine große Rolle, sowohl von der aufgebrachten Menge, als auch von der Sorte her.

Und die Geigensaiten haben einen sehr großen Einfluß auf Klang und Spiel- und Sprungverhalten des Bogens.

Du siehst also, es gibt hier kein schwarz und kein weiß, keine eindeutigen Aussagen, da vieles mit der Kombination der Dinge und letzten Endes vorallem mit der eigenen Spieltechnick und Tagesform zusammenhängt.
Man braucht ordentliches Material, muß sich bissl durchprobieren und dann heißt es vorallem: Üben, üben, üben :m_vio:

...Übrigens mar mein Geigenspiel damals beim Anspielen der tollen Guarneri-Geige meines Opas nicht viel besser wie mit meiner eigenen.
Bei ihm dagegen war der unterschied immens!

Heute kann ich sie leider nicht mehr testen :)
 
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Hi Julia,

ich weiß von etlichen Studenten, daß Bogentechnik im Studium deutlich vor der linken Hand steht.

Ein Bogen für dich muß also auch komplizierte Techniken erleichtern, fördern, ermöglichen.
Das, was du suchst, kannst du erst finden, wenn du weißt, wie es geht.

Ich habe viel country, rock und metal geschrubbt und da war kein besonders hochwertiger Bogen notwendig.

Seit kurzer Zeit beginnt meine Renaissance in der Klassik und ich suche wieder nach einem "richtig" guten Bogen.
Mein Preispunkt liegt bei 1500 - 2000 Euro - ich habe da sehr konkrete Vorstellungen - wenn er nicht überzeugt, kein Kauf.

Die Suche nach dem Instrument ist eine unendliche Geschichte.


cheers, fiddle
 
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