[Technik] Wir basteln uns No-Load Potis

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Mich hatte jemand gefragt wie das geht. Evtl. interessiert es ja noch ein paar andere, also poste ich es gleich ins Forum. :)

Also: No-Load Poti bedeutet, daß der Kontakt zum Schleifer an einer Stelle unterbrochen wird. Am häufigsten wird es wohl dafür eingesetzt, um Tone-Potis in einer bestimmten Stellung vollständig aus der Schaltung zu nehmen. Das gibt noch einen kleinen Tick mehr an Höhen als ein voll aufgedrehtes Tone-Poti.

Diese Potentionmeter kann man entweder im Laden kaufen, allerdings kann es schwer werden z.B. ein Push/Pull-No-Load-Poti aufzutreiben. Oder man hat sowieso noch eines zu Hause herumliegen und will nur mal schnell probieren, der Laden macht grade Ferien usw. In dem Fall kann man sich selbst schnell eines zusammenbasteln.

Werkzeug: Nagellack und ein kleiner Schraubenzieher o.ä.

Zuerst machen wir den Deckel des Potis ab. Dazu einfach die Nasen wegbiegen und den Deckel abnehmen.
img02397wz.jpg
img02408dj.jpg


Nun an der entsprechenden Stelle der Kohlebahn zwei oder drei Milimeter der Bahn mit Nagellack abpinseln. Wenn man es da macht, wo im Bild der rote Kreis ist, dann ist der Kontakt unterbrochen wenn das Poti ganz zugedreht ist. Will man es andersherum, dann die Kohlebahn am anderen Ende bepinseln. Trocknen lassen, Deckel wieder drauf und die Nasen zurückbiegen. Das war alles. Ist auch nicht komplizierter als eine Milchtüte zu öffnen, oder?!
img024521it.jpg
img02497ke.jpg
 
Eigenschaft
 
Huch, wie ist den der Thread in die FAQ gekommen?

Daß es keine professionelle Lösung ist sollte klar sein. Wenn man ständig am Tone Poti rumschraubt, dann investiert man besser die 5EUR in ein ordentliches No-Load-Poti. Andererseits: Wer sowieso nicht ständig dran rumschraubt, es aber auch nicht gleich ganz ablöten will, bei dem wird das schon etliche Jährchen halten. Zumindest ist es bei mir so.
 
Es ist Sonntag, die Temperaturen sind halbwegs erträglich und da die Strat grade offen und ein Bastelpoti verfügbar ist, habe ich mich an die Bastelei gemacht. Zwar ist der Thread einige Jährchen alt, jedoch möchte ich hier etwas auffrischen, da zum einen die Bilder nichtmehr verfügbar sind und die Querverweise aus anderen Threads hier her führen.

Das Fender NoLoad Poti sieht im inneren wie folgt aus:

Here's what the inside of a Fender No Load pot looks like, the right hand lug is detached from the circuit when the pot is turned up all the way to 10.

Quelle: Jack Ellis' Flickr-Page

Ist das Poti im ersten Schritt auseinander gebaut, so setzt man im zweiten Schritt Schleifträger, Achse und Potikappe wieder zusammen. Um die gewünschte Zahl an der Potikappe und damit die Stelle des Schleifers auf der Bahn zu bestimmen, an dem ich "NO LOAD" erreichen möchte (in meinem Fall ab ca. 8/9), habe ich die Potikappe so ausgerichtet, dass sie an einem markanten Punkt auf 10 steht. Anschließend habe ich auf 9 zurückgedreht und mit einem Edding die Kontaktstelle des Schleifers auf der Bahn seitlich auf dem Schleifträger markiert.
Nach dem vollständigen Zerlegen konnte ich nun auf die bestimmte Fläche (rot) den Nagellack aufbringen. Diverse Quellen im Netz schaben auch einfach eine Nut in die Bahn, die den Weg vollständig durchtrennt. Danach gut trocknen lassen und richtig zusammen bauen.

Natürlich geht das auch wissenschaftlicher: Möchte man das Ergebnis möglichst genau und reproduzierbar haben, klemmt man das Multimeter bei Schritt 2 direkt auf die Fähnchen des Schleifträgers. So kann man während des Drehen den exakten Wert ablesen und festhalten. Ich bin halt dann doch pragmatisch veranlagt...

DIYNoLoad.jpeg


Mein Poti hatte 250+ kOhm*. Nach der Modifikation liegt das Poti nun bei 232k, bevor der Schleifer keinen Kontakt zur Schleifbahn mehr hat. Das ist in diesem Falle sogar über dem, was ein 250er abzüglich seiner normalen 10% Abweichung oder im schlechtesten Falle abzüglich einer auch schon gemessenen 20% Abweichung (Ergebnis: 200kOhm) besitzt. 7% off - Ich bin daher sehr zufrieden.

Wie es dann in der Praxis funktioniert, muss ich abwarten, da ich erst noch den Stratbody bearbeiten und ein paar Ersatzteile ordern muss.
* Leider ist meine Handschrift mit Lötzinn an der letzten Ziffer überdeckt - well done :facepalm1: Wer hätte denn auch ahnen können...
 
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