Unschönes Thema: Rauswurf

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Meine Band ist an einem Punkt angelangt, wo wir uns leider von einem Mitglied trennen müssen. Die Sache wäre wesentlich einfacher wenn er ein Arsch wäre, nicht spielen könnte, keine Miete zahlt oder irgendwie Probleme machen würde. Aber so ist es (leider?) nicht. Mehr ins Detail will ich gar nicht gehen, außer das es uns allen extrem schwer fällt.

Wie geht ihr einen Rauswurf an? Was sind eure guten oder schlechten Erfahrungen?

In der letzten Band hatten wir zwei Mitglieder die gegangen wurden. Einmal mit ner direkten Aussprache von allen Mitgliedern im Sitzkreis (ganz doofe Idee), weil der Typ offensichtlich keine Lust mehr hatte. Und einmal wegen fehlender Zuverlässigkeit, da wurde es per Facebook Nachricht abgefrühstückt. War die beste Methode, da er nur ab und zu zur Probe kam oder ans Telefon ging.
Ich wurde zum Glück noch nie rausgeworfen. Einmal als ich auf der Arbeit für mehrere Monate Probleme hatte wurde ich fast gekickt, aber da merkte ich die Stimmung der Band und hab mich zusammengerissen.
 
Eigenschaft
 
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In der letzten Band hatten wir zwei Mitglieder die gegangen wurden. Einmal mit ner direkten Aussprache von allen Mitgliedern im Sitzkreis (ganz doofe Idee), weil der Typ offensichtlich keine Lust mehr hatte. Und einmal wegen fehlender Zuverlässigkeit, da wurde es per Facebook Nachricht abgefrühstückt. War die beste Methode, da er nur ab und zu zur Probe kam oder ans Telefon ging.
Ich fände es sehr blöd, wenn mir jemand nicht persöhnlich sondern per Facebook kündigt.
 
Ein sehr wichtiges und interessantes Thema. Wundert mich eigentlich, dass es nicht öfter diskutiert wird, denn in diversen Threads liest man ja immer wieder, dass man sich von einem Bandmitglied trennen muss.

Ich bin nur einmal aus einer Band geflogen. Aber da war ich 13, die anderen waren 16. In dem Alter ist das schon ein Riesenunterschied und ich glaub die mochten mich einfach nicht. Aber es hat mir nichts ausgemacht, hatte sich abgezeichnet und ich hatte ja noch immer vor mit nem Kumpel eine Band zu gründen um groß, reich und berühmt zu werden (alle drei Ziele bis heute verfehlt)

In meiner nächsten Band, die immerhin über gute 10 Jahre existierte, gab es öfter Wechsel in der Besetzung. Aber soweit ich mich erinner - das ist halt mehr als 25 Jahre her - war die Trennung fast immer mehr oder weniger einvernehmlich. Entsprechend hat es mehrere Jahre gedauert, bis wir eine brauchbare Besetzung hatten.
In einer weiteren Band hat unser Gitarrist die Schlagzeugerin rausgeworfen. Wir waren ein Trio, die beiden sind da schon länger nicht mehr wirklich miteinander klargekommen. Sie hatte dann auch noch psychische Probleme und war einige Zeit in stationärer Behandlung. Das hat er zum Anlass genommen, einen neuen Drummer zu holen. Woraufhin ich bei der Band ausgestiegen bin. Weil mir die Art des Drummerwechsels nicht gefallen hat (ich wurde nicht mal wirklich dazu gefragt) und die musikalische Richtung sowieso nicht mehr für mich nicht mehr gepasst hat.

In der aktuellen Band haben wir vor kurzem auch den Schlagzeuger gewechselt. Wir sind eine Band im Entstehen und der Schlagzeuger war quasi mal auf Probe dabei. Er ist relativer Anfänger am Instrument und wir haben durchaus versucht ihm paar Punkte zu nennen, die er besser machen muss, wenn er bleiben will. Ich denke er hat sich bemüht, aber war schliesslich nicht weiter überrascht, als wir ihn von der nächsten Probe ausgeladen haben.
Wobei wir da auch feig waren, wir haben es einem Bandmitglied überlassen ihm das mitzuteilen und er hat das über unsere Whatsapp Gruppe gemacht. Aber aus verlässlicher Quelle (sein Bruder) wissen wir, dass er uns da nicht bös ist.

Aber wie gesagt, ein durchaus wichtiges und heikles Thema. Ich denke hier gibt es einige, die da ein Lied davon singen können und freu mich auf eine angeregte Diskussion dazu.
 
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Also bei uns gabs zwei rauswürfe in den 8 Jahre, beide mit persönlicher Aussprache. Meiner Meinung nach die Beste Methode. Ganz böse ist es, wenn man es per mail oder so erfährt. Ist bei meiner ersten band so gewesen. Da hat der Basser mich auch ohne den Rest der Band zu informieren oder sich mit denen abzusprechen einfach rausgeworfen. Damals mit der Begründung ich würde versuchen die Band an mich zu ziehen... Heute ist er der einzige der von damals noch dabei ist...
 
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Sagt ihm offen und ehrlich, aber nett im direkten Gespräch, weshalb er gehen muss.

Alles andere ist nur halbgar und geschieht meist aus Feigheit, oder weil man es sich leicht machen will.

Wenn eure Entscheidung eh schon gefallen ist gibt es ja auch nix mehr zu Diskutieren. "Arschbacken zusammenkneifen" ist da die Devise.

Zumindest so viel Respekt sollte man einem Bandkollegen gegenüber mitbringen.


Alles Gute für Euch,

Thorsten
 
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Es gibt also anscheinend keine Gründe, die in der Person, ihrem musikalischen Können oder ihrer Disziplin begründet sind? Dann müsst ihr diesse Mitglied nicht rauswerfen, sonder ihr wollt es rauswerfen? Wie würdest Du Dir wünschen, dass ein Rauswurf in dieser Konstellation an Dich herangetragen würde? So solltest Du es auch handhaben.
 
Offensichtlich habt ihr ja einen triftigen Grund, euch trennen zu wollen, und genau den solltet ihr dem Betroffenen nennen. Gebt ihm eine Chance sich zu rechtgertigen oder einen Lösungsvorschlag vorzubringen. Wenn er die Sache kurz überdacht hat, und erst dann die Konsequenz - die Trennung - folgt, wirkt es nicht willkürlich, sondern bedacht.
 
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Moin,
wenn der Betreffende nicht gerade Autist ist, weiß er sowieso schon, was Sache ist. Eventuell ist er u.a auch deswegen so unzuverlässig, damit Ihr ihn freigebt und er selbst es nicht tun muss. Klare Worte = Klare Sache. Man/Frau begegnet sich aber immer zwei Mal.
Ein paar wirklich krude Ideen, wie das gehen könnte, gibt es im Film "Up in the air" (ist jetzt nicht ganz so ernst gemeint)
 
Was auch immer der Grund ist - in meine Augen nicht weiter wichtig. Wenn ihr als Band den Entschluss gefasst habt und Euch sicher seid, dann setzt euch mit ihm zusammen und zieht es durch. So rasch wie möglich, damit diese ungute Situation bald vorbei ist.
Es ist halt eine unangenehme Situation, das kennt man ja auch aus dem Arbeitsleben, wenn sich ein Vorgesetzter von einem Mitarbeiter trennen muss. Gerade wenn der sich nichts zuschulden hat kommen lassen. Viele tun sich da einfach sehr schwer.
 
Persönliche Ansprache - nix mit Facebook, Mail, SMS, Whatsapp etc. - das hat kein Stil. Vielleicht willst Du irgendwann wieder mit ihm was machen.

Gruß
 
Gebt ihm eine Chance sich zu rechtgertigen oder einen Lösungsvorschlag vorzubringen.

Wenn ihr als Band den Entschluss gefasst habt und Euch sicher seid,

[...] bedarf es keiner weiteren Aussprache, oder Diskussion mit oder Rechtfertigung des Rausgeworfenen, denn die Entscheidung der Band ist schon gefallen und [...]

wenn der Betreffende nicht gerade Autist ist, weiß er sowieso schon, was Sache ist.

Im Ergebnis also: Face to Face, klare Kante und mit offenem Visier, denn [...]
Klare Worte = Klare Sache.


Viel wichtiger: Überlegt Euch den Zeitpunkt, sofern er noch etwas im Proberaum hat.

Der Rauswurf unmittelbar vor der Probe der in der Band verbleibenden Mitglieder raubt nur euch Zeit und die Stimmung ist danach völlig "frisch".

Der Rauswurf unmittelbar nach der Probe ist für den dann Rausgeworfenen ziemlich doof. "Dann hätte ich gar nicht mitproben müssen."

Der Rauswurf ein paar Tage vor der Probe zum Mitteilung und Abholen seines Equipments lässt Euch dann bei der nächsten Probe ohne Altlasten frisch ans Werk gehen. Das sollte insgesamt zügig albgefrühstückt werden. Zudem sollten ALLE Bandmitglieder dabei sein und unterstrichen werden, dass das eine Bandentscheidung und gerade keine Einzelentscheidung ist!
Nachteil: Man braucht einen extra Termin.
 
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Das bezog sich auf den dann Rausgeworfenen und nicht auf die Band selbst.
Ich editiere das fix.
 
Ich denke man sollte bei der Frage, über welches Medium man den Rausschmiss kommuniziert, berücksichtigen, wie lange es die Band schon gibt.
Ich treffe mich z.B. ab und zu mit einer neuen Truppe, manchmal sogar öfter, und wenn die dann irgendwann merken, dass es doch nicht passt, bin ich froh, dass es mir über soziale Medien bzw. Telefon gesagt wird. So erspart die Band sich eine eher unangenehme Probe (falls man vor der "Verkündung" denn noch kurz probt), und ich würde mir ersparen, einen relativ weiten Weg von außerhalb auf mich zu nehmen, nur um nach 10 Minuten wieder gehen zu können (denn wie schon gesagt: keine Diskussion).
Mir ist noch aufgefallen, dass viele sich schwer tun, eine ehrliche Begründung abzuliefern, wenn sie jemanden gefunden haben, der besser zu ihnen passt, sie das ehemelige Mitglied jedoch auch leiden können.

Aber klar, bei einer Band, die es schon länger gibt, würde ich auch das persönliche Gespräch suchen wollen.

Edit: Kann man bei einer neuen Truppe nach einer Probe überhaupt von Rauswurf reden?
 
Man sieht sich immer zweimal .... daher mit offenem Visier und klarer Ansage. Das tut weh, gerade im Zeitalter asynchroner Kommunikation (What's App und co) wo man versucht jeden offenen Konflikt zu vermeiden. Wenn es nicht mehr passt, passt es halt nicht, sei es menschlich oder musikalisch oder oder.
 
Ich denke man sollte bei der Frage, über welches Medium man den Rausschmiss kommuniziert, berücksichtigen, wie lange es die Band schon gibt.
Das ist ein guter Punkt. Und wie lange das fragliche Mitglied schon dabei ist. Wenn wir in unserer jetzigen Band den Drummer nach 4 Proben vor die Tür setzen ist das was anderes, als wenn einer der anderen - die wir quasi alle Gründungsmitglieder sind - gegangen werden soll.
und wenn die dann irgendwann merken, dass es doch nicht passt, bin ich froh, dass es mir über soziale Medien bzw. Telefon gesagt wird. So erspart die Band sich eine eher unangenehme Probe (falls man vor der "Verkündung" denn noch kurz probt), und ich würde mir ersparen, einen relativ weiten Weg von außerhalb auf mich zu nehmen, nur um nach 10 Minuten wieder gehen zu können (denn wie schon gesagt: keine Diskussion).
Das Argument mit dem Aufwand ist auch gut. Wir hatten zB nach der vierten Probe besprochen, dass wir den Schlagzeuger nicht behalten. Wir hätten es alle als unfair gesehen, ihn in der nächsten Woche noch mal herzubitten, um ihm die Entscheidung mitzuteilen. Ein Bandmitglied hat die Aufgabe übernommen ihn zu informieren - er hat dann den Weg über unsere Whatsapp Gruppe gewählt. Und ich denke wir sind im Guten verblieben.
 
Wie würdest Du Dir wünschen, dass ein Rauswurf in dieser Konstellation an Dich herangetragen würde? So solltest Du es auch handhaben.
Ist auch mein Grundsatz. Wie möchte jede/r von Euch gegangen werden, wenn es so weit ist?

Du/Ihr haltet Euch mit den Gründen sehr bedeckt. Aber Gründe gibt es? Die von allen in der Band geteilt werden?

Wurde auch schon mal gesagt: Wenn er Entschluss gefallen ist, soll man das auch so sagen.

Nicht nur beim Spielen zeigt sich eine Band, sondern auch daran, wie man untereinander miteinander umgeht. Macht Euch klar, dass Ihr viel über Euch zeigt. Macht es so, dass Ihr Euch und dem anderen in die Augen schauen könnt.

Alle anderen aufgebrachten Aspekte (Form, Länge und Intensität der Band und Bandgeschichte, Zeitpunkt etc.) finde ich wichtig, für mich zählt auf menschlicher Ebene die Art und Weise die Hauptrolle. Der alte Kant (sinngemäß): Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu.

Eigene Erfahrungen mit Bandrauswürfen, Bandentscheidungen und -findungen würden hier zu weit führen - das ist aber dabei hängen geblieben.

x-Riff
 
Ist das Gleiche wie Trennung vom Partner oder von der Partnerin.
Da sind Emotionen im Spiel, die keinen mathemathischen Regeln folgen.
Es gibt keinen Königsweg. Weh tut's immer - Beiden.
 
Aktuell spiele Ich ja in keiner Band,aber zum Thema Rauswurf kann Ich auch was besteuern.
In den 80er-90er Jahren war Ich in so einigen Bands,so in etwa 5 an der Zahl.
In einer von diesen Bands war Ich derjenige,der "entlassen" wurde,aus einem ganz (zumindest für mich) ekligen Grund:
Der neue hatte schlichtweg mehr Equipment.
Ich hatte meine Framus Strat und einen kleinen Fender VibroChamp aus den 70ern.Das Geld war knapp und Ich konnte halt nicht sofort losrennen und
Megakredite aufnehmen.
Tja,da tauchte der besagte Kollege auf mit eigener Pa,Vox Ac30 im Doppelpack und Goldtop Gipson.Achja,so an die 20 Mikrofone mit Ständer gabs auch noch.
Da hieß es nur noch Sorry und Schlüssel abdrücken,fertig aus.
Das tat ganz schön Aua und ging an die Seele.
Also ein sehr sensibles Thema!
Aber man fängt sich schnell und kümmert sich um die nächste Station.Wäre auch schlimm,wenn nicht.
 
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