Shure SM7B auch Live geeignet????

  • Ersteller Holzauge
  • Erstellt am
Holzauge
Holzauge
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.04.24
Registriert
22.02.09
Beiträge
215
Kekse
4.432
Ort
Lüneburg
Hallo,
für unseren Proberaum/Homestudio möchte ich mir gerne ein neues Gesangs-Mikro zulegen.
Wahrscheinlich wird dort die Wahl auf ein Shure SM7B fallen.
Die verwegene Frage steht jetzt im Raum, ob man das Mikro auch bedingt für den
Live Einsatz verwenden kann, oder ist das absoluter Blödsinn????
Mehr als 4 Live Auftritte pro Jahr werden wir als Rock Coverer wohl nicht haben, und wollten uns
dafür nicht extra ein Mikro kaufen oder ausleihen.
 
Eigenschaft
 
Grund: Fehlende Angabe
Zuletzt bearbeitet:
Klar kann man das Mikro auch live einsetzen. Gregor Meyle hat es z.B. bei seiner Sendung "Meylensteine" schon sehr oft im Einsatz gehabt.

Es benötigt aber einen leistungsstarken und rauscharmen Vorverstärker.

Je nachdem wie deine Aufgabenstellung und Gewichtsverteilung zwischen Studio/live ist, würde ich Dir aus meiner persönlichen Erfahrung und auch im Vergleich mit dem Audio Technica AT2035 für Deine Zwecke als Alternative das Audio Technica AT2010 empfehlen (siehe Review).
Es ist ein super Allrounder, klasse für Gesang, kann im Studio mit zusätzlichem Popschutz und live ohne diesen betrieben werden.
Ich gebe es nicht mehr her und es ist bei uns mittlerweile bei drei Sängern und zwei Sängerinnen das absolute Lieblingsmikro.
Noch ist es ein "Geheimtipp", deshalb gebe ich ihn Dir :)
 
das SM7b ist quasi ein ultra-hochgezüchtetes SM57 und kann (wie oben im Bild gezeigt) natürlich auch auf der Bühne genutzt werden. Der O-Ton des clips scheint mir aber nicht damit aufgenommen.
Die Kapsel liegt deutlicher weiter hinten als bei den Hand-Exemplaren und der Ausgangsübertrager fehlt.
(dadurch sinkt der output und es gibt 'klarer' wieder)
Der Ton wird von der speziellen Formung des Innenraums unter dem Windschutz und dem Resonator (das lange Ende) stark beeinflusst.
(nur als Hinweis, dass man das nicht mit einem 58er minus Trafo erreicht) ;)

Mit einem AT2010 lässt sich das eigentlich gar nicht vergleichen, weil der Aufwand beim SM7b (um es adaequat zu nutzen) um Faktoren höher liegt.
Erstens der höhere Grundpreis, zweitens der obligatorische, bessere Vorverstärker.

Das 2010 macht aus nix etwas passables, je besser Vorstufe und Wandler ausfallen, desto schlechter wird das Ergebnis - dh die Schwächen des Mikro treten umso deutlicher hervor.
Das steckt man in ein Standard Pult und gut ist.
Der Ton kommt beim Publikum an und keiner wird wegrennen. Mission completed.

Beim SM7b will man einen bestimmten Klang (oder uU das stylishe outfit...)
Für 'normal-Interface' wird es gern mit einem Triton Audio FetHead ergänzt, ein Stecker mit integriertem low-noise Preamp für um 70€.
Der würde auch an einer einfachen PA gut wirken.
Richtig zur Geltung kommt das Mikro aber erst an einem dedizierten Vorverstärker, wie Focusrite ISA, Neve und Clones etc. Dh da kommt nochmal der 1-3 fache Mikrofonpreis dazu.
Imho würde sich das in (fast) jedem Fall lohnen, aber man muss es natürlich stemmen können.

cheers, Tom
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Das 2010 macht aus nix etwas passables, je besser Vorstufe und Wandler ausfallen, desto schlechter wird das Ergebnis - dh die Schwächen des Mikro treten umso deutlicher hervor.
Meinst Du das wirklich so negativ @Telefunky, oder lese ich das nur so? :gruebel:

Ich denke eben, dass für die meisten Beschaller und Hobbytechniker genau das der Schlüssel zum (besseren) Sound wird:
Das steckt man in ein Standard Pult und gut ist.
Der Ton kommt beim Publikum an und keiner wird wegrennen. Mission completed.
Man steckt das AT2010 in ein Interface, oder jedes beliebige, bzw. vorhandene Pult, schaltet die 48V Phantomspeisung ein, stellt den Klang passend zur Stimme ein und ist relativ schnell am Ziel.
Natürlich ist es "nicht vergleichbar" da es auf anderem Konzept und anderer Technik bassiert, aber es leistet super Dienste und kann ja bei Sängern und Sprechern mit ganz heftigen Pop- und Zisch-Geräuschen ebenfalls mit einem externen Windschutz entschärft werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hmmmm,
da mehrt sich doch wieder ein bisschen die Verunsicherung....
Im Forum hatte ich schon mehrfach die Probleme mit dem etwas niedrigen Output gelesen.
Fürs Recording nutzen wir z.Zt noch ein Motu 828MK3.
Mit unseren jetzigen Sennheisern MD441 (an die bin ich mal sehr günstig herangekommen) ist es für uns auch bei Vocals fürs Recording klanglich ausreichend.
Im Proberaum und Live nutzen wir ein einfaches Soundcraft M12. Mit der Klangqualität kommen wir auch bestens klar.
Ein Plus an Klang sollte bei einem neuen Mikrofon schon herausspringen, wobei auch das 'mal andere' Design des SM7B nicht von der Hand zu weisen ist.
Massive Mehrkosten für zusätzliche Vorverstärker sind im Moment allerdings nicht geplant (ein FetHead liegt wohl aber noch drin), daher sollte es mit
der vorhandenen Technik schon richtig gut funktionieren.

Andreas
 
Ein Plus an Klang wird zwischen einem MD441 und SM7b auf keinen Fall herauskommen.
Eher ein 'anders' - beide spielen auf demselben Niveau, aber mit recht unterschiedlichem Charakter.
Auch das 441 ist Mikro mit eher wenig output.

Wenn du damit bisher keine Probleme hattest, agierst du vermutlich laut genug vor dem Mikrofon und könntest im Grunde das SM7b im gleichen setup testen.
Allerdings kann eine 'schlichte' Vorverstärkung auch zum 'Gleichmacher' werden, dh egal was man anschliesst, jedes Mikro klingt irgendwie ähnlich - das Pult dürfte in diese Kategorie fallen.
(eine durchaus gelungene Optik kaschiert eine sehr schlichte Schaltung)
Auch das Motu hat mit 53dB gain für derartige dynamische Mikros wenig Reserve.

Da beide Geräte vom 'boost' des FetHeads profitieren, würde ich den als erstes anschaffen und mit dem MD441 die Auswirkungen auf den Klang checken - der sollte sich merklich verbessern.
Wenn deine Stimme zum 441 passt, bist du billig aus der Nummer raus.
Oder könntest das SM7b als Alternative kommen lassen - eventuell bringt es dich ja auch 'besser' rüber (ist ohne Hörbeispiel in's Blaue geraten).
In dem Fall könnte das 441 als sehr gutes Kickdrum Mikro weiter gute Dienste leisten.
Im Grunde hast du bereits ein Top Mikro für live und Aufnahme.

Es ist natürlich Geschmacksache, aber ich ziehe sowohl das Shure wie das Sennheiser den 'günstigen' GMKs allemal vor.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Meinst Du das wirklich so negativ @Telefunky, oder lese ich das nur so? :gruebel:
ich meine es ambivalent - im live Einsatz halte ich es durchaus für 'zweckmässig', weil die durchschnittliche Beschallungsanlage heutzutage einfach nur schlecht ist.
Der eine Schwerpunkt sind wummer-Bässe, der andere brilliant aufgelöste Hochmitten.

Vermutlich bin ich da zu sehr 'oldschool', aber für mich klingt das meist gruselig.
Das AT2010 macht sicher einen guten Job in dieser Umgebung/Anforderung, bedient ja teilweise auch dieses Ideal...
doch selbst wenn es dreimal besser wäre, als es ist: es könnte seine Qualität gar nicht ausspielen.

Bei einer Aufnahme sieht es etwas anders aus: da will man einen optimalen, individuellen Sound, versucht die Raumakustik in den Griff zu bekommen, hat Monitore statt PA, versucht der Stimme eine gewisse 'Körperlichkeit' zu geben etc.
Da liegt mein persönliches Akzeptanz-Limit für Kondensator-Mikrofone etwa beim Gefell M930.
'Höhenauflösung' (wie sie zB in dem Meyle clip zelebriert wird) samt Flachkompression ist für meine Ohren unerträglich, Zeitgeist hin - Zeitgeist her :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Na, vielen Dank!
Ich denke ich werde mein MD441 mit einen FetHead versuchen nach vorne zu bringen,
vielleicht spart es dann etwas Geld...

m.f.G
 

So ein Ding sehe ich hier zum ersten Mal, und meiner Meinung nach ist so etwas herausgeworfenes Geld, sorry. Jeder Vorverstärker von handelsüblichen Mischpulten/Interfaces sollte ein Mikro ausreichend verstärken können - der Rest ist hauptsächlich "Voodoo". Schreib doch mal, was Dir konkret an Deinem MD441 nicht gefällt bzw. was Du Dir von einem neuen Mikro erhoffst.
 
mit voodoo hat das nichts zu tun (siehe auch die Aussage von Cloud im link oben)
Die spezielle FET Vorstufe ist auf Rauscharmut ausgelegt und entkoppelt gleichzeitig die Mikrofon Spule. Der nominale Impedanz-Wert eines 'normalen' Eingangs sagt da wenig aus.
Ein gutes Übertrager-Design in der Vorstufe (heute meist aus Kostengründen weggelassen) wirkt sich bekanntlich ja auch aus.
Oder bist du der Meinung, dass ein Focusrite ISA genauso wie ein Octopre klingt ? ;)
 
Hallo,
doch doch, die Unterschiede können dramatisch sein. Nur fallen die Live gar nicht so auf.
Entscheidend ist im Falle von Mikrofonen, die viel Gain brauchen, das letzte Drittel des Regelwegs. Und da erweisen sich manche Preamps als echter Rauschgenerator.
Bei Mikrofonen wie dem SM7 sollte man/frau mMn nach berücksichtigen, wofür das ursprünglich konzipiert wurde, nämlich für Rundfunkstudios.
Und die müssen sich die Frage nach dem richtigen Preamp gar nicht stellen, die richtigen sind idR nämlich einfach schon vorhanden.
Grüße
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
richtig, aber der Fragesteller möchte auch aufnehmen und ich habe den live Aspekt vorher schon explizit im selben Sinn beantwortet.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben