Richtige Tonabnehmer-Einstellung für JazzBass-Knurr?

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Hi Leute,

wie stellt man die Tonabnehmer eines Jazz Basses ein um den typischen Jazz Bass Knur zu erzeugen? Den Hals PU nach unten und den Bridge PU nach oben oder umgekehrt oder beide gleich nah an die Saiten? Was macht der Abstand des PUs zu den Saiten generell mit dem Sound?

Gibt es hier so eine Art Einordnung? Näher dran = brillanter? Mehr weg, dann kälter? Ihr versteht was ich meine...

Danke!
 
Eigenschaft
 
Ganz allgemein: Werkseinstellungen! Es ist das Zusammenspiel aus
- Halskrümmung
- Saitenabstand
- Tonabnehmeranstand
die es ausmachen, ob ein Instrument eher wärmer, dunkler (größere Halsstabbiegung nach unten, höherer Saitenabstand von Tonabnehmern) oder eben heller klingt.

Aber unabhängig davon liegts stark am Instrument. So stellte ich im Musikladen Folgendes fest: ich hatte Jazz Bässe trocken, also unverstärkt angespielt. Die American Jazz klangen nett, brav, zurückhaltend. Da kam nichts Rockiges rüber. Bei anderen Jazz Bässen stellte sich sofort der Aha-Effekt ein.

Dann kommts wohl drauf an, welchen Sound man sucht, mit welchen der PU's in welcher Kombi man spielt etc.

Büschn viel :) Also: hast du mal die Werkseinstellungen probiert? Damit würde ich beginnen. Und: welchen Bass hast du?
 
Die Werkseinstellungen meines Jazz Basses waren nicht so sonderlich gut. Da waren mehrere Millimeter Abstand zwischen Saiten und 12. Bund.
Es handelt sich hier um einen Fender Flea Jazz Bass.

Einen Teil deiner Ausführung hab ich nicht ganz verstanden:

... die es ausmachen, ob ein Instrument eher wärmer, dunkler (größere Halsstabbiegung nach unten, höherer Saitenabstand von Tonabnehmern) oder eben heller klingt.

Der Bass trocken gespielt hört sich recht ausgewogen über alle Saiten und Bünde und nach "voll-auf-die-Fresse" an. So wie man sich das bei einem Flea (vermutlich, also ich zumindest) auch wünscht. Wenn ich ihn dann am Amp dran hab klingt die E-Saite auch voll danach. Schön knurrig in den oberen Mitten und gutes Low-Mid- und Low-Fundament.

Die A-Saite klingt dann schon schwächer aber hörbares knurren verfügbaren, die D- und G-Saiten klingen dann wiederum sehr "hifi-mäßig" (mit kaum vernehmbaren Jazz Bass Knurren...).
Der Pop-Ton der G-Saite beim Slappen ist allerdings wieder exzellent und zwar so richtig. Nicht aufdringlich, keine spitzen Höhen aber durchgängig wie die berühmte ***. Allgemein ist der Slap-Sound irgendwie ausgewogener als der Fingerstyle-Sound. Für's Slappen ist das Teil die reinste Maschine (soundmäßig).
Während des Fingerstyles aber rangiert der Sound zwischen "geil" (E-Saite) "gut" (A-Saite) und ziemlich langweilig (D- und G-Saite).
Liegt es eventuell an den vermutlich frischen aber schlechten Saiten? Da sind diese Fender-Standard-Saiten (.045-.105) drauf.

Kann man mehr "Dreck" mit tieferer Saitenlage erzielen? Im Geschäft wurde mir der Hals gerade gemacht und die Saitenlage so eingestellt, dass ich jeden Bund (vor allem ist der Flea anfällig für schnarren ab dem ca. 14. Bund...) schnarr-frei spielen kann. Und hierzu bitte ich dich die von dir oben zitierte Anleitung genauer und für mich etwas verständlich darzustellen...

Ich habe die Saitenlage daheim dann selbst ein wenig nach unten gestellt, so dass der Bass bei heftiger spielweise ab dem ca. 14. Bund dann leicht schnarrt. Der Ton wurde dann auf der D- und G-Saite knurriger, aber noch lange nicht so wie die E- und A-Saite ohne schnarren ab dem 14. Bund.

Die Tonabnehmer sind aktuell so eingestellt: Der Hals-PU hat ca. 7mm Abstand zu den Seiten und etwas schiefgestellt, soll heißen, er ist etwas näher an den D- und G-Saiten als an der E- und A-Saite. Der Bridge-PU ist ca. 4mm von den Saiten entfernt (hier aber überall gleich entfernt).

Danke!
 
Die Tonabnehmer sind aktuell so eingestellt: Der Hals-PU hat ca. 7mm Abstand zu den Seiten und etwas schiefgestellt, soll heißen, er ist etwas näher an den D- und G-Saiten als an der E- und A-Saite. Der Bridge-PU ist ca. 4mm von den Saiten entfernt (hier aber überall gleich entfernt).

Das kommt mir für einen JB etwas hoch vor, probiere es mal mit geringeren Abständen aus. Schlägst Du mit den Fingern oder Plek an? Sind die Saiten rounds oder flats? Erschwerend kommt hinzu, daß der Flea Bass mit seinen beiden unabhängigen Vol/Tone Einstellungen unendlich viele Einstellungen gegenüber der klassischen Vol/Vol/Tone Anordnung bietet.
 
Ich spiele niemals Plek. Diese Fender-Saiten sind Roundwound.

Wie viel Abstand für beide PUs schlägst du vor?

Du sagst "erschwerend", ich find diesen größeren Sound-Variationsspielraum ziemlich genial... ;)
 
In dieser Anleitung wird bei den PUs von einer "Bass-Seite" und von einer "Treble-Seite" gesprochen. Was ist da jetzt welcher PU? Die Bass-Seite = Hals-PU und Treble-Seite = Bridge-PU?

... komische Bezeichnungen!
 
Jeder Pickup hat eine Bass-Seite und eine Treble-Seite:

Bass-Seite: die Seite mit den tiefen Saiten -> also E unf A
Treble-Seite: die seite mit den hohen Saiten -> als G und D
 
... um den typischen Jazz Bass Knurr ...

Gibt’s das denn? Ich komme deshalb auf die Frage, weil jetzt schon reichlich jeweils anders um die Ecke laufende Ratschläge gegeben wurden. Deshalb also: wo willst Du eigentlich hin?

Ich lese aus dem unteren auch, dass Du das so oft genannte, aber nie nicht sachlich definierte Knurren auf allen Saiten erwartest, also von E bis G. So sehr ich mir den Kopf in die offenen Hände lege, wie soll das überhaupt gehen? Das wäre ja so, als sollte ein spirriges Sopränchen so klingen wie ein beleibter Bass, nämlich Brittney Spears wie Barry White (1.5 Oktaven).
Du schreibst auch gar nicht, wie Du die Saiten anhaust. Und wo!

Systematisch:
  1. Hals ganz zu, Brücke ganz auf, Anschlagposition gewechselt von hinten bis vorn, alle Saiten leer bis 16ter Bund durchgespielt
  2. Hals viertel auf, Brücke ganz auf, Anschlagposition gewechselt von hinten bis vorn, alle Saiten leer bis 16ter Bund durchgespielt
Schon gemacht?! Und das wiederum für alle denkbaren Tonabnehmerhöhen … Ich glaube jetzt glaubt mir jeder, dass es DAS Knurren eigentlich gar nicht geben kann … es ist ein Mythos--es handelt sich wohl doch nur um eine gewisse Mittenabsenkung wegen diffus hallig wirkenden Kammfiltereffekten aus den parallel laufenden TAs Brücke/Hals.

Warum laufen die TAs eigentlich parallel? Damit es nicht brummt! Der sound würde dann eher aus der Not geboren sein, als wegen seiner Schönheit. So war das früher; man war ja heilfroh, wenn die Elektronik überhaupt funktionierte, eine Röhre war ein Wunder, und ohne Brumm ein Traum. Etwas spöttisch könnte man behaupten, dass "Knurr" das Opfer ist, das man dem Elektrogöttchen für "ohne Brumm" dargebracht hat.

Auf den hohen Saiten finde ich eben diesen genannten sagen wir mal: inneren Echo-Effekt röchelnd heiser, und gerade passiv abgenommen doch wenig ästhetisch.

Mein nackter Piezo übrigens knurrt überhaupt nicht, der hämmert bis zur leeren flatwound-E-Saite herunter mächtig klarhart wie ein Klavier, finde ich ziemlich gut *gg*.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nehme an, die Werkseinstellung hat sich bei dir etwas "verstellt" aufgrund Transporte, Temperaturbedingungen etc. Bei Fender selbst findet man Hilfe und Daten zu den Einstellungen:
http://intl.fender.com/de-DE/support/articles/bass-guitar-setup-guide/

Ich weiß von meinem Jazz Bass, den ich hatte, da kann eine halbe Umdrehung zur Änderung der Saitenhöhe wirklich viel im Klang ausmachen, daher: nicht aufgeben. Versuch wirklich mal zu schauen, wie der Bass momentan eingestellt ist.
 
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Ich gehe die Sache anders an ...

PUs höher > mehr Punch (mittenbetonter, mehr Output)
PUs niedriger > weniger Punch (ausgewogener, weniger Punch)

Will ich einen Sound, der in den Bauch geht, drehe ich die PUs also höher.
Will ich einen ausgewogenen Sound, drehe ich die PUs nicht so hoch.
 
daher: nicht aufgeben
In dem Sinne würde ich vielleicht tatsächlich mal ausgiebig experimentieren. Gerade bei Jazz Bässen. Deine individuellen Vorlieben spielen immer mit rein, und das sollen sie auch. Falls die Kondition Deiner Hände mitmacht, würde ich die Saiten probehalber auch mal hochstellen und gucken, wie's klingt.

Mein 33 Jahre alter Leib-und-Magen-Fretless :engel: hat eine Saitenlage, bei der die E-Saite in der 17. Lage fast 6 mm über dem Griffbrett liegt (PUs 7-8 mm unter den Saiten). Einem von mir sehr geschätzten Gitarrenbauer, der das Ding mal zwischen hatte, sträubten sich nur noch die Haare :eek:, weil er fand, das könne man ja von der Bespielbarkeit her viel komfortabler einstellen. Aber damit wäre dann der Klang weniger dampf-reich gewesen.

Nun ist das beim Fretless eine besondere Geschichte, wie die Saitenlage den Ton beeinflußt :rolleyes:. Aber auch meinem ähnlich alten saftigsten Bund-Jazz-Bass habe ich eine bewußt hohe Saitenlage verpaßt: G-Saite 4 mm über dem 17. Bund, die PUs liegen auch wieder 7-8 mm unter den Saiten. Es ist gar nicht mal mein allerliebster Baß, aber ich bin bei jeder Probe wieder überrascht, wie kernig er klingt.:great:

Bei allem ist der "Knurr" nach meinem Eindruck auch eine Frage der elektronischen PU-Eigenschaften: vom Timbre her habe ich hier Riesenunterschiede gehört zwischen z.B. relativ neuen Fender Custom-Shop-Tonabnehmern (sehr satte Bässe, aber schwaches Hochmitten-Timbre) und den über 30 Jahre alten PUs aus zweien meiner Squier-Bässe (vom Timbre her meine Favoriten). Und selbst unter den alten Squier-PUs gibt's noch mal Knurr-Differenzen ;).
 
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Korrekt, zumeist wenn ich im Laden einen Bass anteste, ist dessen Saitenlagen weit höher als die von mir präferierte und mit höherer Saitenlage drückt und schiebt der Bass ganz anders. So hat jeder für sich etwas auszuprobieren, welchen Sound man möchte.
 
Der typische Jazz Bass Knurr:

- Bridge PU voll aufdrehen
- Hals PU leicht zurückdrehen, die Frequenzänderung in den Mitten hörst du sofort heraus
- Anschlag mit den Fingern direkt über dem Bridge PU, relativ hart anschlagen

und schon knurrt er. Setzt sich unheimlich gut durch, aber der Klang passt nicht in jede Kapelle.




PU Abstand zu den Saiten: wie fast immer Bridge PU etwas höher, also näher an den Saiten als der Hals PU.
 
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Roundwounds. Und dann knurrt meiner eigentlich immer. (Squier 77 JB). :)
 
Das sind die offiziellen Fender Vorschläge für die Jazzbässe. Ich habe diese als Grundlage genommen und dann "Feintunig" nach meinem Gefühl betrieben :)


Setting pickups too high can cause a number of unusual occurrences. Depress strings at last fret. Using a 6" (150 mm) ruler, measure the distance from the bottom of the first and fourth strings to top of the pole piece. A good rule of thumb is that the distance should be greatest at the fourth-string neck pickup position and closest at the first-string bridge pickup position. Follow the measurement guidelines from the chart below as starting points. The distance will vary according to the amount of magnetic pull from the pickup.
Note: Larger string gauges need wider vibrational allowances. If you have a five-string bass or are using heavier-gauge strings, your measurements must be increased accordingly.
Shop Pickups
Bass SideTreble Side
Vintage style8/64" (3.2 mm)6/64" (2.4 mm)
Noiseless™ Series8/64" (3.2 mm)6/64" (2.4 mm)
Standard "J" or "P"7/64" (2.8 mm)5/64" (2 mm)
Special Design Humbuckers7/64" (2.8 mm)5/64" (2 mm)
[TBODY] [/TBODY]

Quelle: https://support.fender.com/hc/en-us/articles/214343843-How-do-I-set-up-my-bass-guitar-properly-
 
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