Pop, Rock & Co. Ziehe ich meine Bruststimme zu weit hoch?

peter98
peter98
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
12.04.19
Registriert
22.09.16
Beiträge
151
Kekse
189
Ort
Garmisch
Hallo,
ich hab eine Frage:
ich habe jetzt seit bald eineinhalb Jahren GU bei zwei verschiedenen Lehrern (einer klassisch, einer modern). Den klassischen Unterricht mache ich nur, weil ich dachte, er bietet eine gute Grundlage. Meine Fragen beziehen sich alle auf den "modernen" Gesang;).
Die Fortschritte waren vor allem am Anfang ziemlich gut. Jetzt stehe ich aber seit längerer Zeit vor einem Problem:
ich bin Tenor und kann, wenn ich alleine bin (wenn andere dabei sind ist beim g'/a' leider immer Schluss..:( das muss ich mal abstellen, aber darum gehts jetzt nicht;)) eigentlich problemlos ein b' singen, immer und aus allen Lebenslagen:tongue:. Problematisch wird es, wenn ich einen hohen Ton lange halten muss, das geht oberhalb von g' irgendwie überhaupt nicht...woran liegt das?

Wenn ich gut eingesungen bin, dann schaffe ich auch noch c" und manchmal sogar cis" und d", allerdings fühlt sich das (im Vergleich zu den Tönen darunter) geschrien und ohne Kontrolle über die Stimme an. Es tut zwar nix weh und ist auch nicht hässlich (wobei, schön auch nicht, aber ziemlich laut...:D), aber irgendwelche Feinsteuerung, Dynamik oder Gestaltung kann ich in dieser Höhe auch nicht mehr machen...ist das bei den absoluten Spitzentönen normal, ändert sich das mit der Zeit, oder ist das dann ein Zeichen dafür, dass ich einfach nur meine Bruststimme immer weiter hochziehe, was ja angeblich schädlich ist? Das vermute ich nämlich, wobei ich es nicht sicher weiß...vor meinen Lehrern kann ich in dieser Höhe irgendwie nicht singen, deswegen kann ich ihnen nicht zeigen, was ich meine.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich glaube ich gehe die Höhe falsch an. Ich brauche diese hohen Töne für die Art Musik, die ich singe, und es geht zwar irgendwie schon halbwegs, aber ich habe eben Angst, dass ich mir mit irgend einer falschen Technik alles kaputt mache.
Meine Fragen an euch wären, mit welchen Übungen man am besten gesundes Belting lernen kann, und vor allem, wie man Kopf- und Bruststimme mischt.
Ich glaube zwar, dass ich das v.a. zwischen c' und f' schon ganz gut hinkriege, aber oberhalb davon wird es dann irgendwann unmöglich.
Und zuletzt, warum man hohe Töne irgendwie nur kurz (maximal 3-4 Sekunden) halten kann:)

Vielen Dank, sorry dass es so ein langer Text wurde!:rolleyes::engel:
Ich würde mich freuen, wenn irgendjemand mir zumindest bei ein paar dieser Probleme weiterhelfen könnte.
 
Eigenschaft
 
Hallo Peter,

ich kann Deine Fragen gut verstehen, weil ich mir die selbst auch oft gestellt habe, ich bin auch Tenor, habe seit etwa 2 Jahren Unterricht. Wobei ich mich (auch) nicht so recht entscheiden kann, ob ich die klassische Technik überhaupt lernen will und brauchen kann, da ich bisher keine Klassik singe.

Was die hohen Töne angeht, da kann man natürlich viel falsch machen, ich z.B. gebe fast immer zu viel Druck drauf, was den Klang verschlechtert und die Stimme sicherlich auch unnötig strapaziert. Zum Glück hat es bei mir bisher keinen physischen Schaden geben und ich bin auf einem guten Weg mit weniger Druck in die Höhe zu singen.

Der neue Ansatz bei mir ist, anstelle von Druck, konzentriere ich mich auf einen gehobenen Gaumen und eine möglichst weite Öffnung, ohne verspannt zu sein, das klappt oft schon ganz gut und so komme ich auch sehr hoch.
Beim Vorsingen ist es meistens schwieriger, mich regt es schon noch ein wenig auf, meinem Gesangslehrer ein schwieriges und hohes Stück vorzusingen, dennoch klappt es neulich ganz gut dabei vollstimmig bis es'' (Eb5) zu kommen, weiter hab ich es noch nicht versucht.
Natürlich kann ich solche Extremtöne auch nicht lange halten, und es ist sicherlich eine Mixed-Voice, also keine reine Bruststimme mehr, da meine ich ist bei spätestens c'' (C5) Schluss, empfehlenswert für einen Tenor ist da eher ein früherer Wechsel von der Bruststimme in die Mixed-Voice bei etwa a' (A4) oder b' (Bb4), das ist viel ergonomischer und klanglich dann oft auch viel besser und man hat zugleich eine bessere Beweglichkeit der Stimme und eher ein Vibrato.

Direkt konkrete Ratschläge geben ist hier natürlich schwer, weil wir Deine Stimme nicht kennen und weil man vieles auch nicht so gut in Worte fassen kann, darum würde ich für konkrete Übungen mich an Deiner Stelle doch an den Gesangslehrer wenden, der Deine Stimme am besten kennt und zugleich wissen sollte, was ein guter Aufbauplan ist, Deine Stimme nicht überfordert aber auch nicht unterfordert.
Vorallem kann ein guter Gesangslehrer am Klang erkennen, ob da was ungesund ist und einen schnell darauf hinweisen.

Grüße
Tim
 
Kopf- und Bruststimme können nicht "gemischt" werden. Die Begriffe "mixed voice" oder "Mischstimme" beziehen sich i.d.R. darauf, dass die Schwingungsregister Vollstimme und Randstimme aneinander angeglichen werden und "ähnlicher" gemacht werden. Dementsprechend gibt es eine "Mischstimme", die von der Randstimme ausgeht sowie eine "Mischstimme", die von der Bruststimme ausgeht. Nur, wenn man beide diese Stimmen beherrscht, kann ein sauberer Übergang zwischen den Registern funktionieren.

Ich persönlich finde, dass die beste Grundlage ist, die Register erstmal an der Stelle zu wechseln, die für deine individuelle Stimme "effizient" ist. Es gibt eine Übung, um herauszufinden, wo die effizienten Stellen sind. Die setzt allerdings ein paar Grundlagen voraus. Vielleicht kannst du das mal mit deinem Gesangslehrer ausrobieren. Die beiden Dinge, die du schon können musst sind das "hauchig singen" und das sogenannte "vocal fry" oder Pulsregister. Die Übung geht dann wie folgt, erstmal in der tiefen, komfortablen Lage:
  • Du singst einen Ton so hauchig wie du nur kannst
  • Dann wechselst du von hauchig direkt ins vocal fry. Wichtig ist dabei, dass du nichts an der Atemspannung veränderst. Das fry entsteht durch einen Schluss der Stimmlippen, der so stark ist, dass der Atemstrom nicht mehr ausreicht, um eine vollständige Schwingung zu erzeugen. Deshalb darfst du beim Wechsel auch nichts an der Atemspannung bzw. dem Atemstrom verändern. Die Veränderung entsteht rein durch Stimmlippenmuskulatur.
  • Der letzte Schritt ist, dass du aus dem vocal fry heraus den Atemdruck ganz vorsichtig erhöhst, bis wieder eine volle Schwingung der Stimmlippen entsteht. Der Ton ist nun kräftig und durchschlagend
  • Wenn du das ganz gut kannst, kannst du üben direkt von hauchig nach kräftig zu wechseln, ohne den Umweg übers vocal fry.
Das wichtige bei dieser Übung ist die Balance von Stimmlippenschluss und Atemdruck. Der Stimmlippenschluss wird in einem Maße erhöht, dass die Stimme "kräftig" klingt. Ganz wichtig ist, dass dann der Atemdruck nur gerade eben so stark erhöht wird, dass es wieder zu einer vollen Schwingung kommt und eben nicht stärker als das. Das ist die "Effizienz" in dieser Übung. Du singst mit gerade eben so viel Atemdruck, dass die Stimme "kräftig" klingt.

Der spannende Teil kommt, wenn du nun versuchst diese Übung auf schrittweise höheren Tönen durchzuführen. Das Durchführen der Übung teilt deine Stimme in insgesamt drei Teile:
  • In der tiefen Lage passiert einfach nur der Wechsel von "hauchig" nach "kräftig"
  • In der mittleren Lage wirst du merken, dass zusätzlich zum Wechsel von "hauchig" nach "kräftig" auch ein "Umschlagen" oder "jodeln" der Stimme passiert. Das bedeutet, dass sich das Schwingungsregister ändert. In der mittleren Lage ist es so, dass deine "hauchige" Stimme in der Randstimme liegt und deine "kräftige" Stimme in der Vollstimme.
  • In der hohen Lage wirst du merken, dass nun wieder nur der Wechsel von "hauchig" nach "kräftig" stattfindet und kein Umschlagen der Stimme mehr.
Nach dieser Übung hast du im Grunde alle wichtigen Register kennen gelernt und außerdem weißt du jetzt, wann du die Register wechselst und wie sich das anfühlt.
  • Die tiefe Lage zeigt dir die "hauchige Vollstimme" und die "kräftige Vollstimme".
  • Die mittlere Lage zeigt dir die "hauchige Randstimme" (auch "Falsett" genannt) sowie die "gemischte Vollstimme"
  • Die hohe Lage zeigt dir die "hauchige Randstimme" sowie die "gemischte Randstimme".
Die Töne, auf denen die Register wechseln, unterscheiden sich je nach Stimmtyp. Bei einer mittleren Männerstimme passiert der Wechsel von tiefer nach mittlerer Lage so um E4 herum und der Wechsel von mittlerer Lage in die hohe Lage so um B4 herum.

Die Begriffe "Bruststimme" und "Kopfstimme" werden unterschiedlich definiert. Für mich persönlich ist die tiefe Lage die Bruststimme und die mittlere und hohe Lage sind zusammen die Kopfstimme. Es gibt aber auch Gesangslehrer, die nur die hohe Lage als Kopfstimme bezeichnen und die Mittellage als "Mischstimme" oder ähnliches.

Das Ganze ist erstmal auf "Effizienz" getrimmt, besonders bzgl. des Atemdrucks. Die Lautstärke wird i.d.R. etwa mezzoforte sein, wenn du die "kräftige" Stimme benutzt. Wenn du lauter wirst (mehr Atemdruck) und/oder die Vokale stärker öffnest (Belting), wird es passieren, dass sich die einzelnen Lagen von der Tonhöhe her nach oben verschieben und die jeweiligen Register weiter in die Höhe "gepusht" werden.
 
dann schaffe ich auch noch c" und manchmal sogar cis" und d"
c'' notiert, oder c'' klingend? Unterschiede siehe Link "Tenor-Noten" in meiner Signatur.
dabei vollstimmig bis es'' (Eb5) zu kommen
Tim, dir muß ich eigentlich die gleiche Frage stellen: bis du dir sicher, dass es nicht nur ein notiertes Eb5 ist was das vollstimmig aus deinem Mund kommt, und klingend eigentlich Eb4? Nachdem ich von dir noch nie was gehört habe, drängen sich Zweifel auf.
Ihr wärt wahrlich nicht die ersten denen das passiert.

Nur mal so als Vergleich: typische Rock / Heavy Metal "High Notes" die unartikuliert auf einen Vokal gesungen / geschrieen werden sind etwa bei D5 (d'') - A5 (a'')
High Note Take Hold of the Flame (Queensryche): E5(e'')
High Note Getsemane (Jesus Christ Superstar): G5 (g'')
High Note Sweet Child in Time (Deep Purple): A5 (a'')

Reden wir wirklich von diesem Bereich, bzw knapp drunter?
 
Reden wir wirklich von diesem Bereich, bzw knapp drunter?

Das mit dem "notiert" und einer Oktave tiefer versteh ich gerade nicht wirklich, ist aber doch auch nicht so wichig, wenn man die gesungenen Noten am Klavier überprüft, dann sollte Eb5 = es'' doch eindeutig sein, oder hab ich da ein Denkfehler drinn?
Ich glaube auch nicht das meinem Gesangslehrer da so ein Hörfehler unterläuft.
 
In Notenblätter ist der Tenor eine Oktave höher notiert als er gesungen wird. Am Klavier sollte es eindeutig sein, allerdings kann man sich auch da vertun. Manche Leute haben Schwierigkeiten einen Oktavunterschied zu erkennen wenn die zwei Signale klanglich unterschiedlich sind, wie z.b. Klavier und menschliche Stimme. Es ist auch nicht unüblich, dass die Lehrer die Noten so benennen wie sie notiert sind, statt so wie sie erklingen. Das heißt nicht dass ihm ein Hörfehler unterläuft.

Das heißt aber die High Notes in den referenzierten Songs würdest du noch problemlos hinkriegen, richtig?
 
Das heißt aber die High Notes in den referenzierten Songs würdest du noch problemlos hinkriegen, richtig?

Problemlos krieg ich fast immer noch ein h' (B4) hin, drüber ist es sehr situations und tagesformabhängig, mal klappt es sehr gut, mal geht es voll daneben oder in die Randstimme.
Das es'' (Eb5) kann glaub ich gar keine Vollstimme mehr sein, vermutlich bei niemandem, angeblich geht die Vollstimme maximal bis C5 wurde mir hier neulich erklärt.
Es bleibt aber auch immer zu einem großen Teil Interpretationssache, wie man die mixed-voice einstuft und was man noch als Vollstimme empfindet.
 
Das es'' (Eb5) kann glaub ich gar keine Vollstimme mehr sein, vermutlich bei niemandem
Jetzt bin ich wieder voll bei dir. "Keine Vollstimme" heißt ja nicht automatisch "Falsett"; Die Höhen sind bei entsprechendem Können durchaus kräftig und laut.
 
"Keine Vollstimme" heißt ja nicht automatisch "Falsett"; Die Höhen sind bei entsprechendem Können durchaus kräftig und laut.

In dem einen Fall, wo ich ein es'' singen muß, versuche ich vorher möglichst alles zu entspannend und weit zu öffnen, dann ziehe ich den Ton ein bischen wie ein Glissando hoch, zumindest sinnbildlich, es kommt dann meist so ein leicht schluchzender, recht voller und lauter Klang zustande.

Was Falsett betrifft, mein Gesangslehrer unterscheidet nicht zwischen Kopfstimme und Falsett, für ihn ist das anscheinend ein und das selbe.
 
mein Gesangslehrer unterscheidet nicht zwischen Kopfstimme und Falsett
Da ist er nicht der einzige. Der Begriff Falsett ist zwar genau definiert, aber unter "Kopfstimme" versteht jeder was anderes.
Aber jetzt haben wir den Tread lange genug vergewaltigt ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo,
tut mir Leid, ich war jetzt die letzten Tage im Urlaub und konnte nicht antworten. Vielen Dank für die vielen Antworten!

@drowo dass der Tenor eine Oktav tiefer notiert wird weiß ich;) singe ja auch im Chor und spiele schon seit fast 15 Jahren Klavier, also mit Noten kann ich ganz gut ungehen:great:
Daher meine ich c" klingend, nicht geschrieben. Das geschriebene c" wäre für einen Tenor ja nicht so besonders anspruchsvoll..aber das habe ich beim Lesen im Forum auch gesehen, dass das öfters mal verwechselt wird.

@broeschies Vielen Dank für deine Antwort, ich werde das gerne versuchen. Aber ich habe noch nie etwas von "Vocal Fry" gehört:(
Was genau ist das?
 
Zuletzt bearbeitet:
Daher meine ich c" klingend, nicht geschrieben
Entschuldige, ich wollte mich nur versichern, denn ein Hilferuf weil man das hohe Tenor C nicht schön genug hinbringt klingt schon ein wenig nach "Luxusproblem" :) Als Tenor ein C4 nicht zu schaffen wäre dagegen ein echtes Problem.
eigentlich problemlos ein b' singen, immer und aus allen Lebenslagen:tongue:
Respekt, für "Nessun Dorma" reichts schon mal. Wenn du, wie du sagst ein B4 (klingend) noch sauber hinkriegst und das C5 überhaupt schaffst ohne ins Falsett zu rutschen, dann ist das schon enorm. :great: Ich schätze dass du auch das C5 mit der Zeit in der Qualität singen wirst die du dir vorstellst. Das diese Spitzentöne nicht gleich wollen ist völlig normal. Ich habe hier im Forum auch schon gelesen, dass ein sauberes C5 auch für gute Tenöre keine Selbstverständlichkeit ist.
GU bei zwei verschiedenen Lehrern (einer klassisch, einer modern).
Das Thema Luxus zieht sich bei dir durch wie ein roter Faden ;) Vorschlag: Wie wäre es, wenn du einen deiner Gesangslehrer bittest dich für den hohen Bereich anzuleiten? Die haben da ihre Methoden und du stellst als Abfallprodukt fest was du vorher falsch gemacht hast - falls das dann überhaupt noch von Interesse ist. Das ist m.E. zielführender als Übungen aus dem Internet alleine zu versuchen. Ich bin der letzte der was gegen Autodidaktik sagen würde, aber wenn man bereits GU bei 2 (in Worten "zwei"!) Gesangslehrern hat, sollte dass doch die erste Anlaufstelle für solche "Probleme" sein. :D

LG Robert
 
Nunja, ganz so ein Luxusproblem ist das nicht, weil die Töne essentiell sind für das was ich singen will (Bruno Mars, MJ, Fr. Mercury..):):D
Und das B4 schaffe ich auch nur "modern", nicht klassisch...

Das mit dem Gesangslehrer fragen, kann ich zwar machen, wie oben beschrieben schaffe ich es da aber nicht, in solche Höhenregionen vorzustoßen, da bin ich irgendwie gehemmt:(
Ich werde aber trotzdem nochmal fragen.


Wenn man die hohen Töne also immer wieder singt (auch wenn sie noch nicht schön sind), werden die dann irgendwann automatisch besser?
Vielen Dank!
 
wie oben beschrieben schaffe ich es da aber nicht, in solche Höhenregionen vorzustoßen, da bin ich irgendwie gehemmt
Deswegen anleiten lassen. Gesangslehrer sind es gewohnt Leute in Höhen anzuleiten die sie noch nie, oder nur im Falsett gesungen haben. Dagegen ist ein Schüler der das schon kann aber nur zu gehemmt ist ein Kinderspiel ;-)

Und um auf deine Frage im Titel einzugehen: ja ich glaube schon, dass du dein Brustregister zu weit hoch ziehst. Es wäre nicht ungewöhnlich bei Leuten die in der Bruststimme recht leicht nach oben kommen, dass man versucht im selben Register einfach noch ein kleines bisschen höher zu kommen. Wahrscheinlich solltest du schon früher wechseln, bei Ab4 oder so.
BTW: Hast du diese Fragen eigentlich auch deinen Gesangslehrern gestellt?

LG, Robert
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wenn man die hohen Töne also immer wieder singt (auch wenn sie noch nicht schön sind), werden die dann irgendwann automatisch besser?
Ja, solange man es einigermaßen richtig macht. Mein Tipp: auch wenn du nur > B4 als Problem siehst, lass mal von deinen Gesangslehrern deine Technik zwischen Ab4 und B4 überprüfen. Vielleicht kommt da schon der Hinweis dass du zu lange in der Bruststimme bleibst.

LG Robert
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nunja, ganz so ein Luxusproblem ist das nicht, weil die Töne essentiell sind für das was ich singen will (Bruno Mars, MJ, Fr. Mercury..):):D

Wenn man es möglichst schön singen will, die ganz hohen Noten aber noch nicht so gut beherrscht, gibt es zwei weitere Möglichkeiten, zum einen den Song insgesamt runter zu transponieren, zum anderen die Melodie teils auf tiefere Noten singen, also statt B4 oder C5 halt eine tiefere Note, die trotzdem die Harmonie erhält (besser kann ich es leider nicht ausdrücken), habe mal gehört das Freddie Mercury das live auch gemacht hat, z.B. bei "We Are The Champions" im Refrain auf "Fighting", mal singt er es auf C5 mit der Randstimme, mal anscheinend mit der Vollstimme und in der live-Version einmal eben auch einfach tiefer.

Wenn man die hohen Töne also immer wieder singt (auch wenn sie noch nicht schön sind), werden die dann irgendwann automatisch besser?

Gute Frage, ich denke mal die werden nicht automatisch besser, wenn man nicht konsequent an seiner Gesangstechnik arbeitet.
Ich dachte lange Zeit auch, das mit dem C5 wird schon besser werden, wenn ich es täglich sozusagen volles Rohr "brülle", stimmt aber nicht wirklich, der Klang war unangenehm und Vibrato gab es eh keins, es wurde auch nicht wirklich besser. Darum hab ich wie gesagt angefangen den Atemdruck wieder zu reduzieren und dafür mehr mit bildlichen Mustern zu arbeiten, mir also vorzustellen alles weit zu öffnen und zu lockern vor dem Ton und möglichst entspannt hinein zu gehen.
 
@broeschies Vielen Dank für deine Antwort, ich werde das gerne versuchen. Aber ich habe noch nie etwas von "Vocal Fry" gehört:(
Was genau ist das?
Im Volksmund auch "Knatterstimme". Such einfach mal bei YT danach. Es ist glaube ich recht leicht zu verstehen, was gemeint ist, wenn es jemand vormacht.
 
Hallo,
es tut mir Leid, wenn ich das Thema nochmal neu "aufrolle":). Es hat sich nicht viel getan zuletzt, außer dass ich mir mittlerweile ziemlich sicher bin, dass der Weg in die Höhe so falsch ist:(. Ich habe das mit dem Vocal Fry geschaut, aber irgendwie hab ichs nicht so hingekriegt wie beschrieben:redface:^^ vielleicht hab ich die Übung doch noch nicht so ganz verstanden. Werde das im Unterricht aber mal ansprechen. Ich habe allerdings aufgrund einer "Sommerpause" frühestens in 4 Wochen wieder und will nicht untätig bleiben.
Ich bin kürzlich auf diese Videos gestoßen:





Der Mann lässt die Stimme ja praktisch zuerst absichtlich ins Falsett kippen, und erhöht dann den, naja Druck ist wohl das falsche Wort, auf die Falsetttöne, ich weiß kein besseres Wort dafür. Aber irgendwie modifiziert er den Klang, sodass es immer ähnlicher zu seiner Bruststimme wird.
Ich kann das mit seinen Übungen auch in etwa so erreichen, oder zumindest ändert sich der Klang und wird schärfer und lauter als normales Falsett. Aber der Klang weist bei mir doch einige Unterschiede zur Bruststimme auf, ist viel zu "clean" und hat immer noch zu wenig Fundament, aber das ändert sich ja vielleicht noch mit der Zeit(?).
Lange Rede... Meine Frage ist eigentlich nur, ob das, was er da "verzapft":D, richtig ist und man so tatsächlich die hohen Töne singen sollte (vom Ergebnis her im Stile von Bruno Mars, MJ und F.Mercury, also nicht irgend so ein komisches Dahin-Gesäusel wie man es heute auch oft hört), also mit einem falsettähnlichem Gefühl, oder ob das einfach nur Blödsinn ist, was er da erzählt.

Vielen Dank!

Ich werde das im Unterricht auch fragen, wie gesagt, geht aber erst in 4 Wochen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bruno Mars hab ich jetzt nicht so im Ohr, aber Freddie Mercury hatte mindestens 3 verschiedene Arten in der Höhe zu singen. Eine davon war ein verstärktes Falsett wie im ersten Video. Ich halte das im Video nicht für kompletten Blödsinn, es kommt aber darauf an ob das der Klang ist den du suchst. Survivor, Eye of the Tiger, der Chorus z.B. bei 01:40 ist m.E. auch ein C5 oder wenigsten ein B4. Das klingt komplett anders, da ist kein Falsett dabei.




LG Robert

EDIT: Ja, das langgezogene "... e-------------ye (of the tiger)" ist tatsächlich ein C5
 
Was in dem Video im Wesentlichen gezeigt wird ist Twang, bzw. der Unterschied zwischen Falsett und Kopfstimme. Die kann, wenn gelernt, recht leicht zum "Fake Belt" weiterentwickelt werden, was in etwa dem Sound in Eye of the Tiger entspricht. Freddie Mercury war recht variabel in der Höhe. Seine härteren Noten waren aber nochmals "massiger" (und weniger technisch) als die hier gezeigten.

Eine schöne Beschreibung des Prinzips ist z.B. dieses 101. Das gibt eine ganz gute Übersicht wie man die Koordinationen entwickeln kann, ist aber natürlich kein vollständiger "Kurs".

 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
vielen Dank euch beiden für die schnelle Hilfe! Ich wusste bisher auch noch nicht, was Twang ist, auch wenn ich schon oft davon gehört habe. Gut zu wissen!
Aber ich suche eher nach dem etwas gebelteteren, brustigeren Klang als danach, also ist das der (wahrscheinlich) falsche Ansatz für mich.

@broeschies: sind die "massigeren (und weniger technischen)" Noten mit dem härteren Klang stimmschädigend?
Vielen Dank!
LG Peter
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben