Tipps, um meinen Bruder an der Gitarre zu unterrichten und den Wunsch dazu in ihm zu wecken.

Retomoto
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Hallo Leute, ich würde gerne euere Meinungen und Tipps zu folgender Sache lesen:
Mein kleiner Bruder, der jetzt 11 Jahre alt ist, wurde in der Schule in den Gitarren-Musikunterricht verfrachtet. Ich persönlich finde das super, er leider nicht. Nun ist es so, dass ich schon seit 10 Jahren nebensächlich Gitarre und hauptsächlich Bass spiele. Deshalb finde ich total cool, dass er jetzt (leider erzwungen, aber immerhin) Gitarre spielen lernen soll. Wir werden zusammen seine erste Gitarre kaufen gehen und ich werde dafür sorgen, dass er ein möglichst passendes Instrument bekommt. Darüber hinaus will ich ihm auch ein paar Basics beibringen, um ihn gut auf seinen Unterricht vorzubereiten. Nun ist es leider so, dass ich weit weg von Zuhause wohne, und ihn jetzt nur etwa drei Wochen besuchen komme, weshalb wirklich nur Zeit für die absoluten Grundlagen bleibt.
Ein paar Gedanken habe ich mir schon darüber gemacht, wie ich das ganze aufziehen will. Trotzdem hätte ich jetzt gerne euren Input zu folgendem großen Thema:

Wie sorge ich dafür, dass er Spaß am Instrument hat?
Mein Bruder fängt leider gerade erst an, sich für Musik zu interessieren, weshalb er nicht gerade glücklich darüber ist, dass er jetzt Gitarre spielen lernen "muss". Ihm wäre auch ebenfalls lieber, E-Gitarre statt A-Gitarre zu spielen, glaube ich. Da kann man aber leider noch nichts dran ändern.
Ich möchte ihm zu Anfang möglichst viel Spielspaß und Möglichkeiten geben, das Instrument zu entdecken. Ich möchte damit anfangen, ihm die offenen Akkorde zumindest zu zeigen. Die kriegt er in der Schule mit Sicherheit eh beigebracht. Viel wichtiger finde ich, ihm den grundlegenden Zwei-Finger-Powerchord zu zeigen und ihm das Tab-Lesen beizubringen. Am liebsten zusammen mit einem ersten Song - er mag (so wie ich :D) Die Ärzte ganz gerne. Damit stünde ihm eine riesige Welt an Liedern offen, die er sich auch selber beibringen könnte.
Gerade Powerchords sind natürlich nicht DIE Akustik-Gitarren Technik, aber mich haben sie damals sehr weit gebracht, als ich Gitarre gelernt habe.
Was ist eure Meinung dazu? Habt ihr Anregungen dazu, welche Grundlagen ich meinem kleinen Bruder beibringen sollte? Und was hat euch damals erkennen lassen, dass die Gitarre ein voll geiles Instrument ist? Mich interessiert das alles sehr, da meine Lernzeit schon lange her ist und ich nicht mehr ganz die Gedankengänge und Motivationen eines Anfängers nachvollziehen kann.
 
Eigenschaft
 
weshalb er nicht gerade glücklich darüber ist, dass er jetzt Gitarre spielen lernen "muss"
Dieser Satz sagt mir, dass das Ganze wohl eh scheitern wird ;)

Sry, aber wenn dein Bruder nicht selbst Gitarre lernen will, dann sehe ich in der Sache keinen großen Sinn ...
Man kann imho einen Menschen nicht zur Lust am Musikmachen zwingen.

Dein einziger großer Vorteil, den du hast, ist, dass du selbst ein Instrument spielst ... und dass er dir vllt. i-wie und i-wann "nacheifern" möchte.
Das hat bei meiner Nichte auch geklappt ... allerdings erst nach 14 Jahren :rolleyes:
Ich muss aber dazu sagen, dass ich selbst erst mit 16 angefangen habe, bei mir kam der intensive Wunsch dazu aber von selbst.
Ich hatte keine musikalischen "Vorbilder" in der Familie.

Ihm wäre auch ebenfalls lieber, E-Gitarre statt A-Gitarre zu spielen
Setz alles dran, dass er dann wenigstens auch eine E-Gitarre zur Verfügung hat! Hast du kein altes Zweitinstrument, dass du ihm solange leihen kannst?
Wenn er schon "muss", dann doch wenigstens auch das Instrument, wozu er ein wenig Lust hat!

Ich wünsch dir trotzdem viel Glück :great:
 
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Mein Bruder fängt leider gerade erst an, sich für Musik zu interessieren, weshalb er nicht gerade glücklich darüber ist, dass er jetzt Gitarre spielen lernen "muss". Ihm wäre auch ebenfalls lieber, E-Gitarre statt A-Gitarre zu spielen, glaube ich. Da kann man aber leider noch nichts dran ändern.

Ich weiß ja nicht... Ich habe ungefähr in dem selben Alter angefangen wie dein Bruder. Auch ich hatte den Wunsch E-Gitarre zu spielen und mir wurde dennoch die Akustikgitarre (Schlimmer noch, der damalige Todfeind, die "Konzertgitarre") aufgezwungen. Spaß am Instrument war auf diese Art und Weise einfach unmöglich und so wurde vom hart Erspartem dann doch eine E-Gitarre gekauft. Die Konzertgitarre wurde dazu noch zusätzlich in der Pubertät klein gekloppt und verbrannt. Mit den Voraussetzungen der Akustikgitarre wäre ich niemals bei dem Instrument geblieben, niemals.

Mittlerweile spiele ich übrigens dann doch ab und zu ganz gerne akustisch ;).
 
Welche Einstellung hat denn Dein Bruder zur Schule und zum Lernen?
Wenn er nicht gerne lernt, das Fach nicht mag und alles von der Schule aufdiktierte ablehnt, dann wird vermutlich seine Einstellung ablehnend sein - und dann kann es sein, dass Du Dich umsonst bemühst, egal wie Du es nun anfängst. Wer kein Fußball mag, lernt einfach auch nicht gerne die Tricks von Ronaldo, egal wie toll die nun sind.
Wenn er an sich gerne lernt, die Erfahrung gemacht hat, dass nach einer gewissen Anfangsphase, wo Dinge keinen Spaß machen oder langweilig sind, doch anfangen, was zu bringen oder Spaß zu machen oder wenn er einfach gut in der Schule sein will, stehen die Chancen besser.
Und zwischen schwarz und weiß gibt es natürlich auch noch mal viel Zwischenraum ...

Erst mal finde ich den Gedanken gut, ihm Wege zu eröffnen, auch eine A-Gitarre dort kennen zu lernen, wo es ihm Spaß machen könnte. Das kann bei power-Riffs und Ärzte-Songs durchaus der Fall sein. Bei jemandem, der ein eher ablehnendes Verhalten zur Schule und zum Unterricht hat, kann das sogar der Königsweg sein: dem offiziellen Unterricht etwas entgegenzusetzen und etwas zu machen, was einem selbst Spaß macht ...

Eine Vorbereitung für den Unterricht wird imho nur was bringen, wenn er selbst in der Schule und im Fach gut sein will. Ansonsten gibt es eher die Gefahr, dass er Deinen wohlmeinenden Ansätzen ebenso ablehnend gegenübersteht wie der Schule selbst.

Wenn ich so zurückdenke, dann hat das Bruder-Ding mir schon ein paar Sachen eröffnet, die mir was gebracht haben. Aber die kamen eher so über die Seitenwege: beispielsweise habe ich die Musik gehört, die meine zwei bzw. vier Jahre älteren Brüder gehört haben. Mein einer Bruder hat Gitarre gespielt und mit seinem Kumpel, der auf Dash-Trommeln Schlagzeug gespielt hat, eine Band gegründet und bei uns im Keller geprobt. Jahre später habe ich angefangen, Schlagzeug zu spielen ...

Vielleicht ist eine Idee, dass Du da mal eine gewisse Lockerheit reinbringst. Deine Gitarre mitbringst und ein, zwei Ärztesongs zockst. Gemeinsam ne Gitarre zu kaufen, finde ich gut. Wenn er Feuer gefangen hat, wird er schon einen Weg finden, sich später eine E-Gitarre zuzulegen - unerschwinglich sind die Dinger ja nicht gerade. Vielleicht findet er es ja auch cool, dass er - im Gegensatz zu anderen in seiner Schule und Klasse - einen Bruder hat, der Gitarre spielen kann und mit dem er vor seinen Kumpels etwas glänzen kann und so ein: Ey, ich kann schon einen Ärzte-song-Ding da draus machen kann.

Die Wege der Motivation sind unergründlich und keiner weiß, wie das Hirn eines elfjährigen funktioniert ...

Ich kann mir jedenfalls vorstellen, dass so ein "von der Seite-komm-Ding" mehr Aussichten auf Erfolg und ein gutes Verhältnis zu Dir (wie ist denn eigentlich das Verhältnis von Euch beiden?) hat als ein vorgezogener Schulunterricht oder eine Schul/Lehrer-Ersatz-Ding.

Ich finde das aber total klasse, dass Du Dir da einen Kopf drum machst und Deinem Bruder Wege zur Musik und zur Gitarre zeigen willst. Das hat echt nicht jeder.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Mir hat in jungen Jahren ( +/- 13) auch der "grosse" Bruder das Gitarre spielen etwas näher gebracht. Dran geblieben bin ich wohl in erster Linie deswegen, weil relativ schnell paar Freunde auch ne Gitarre hatten und wir dann gemeinsam einfachste Lieder gesungen haben und dadurch bei Lagerfeuern oder partys recht beliebt waren, was unsere Motivation natürlich gestärkt hat.
Gleichzeitig wurde mir in der Schule auch Musikunterricht aufgedrückt ( BLOCKFLÖTE !!! ) und ich glaube, den Schaden aus der Zeit habe ich heute in meiner Ablehnung von Lehrern immer noch in mir. Es hat mir tatsächlich fast alles vermiest.
Aber geht ja um deinen Bruder. Ich würde da sehr auf ihn eingehen und ihn nur zu wenig bis gar nix zwingen. Würde versuchen, auszuloten, wo es ihm denn Spass macht mit der Gitarre und was machbar ist.
Tja, und oft klappts dennoch nicht, aber ein Versuch...oder mehrere ist es sicherlich wert.
 
Wie wäre es wenn Du Deinen Bruder fragst, ob er ein bestimmtes Lied lernen will, statt selbst etwas zu entscheiden, bzw. uns zu fragen?

Wenn er keine Lust auf Gitarre hat, halte ich es für Zeitverschwendung einen didaktischen Plan zu entwerfen.

Es hat auch nicht jeder Lust ein Instrument zu lernen, insofern würde ich es Deinem Bruder überlassen, ob er Unterricht von Dir will oder nicht, aufdrängen würde ich mich da nicht. Vielleicht spielt er ja auch lieber Fußball;)



Ganz davon ab, welche Schule verfrachtet Schüler denn in Zwangs-Instrumental-Unterricht? Sowas dämliches hab ich ja selten gehört:eek:


Gruß und alles Gute,

Thorsten
 

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