Key-Stammtisch

  • Ersteller bluebox
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Die Klangbeispiele gefallen mir, auch wenn die vielen zusätzlichen Instrumente ein bisschen vom Clavichord ablenken. Allerdings hört man die Verwandtschaft zum Clavinet schon recht deutlich raus, immerhin ist das quasi ein massengefertigtes, elektronisch abgenommenes Clavichord (mit ein paar Unterschieden).
Gerade bei den effektlastigen Sounds denke ich, dass man mit einem DI-Clavinet(-Sample) als Grundlage schon sehr nahe drankommen könnte. Mit den richtigen Pickup-Einstellungen und eventuell etwas EQ dürfte der Unterschied sehr gering werden. Physical Modelling sollte dafür auch ziemlich gut geeignet sein.
Gut, auf polyphonen Aftertouch wird man wohl meist eher verzichten, dafür sind Clavinet-Sounds deutlich einfacher und günstiger zu beschaffen und instand zu halten als ein Clavichord.

Dennoch immer wieder schön, ein paar modifizierte/DIY-Keys zu sehen. :)
 
Vor allem das Stimmen soll bei einem Clavichord immer recht aufwändig sein; ich weiß nicht, wie es sich da bei echten Clavinets verhält - vermutlich kaum besser.
Eventuell könnte man ein Clavichord auch noch mit einer auf Saiteninstrumente spezialisierten Physical-Modeling-Engine emulieren (ich denke da spontan an den Korg Kronos oder - für weniger Betuchte - den Z1).
 
Ja, nortar - das kommt sogar hin -.- Wie unterhälst du dich mit den Einheimischen? Verstehen die dich? :)

Passau selbst ist ja durch seine vielen Studenten schon ziemlich eingehochdeutscht ;-) , fährt man aber ein bisschen raus in den (bayrischen) Wald.. und bezieht für sein Motorrad bei einem eingeborenem, altem bärtigten Schrotthändler Ersatzteile.... hui - DAS macht dann richtig Spaß. Mich verstehen dank hochdeutschem TV/Radio sowieso alle. Andersherum ist das nochmal ein ganz anderes Thema. :-D
 
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Eventuell könnte man ein Clavichord auch noch mit einer auf Saiteninstrumente spezialisierten Physical-Modeling-Engine emulieren

Das wäre der Yamaha VP-1 gewesen, leider nie weitergeführt worden, was wohl auch an den zu komplexen Modellen lag.
 
Der Korg Z1 und Der Korg Kronos haben eine Saitensimulation, ebenso der Technics WSA-1. Simulation heißt nicht unbedingt brilliant denke ich.
 
...und komplex stimmt auf jeden Fall. Wem FM zu langweilig wird, findet in z.B. dem STR1 im Kronos seinen Meister :D

Spass beiseite: etwas übersichtlicher als FM ist Saitensimulation dann doch. Trotzdem höchst ungewohnt, weil der Ton in mehreren passiven Resonatoren entsteht, die von Oszillatoren angeregt werden. So richtig bahnbrechend gute Sounds habe ich dort noch nicht gefunden - bei Natursounds waren die Samples irgendwie dann doch immer deutlich überlegen. Und als Experimentierfeld habe ich diese Synthese noch nicht wirklich angefasst...
 
Der Korg Z1 und Der Korg Kronos haben eine Saitensimulation, ebenso der Technics WSA-1. Simulation heißt nicht unbedingt brilliant denke ich.

Der VP-1 ging halt da noch deutlich weiter.

Wer sich mal Demos anhören will, findet sie hier:

http://virtualacoustic.free.fr/HTML/Demos.html

Das Erste (Intro) ist das Demo von Reinhold Heil für die Zeitschrift Keys Anfang der 90er. Da sind dann schon ein paar sehr ungewöhnliche Sounds dabei, besonders an der Stelle, wo er von einem gezupften Saiteninstrument zu Tubular Bells überblendet, das muß man mal gehört haben.
 
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Ich glaube das Demo mit Reinhold Heil war in einer meiner ersten Keys-Zeitschriften...irgendwie so um 1994 :eek:...ich werd alt.
Es hat mich damals schon ziemlich beeindruckt. Schade eigentlich das Yamaha hier nichts mehr weiter gemacht hat. Heutzutage müsste die notwendige Hardware doch zu einem Bruchteil von dem zu haben sein, was sie im VP-1 verbaut haben. Schade das fast sämtliche Hersteller dazu übergegangen sind, in erster Linie Spielzeug-Instrumente zu entwickeln, um damit einen möglichst großen wirtschaftlichen Nutzen/Kosten-Faktor zu erzielen.
 
Wie gesagt, die Synthese des VP1 lebt (in sehr ähnlicher Form) weiter, wenn auch nicht bei Yamaha... Aber man muss sich halt wirklich damit beschäftigen - das ist eher was für Tüftler im Studio, deswegen macht sowas wohl heute kaum noch einer in "Hardware".



Qui Robinez ist so einer, der sich da eingefuchst hat - der holt überwiegend atmosphärische Sachen da raus, aber keine schlechten:

 
Ich hab heute mal meine Wersi Beta aus dem Keller geholt. Scheint noch zu laufen.
Was gäbe ich für diese Version :)
 
Schade eigentlich das Yamaha hier nichts mehr weiter gemacht hat. Heutzutage müsste die notwendige Hardware doch zu einem Bruchteil von dem zu haben sein, was sie im VP-1 verbaut haben.

Die Hardware wäre bei dem dann den gleichen Evolutionsweg gegangen wie vorher der VL-1 und der DX7, die übrigens alle aus dem gleichen Londoner Hinterhof-Labor, was sich Yamaha R&D nannte, stammten. Gabs auch mal einen Artikel drüber vor langer Zeit. Dieses Labor haben die halt dichtgemacht.

Das Problem beim VP-1 war einfach auch, daß durch die Komplexität der Modelle man einigen riesigen Haufen an gegenseitig voneinander abhängigen Parametern hätte so skalieren müssen, daß der unbedarfte Benutzer nicht einen davon versehentlich verstellt und deswegen keinen Klang mehr bekommt.
Schon die VL-Serie lief nicht so gut wie erwartet, da hat man dann wohl auch angesichts dessen das Risiko gescheut, dann später aber die EX-Serie gnadenlos in den Sand gesetzt.

Ein VP-1 bräuchte auch heute noch einen ganzen Schwung DSPs, nur daß man da keine extra dafür backen muß, sondern handelsübliche nehmen kann, die Programmierung ist das Entscheidende.
 
Der VP-1 war auch extremst teuer ... Der duophone VL-1 kostete damals schon 10.000 D-Mark, jeweils 5000 für eine Stimme, die auch von je einem dezidierten Mikroprozessor berechnet wurde. Beim 16-fach polyphonen VP-1 musste man nicht ganz das Achtfache wie für den Kleinen berappen, aber 69.000 Mark waren es damals, soweit ich mitbekommen habe schon.

Da kommen einem auf einmal Instrumente wie der Waldorf Wave, Korg OASYS und erst recht der Kronos auf einmal wie die reinsten Schnäppchen vor.
 
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Mit nur Mikroprozessoren drin wären die lange nicht so teuer gewesen, aber Mikroprozessoren waren damals auch einfach nicht leistungsfähig genug, daher hat man dafür, wie schon für FM, spezielle Chips entwickelt und gefertigt, und das war das Teuerste, wobei das bei VL/VP Custom DSPs sind.
Schon beim VL-1 stecken 4 Custom DSPs drin, ebenfalls hat das Ding insgesamt 4 68301 MCUs, das sind 68000er mit Peripherie, findet man später auch bei EMU und Ensoniq. In einem VL-1 steckt also bereits die 4fache Rechenleistung eines Atari STE drin, wobei die einen davon nur fürs Bedienpanel verbraten haben, bissl Overkill. An den Prozessoren sieht man auch, daß es keine japanische Entwicklung war, die Japaner hätten einen aus der H8-Familie genommen wie erstmals im SY77/99.
 
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Ein Rätsel: Was ist rot, aber kein Clavia oder Nord?... :D

 
Apple würde da schon klagen. ;)
 
Hm, das ist schon arg geklaut. Aber andererseits ist das mit den Drawbars endlich mal ne clevere Umsetzung. Die Aufnahme klang jetzt eher schlecht, aber wenn die Sounds gut sind kann man fast sagen, dass sie Nord bei ihrem eigenen Spiel geschlagen haben. Und preislich liegen sie ja auch auf dem Niveau wie die aktuellen Nord Electros.
 
Ob die auch wieder Made in Italy sind wie die klassischen Modelle?
 
Ach!... :w00t:

Continental61_stand_slant-4.jpg

Continental73_stand_slant-5.jpg


:hat:

Aber evtl. lässt man diesen Ständer zu Hause / im Studio / im Proberaum stehen und nimmt für die Bühne doch K&M mit. ;)
 

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