Verstärkung für zuhaus und verschiedene Instrumente

Daric
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Hallo,

ich hab mir vor kurzem nach langer Zeit endlich ein vernünftiges Stagepiano zugelegt und möchte die Gelegenheit gleich dazu nutzen, auch in eine vernünftige Beschallung zu investieren. Ich habe dabei nicht nur das Keyboard im Kopf, sondern auch noch meinen E-Bass und eine E-Gitarre sowie die E-Geige von meiner Freundin. Mein Budget liegt bei Pi mal Daumen 1000€, ich wäre aber auch froh, wenn ich diese Summe nicht ausgeben müsste. Die Instrumente stehen in einem 14m² Raum.

Bisher hatte ich für diese Aufgabe ein kleines Mischpult, in das alle Instrumente direkt eingestöpselt werden, eine 2x100W Endstufe und zwei selbstgebaute Hifi-Standboxen (etwa 1m hoch), die das gesamte Frequenzspektrum wiedergeben sollten. Mit dieser Lösung bin ich aus verschiedenen Gründen unzufrieden:

- Wenn ich die Standboxen links und rechts vom Keyboard aufstelle, beschalle ich damit meine Kniekehlen und nicht meine Ohren. Die bessere Lösung wäre die Standboxen in die Ecken des Raumes zu stellen. Das ist aber aufgrund der Möbelsituation im Raum nicht möglich. Daher stapel ich beide Boxen zurzeit liegend übereinander, wodurch natürlich der Stereoeffekt komplett verloren geht.
- Die Boxen mussten an einer anderen Stelle im Raum aufgebaut werden, damit ich mich höre. Da die Endstufe bei den Boxen sein sollte, musste ich also einmal durch den Raum laufen, um die Endstufe an/auszumachen, zusätzlich zu den Instrumenten. Das nervt ein wenig.
- Durch die vielen Instrumente entsteht ein ganz schöner Kabelsalat auf dem kleinen Mischpult bzw. hinter dem Keyboard, wo sich alle Kabel sammeln
- Wenn ich kein Bass/Gitarre spiele, liegt das Kabel frei im Raum rum, inmitten von anderen Kabeln und ich muss es suchen, wenn ich mal wieder spielen will
- Dadurch, dass Bass/Gitarre direkt ins Mischpult kommen, will bei mir keine rechte Spielfreude aufkommen. Eine Zerre fehlt und der Bass klingt auch etwas lahm. Den Bass konnte ich auch nie besonders weit aufdrehen aus Angst um meine Boxen.



Mir schweben im wesentlichen zwei mögliche Lösungen vor:


Die zentrale Lösung sieht vor, dass ich mir ein Rack und eine kleine PA besorge (mir schweben da 2x the t.box Pro Achat 104 + 1x 108 Sub vor, beides passiv), über die alle Instrumente und eventuell auch Musik wiedergegeben werden. In das Rack kämen ein Rackmixer, in die alle Instrumente eingespeist werden, die bereits vorhandene Endstufe und ein Multiinstrument PreAmp (denke da an den Tech 21 SansAmp RPM) für Gitarre und Bass, sowie eine Schuko-Steckdosenleiste.

+ Durch Adapter kann ich meinen Keyboardtisch so erweitern, dass die kleinen Boxen daran gekoppelt werden können. Dadurch werden diese direkt auf mich gerichtet, wenn ich spiele. Außerdem stehen sie auch nicht irgendwo im Raum herum, sondern da, wo die Instrumente sind.
+ Durch den Subwoofer muss ich keine Angst mehr haben, dass ich mit dem Bass bei den Boxen einen Pappenweitwurf provoziere.
+ Alle Kabelverbindungen und alle Netzteile verschwinden im Rack, von dem dann nur noch ein Kabel zur Steckdose geführt wird, sehr aufgeräumte Lösung.
+ Alle Bedienelemente die man so braucht, sind in einem einzelnen Rack untergebracht. Es gibt nur noch einen Kopfhöreranschluss, einen Ort wo alle Schalter sind usw.
+ Einfach zu erweitern, falls einem ein Teil nicht gefällt
+ wenn über Kopfhörer statt über Lautsprecher gespielt werden soll, kann man die Endstufe einfach aus lassen, um Strom zu sparen

- Geringe Auswahl an reinen PreAmps für ein 19"-Rack. Einzelne PreAmps sind so teuer wie ganze Verstärkercombos, der Gebrauchtmarkt gibt auch kaum was her. Die Alternative wären Bodentreter-PreAmps, aber durch die entsteht wieder Kabelsalat
- Mir fehlt noch eine Lösung, wie ich das Stereo-Lautsprechersignal in Sub und Top aufteilen kann ohne gleich zwei Subwoofer zu verwenden oder zwei Endstufen. Ich müsste eine passive Frequenzweiche löten, die das Stereosignal für den Subwoofer monofiziert. Bastellösungen sind mir an der Stelle aber auch etwas heikel. Die Alternative wäre ein aktiver Sub, aber der würde das Prinzip, dass alle Regler und Schalter im Rack sind, zunichte machen
- Eventuell müssen trotzdem noch Effektgeräte vorgeschalten werden, damit man die klanglichen Möglichkeiten eines echten Gitarrenverstärkers bekommt
- Hoher Initialaufwand alles richtig zu verkabeln und einzustellen
- Eventuell entstehen Brummschleifen, worduch auch noch DI-Boxen hinzukämen


Die dezentrale Lösung sieht vor, dass jedes Instrument seinen eigenen Verstärker bekommt. Ich denke da an eine Basscombo mit max. 2x10"-Boxen und einen Roland Jazz Chorus, da ich den gleich für Gitarre und Keyboard einsetzen könnte.

+ Jedes Instrument wird adäquat behandelt und gut klingend verstärkt
+ Durch die Doppelverwendung des Jazz Chorus spare ich etwas Geld
+ Hohe Spielfreude, durch verünftige Verstärkung, keine weiteren Effektgeräte werden benötigt
+ Kabelsalat hält sich trotzdem in Grenzen, da auf das Mischpult, Endstufe und Lautsprecher verzichtet werden kann
+ Ganze Verstärker in der Summe günstiger, als alle Einzelteile der anderen Lösung

- Hoher Platzbedarf im Raum durch mehrere Verstärker, Redundanz, da natürlich nicht alle gleichzeitig bespielt werden
- So oft spiele ich auch nicht Bass, dass sich eine Extra-Kombo dafür wirklich lohnt
- Stereoeffekt geht verloren, da die beiden Lautsprecher im Jazzchorus nah beieinander sind und ich sie sowieso nicht direkt vor mich stellen kann
- In meinem Stagepiano ist ohnehin schon eine Emulation des Jazzchorus enthalten. Eine wirklich cleane Lösung wird eventuell fehlen
- Ob der Jazzchorus für die Gitarre eine gute Lösung ist, wird eh heiß diskutiert. Manchen ist er zu clean.
- Wenn man über Kopfhörer spielen möchte, was ich voraussichtlich sehr oft tun werde, muss man jedes Mal die Kabel umstecken, jenachdem
- Wenn ich Gitarre über Kopfhörer spielen will, muss ich trotzdem den Leistungshungrigen Verstärker anmachen, hoher Stromverbrauch



Ich bin nun etwas ratlos, was wohl die beste Lösung für das Problem ist :-/ Ich hätte zwar Bock mal so ein Rack zusammenzubauen, denke aber auch, dass man sich dadurch andere Probleme mit einkauft. Andererseits möchte ich auch nicht den halben Raum mit Verstärkern vollstellen. Annähernd voll aufdrehen kann ich die sowieso nicht, da wir in einem ruhigen Haus zur Miete wohnen. Ich bin kein Klagpurist, der immer und überall Vollröhre und vergoldete Kontakte braucht. Ich glaube eher an die Kraft von DSPs und Emulationen, möchte aber auch nicht einfach alles in den Rechner stöpseln.

Wie verstärken denn andere Keyboarder sich daheim? Ich hab ja jetzt quergelesen, dass viele auf eine kleine Pa, bzw. Aktivboxen setzen. Sind Gitarrenverstärker als Keyboardverstärker denn überhaupt so weit verbreitet?

Gruß
 
Eigenschaft
 
Das einfachste wird wahrscheinlich sein, wenn ich mir einen Roland KC hinstelle und für die anderen Instrumente Bodentreter Preamps, die ich in die anderen Eingänge des KC führe. Der KC ist dick genug, dass er auch Basssignale verträgt und alle Soundverbiegungen kann man an den PreAmps, bzw. am Keyboard vornehmen. So hätte ich zumindest einen Kompromiss aus allen meinen Überlegungen.
 
Als erstes würde ich heute keine passiven Boxen nutzen, sondern ein aktives System. Vorteil: weniger Kabellage, perfekt aufeinander abgestimmt.
z.B. LD Systems Dave 10G3, gibt's auch mit 12" im Bass wenn's ein bisschen kräftiger sein soll.
Dazu einen Digitalmixer, wo alles drin ist, was man an Effekten und Dynamics benötigt, außerdem mehr als ausreichend Routingmöglichkeiten.
Mehr braucht man nicht.
 
Das Ding hier war echt sein Geld wert.... (braucht allerdings nen Mixer)

https://www.thomann.de/de/hk_audio_lucas_nano_602_stereo_system.htm?ref=search_prv_1

....als Monitore mußte ich allerdings die Topteile Rückseitig an der Wand recht stark dämpfen damit die Höhen nicht zu krass sind auf die kurze Entfernung da die Reflektionen sonst sehr stark den Klang beeinflusst haben.....

Das könnte den Nutzer im ersten Moment etwas verstören (ist ja auch nicht als Abhöre gedacht)
aber das Teil knallt !......für die Größe echt Hammer....
 
https://www.thomann.de/de/the_box_miniray.htm

und dazu ein Soundcraft EPM oder EXF 8 bzw. 12, je nach benöigten Eingängen.

Meine Allraundanlage: PA für ein Nord Stage, PC-Lautsprecher und Musikabspieler im Büro zum gnießen oder Filme schauen.
 

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