Töne von oben ansetzen

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Hallo,
man hört und liest oft den oben genannten Techniktipp. Simple Frage: Was ist damit genau gemeint und wie wird es technisch ausgeführt?

Danke und Gruß!
 
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Damit ist gemeint den Ton in der "Vorbereitung" des Singapparates, noch bevor der Ton erklingt, eine Idee zu hoch anzusetzen um dann ggf nach unten zu korrigieren. Wenn man den Ton direkt ansetzt, neigt man in der Regel dazu eher ein wenig flat zu sein (zu tief). Das ganze läuft aber im Cent-Bereich ab, man darf sich das nicht als Glissando um einen Halbton (oder mehr) vorstellen. Es ist zumindest gefühlt leichter / exakter den Ton nach unten zu korrigieren (weil "Entspannung") als nach oben (weil "Anspannung"). Meist aber wird das "höher Ansetzten" gerade so dafür sorgen, dass man den Ton trifft anstatt zu versumpfen. Eine echte Korrektur nach unten ist eher selten.

LG Robert
 
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Hab ich auch schon gehört. Ist eventuell gleichzusetzten mit "hohe Töne tief denken".
Wenn man sich den hohen Ton "oben" denkt, neigt man dazu sich anzustrengen (im Sinne von Verspannung im Hals/ zu hoher Kehlkopf).
 
Vielen Dank @drowo und @applcreepz, aber wenn ich das jetzt richtig deute, meint ihr beide genau das Gegenteil.
Geht es bei dieser Anweisung wirklich nur um die Tonhöhe oder ist vielleicht gemeint, die Töne an einer bestimmten "Stelle" anzusetzen (Stimmsitz/Resonanzraum?)
 
wenn ich das jetzt richtig deute, meint ihr beide genau das Gegenteil.
Nein, nicht das Gegenteil. Die zwei Sachen haben einfach nichts miteinander zu tun.
Ist eventuell gleichzusetzten mit "hohe Töne tief denken".
"Ist gleichzusetzen" ist hier schlicht irreführend. Es ("tief denken") ist eine weitere Methode Verspannungen zu verhindern. Hat aber mit "von oben ansetzen" nichts zu tun und verfolgt auch nicht genau den gleichen Zweck.

LG Robert
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab folgendes im Netz gefunden:
Fritz Wunderlich Aussagen über Appoggio und Atemstütze.

Die richtige Atemtechnik beim Singen ist wichtig wird aber überbewertet. Ich singe locker, natürlich und ohne Druck. Ich setzte den Ton von oben an und stütze ihn so von oben, darauf lege ich beim singen wert. Fritz Wunderlich
Anmerkung: Fritz Wunderlich verdeutlicht an diesem Sinnbild wohl seine Form der richtigen Atemtechnik, das Appoggiarsi in testa. Das Appoggiarsi in testa ist eine altitalienische Belcanto Atemstütz-Methode welche den Ton im Kopf zu stützen sucht. Der Begriff Stütze kommt ja vom italienischen Appoggio bzw Appogiare la voce, was mehr ein sich an etwas anlehnen als stützen bedeutet. Beim Appoggiarsi in testa versucht man den Ton im Kopf zu stützen idem man den Ton beim Tonansatz von oben angesetzt in den Kopf lehnt.
 
Dem kann ich mich anschließen, ist aber wieder was anderes. Das was Wunderlich schreibt, nennt meine GL "den Ton von oben halten" - aber da ist eine Beschreibung so esoterisch wie die andere.
Damit will ich sagen: du kannst den Ton wunderbar von oben "stützen", dabei wunderbar entspannt sein - und trotzdem flat. Was ich oben beschrieben habe ist eine Intonationshilfe, mehr nicht. Leider sind gerade beim Singen Begriffe nicht mit einer mathematischen Eindeutigkeit definiert (wenn du dich endgültig verwirren willst, versuch mal eine allgemeingültige Definition von Kopfstimme zu bekommen :evil:).

Eine Frage: recherchierst du Gesangsmethodik als Selbstzweck oder versuchst du per Internetrecherche singen zu lernen?

LG Robert
 
Ich hab folgendes im Netz gefunden:

Und kannst du damit etwas anfangen?

Über die Stütze gibt es unzählige, teilweise völlig widersprüchliche Aussagen. Nicht wenige halten sie sogar für ein Mythos. Letztendlich ist sie aber ein Bild, was versucht, ein Tongefühl beim Singen zu beschreiben.

Beim Appoggiarsi in testa versucht man den Ton im Kopf zu stützen idem man den Ton beim Tonansatz von oben angesetzt in den Kopf lehnt.

... Bildsprache. Ein Ton kann nicht lehnen oder stützen. Er hat weder Arme, noch Beine, nach einen Rücken oder Schultern. Und dann auch noch "in den Kopf hinein".

Mit einem Bild kannn man etwas anfangen - oder eben nicht. Wenn es sich bei dir nicht von selbst erschließt, ist es (für dich) ein ungeeignetes Bild. Die Erklärung von @drowo scheint mir einleuchtend.
 
Und kannst du damit etwas anfangen?

Nicht so richtig, deshalb frage ich hier ja nach. Vielleicht gibt es eine Erklärung oder Anleitung dazu, die ich besser verstehe.

Eine Frage: recherchierst du Gesangsmethodik als Selbstzweck oder versuchst du per Internetrecherche singen zu lernen?

Ich recherchiere gerne im Internet über Gesangstechnik, aber singen lernen tue ich damit nicht. Das mache ich lieber mit "learning by doing" und mit Unterricht.

Vielen Dank für eure Antworten!
 
Das mache ich lieber mit "learning by doing" und mit Unterricht
Gut so :great:

EDIT: Ich würde nicht zuviel recherchieren, sondern mich auf das Konstrukt von Bildern und Erklärungen einlassen mit denen dein GL arbeitet. Sonst redet ihr aneinander vorbei. Ein Satz Bilder ist so gut wie der andere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Über die Stütze gibt es unzählige, teilweise völlig widersprüchliche Aussagen. Nicht wenige halten sie sogar für ein Mythos. Letztendlich ist sie aber ein Bild, was versucht, ein Tongefühl beim Singen zu beschreiben.
Die Stütze ist kontrolliertes Ausatmen. Punkt.
 
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Ich würde vielleicht noch ergänzen: Kontrolliertes Ausatmen durch bereitgestellte Räume.
 

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