[Orchester] ein "Realitätsversuch"

Fastel
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Hi Leute ich brauche mal Feedback,
ich habe Versucht mit der Special Edition von Vienna Instruments - das ist die einfachste Grundlegenste Version dieser Libary - ein Orchesterstück zu vertonen und dabei so nah es geht an etwas "reales" heran zu kommen. Ist ziemlich schwierige Fummelarbeit aber momentan bin ich nicht ganz unzufrieden. Zumal es wie gesagt nur diese 200 Eurolibary-Version ist.

Wlie beurteilt ihr das so? Klingts gut? Machts Spaß das zu höhren oder raunzt Ihr gleich "Blechdose!"... Ihr könnt mir auch sagen welche Stellen eurer Meinung nach noch besonders viel Arbeit bedürfen.

https://soundcloud.com/fastel/night-on-bald-mountain-55
 
Eigenschaft
 
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Der Beginn bis 0:15 klingt schonmal ganz gut. Die unisono Staccati in Blech+Streichern haben den typischen "Machinegun-Effekt" von 'billiglibraries'. Dagegen kannst du auch nichts tun, außer eine bessere Library kaufen ;)
Dafür sind an dieser Stelle die tiefen Blechbläser sehr schön.
Die Streicher klingen generell zu synthetisch, aber das ist auch den Samples geschuldet.

Das Editing von dir ist wirklich sehr gut. Die Dynamik hast du sehr schön gesetzt und diese Arbeit macht sich bezahlt. Bei der Agogik könntest du noch etwas mehr machen, gerade bei den Übergängen in die anderen Abschnitte. Hier darfst du nur nicht übertreiben, aber ab 0:58 könntest du etwas Fahrt rausnehmen, damit die Passage noch besser rüberkommt.

Und irgendwas passt mir am Raum nicht ganz. Möglicherweise hat der Hall für mich zu viele Höhen in der Hallfahne. Teilweise klingt der Raum zu künstlich.

Ansonsten sehr gute Arbeit!
 
Grund: Startbeitrag angepasst
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also ich habe mal an ein paar Sachen gearbeitet,
Ein wenig die Dynamik verstärkt. Ich habe in nem anderen Forum mehrfach gelesen, dass mehr Dynamik rein soll, aber die Samples geben nicht viel mehr her. Ich bin damit eigentlich auch recht zufrieden. Hab aber noch ein µ mehr reingebracht.


Pauken lauter gemacht, Basstrommel mit dem EQ verstärkt/dicker gemacht – wobei es da schwierig ist wenn man beim “realistischen” Orchester bleibt und nicht zum Filmmusiksound abdriftet :)

Basstrommel spielt jetzt auch – so wie es die Partitur vorgibt (!) - beim Thema (ab Sekunde 14) mit – ich habe mich damit unglaublich gequält. Ist fast nicht in den Griff zu bekommen ohne Maschingewehrsound. Gleichzeitig fehlt auch etwas wenn ich sie rauslasse (so wie in meinem ersten Upload – wo ich sie lieber ganz gestrichen habe). Was meint ihr? Wenn man das Orignal anhört nimmt man die Basstrommel auch meistens eher in den höhen wahr, als Treibende Peitsche :) - daher habe ich da die tiefen sehr stark abgesenkt. Naja ist leider Betrug irgendwie... :D


Zum Hall gabs verschiedene Meinungen. Ich habe die Höhen mal deutlicher abgesenkt und 2 Versionen gemacht. Eine mit ner Dry Wet balance von 55 Wet (wie vorher) und eine mit 65 % Wet. Wenn ich in Originale reinhöre, dann klingt das immer so “verhallt” im Gegensatz zu dem was bei der Libarymusik so “normal” ist. Ich finde tatsächlich, dass die 65% Version noch ein bisschen “plastischer” klingt. Aber bildet euch mal eine eigene Meinung und Feedbackt mir alles was ihr sagen möchtet :)
Generell fehlt es glaube ich den Streichern an einem “aggressiveren” Sound. Kann man das irgendwie “hin-eq-en”?


Ich glaube ich müsste mal einen Tontechniker für “Klassik-Aufnahmen” hinzuziehen :D

https://soundcloud.com/fastel/night-on-bald-mountain-55


https://soundcloud.com/fastel/night-on-bald-mountain-66
 
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wobei es da schwierig ist wenn man beim “realistischen” Orchester bleibt und nicht zum Filmmusiksound abdriftet
Das ist aber quatsch. Es gibt auch im 'klassischen' Sektor einige Aufnahmen, die wirklich fett klingen:
Diese Aufnahme ist z.B. auch recht trocken. Also es muss nicht immer hallig klingen damit es realistisch klingt.

Was deiner Bearbeitung m.M.n. fehlt ist eine stärkere Tiefenstaffelung. Klanglich findet fast alles auf einer Ebene statt, es gibt keine deutlich hörbaren Tiefenebenen, die alleine schon auf Grund der Orchesteraufstellung zustande kommen würden.

Hör' dir mal La Mer von Debussy ab dieser Stelle bis 04:08 an:
Die Solovioline ist natürlich im Vordergrund und klingt recht trocken, während die Begleitstimmen im Hintergrund sind. Bei 03:46 hört man wieder verschiedene Ebenen. Violinen und Flöten sind im Vordergrund und die melodietragenden Hörner sind hörbar auf einer hinteren Ebene angesiedelt.
Bei 03:56 hört man auch sehr eindeutig, dass die Trompeten hinter den Streichern und Holzbläsern liegen.

Arbeitest du schon mit verschiedenen Hallgruppen oder hast du eine Hallsumme für das komplette Orchester? Für ein möglichst realistisches Orchester lege ich immer drei Hallgruppen an (vorne, Mitte und hinten). Zudem benutze ich die Hallgruppen nur als Send, damit ich noch zusätzlich die Kontrolle habe wie stark die einzelnen Instrumente in den Send gehen. Dann kann man auch noch mit Automationen arbeiten, um das Raumbild für bestimmte Passagen zu verändern.
 
Ok also erstmal benutze ich Virtual Sound Stage 2 weil mich dieses Thema (Hall) kirre gemacht hat :D

Virtaul Sound Stage (VSS) bietet Presets (für die VSL Libary) die ich einfach genommen hat und bei einer großen Konzerthalle empfiehlt das Programm eine Hallfahne von 1,8 bis 2.2 ... ich glaube ich liege mit 2 genau in der Mitte.
Ich weiß nicht so genau was VSS technisch macht, ich hatte gehofft, dass es einen internen EQ für die Entfernung des Direktsignals einbindet, ansonsten bin ich irgendwie froh, dieses Thema möglichst auszulassen. Es sind schon einige daran gescheitert mir das verständlich zu erklären.
VSS macht anscheinend Early Reflections. Auf der Summe liegt (Master Effekt) der Lexicon und ich habe das Predelay und die länge der Hallfahne entsprechend eingestellt und... jetzt wo ich die Zeilen schreibe weiß ich schon wieder gar nicht mehr wie genau diese 3 Sachen in Verbindung stehen und welches Plugin wofür genau mit welcher Einstellung arbeiten soll.

Du kannst meine Probleme hier gerne nachvollziehen, wenn Du zu viel Zeit hast ;)
https://recording.de/threads/faltungshall-reflektor-ni-und-allgemeine-fragen.210993/ (irgendwo im Verlauf sind ein paar Groschen gefallen)
Im grunde ist es so, dass ich weiß wie die Profis so arbeiten, aber ich habe kein Gefühl dafür... etwa das Direktsignal mit dem EQ bearbeiten... bzw ich weiß wiederum nicht ob das VSS nicht schon macht.

Was das Panorama angeht... tja ich mische lieber mit Kopfhörern aktuell. Und ich bin mir immer etwas unsicher wo ich den Hörer positionieren soll. Wenn ich im Konzertsaal sitze habe ich ja niemals die 1.VL von links ne... das ist so mein Dilemma. Ist es für einen Hörer realistisch, wenn er vom Mix her ans Dirigentenpult gesetzt wird. Aber ich verstehe schon, dass man das momentan gerne so macht auch bei realen Aufnahmen.


Also schonmal Danke für Dein Feedback. Das ist mir echt was wert.
 

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