Musikalisch denken lernen

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Hallo zusammen

Mir ist aufgefallen das ich technisch inzwischen auf einem eher fortgeschrittenen Level bin, doch dass das Musik machen mir trotzdem noch schwer fällt. Das heisst das ich auch ziemlich komplizierte songs lernen und nachspielen kann und auch ein ziemlich grosses lick repertoire habe. Wenn es dann aber zum spielen kommt hört ganze sich das ganze sehr mechanisch und nicht wirklich musikalisch an.

Es fällt mir auch schwer zu hören wo fills reinpassen würden und auch was für welche.
Ich hoffe ich habe mich klar genug ausgedrückt.

Meine Frage ist jetzt halt wie ich spezifisch üben kann weniger nachzuspielen und mehr zu musizieren.

Vielen dank schon mal für die Antworten
 
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Du hättest auch geschrieben haben können:

mir ist aufgefallen das ich in Englisch auf eher fortgeschrittenem Level bin. Ich kann ziemlich komplizierte Sätze lernen und nachsprechen und hab
auch ein grosses Vokabel Repertoire. Aber wenn es zum sprechen kommt hört sich das mechanisch und nicht wirklich nach Englisch an ........

Man kann erst dann eine Sprache sprechen , wenn man beim der Anwendung nicht ständig darüber nachdendenken muss.
Genauso solltest du eben mMn anstreben/üben, beim Spielen weniger zu denken und mehr auf das Feeling des Songs zu achten.

Das klappt mEn besser wenn man das bei einfacheren ,nicht zu schnellen Songs probiert, die auch Platz lassen was zu ändern.
Und löse dich dabei dann auch mehr von den Vorgaben der Originale was Tempo, Groove, Tonart, Dynamik ,Phrasierung usw usw angeht.

Das ist ein Lernprozeß der nicht von Heute auf Morgen geht. Eben weil man das nicht mit dem Kopf kontrolliert,
sondern mit dem eigenen Bauchgefühl. Und arbeite intensiv an deinem grundsätzlichen Rhythmusgefühl.
Je besser dein Rhythmusgefühl, desdo besser, freier und variabler wird dein Spiel werden.

;)
 
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Hört sich komisch an, aber probiers doch mal mit Singen. Ich meine, scatten ist echt schwer, aber du kannst ja irgendwas dazu singen, während du spielst. Dadurch kommt automatisch mehr Seele mit rein...
 
Viel Musik hören finde ich auch hilfreich, da auch das Hören von Musik Deinen Horizont erweitert. Ich höre z.B. alles von Blues bis hin zu Deathcore und irgendwie bleibt von allem etwas hängen wenn ich selber improvisiere.
 
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Ich glaube, der Schlüssel zur Lösung des Problems ist die Antwort auf die Frage, WIE du Musik HÖRST.

Um aus dem Musikhören etwas Hilfreiches für sein eigenes Musizieren herausziehen zu können, was ohnehin schon mal ein ganz langer Weg ist, muß man Musik auch unbedingt ANALYTISCH hören. Zumindest bis zu einem bestimmten Grad. Und das so ganz nebenbei.

Will heißen, wenn Dir im Kaufhaus eine x-beliebige Musik im Hintergrund während der Hosenanprobe aufgezwungen wird, weißt Du dann, wenn Du die Hose wieder ausziehst, welche Taktart das Lied hatte, welchen Rhythmus (Walzer, Swing, Funk, Disco, Mambo, ...), welche Modalität (Dur oder Moll, oder was ganz Exotisches ?), und welche Instrumente mitgespielt haben ?

Das ist (meiner Meinung nach) die Vorausseetzung dafür, daß man aus dem, was man hört, auch Dinge herausziehen kann, die man in seiner persönlichen Klangbibliothek im Hirn abspeichert (z. B. bestimmte Phrasierungen), und eben - bei Bedarf - dann von dort abrufen kann.

LG
Thomas
 
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So wie sich das für mich anhört, ist dein Problem einfach ,,nur", dass Gelernte sinnvoll anzuwenden, weil du z.B. immer nur Licks gelernst, aber nie wirklich etwas frei raus improvisiert hast.

Falls dem so ist, dann solltest du zukünftig öfter mal einen Backing Track anmachen und dazu improvisieren. Das hört sich anfangs, wie du sagtest ,,mechanisch" an, aber das kommt mit der Zeit. Dafür muss man ein Gefühl entwickeln und das bekommt man nur, indem man es häufig übt.

Am besten macht man das auch gleich mit anderen Leuten zusammen, um dem weiteren Problem vorzubeugen nur auf Backing Tracks, aber nicht mit Leuten jammen zu können.

Grüße
 
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ich bin heute bei Weitem nicht mehr auf dem Niveau, dass ich früher mal hatte, deswegen kommt es mir zwar komisch vor diesbezüglich einen Rat zu geben.
Ich mache es trotzdem:)

Lass mal den ganzen techn. Ansatz weg, und versuche mit ganz wenigen Tönen auszukommen.
Nimm 3-4 Töne und baue dir daraus ein Lick.
Di wirst sehen, dass du alleine damit viele Möglichkeiten hast. Dynamik, Phrasierung, Reihenfolge, Bending etc.

Bei wenigen Tönen muss man nicht so viel nachdenken wie bei einer ganzen Skala oder komplexen Licks. Das Lick ist dann so einfach, dass es auch keine weiteren Gedanken nötig macht.

Das mit dem SIngen wurde ja schon erwähnt. Gesangsmelodien sind meistens recht einfach, dafür aber oft eingängig und musikalisch ... und vor allem ... sehr pentatonisch
 
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Vielen Dank für die Antworten.

Das mit dem weniger Noten zu langsamerem Backing track muss ich mal probieren und auch das singen macht sinn.
 
Weniger Töne sind gut! Da hat man viel mehr Platz und freien Hirnschmalz für Phrasierung, Dynamik, Rhythmus und um eventuellen Mitmusikern zuzuhören um sie kongenial zu unterstützen oder auf sie zu reagieren. Und wenn du doch mal richtig abjagen willst, wirkt auch das viel stärker. Drama, Baby! ;)

Improvisation zu Backingtracks ist natürlich auch sinnvoll.
Hast du einen Looper? Damit kannst du dir auch schöne Übungen aufgeben, z.B. mal eine Melodie einspielen und dann Akkorde oder Doublestops dazu zu improvisieren. Möglichst auch andere als die, die du dir eigentlich zu der Melodie gedacht hast. Wenn du dann wiederum die Akkorde overdubst, fallen dir vielleicht neue Licks dazu ein. Nur ein Beispiel, um automatische Abläufe und Gewohnheiten zu durchbrechen.
 
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Achwas? Das ist mir neu....

Auch wenn du es kaum für möglich hälst ... Ich hatte die Antwort nicht unbedingt deswegen geschrieben, um dir neue Erkenntnisse zu bringen.

Wenn ich dir etwas neues erzählen soll, dann könnten wir ein kleines Tutorial zum Thema "wie halte ich mit sinnlosen Kommentaren zurück, die niemandem etwas bringen" abhalten.
 
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Wenn ich dir etwas neues erzählen soll, dann könnten wir ein kleines Tutorial zum Thema "wie halte ich mit sinnlosen Kommentaren zurück, die niemandem etwas bringen" abhalten.

o d e r ... Du erklärst einfach nochmal, wie man Deine gegenständliche Aussage zu verstehen hat.
Ich habe sie nämlich auch nicht verstanden, bzw. halt sie - gelinde gesagt - für nicht zutreffend.

LG
Thomas
 
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o d e r ... Du erklärst einfach nochmal, wie man Deine gegenständliche Aussage zu verstehen hat.
Ich habe sie nämlich auch nicht verstanden, bzw. halt sie - gelinde gesagt - für nicht zutreffend.

LG
Thomas
Wenn du mir erklärst, was genau du nicht verstanden hast, versuche ich es gerne
 
Na, ich denke, die Aussage, Gesangsmelodien seien "... vor allem ... sehr pentatonisch", ist stark erklärungsbedürftig.

Thomas
 
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Gesangsmelodien orientieren sich eher an den herkömmlichen Dur/Moll-Tonleitern und nicht an Pentatoniken. Die uns Gitarristen bekannte und beliebte Pentatonik lässt Halbtonschritte aus und erzeugt somit weniger 'Melodie'. Schlechter Begriff, ich weiss, habe jedoch keine Ahnung, wie ich das gerade verständlicher formulieren soll.

Für eine Gesangsmelodie sind solche Halbtonschritte jedoch sehr wichtig, um diese Melodien zu erzeugen.
Darum halte ich die Aussage "Gesangsmelodien sind sehr pentatonisch" für nicht korrekt und behaupte meinerseits "Gesangsmelodien halten sich an die der Tonart zugrunde liegenden Tonleiter". Das sind dann nämlich gegenüber der Pentatonik zwei Töne mehr...und genau mit diesen zwei Tönen werden melodische Feinjustierungen und Abstufungen vorgenommen.

Zum Topic: Meiner Meinung nach fehlen hier gewisse Basics der Musiktheorie (Harmonielehre), um mit Mut und Elan improvisieren zu können. Minimale Voraussetzung zur Impro ist, zumindest mal eine Lage (Dur/Moll) auf dem Griffbrett zu kennen und diese entsprechend der Tonart verschieben zu können. Wunder bewirken können hier vor allem Jam-Sessions mit Mitmusikern. Jemand improvisiert über eine von anderen gespielte Akkordfolge. Was passt und was nicht, und vor allem, frage dich: WARUM passt das?

Alternativ, falls die Mitmusiker fehlen: Improvisiere über deine Lieblingssongs, stelle dir die gleichen Fragen: Passt das? Warum passt das?
 
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Ich habe da ein ähnliches Problem nur mit dem Unterschied das ich technisch noch immer absolut im Urschleim hänge. Aber mein Lehrer führt mich halt von Anfang an in diese Richtung,auf sein Bauchgefühl zu hören und frei zu spielen.
Wie bereits gesagt, weniger Töne und vor allem langsamer hilft da ungemein. Auch ein einfacher Backingtrack, herausfinden was für Akkorde gespielt werden und wie es grundlegend klingt.
Ist es eher etwas Rockiges, oder Blues oder geht es Richtung Swing oder oder oder oder. Entsprechend der Grundstimmung kann man sich überlegen ob man eher mit Bluesskalen oder Pentattonik oder anderm bzw. den Kombinationen arbeitet.
Was auch nicht schlecht ist erst im gleichen Rythmus einzelne Töne spielen.
Und wichtig sei, zumindest am Anfang sich erstmal in einer lage zu bewegen. Damit man erstmal an einem Punkt sicher ist und weiß was wo passt, wo liegt der Grundton, zu welchem Ton muss ich hinspielen.
Wenn das dann sitzt das Ganz dann erweitern.
Bei ihm sieht das immer so verdammt einfach aus.
Gestern haben wir das zum Beispiel zu einer einfachen Akkordfolge ( C-G-F) behandelt. Dazu sollte ich mich in C ionisch bewegen. Und mich halt entsprechend dem gerade gespieltem Akkord auch "um den Ton" bewegen.
Ich hoffe das hilft evtl. ein wenig weiter und war auch verständlich.

Gruß Marcus
 
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Na, ich denke, die Aussage, Gesangsmelodien seien "... vor allem ... sehr pentatonisch", ist stark erklärungsbedürftig.

Thomas
Na viele Gesangsmelodien populärer Songs greifen auf Töne der Pentatonik zurück.

Bei Jazz oder Deathmetal sieht es vielleicht anders aus.
 
Na viele Gesangsmelodien populärer Songs greifen auf Töne der Pentatonik zurück.

In den meisten Gesangsmelodien populärer Songs stecken freilich die Töne der Pentatonik drin.
Aber halt auch noch ein paar mehr, da die Pentatonik quasi das Mindestmaß an Tonumfang darstellt.
Die meisten Gesangslinien arbeiten aber dann doch eher mit gesamten Tonleitern inklusive Leittönen etc.

Das geht schon bei einfachen Kinderliedern los, die beliebten "Alle meine Entchen" oder "Fuchs, Du hast die Gans gestohlen" gehen bereits deutlich über den Umfang der Pentatonik hinaus.

Ebenfalls solche Standardwerke der Popularmusik wie "Baby hit me one more time" von Britney, oder Gaga's "Pokerface" benutzen mehr Tonumfang als die Pentatonik.
Das waren jetzt einfach zwei total willkürlich gewählte Beispiele.

Spiel die Gesangslinien dieser beiden Pop Songs doch mal mit, die Pentatonik wird Dir dafür nicht ausreichen.
Probier es aus! :)
 
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In den meisten Gesangsmelodien populärer Songs stecken freilich die Töne der Pentatonik drin.
Aber halt auch noch ein paar mehr, da die Pentatonik quasi das Mindestmaß an Tonumfang darstellt.
Die meisten Gesangslinien arbeiten aber dann doch eher mit gesamten Tonleitern inklusive Leittönen etc.

:)

Sicher hast du Leit- oder Übergangstöne drin. Selbst wenn man Pentatonik spielt, kannst du die Bluenote spielen oder auch mal einen Ton aus der Dur-Leiter einfließen lassen.

Am Ende hast du aber doch als Grundgerüst vieler populärer Melodien nur eine Hand voll ( Pentatonik) Töne oder gewisse Intervallsprünge.

Im Ausgangspost stand ja auch, dass Tonleitern etc. technisch im Repertoire vorhanden sind. Die Konzentration vieler Songs liegt jedoch nur auf bestimmten ( wenigen )

Viele Songs stützen sich auch "nur" auf bestimmte Stufenakkorde - weil das eben das erwartbare und bekannte ist. Deswegen funktioniert es gut. Bei Eckpfeilern von Melodien verhält es sich ja nicht so viel anders.

Keiner verbietet jemand, zusätzlich noch andere Noten zu spielen. Aber um einen einfachen und musikalischen Ansatz zu finden, würde ich mich eben erst mal auf "weniger ist mehr" beschränken und versuchen, das auszureizen
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Magst Du dafür (nur) 5 Beispiele nennen ?

LG
Thomas

Ich glaube Trio, Da Da Da ;-)
 
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