Microbrute Fehlkauf?

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Adventure1170
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Hallo liebes Forum!
Ich habe mir vor zwei Tagen meinen ersten Synthesizer, einen Microbrute gekauft. Zuvor habe ich wirklich ewig lange zwischen Microbrute und Monologue hin und herüberlegt. Ich habe hier leider keine Möglichkeit gehabt eins der Geräte zu testen, weshalb ich versucht habe möglichst viele Höreindrücke und Reviews im Internet zu finden. Leider konnte ich zum Monologue aber fast nur Demos von Mitarbeitern von Korg finden, die mich allesamt nicht wirklich beeindrucken konnten. Letztendlich habe ich ein sehr gutes Review zum Brute gefunden, was dann letztendlich den Ausschlag gegeben hat.

Nun habe ich mich also ein bisschen mit dem Brute beschäftigt und auch wenn er grundsätzlich viel Spaß macht und echt fiese, geil klingende Sounds produzieren kann, so kommt es mir bis jetzt vor, als wäre er ziemlich darauf beschränkt. Egal welche Settings man fährt, es geht immer brutal nach vorne und fein und gefühlvoll geht gar nicht. Sehr gut für Acid-Basslines, weniger brauchbar für Ambience. Irgendwie hatte ich mir von meinem ersten Synthesizer einfach etwas mehr Spannbreite gewünscht, um verschiedene Richtungen auszuprobieren.

Was mache ich jetzt also? Noch könnte ich den Brute umtauschen. Ich habe allerdings einen neuen Artikel gefunden, der den Monologue mit dem Minilogue vergleicht, und der Konsens war, dass der Monologue eigentlich auch eher für Basslines und rauere Leads zu gebrauchen ist. Der Minilogue dagegen scheint der deutlich gefühlvollere der beiden zu sein.

Ich sehe gerade also zwei Optionen:
1. Ich lasse den Brute zurückgehen und kaufe mir stattdessen den Monologue.

oder

2. Ich behalte den Monologue und spare auf einen Minilogue.

Was würdet ihr in meinem Fall machen?
Hat jemand vielleicht einen Mono/Minilogue und kann seine Erfahrungen Teilen?

Vielen Dank für euren Input!
 
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Wie willst du den Synthesizer denn einsetzen?...
Ich mache z.B. multitimbrale / multiinstrumentale Musik, und mit einem einzigen monophonen könnte ich wenig anfangen...
Soll er bei dir für Bässe und Melodien sein und beides abwechselnd gut können?...
Mit was machst du den Rest?... Drums, Akkorde / Flächen usw.?...
Für das gleiche Geld kann man z.B. gebraucht einen guten multitimbralen digitalen Synthesizer kaufen...
Oder muss es unbedingt ein analoger sein?... Monophon oder Polyphon?...
Wobei ein Monotimbraler nur einen Klang zur gleichen Zeit kann.
Analoge multitimbrale sind sehr teuer und können dann auch meist nur ein paar Klänge zur gleichen Zeit.
Bezahlbar sind hier eher die digitalen. Manche klingen wirklich gut und können mehrere Klänge gleichzeitig erzeugen. "Schrauben" an den Klängen ist bei digitalen, die man günstiger bekommt, tendenziell eher Menü-orientiert. Oder sie sind wiederum monotimbral, wie z.B. Novation Ultranova. Analog klingende Bässe kann Ultranova m.E. mit Links. Auch Leads, aber auch Akkorde, Flächen usw. Ziemlich vielseitig, außer akustische Instrumente. Aber halt monotimbral. Dafür viele Regler und gutes Konzept zur Erstellung und Bearbeitung von Klängen. Multitimbral wird es bezahlbar eher in Richtung Rompler gehen. Aber Bässe, Melodien usw. können sie auch. Und eben mehr, und meist mehrere Klänge gleichzeitig. Multitimbralität ist hier das Stichwort.
 
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Irgendwie hatte ich mir von meinem ersten Synthesizer einfach etwas mehr Spannbreite gewünscht, um verschiedene Richtungen auszuprobieren.

Ich bin von einem guten VA oder gar Rompler als Einsteigergerät mehr angetan, als von einem Spezialisten der im schlimmsten Fall nicht mal mit Effekten kommt. Analog ist bei Synths so eine Sache, die man gerade im Einsteigerbereich mit fehlenden Features bezahlt. Mir fällt sofort der MicroKorg ein, wenn es bei Korg bleiben sollte... Muß es nicht unbedingt ein Analoger / Virtuell Analoger sein, läßt sich z.B. aus dem Korg Kross auch viel rausholen, bereits ab 449,- zu haben. Guggst du

 
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Bei KORG KROSS (inzwischen gibt's auch KROSS 2) könnte es sein, dass man dort die einzelnen Sounds im Multimode nicht editieren kann. Da würde ich genauer recherchieren. Das hat mich schon bei der KORG X3R in den 90er sehr gestört, und KORG hat das sei der M1 beibehalten, außer vielleicht beim KRONOS seit einem der Updates. Wenn man nur Werk-Presets benutzen möchte, geht das in Ordnung. Wenn man die Sounds im Multimode tiefer editieren will, dann wird das bei KORG wahrscheinlich immer noch nicht gehen. Betrifft bei KORG-Workstations auch die Drum-Kits, die im Global Mode und nicht im Multimode bearbeitet werden können. Ansonsten noch ein genereller Tipp, die internen Mixing-Möglichkeiten (EQs, Effekte, Routing) genauer unter die Luppe nehmen, wenn es schon keine Einzelausgänge in ausreichender Zahl gibt und man die Kiste multitimbral einsetzen möchte.
 
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Der Microbrute hat tatsächlich eher einen rauen Eigenklang, weswegen er für das Genre nicht unbedingt meine erste Wahl wäre. Die nur wenig teurere Novation Mininova würde ich da eher vorne sehen.

Allerdings kann der Microbrute auch sanfte Leads und recht unaufdringliche Retro-Sequenzen.
Wie du siehst, ist es mehr eine Frage der Programmierung. Beim ersten verlinkten Video ist auch eine Anleitung dabei, wie man den Sound erstellt. Dieser kannst du ja für den Anfang folgen und dann selbst ein bisschen probieren, ob du mit Variationen noch näher an den von dir gesuchten Klang herankommst.

Bei Ambient sind Effekte natürlich auch essentiell, namentlich Delay und Hall. Das erzeugt nicht nur mehr Räumlichkeit, sondern kann den Synthesizer auch deutlich verwaschener und weniger scharf klingen lassen, womit man sich von Acid und ähnlichen Genres ein bisschen distanzieren kann. Auch Modulationseffekte (Chorus/Phaser/Flanger) können da sehr hilfreich sein.
Falls du ein paar Gitarren-Effektpedale in der Richtung hast, kannst du sie ruhig auch mit dem Microbrute ausprobieren. Falls nicht, gibt es von den Hausmarken der großen Musikshops (Harley Benton, Fame etc.) schon neu für 30-40€ ein paar brauchbare Modelle. Gebraucht entsprechend günstiger.
Ansonsten kann man auch die Effekte von Mischpulten benutzen, wobei man da zumindest bei günstigen Modellen etwas eingeschränkter ist.

Effekte in DAWs wären natürlich noch umfangreicher, aber dann wäre es kein reines Hardware-Setup mehr, falls du darauf Wert legst.

Daher würde ich nicht direkt die Flinte ins Korn werfen. Nach zwei Tagen kann man einen Synthesizer nicht wirklich beurteilen. Die Umtauschfrist geht ja noch eine Weile, daher kannst du noch ein bisschen rumprobieren, bevor du dich entscheidest. :)
 
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Ich bin noch total am Anfang des Musikbastelns und weiß noch nicht wirklich, in welche Richtung es mal gehen soll. Grundsätzlich glaube ich aber, dass es schon in Richtung Ambient wie hier
gehen soll. (Ich weiß, eigentlich schlechtes Beispiel, weil hier ein Monologue verwendet wird)

Ich habe vor einem Jahr mit FL Studio und einem Masterkeyboard angefangen, bin mit den Softwaresynths aber einfach nicht warm geworden. Zumal ich nicht das Gefühl hatte, dass die meisten mitgelieferten Synths besonders gut klangen. Harmor gabs nur als Demo und überfordert mich ehrlich gesagt im Moment noch total, und Sytrus ist FM, was ja eine ganz eigene Geschichte ist.
Ich plane aber schon FL weiter zu verwenden, ganz auf Hardware geschweige denn Analog wollte ich nicht setzen.

@egoldstein, vielen Dank für die Videos! Anscheinend kann man mit Einsatz von ein paar Effekten doch ein paar "sanfte" Sounds aus dem Brute herausholen.

Trotzdem überlege ich, ob der Monologue nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre. In einem Review wurde bemängelt, dass der Monologue fast schon "zu" sauber klingt, allerdings könnte ich mir vorstellen, dass man dem mit ein paar simplen Effekten in FL nachhelfen könnte. Insgesamt hatte ich mir von meinem ersten Synth einfach etwas mehr Spannbreite gewünscht, aber vielleicht verlange ich da auch einfach zu viel?
 
Es ist zwar die Frage ob man als Anfänger mit der eingeschränkten Oberfläche eines Waldorf Blofeld Desktops gut klar kommt, aber da hättest Du für wenig Geld etwas (polyphones), das viele Möglichkeiten für Ambient-Sounds bietet. Um sich die Bedienung zu erleichtern ist ggf. ein Editor hilfreich.

Ggf. mal nach Geräte-Namen + Ambient suchen. Ein bißchen Beschäftigung damit ist allerdings schon nötig.
 
Mir ist gerade aufgefallen, dass ich mich nicht richtig ausgedrückt habe, was ich mit Spannbreite gemeint habe. Ich suche kein All-in-one Gerät, dass Drums, Percussion, Effekte etc. mitbringt. Ich suche einen Synth, mit dem ich Basslines und Leads grob in Richtung Ambient spielen kann. Drums und co würde ich weiter in FL Studio machen. Poly wäre für Experimente vielleicht nicht schlecht, aber mein Eindruck bis jetzt ist, dass in Ambient eher einzelne Töne gespielt werden, die dann aber mit Echos, Delays und sonstigen Effekten ausgeschmückt werden.
 
Ich denke das Zauberwort heißt hier "Modulationen", will man ja ggf. einen interessanten Ton erzeugen, den man sich gerne lange anhört. Wird hier z.B. beim Blofeld in einem Wavetable moduliert erhält man etwas in die Richtung. Gefallen muß es natürlich in erster Linie Dir. Effekte gibt es allerdings sichere bessere wie beim Blofeld, ggf. hier vielleicht Software ?

Möglich ist vieles, aber Dein Budget ist ja eher eingeschränkt.
 
Mir ist gerade aufgefallen, dass ich mich nicht richtig ausgedrückt habe, was ich mit Spannbreite gemeint habe. Ich suche kein All-in-one Gerät, dass Drums, Percussion, Effekte etc. mitbringt. Ich suche einen Synth, mit dem ich Basslines und Leads grob in Richtung Ambient spielen kann. Drums und co würde ich weiter in FL Studio machen.
Wir haben zwar keinen Microbrute, jedoch zwei Minibrutes SE, die wir für Ambient und chillige Musik einsetzen.
Klanglich nehmen Mini und Micro sich nichts, sie haben beide einen etwas rauheren Grundcharakter, den haben die Korgs aber auch, daher ist der Umtausch sinnlos.
Man kann aber durchaus auch sehr warme Klänge mit dem Microbrute zaubern, das liegt einfach an den faschen Einstellungen.
Experimentiere mehr mit dem Filter herum, denn das kann wirklich ganz viel.
Dann fange mal mit Dreieck als Wellenform an, etwas Sägezahn dazugemischt.Rechteck auf 0, bisschen Attack auf die Hüllkurven, leichtes Vibrato aufs Modwheel, Brutefaktor auf 0, nutze ein Fußpedal für Volume, dann ein Delay und bischen Hall hinten dranhängen und dir tropft das Öl aus den Lautsprechern.
 
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@Moogman vielen Dank für deinen Input! Ich werde mir mal noch ein paar Tage mit dem Brute gönnen und schauen, ob wir nicht doch warm miteinander werden.
 
@Moogman vielen Dank für deinen Input! Ich werde mir mal noch ein paar Tage mit dem Brute gönnen und schauen, ob wir nicht doch warm miteinander werden.
Man ist ja eher dazu geneigt, die fetten und lauteren Sounds zu einzustelen, da kann der Kleine auch gut zupacken, aber er hat auch eine weiche Seite.
 

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