Lautstärkenabstimmung der Sounds/Keyboards

Roland Auer
Roland Auer
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Servus,
ich bin neu hier, aber schon lange Keyboarder. Mich beschäftigt seit Längerem, wie man die Lautstärken mehrerer Keyboards bzw. ihrer / Zonen im Live-Setup schlau aufeinander abstimmt.

Hintergrund ist, dass meine bisherigen beiden Kisten (Roland RD700 GX und Korg M50) relativ laut und teilweise am Limit programmiert sind. Bei beiden ist der Main Volume Regler in der Mitte, um noch genug nachschieben zu können, falls erforderlich. Jetzt ist ein recht günstiger neuer Nord Stage 2 EX dazugekommen, dessen Werks-Sounds deutlich leiser sind. Und ich glaube nicht, dass ich den Nord auf das Lautstärken-Niveau der beiden anderen bringe, wenn ich auch hier die Main Volume in der Mitte haben will.

Ich glaub aber auch nicht, dass es notwendig ist, so laut zu programmieren, deshalb will ich die beiden anderen auf das Niveau vom Nord runter regeln. Die Main Volume will ich gerne bei allen dreien in der Mitte lassen, da ich in der Regel mit Bands unterwegs bin, die vorwiegend von der Bühne aus mischen (müssen) und ich diese Reserve beibehalten möchte. Das wär' zwar auch über den Submixer möglich, aber letztlich nur eine Verlagerung des Problems. D.h. es sollen am Submixer für alle drei Keyboards ideal identische Einstellungen sein (ich verwende in der Regel in Stereo-Kanäle). Außerdem ist der Volume-Regler am Keyboard näher als am Submixer.

Jetzt die Frage:
Gibt es irgendwelche „golden rules“, wie hoch die interne Zonen / Parts je Keyboard am besten ausgesteuert werden (zwischen 0 und 127), so dass auch für schwächere Sounds noch genug Luft ist, ohne sie mit Effekten lauter zu bekommen (hängt natürlich vom schwächsten Sound ab…)? Wie machen so was die Profis? Und es hängt bestimmt auch von den Sounds ab. Meine Haupt-Sounds sind eher Vintage, Klavier, Rhodes, Wurlitzer, D6, Hammond, klassische Synths und Synth-Flächen. Musikalisch bin ich im Rock, Funk, Soul und bissl Jazz unterwegs.

Vielen Dank!
 
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Erst mal Willkommen im Board!

Zu deinem Problem: Vielleicht verstehe ich dein Problem ja falsch - aber der Regler "Gain" am Pult ist genau dazu da: Maximale Lautstärke am Key einstellen, dann den Gain-Regler am Pult einstellen, dass es auch bei mehrstimmigem Spiel gerade so nicht klippt. Wenn man das bei jedem Key macht, ist die Lautstärke am Fader gleich.
Damit hast du - bei gleicher Faderstellung am Pult - für jedes Key gleiche Lautstärkeverhältnisse.
Unbeachtet bleibt dabei die "Regelkurve" der Potis und evrl. Fußschweller - die kann schon mal unterschiedlich sein.
Bei meinem Nord gibt es für die beiden Zonen jeweis einen Lautstärkeregler.
 
Vielen Dank.
Die Stereo-Kanäle am Mixer haben leider keinen Gain-Regler, sondern nur einen eine 2-stufige db-Einstellung. Die ist bei allen Keys gleich (die lautere). Aber Dein Hinweis mit dem gerademal nicht klippen bei mehrstimmigem Spiel ist gut, am besten noch bei einem fetten Sound - dann sollte es für die anderen Sounds zu keiner Übersteuerung am Pult kommen.
Ich glaub, ich hab jetzt auch eine Idee, wie ich mich dem annähern kann:
Erstmal für den Mixer den lautesten Sound suchen, dann einen mittleren Sound auf allen Keys gleich laut machen (z.B. Rhodes), und dann den Rest im musikalischen Kontext anpassen.
 
Servus,
Wie machen so was die Profis?
Für gewöhnlich fahren sie keinen ihrer Klangerzeuger im Einzelsoundmodus, sondern immer im multimbralen Modus (Performance, Setup, Multi usw. usf. etc. pp., je nach Hersteller), und zwar auch dann, wenn sie an einem Gerät nur 1 Sound brauchen. Dann stellen sie in dem Mehrfachprogramm für jeden Sound – auch wenn es nur einer ist – die Lautstärke ein.

Meistens sind an allen Synths die Master-Volume-Regler voll auf. Die Kanäle am Submixer sind so eingestellt, daß bei jedem Klangerzeuger der jeweils lauteste Sound gerade eben nicht clippt. Wenn es nur ein einfacher Rackmixer ist, wird die Lautstärke über den Volume-Regler eingestellt; ist es ein Pult, werden alle Volume-Regler auf ±0 (bei Mackie U) gestellt und die Lautstärken über die Gain-Regler angepaßt.

Die in den Klangerzeugern vorprogrammierten Lautstärken der einzelnen Sounds sind gegeneinander und gegen die Band so abgestimmt, daß nie nachgeregelt werden muß.


Martman
 
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Hi Roland,

schließe mich den Vorrednern an.

Das A und O ist und bleibt, dass die Sounds schon von Hause aus von dir vernünftig vorprogrammiert sind. Und das heißt nicht nur lautstärkemäßig aufeinander abgestimmt, denn unterschiedliche Sounds klingen je nach Frequenzspektrum gefühlt unterschiedlich laut. Bläser kommen aufgrund ihrer Schärfe einem Hörer lauter vor als Streicher, dasselbe gilt für Pianos einerseits und speziellen Synthies andererseits.

Level dir also deine favorisierten Sounds auf den gewünschten Output und speicher das Ergebnis ab. Beim NS Ex ist das der Master-Level-Regler (quasi ''gain-Regler"), hiermit steuerst du die Lautstärke der einzelnen Programme, während die zusätzlichen "Master-Regler" eben das Volumen der einzelnen Sektionen (Organ/Piano/Synth) beeinflussen. Wenn du dafür etwas Zeit investiert, erlebst du später keine Überraschungen, sprich ungewollte Pegel-Abweichungen.

Zur Präsenz der Sounds: EQing kann dir helfen, den sound im Bandgefüge durchsetzungsfähiger zu gestalten. Vor allem im Mittenbereich kannst du rumexperimentieren und nachregeln. Mir den Tiefen solltest du sparsam umgehen. Dasselbe gilt für bestimmte Effekte (Hall), damit der Gesamtmix nicht leidet.

Es kann ansonsten für unvorbereitete Keyboarder trotz Soundcheck in der Live-Situation eine böse Überraschung geben. Beispiel: Keyboarder spielt eine PianoPad Passage - zu leise, also Regler hoch - im nächsten Moment kommt ein Brass- Einwurf - holla, viel zu laut, also Regler wieder runter, dann eine Streicherpassage - verdammt...schon wieder zu leise, also Regler hoch. Zu guter letzt: Van Halens "Jump" - Intro - spätestens jetzt ist für den (unerfahrenen) FOH- Mann die Kacke am dampfen...:eek:;)

Schönen Gruß
 
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spätestens jetzt ist für den (unerfahrenen) FOH- Mann die Kacke am dampfen...:eek:;)
Nein, spätestens jetzt zieht der die Keys auf ein "sicheres" Level runter und lässt sie da...

Es gibt keinen "goldenen Weg". Die technische Seite, dafür zu sorgen, dass alle Sounds mit genug Headroom am Pult ankommen und nirgendwo clippen, die ist einigermaßen leicht zu realisieren.

Die musikalische Seite, die Sounds so aufeinander abzustimmen, dass sie im Kontext immer ohne nachregeln richtig im (einmal erstellten) Mix sitzen, erfordert Erfahrung und Vorbereitung. Erfahrung deswegen, weil man während der Vorbereitung eine Ahnung davon haben muss, was auf der Bühne anders klingen wird (und wie) als zuhause am Kopfhörer oder im Proberaum...
 
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Die Lautstärkeregler meiner Keys sind grundsätzlich voll aufgedreht. Ich habe ggf. ein Volumepedal für jedes Board, für die Orgelsounds extra einen Schweller, und in der Regel betätige ich außer dem Orgelschweller kaum mal einen Regler oder ein Pedal, weil ich meine Sounds bereits während der Proben aufeinander abgestimmt habe. Auch am Submixer, auf dem ich eine Stereosumme meiner Keys erzeuge, muss ich im Grunde nie regeln. Am FOH ist dieses Summensignal so ausgepegelt, dass es beim fettesten und lautesten Signal von mir gerade nicht klippt, also vielleicht max gelber Bereich (kommt halt auch auf den Mischer an).
Wir haben den Vorteil, dass wir bei jeder Probe einen Mitschnitt machen, der Tags darauf für alle in der Cloud liegt. Da hör ich dann, ob und wo ich ggf. nachjustieren muss. Und das passt Live dann natürlich auch. Für mich passt es sowieso, weil wir einen In-Ear Mix haben, der im Proberaum genau wie Live ist. Was den FOH Sound angeht, muss man sich halt zwangsweise auf den Mann am Pult verlassen.
Bei einer meiner Bands, wo wir von der Bühne herab mixen, hab ich den FOH-Master auf meinen In-Ears, und habe so selber den Überblick, wie das Verhältnis draußen ist.
 
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Nein, spätestens jetzt zieht der die Keys auf ein "sicheres" Level runter und lässt sie da...

Korrekt. Und mittlerweile sind wir schon so weit, dass sie das oft schon prophylaktisch ohne Anlass machen.

Bei einem fremden FOH gehe ich mittlerweile immer vorher hin, erkläre ihm, dass ich alle Sounds abgestimmt habe, 100% nichts zu laut ist und er mich nicht auf homöopathisches Niveau runter regeln muss. Hab mich da einfach schon zu oft geärgert.
 
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