Diskussions und Sammelthread zum "Preamps für Studio von Mittelklasse bis High End" Thread

Hallo,



...mach' ich gerne ;) Ich würde dann, wenn ich nach Dienst wieder zuhause bin, den Startpost und den Beitrag zum RME schon mal in einen Sticky bei den Preamps reinkopieren.

Viele Grüße
Klaus

Der RME fällt imho aus der Auswahl raus, da mehrkanalig und den anderen im Einfelkanal doch unterlegen.
 
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Chandler Germanium 500 MKII

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Name:
Chandler Germanium 500 MKII, Hersteller Chandler Ltd.
Typ: Einkanaliger Vorverstärker
Preis: ca. 1.150 €

Spezifikationen:
Der Chandler verfügt neben dem Mikrofoneingang über einen DI Eingang für Gitarren und Bässe. Seinen Namen verdankt er den charakteristischen Germanium-Transistoren, die den 60er Jahren ihren Soundstempel aufgedrückt haben.
Neben den Standardfunktionen 15dB Pad, Phasenumkehr und Phantomspeisung bietet der Chandler eine regelbare Feedback - Funktion und einen „Thick“ - Schalter.
Letzterer schaltet eine speziellen EQ zu, der in weiter Kurve Bässe und Tiefmitten anhebt.
Die Feedback-Funktion nimmt Einfluss auf den Grad der Gegenkopplung des Verstärkers. Diese speist einen Teil des verstärkten Ausgangssignals phasen-gedreht wieder zurück in die Eingangsstufe. Dadurch wird das Ausgangssignal zwar leiser aber auch sauberer/transparenter, die Verzerrung wird reduziert und der Sound dadurch offener und klarer.
Einen Hochpassfilter bringt der Chandler nicht mit. Weiterhin fehlt jegliche optische Signal-Anzeige.

Verstärkung: Der Preamp bietet 65dB Gain. Im Testversuch war bei maximalem Gain schon deutliches Rauschen zu vernehmen.

Klangbild:

Der Chandler bietet einen breite Klangpalette von (relativ) transparent mit viel Bass und Höhen bis zum dichten, mitten-fokussierten Klang im färbenden Bereich (mit wenig Gegenkopplung).
Durch den „Thick“-Schalter wird das Signal noch einmal zusätzlich angewärmt.
Insgesamt handelt es sich beim Chandler um einen Charakter-Preamp, was ihn ein Stück weit zu einem Spezialisten macht. Seine klanglichen Stärken liegen vor allem im Bass- und unteren Mittenbereich.
Frikative werden etwas scharf abgebildet.
Bässe und E-Gitarren klingen sehr gut über den Instrumenteneingang.

Anwendungsbereich:
Den Hauptanwendungsbereich des Chandler sehe ich vor allem für die Mikrofonierung und Direktabnahme von Instrumenten im Rock-Umfeld, wo ein dichtes Bass-Fundament und pfundige untere Mitten wünschenswert sind.
Auch Vocals können am Chandler gut funktionieren, dafür wäre er aber nicht meine erste Wahl. Getestet am M930TS, AT4081 und Shure SM7B bereichert der Preamp den Vocalsound, macht die unteren Mitten samtiger. Im Mix passt er sich gut ein, setzt sich aber nicht so zwingend durch wie beispielsweise ein 1073. Die Neigung zur vergleichsweise schärferen und leicht unsauberen Abbildung von Frikativen störte mich persönlich.
Wenn man über weitere Preamps verfügt, ist der Chandler eine feine Erweiterung der Klangpalette. Als einziger Preamp wäre er mir klanglich zu speziell, trotz seiner Variabilität dank der nützlichen Features.

Qualität/Haptik:

Die Verarbeitungsqualität ist erstklassig. Gut laufende, wertige und sauber verarbeitete Bedienelemente arbeiten mit einem angenehmen Widerstand, der auch Ein-bis Zweifingerbedienung möglich macht. Der Gain-Poti ist gerastert, damit ist die Reproduzierbarkeit und genaue Einstellung kein Problem.
Die schöne Farbgebung mit den Vintage Chickenheads wirkt verspielt, macht den Preamp aber sympathisch. Störend macht sich bemerkbar, dass der Preamp über keinerlei Leuchtelemente verfügt. Die Einstellungen sind nur über mechanische Schalterstellungen erkennbar, was im Dunkeln bei so kleinen Schaltern schwierig ist.
 
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Der RME fällt imho aus der Auswahl raus, da mehrkanalig und den anderen im Einfelkanal doch unterlegen.
+1

Noch ein Punkt , der mir in Deiner Eingangspost wichtig wäre , da wo es passt bitte einfügen
wie folgt -->

-------
Zu Recht wird bei Preamps danach gefragt, wieviel Gain zur Verfügung steht.
Spätestens bei Hauchgesang über ein passives Bändchen gesungen, freut man sich massiv über Gain zu verfügen.

Allerdings ist auch die untere Grenze nicht zu vernachlässigen, und zwar, aus genau dem anderen Grund:
Wenn man einen Amp aufnimmt, so zwischen 108 db und 120 db (in 1 Meter Entfernung) , was noch nicht mal besonders laut ist (bei einem Vox oder Fender), dann freut man sich wenn der Preamp, auch eine untere Gaingrenze hat.
D.h., man kann den Preamp ganz runter drehen und der Pegel der am Interface ankommt, ist immer noch ausreichend unter der Clipping Grenze des Interfaces.
Es gibt zwar PAD-Schalter, aber die sind meistens auf -20db ausgelegt, und das ist oft wieder zu viel, so dass man den Preamp wieder hochdrehen muss , was sich im Rauschverhalten dann wieder negativ bemerkbar macht.
Bei Ampaufnahmen jenseits von 125db, geht es ohne PAD-Schalter meistens nicht mehr. Aber dann liegt genügend Pegel an, und die PAD-Schaltung macht dann hier einen guten Job.
Selbst bei normalem Lead Gesang gibt es Mikros mit einer sehr niedrigen Empfindlichkeit und Mikros mit einer deutlich höheren Empfindlichkeit, hier ist man auch froh den PAD-Schalter nicht bedienen zu müssen.

Sprich ein weiter einstellbarer Gainbereich von unten bis nach oben hin, ist in vielerei Hinsicht ein Vorteil.


Welche Preamps das besonders gut können und welche nicht, da werden wir bei den jeweiligen Empfehlungen speziell hinweisen.
------
 
Ein Vorschlag noch, weil ich mir gerade meinen Chandler-Test durchlese...da die Einschätzungen ja neben objektiven Aussagen auch subjektive enthalten (was ich aber gerade hier im MB richtig und "lebendiger" finde, weil es eben aus der Praxis kommt) wäre es vielleicht sinnvoll, zu jedem einzelnen Artikel den Verfasser dazu zu schreiben, wenn man die Sachen in einem Stick zusammenfasst. Erstens haben dann zukünftige Interessierte einen konkreten Ansprechpartner, falls es Fragen zum einzelnen Teil gibt. Außerdem hilft das, die Eindrücke zu "personalisieren" und unterstreicht den subjektiven Charakter.
Was haltet ihr davon?
Ich würde ungern auf subjektive Einschätzungen verzichten wollen, weil es ja eben kein Fakten-Kompendium sein sollte, denn die kann man ja in irgendwelchen Spezifikationen woanders nachlesen.
Meine Meinung...
 
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Ein Vorschlag noch, weil ich mir gerade meinen Chandler-Test durchlese...da die Einschätzungen ja neben objektiven Aussagen auch subjektive enthalten (was ich aber gerade hier im MB richtig und "lebendiger" finde, weil es eben aus der Praxis kommt) wäre es vielleicht sinnvoll, zu jedem einzelnen Artikel den Verfasser dazu zu schreiben, wenn man die Sachen in einem Stick zusammenfasst. Erstens haben dann zukünftige Interessierte einen konkreten Ansprechpartner, falls es Fragen zum einzelnen Teil gibt. Außerdem hilft das, die Eindrücke zu "personalisieren" und unterstreicht den subjektiven Charakter.
Was haltet ihr davon?
Ich würde ungern auf subjektive Einschätzungen verzichten wollen, weil es ja eben kein Fakten-Kompendium sein sollte, denn die kann man ja in irgendwelchen Spezifikationen woanders nachlesen.
Meine Meinung...

Das war von Anfang an so geplant! ;)
 
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Toller Thread und super Idee! :great:

Als Arbeitstier für größere Aufnahmen habe ich einen Focusrite ISA828. Der ist Vergleichbar mit dem bereits vorgestellten ISA One, nur halt in 8 Kanälen. Viel mehr als das, was bereits geschrieben wurde, muss ich gar nicht mehr sagen. Das Arbeitstier schlechthin. Zum ausführlichen Review gehts hier.
Dass der Preamp als "langweilig" bezeichnet wird, tut ihm meiner Meinung nach unrecht. Im Vergleich zu den Pres in Stock interfaces geht mit dem ISA die Sonne auf. Definierte und präzise Bässe, in den Mitten nicht zu viel. Im Vergleich zu einem Neve vmtl recht sauber und nüchtern, aber deutlich lebendiger als z.B. die RME Preamps und keineswegs steril. Unaufgeregt trifft es ganz gut.


Dann werfe ich meine anderen Preamps auch mal mit in den Ring:

DAV BG No 1
dav.jpg



Name: DAV BG No 1, Hersteller: DAV Electronics
Typ: Zweikanaliger Vorverstärker
Preis: 559€

Spezifikation: Der BG No 1 ist ein kleiner, portabler Preamp, der sich auf das wesentliche beschränkt. Zwei XLR Eingänge vorne, zwei XLR Ausgänge hinten, Zwei Gain Regler sowie Schalter für PAD, Phase, HPF (12dB bei Wahlweise 22Hz, 33Hz und 68Hz) und Phantomspeisung (nur für beide Kanäle gemeinsam schaltbar). Die Gainanzeige ist rudimentär über zwei LEDs pro Kanal geregelt. Kein DI-Input.

Verstärkung: Der BG No 1 bietet 25 dB bis zu 59 dB Verstärkung und bleibt damit hinter dem ISA 828 (bis zu 80dB) zurück. GMKs, KMKs und dynamische Mikrofone waren bei mir noch kein Problem, bei Bändchen und leisen Quellen empfiehlt sich aber ein Cloudlifter oder FetHead oder ähnliches.

Klangbild: Hier ist einen "bigger than life" Preamp, der auch ein gewisses grit mitbringt. Die Bässe/Unteren Mitten kommen groß rüber und insgesamt lässt er jedes Signal spannend und interessant klingen. Er klingt auch sehr offen. Manchmal ist es mir im Bass fast schon etwas zu viel, beispielsweise muss man hier mit dem Nahbesprechungseffekt aufpassen.

Anwendungsbeispiele: Vocals, Elektrische Gitarren, Solo-Instrumente. Im Grunde immer, wenn es auch etwas mehr sein darf. Besonders bei Vocals sollte man auf den Nahbesprechungseffekt achten, da es sonst etwas zu viel beef sein kann -- mulm wäre aber weit gefehlt, der preamp klingt sehr präzise. (Verzerrte) E-Gitarren profitieren ganz wunderbar von den kräftigen Bässen.

Alternativen: BG No 1 U: Die Rack-Version






Manley Dual Mono Pre

manley.gif


Name: Manley Dual Mono Tube Preamp, Hersteller: Manley Laboratories Inc.
Typ: Zweikanaliger Röhren-vorverstärker mit DI
Preis: 2800€ (3300$ Empfehlung des Herstellers, gebraucht auch für deutlich unter 2000€ zu haben)

Spezifikation: Der Dual Mono Tube Pre ist ein 1HE Rack Preamp mit zwei Kanälen. Jeder Kanal verfügt über separat schaltbare Phantomspeisung, einen Stufenlosen Attenuate Regler, Phaseflip und einen DI-Input. Gemeinsam für beide Regler lässt sich das Gain (Röhren-Feedback) mittels einem in 5dB gerasterten Poti einstellen.

Verstärkung: Zweifelsfrei kein Alleskönner: 40dB-50dB Gain (die neueste Variante, kann 40dB-60dB). Für Bändchenmikrofone ist das zu wenig. auch dynamische Mics kämpfen bei leisen Quellen bereits. KMKs und GMKs sind ohne Probleme möglich.

Klangbild: Obwohl (oder gerade weil) die Verstärkung nicht über einen besonders großen Bereich geht, klingt dieser Preamp ausgesprochen superb! Die vermutete Röhrenwärme sucht man hier vergeblich, der Preamp ist eher bei clean und punchy einzuordnen. Der Sound ist äußerst detailliert und aufgeräumt. Der besondere Trick dieses Geräts: Mit dem Gain Regler kann man das Feedback für die Verstärkerschaltung einstellen. Damit kann man von sehr sauber bis hin zu einem leicht komprimierten Sound viel erreichen. Großartig für Vocals! Auch die Abbildung der Höhen ändert sich leicht. Der Preamp klingt aber in jeder Einstellung ausgezeichnet. Im Vergleich zum DAV klingt der Bassbereich deutlich neutraler und in den Höhen noch mal detaillierter.

Anwendungsbeispiele: Im Grunde alles, was keine große Verstärkung benötigt. Vocals, Overheads, Egitarre, ich liebe ihn an A-Gitarren, alles ganz wunderbar. DI klappt ebenfalls richtig gut! Bändchen oder sehr leise Quellen funktionieren leider aufgrund der niedrigen Verstärkung nur mäßig.

Alternativen: Die Mono Variante oder eine der vielen Varianten.
 
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bei Bändchen und leisen Quellen empfiehlt sich aber ein Cloudlifter oder FetHead oder ähnliches
Das finde ich interessant. Ist das wohl ein "historisches" Handicap oder bewusste Entscheidung , einen Preamp mit relativ wenig Gain-Reserven auszustatten? Seit der Renaissance der Bändchen-Mikrofone ist man da zum Glück wieder etwas kraftvoller unterwegs.
 
Ich zitiere dafür mal aus dem sehr guten Handbuch des Manley:
The signal from a typical mic is very low - anywhere from 20 to 70 dB below your normal line level signals. 95% of the time 30 to 40 dB of gain is all that is needed to boost the signal to line levels. Where you really need a lot of gain is with most ribbon mics and when you are recording quiet music from a distance. What is required of a good Mic Pre? No EQ, no compression, nothing elaborate - just basic gain.

In der Einleitung wird auch weiter darauf eingegangen, wie es mit dem Headroom des Pres ausschaut, was das besondere bei der Transientenwiedergabe sind und warum konsequent auf Metering verzichtet wurde.

So Far...
Laguna

Edit: grade gesehen, dass du dich auf den DAV beziehst. Da kann ich dir leider keine Antwort geben.
 
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Das finde ich interessant. Ist das wohl ein "historisches" Handicap oder bewusste Entscheidung , einen Preamp mit relativ wenig Gain-Reserven auszustatten? Seit der Renaissance der Bändchen-Mikrofone ist man da zum Glück wieder etwas kraftvoller unterwegs.

Oder man schnappt sich einfach ein aktives Bändchen wie das AT4081, Phantomspeisung an,...funktioniert an jedem Preamp.
 
@Laguna

Eine Bitte, ich habe den BGNo1 und den BGNo1U, da würde ich in Deinem Text noch folgende Ergänzungen hinzufügen wollen, wenn für Dich ok.

Dein Text , meine Ergänzungen in blau fett


DAV BG No 1
dav-jpg.583196


Name:
DAV BG No 1, Hersteller: DAV Electronics
Typ: Zweikanaliger Vorverstärker
Preis: 559€

Spezifikation: Der BG No 1 ist ein kleiner, portabler Preamp, der sich auf das wesentliche beschränkt. Zwei XLR Eingänge vorne, zwei XLR Ausgänge hinten, Zwei Gain Regler sowie Schalter für PAD (je Kanal), Phase (nur auf Kanal 1, das ist konsequent, wenn der Verstärker für Stereo-Aufnahmen (A/B etc.) genutzt wird), HPF (12dB bei Wahlweise 22Hz, 33Hz und 68Hz) und Phantomspeisung (nur für beide Kanäle gemeinsam schaltbar). Die Gainanzeige ist rudimentär über zwei LEDs pro Kanal geregelt. Kein DI-Input.

Verstärkung: Der BG No 1 bietet 25 dB bis zu 59 dB Verstärkung und bleibt damit hinter dem ISA 828 (bis zu 80dB) zurück. GMKs, KMKs und dynamische Mikrofone waren bei mir noch kein Problem, bei Bändchen und leisen Quellen empfiehlt sich aber ein Cloudlifter, FetHead etc. oder die Alternative von DAV BG No 1U siehe unten

Klangbild: Hier ist einen "bigger than life" Preamp, der auch ein gewisses grit mitbringt. Die Bässe/Unteren Mitten kommen groß rüber und insgesamt lässt er jedes Signal spannend und interessant klingen. Er klingt auch sehr offen. Manchmal ist es mir im Bass fast schon etwas zu viel, beispielsweise muss man hier mit dem Nahbesprechungseffekt aufpassen.
Zudem klingt der BG No 1 wie auch der BG No 1U breiter im Stereobild wie bspw. der eher in der Mitte des Stereobildes fokussierende BAE 1073.

Anwendungsbeispiele:
Vocals, Elektrische Gitarren, Solo-Instrumente. Im Grunde immer, wenn es auch etwas mehr sein darf. Besonders bei Vocals sollte man auf den Nahbesprechungseffekt achten, da es sonst etwas zu viel beef sein kann -- mulm wäre aber weit gefehlt, der preamp klingt sehr präzise. (Verzerrte) E-Gitarren profitieren ganz wunderbar von den kräftigen Bässen.

Alternativen: BG No 1 U: Die Rack-Version
Der BGNo1 U ist auch ein Zweikanaler, allerdings ist die Phantomspeisung und die Phase für jeden Kanal einzeln schaltbar.
Zudem ist die Verstärkung von 22dB bis 66dB deutlich "breiter" (nach unten wie nach oben) aufgestellt.
Dies erlaubt zum Einen, auch laute Verstärker aufzunehmen (via dynamische Mikros), ohne den Pad-Schalter zu bemühen (beginnt bei 22dB Gain) , und zum Andern reicht es leise Signale wie gezupfte akust. Gitarren via dynamische Mikros (ohne Phantomspeisung) aufzunehmen (bis 66dB).
Die Gainanzeige ist auch hier rudimentär, allerdings pro Kanal drei LED's.
Dies ist aber ausreichend, da der BG über einen guten Headroom verfügt.
 
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Danke @whitealbum für die sinnvollen Ergänzungen! Ich habe keinerlei Einwände. :great:

Zu der Rack Version konnte ich leider nichts schreiben, da ich nur die standalone habe. Eigentlich wäre mir das Rack (wegen des Formfaktors) lieber gewesen, da ich den Pre aber richtig günstig bekommen habe, will ich mich sicherlich nicht beschweren.

Mir war bis eben ehrlich gesagt gar nicht bewusst, dass die rack Version mehr Gain zur Verfügun hat. Hatte irgendwer die beiden mal im direktvergleich nebeneinander und kann etwas zu (etwaig vorhandenen?) klanglichen Unterschieden sagen?

So Far...
Laguna
 
Sehr schön Laguna :)

(@Basselch: Eine Bitte bei der Zusammentstellung kannst Du zum BG No.1 den Text aus meinem Post #30 nehmen, da da alles von Laguna und mir zusammensteht.)

Der BG NO1U ist bei mir "fest" mit den Gitarrenampmikros verbunden.
Und es gilt alles auch da was Du zu dem Gitarrensound (inkl. Clean/Crunch) geschrieben hast.

Klangliche Unterschiede zwischen dem BG No 1 und BG No 1U sind gering, aber vorhanden.
Der BGNo1U (Rackformat) klingt ne kleine Spur drahtiger, heller.
Die Signatur (grundsätzlicher Klang) ist aber bei beiden gleich.

Insbesondere bei Sitmmaufnahmen sind die Unterschiede besser wahrzunhemen.

Beide spielen aber auf dem gleichen hohen Niveau.
 
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@Basselch, bevor du zur Tat schreitest, lass doch die Sachen noch eine Zeit lang offen. Manchmal ergeben sich noch ein paar Ergänzungen zu den einzelnen Teilen.
Ich wollte später auch nochmal meine Preamp-Testreihen gegenhören und mit meinem Artikel zum Chandler und weiteren abgleichen.
Kann leider nicht alles am Stück machen.
Bevor wir die Runde dann mehrfach drehen...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
breiter im Stereobild
Leute, ihr macht mich schon wieder neugierig, das klingt interessant. Hat jemand zufällig ein kurzes Testsample, wo ich das mal nachvollziehen kann?
 
Bin auch dafür, erst noch etwas offen lassen:

Mein Vorschlag:
@really no one gibt grundsätzlich das Signal für den Sticky Thread und die Freigabe seines Startparts (meine grundsätzliche Anmerkungen zum BAE 1073MP kann ich auch beim BAE 1073 einbringen).
Die anderen Kollegen posten dann an @Basselch ihren Beitrag bzw. den Beitrag der in Kooperation entstand (entweder PM oder Angabe der Postnummer).
So könnte der Sticky Schritt für Schritt wachsen, ohne das bestehende Empfehlungen zu bestimmten Preamps laufend geändert werden .

So könnte das Prozedere geordnet ablaufen?
Ich hoffe das ist nicht zu kompliziert, was meint Ihr?
 
@whitealbum @Hotspot @Basselch

Ich hab das ganze mit @WolleBolle abgesprochen und er wird mir den Startpost usw. noch ein Mal hinter die Kulissen kopieren. Ich werde dann nach und nach meine eigenen und die Beiträge aller anderen aus diesem Thread zusammentragen und in eine äußere Form bringen. Diese Zusammenstellung wird dann am Ende unter Angabe der verschiedenen Autoren zum Sticky Thread. Schon allein aus dem Grund, weil ich selbst den Startpost in diesem Thread nicht mehr bearbeiten kann. Dieser Thread hier soll dann vorerst weiterhin als Diskussionsgrundlage und gemeinsames "Labor" für den Sticky Thread dienen.

Ich denke das ist die beste Variante.

lg Viktor
 
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Ja, noch besser :)

Vielen Dank vorab auch für die redaktionelle Arbeit :)
 
Ui, ein Preamp-Thread! Da muss ich natürlich mitmachen!


Name: Buzz Audio MA 2.2
Typ: Zweikanaliger Vorverstärker
Preis: heute ca. 2.900 €

Spezifikationen: Der MA 2.2 ist ein zweikanaliger Vorverstärker, der speziell für akustische Instrumente entwickelt wurde und größtmögliche Linearität und Impulstreue bieten soll. Daher kommt er standardmäßig auch ohne potenziell färbende Übertrager aus. Die neuseeländische Firma Buzz Audio bietet allerdings auch einen Ausgangsübertrager als Option an. Einen DI Input gibt es nicht. Man kann in jedem Kanal Phantomspeisung zuschalten, ein -20dB Pad aktivieren und die Polarität drehen. Außerdem kann man zwischen Hi-Z (3kOhm) und Lo-Z (1k2Ohm) umschalten und es gibt einen Mute-Schalter. Eine kleine rote LED zeigt Übersteuerung an.

Verstärkung: Ein fein gerasterter Gain-Knopf ist bei 65dB am Rechtsanschlag.

Anwendungsbereich: super-transparent und schnell. Er fügt keine Verzerrung hinzu und macht den Klang nicht fetter oder komprimierter.

Anwendungsbereich: Für Akustik-Gitarre ein Gedicht! Für E-Gitarre oder Gesang klingt er zu sauber und irgendwie blutleer. Hier wird nichts geschönt. Hier geht es um Klarheit und Details. Sehr gerne nehme ich diesen Preamp auch für Percussion oder für Drum-Overheads.

Qualität/Haptik: Sehr hochwertig und sauber aufgebaut. Alle Schalter und die Knöpfe sind mechanisch wackelfrei und elektrisch ohne knistern oder knacken. Eine Besonderheit mag sein, dass die Schalter alle nach unten einschalten. Da merkt man, dass Neuseeland im Ursprung eine britische Kolonie war.

Alternative: Ich habe mir diesen Preamp für die Verstärkung von akustischer Gitarre und anderen akustischen Instrumenten ausgesucht. Andere Preamps, die ich damals in die engere Wahl stellte, waren: Cranesong Flamingo (~3.500€), GML 8302 (~$3000), John Hardy M-1 (~$2200)

--
Name: API 512c
Typ: Einkanaliger Vorverstärker im VPR Format (aka 500er Einschubmodul)
Preis: MSRP $895, 1099€ bei thomann

Spezifikationen: Der Klassiker unter den 500er Preamps. Ein kleiner leichtgängiger Knopf stellt die Verstärkung ein. Er ist nicht mit einer Zahlenskala versehen. Man kann mit Drucktastern die Polarität und die Phantompower umschalten. Außerdem gibt es ein -20dB PAD und die Möglichkeit zwischen Mikrofoneingang und DI umzuschalten. Eine 7-teilige LED-Kette gibt Orientierung, wie es um die Aussteuerung bestellt ist. Auf der Vorderseite gibt es eine zusätzliche XLR-Buchse fürs Mikrofon und ein 1/4"-Klinkeneingang für den DI.

Verstärkung: 65dB für den Mic-Eingang, 45dB für den DI. ACHTUNG! Das Ausgangssignal fällt sehr hoch aus! Bei Drums braucht man gerne noch ein zusätzliches PAD.

Anwendungsbereich: Das ist der API-Konsolen-Sound. Also generell für alles geeignet. Eine besondere Stärke hat der API wenn was mit Kraft durch die Mitte gehen soll. Sehr punchy. Für Rock- oder Funk-Snare praktisch alternativlos. Cleane und verzerrte E-Gitarre profitieren auch sehr. Ein gut positioniertes SM57 und der API Preamp bilden ein unschlagbares Gespann für Rockgitarren. Es gibt den Preamp auch in 4-facher Ausfertigung als 19"-Rackgerät (API 3124). Das macht auch Sinn, denn am Schlagzeug ist dieser Preamp völlig in seinem Element. Viele mögen ihn auch für Strumming bei der A-Gitarre. Ich hab da lieber den Buzz MA 2.2, aber das ist Geschmackssache und kommt auch sehr auf den Song an.
Der DI-Eingang hat 400 kOhm und mag mir für E-Gitarre nicht so recht gefallen (1 MOhm wäre eigentlich richtig). Mit dem E-Bass geht es besser.

Qualität/Haptik: Das Modul ist offen und man muss evtl. ein bisschen aufmerksam sein, den Slot im 500er-Rahmen zu treffen. An den Bedienelementen gibt es nichts auszusetzen. Potiknöpfe fallen bei 500er-Geräten ja immer ein bisschen kleiner aus. Das ist dem Format geschuldet. Die zusätzlichen Eingänge auf der Vorderseite finde ich sehr praktisch. Von all meinen Preamps rauscht dieser am wenigsten! Das Herzstück ist der berühmte diskrete 2520 Operationsverstärker, der leicht austauschbar auf Sockeln steht. Ich hatte einmal Defekt und bekam vom API-Vertrieb für einen realistischen Preis einen neuen 2520, den ich einfach statt des alten reinstecken konnte.

Alternative: Es gibt mittlerweile zahlreiche Nachbauten von Boutique-Schmieden (Brent Averill) wie auch aus Fernost (Warm Audio) oder Bausätze zum selber löten. Meiner Erfahrung nach gibt es aber keinen 100% Nachbau des 2520 Opamps. Vielleicht ist es nur die bessere Selektion der Teile, vielleicht doch noch unentdeckte Feinheiten in dem schwarz vergossenen Gehäuse. Außerdem ist die Schaltung des 512c auch ein kleines bisschen anders als die meist auf dem alten 312 Konsolenmodul basierenden Clones.

--
Name: Avedis MA-5
Typ: Einkanaliger Vorverstärker im VPR Format (aka 500er Einschubmodul)
Preis: MSRP $775, 999€ bei digitalaudioservice

Spezifikationen: Eine Variante des klassischen Neve-Class-A-Designs. Die Verstärkung wird in 5dB Schritten an einem schönen griffigen Marconi-Knopf eingestellt. Ein kleinerer Knopf lässt den Output wieder stufenlos zurückregeln. Es gibt drei Druck-Knöpfe, mit denen man Phantompower einschalten und die Polarität wechseln kann. Zusätzlich gibt es noch einen mit "28k" beschrifteten Schalter, der die hohen Höhen
sanft anhebt. Das spielt sich aber natürlich schon im hörbaren Bereich ab. Das Gerät hat selbst keine Buchsen. Man muss mit dem auskommen, was der eigene 500er Rahmen mitbringt.

Verstärkung: Der Gain-Knopf ist mit 70 dB beschriftet. Laut Hersteller sind 71,2 dB drin.

Klangbild: Von einem Neve-Preamp erwartet man normalerweise angedickte Mitten und seidige Höhen. Der MA-5 scheint mir etwas mehr die seidigen Höhen zu verfolgen und das macht er sehr schön. Ich habe leider kein Vergleich mit einem originalen Neve 1073 aus der guten alten Zeit, aber mit einem Selbstbau-Neve-Klon. Die Verwandschaft ist nicht zu leugnen. Der MA-5 klingt in meinen Ohren etwas feiner.

Anwendungsbereich: Der MA-5 ist sehr universell einsetzbar. Er dürfte mit den meisten Sängern eine gute Figur machen. Gerade auch solchen, die von den schönen Höhen Vorteile haben.

Qualität/Haptik: Das Modul ist rundherum geschlossen. Alles ist wertig und stabil. Die Druckknöpfe haben kleine LED-Beleuchtungen, wenn sie gedrückt sind und das auch noch in verschiedenen Farben. So kann man sogar aus einiger Entfernung gut erkennen, was eingeschaltet ist. Meine Version ist schwarz mit weißer Beschriftung, die sich ausgesprochen gut ablesen lässt.

Alternative: Für die Neve-Richtung gibt es zahlreiche Variationen. Sehr gut hat mir z.B. auch der Great River ME-1NV gefallen, den ich mal zum Test da hatte. Leider verbraucht die 500er-Version 2 Slots im Rahmen. Andere Alternativen sind natürlich alle Neve-Clones, von Golden Age bis Aurora Audio und das Original selbst.
 
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@901, feine Auswahl :great:
Wie macht sich der 512 an Vocals? Ich hatte den BAE312 getestet (schreib auch noch was zu) und fand den schon sehr schön, so als Gegenpol zum 1073.
Leider war der qualitativ ziemlich mies verarbeitet (so viel zum Thema Boutique).
 
@901, feine Auswahl :great:
Wie macht sich der 512 an Vocals? Ich hatte den BAE312 getestet (schreib auch noch was zu) und fand den schon sehr schön, so als Gegenpol zum 1073.
Leider war der qualitativ ziemlich mies verarbeitet (so viel zum Thema Boutique).

Ich hab den 512c letztes Jahr in der Hauptstadt bei einer Sängerin verwendet, bei der ich mit den bisherigen Vocal Aufnahmen nicht sonderlich zufrieden war. Da fehlte mir irgendwie die Durchsetzungskraft im Mix, irgendwie war das ganze ein wenig träge,...ist schwer zu beschreiben. Mit dem 512c und ich glaube mich zu erinnern mit einem U87 Ai hat es dann ziemlich gut funktioniert. Ich kann mir aber vorstellen, das gerade bei kräftigen, ausgeprägten Stimmen der 512c ein wenig zu viel des Guten sein kann.
 
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Mit dem 512c und ich glaube mich zu erinnern mit einem U87 Ai hat es dann ziemlich gut funktioniert
Interessant. Ich mochte am 312, dass er Vocals sehr sauber konturiert, also wenig "Weichzeichnung" ohne aber hart zu klingen. Ein gutes Mikro vorausgetzt bildet er sauber ab.
Man merkt ihm förmlich die Schnelligkeit gegenüber einem 1073 an.
Den 512 wollte ich auch mal irgendwann testen.
 

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