Mein Selbstbau Frettless Bass

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Beren
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Erstmal ein Hallo zusammen,

ich habe hier eine zeitlang passiv mitgelesen und wollte euch mal meine Selbstbau Bass vorstellen.

Ich spiele Bass nur als Hobby und zur Entspannung.
Bedeutet auch mehr Schlecht als recht. Angefangen habe ich vor einen knappen Jahr in einer Reha.
Da ich aber Beruflich sehr eingespannt bin, komme ich halt nicht oft dazu.

Noch ist er nicht ganz Fertig.

Da ich nun auch was den Bassbau angeht sehr unerfahren bin, habe ich mir halt überall Informationen hergeholt.
Dadurch wurde alles aber irgendwie nur Komplizierter. Aber was solls dachte ich mir und fing einfach mal an.

Als erstes suchte ich mir einer Vorlage, die ich dann Ausdruckte und zusammenklebte.
Auf dieser Übertrug ich dann meine Vorstellung vom Bass.

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Da ich nicht wußte ob das alles so klappt wie ich mir das Vorstellte, wollte ich nun nicht unbedingt zuviel Geld ausgeben das ich dann später in der Mülltonne versenke.
Aus diesem Grund kaufte ich mir in der Kleinanzeigen Bucht für 30 Euro einen NoName Bass. Von diesem wollte ich dann die Elektronik, Mechanik sowie Hals nutzen.

Nach Kauf des Basses, baute ich Ihn erstmal auseinander. Dazu überlegte ich mir dann das es doch mal mit einem Frettless Bass versuchen könnte.
Kurzerhand entfernte ich alle Bundstäbchen.

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Nun bestand allerdings das Problem das ich nur nach Tabs spiele ( sollte vieleicht doch mal Noten lernen ) und mir die Bundstäbe doch eine Orientierung sind.
Ich schaue wirklich sehr oft auf den Hals :)

Also habe ich in der Bucht ein Päckchen mit diversen kleine Furnieren gekauft.
Nachdem diese dann ankamen, suchte ich was passendes Raus, schliff diese noch etwas nach und klebte sie mit Leim ein.
Nachdem alles Trocken war, wurde alles überschüssige erst mit dem Messer abgeschnitten und dann geschliffen.

20170913_185223.jpg 20170913_162503.jpg

Da der Hals von einem NoName Bass stammt, konnte ich dabei auch die einer oder andere Macke wegschleifen. Leider nicht alles :-(
Desweiteren hatte ich den ganzen Klarlack runter geschliffen, der Hals wurde regelrecht ertränkt und bekam dadurch so einen Gelbstich.

Dazu wollte ich die Kopfplatte ändern,was ich aber aufgrund von Zeitmangel erstmal hinten anstellte.
In Furnieren Intarsien einzuarbeiten kostet doch mehr Zeit und die Fehlversuche rafften meine Furnier Reserver dahin :)

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Ich hatte mir zwischenzeitlich eine Pappelplatte besorgt um daraus meine Vorlage zu erstellen. War so lala.
Als nächstes versuchte ich es mit einer Multiplexplatte ( Siebdruck ), war schon besser, nur leider zu dick. Fürs nächste Projekt werde ich es mit MDF platten versuchen.

Nun stand als nächstes die Holzwahl an. Auch da habe ich dann in der Bucht geschaut und jemanden gefunden der gar nicht so weit von mir weg wohnt, so war die Beschaffung schon einfacher und ich weiss wo ich wieder hingehen kann :)
Ich suchte mir Ahorn und Amerikanisches Nussbaum aus. Es sollte ein Sandwich Body werden.

Dann wurden die Platten vorbereitet und Bookmatched verleimt.

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In die Mittlere Platte habe ich dann die Fräsungen fürs Elektrofach sowie Kanäle zu den PU's gemacht.
Dann auf das Elektrofach aufs Top und Bottom übertragen.
Anschliessend alle 3 miteinander verleimt.

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Eine Woche Später habe ich dann die Form übertragen und mittels Stichsäge ausgeschnitten.
Ging nicht ganz so einfach wie ich mir das vorgestellt hatte, aber was Zählt ist das Ergebnis.

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Um mal einen Eindruck zu bekommen, hatte ich mit einer Raspelt die Konturen nachgearbeitet, ja fand ich schon nicht schlecht.

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Als nächsten fräßte ich dann das Elektrofach aus. Danach die Halstasche, PU Fächer, Poti Löcher.

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Weiter gings mit der Form, diese wurde dann von mir mittels Raspel rausgearbeitet. Ich kann sagen das geht ganz schön in die Arme.

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Nachdem dies alles nun so in Form war, wie ich mir dies Vorstellte, schliff ich die Potilöcher nach. Diese sollten eine Rundung nach aussen aufweisen.
Am Anfang machte ich das nur mit Schleifpapier, doch dann wechselte ich zwecks Tempo zu einer kleine Feile und Arbeite später die Feinheiten mit Schleifpapier nach.

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Dann wurde er komplett geschliffen. Da ich zwischenzeitlich mangels sorgfalt einige Kratzer produziert hatte, schliff ich erst mit 180er, dann 240 und später mit 400er den Body.
Zwischendurch wurde er mit wasser eingerieben und neu geschliffen.
Mittels Druckluft entfernte ich alles aus den Poren ( jedenfalls soweit ich es sehen konnte ) und strich den Body mit Clou Schnellschleifgrundierung.
Dieser ist klar und füllt die Poren wieder auf.
Diesen habe ich 3x drübergestrichen.

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Am Folgetag habe ich den Body dann wieder mit 400er geschliffen und gereinigt.

Lackiert habe ich Ihn dann mit 2K Klarlack (Glänzend)

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He zuerst war ich total begeistert, dies verflog aber beim Naßschleifen ganz schnell.
Ich weiss nicht wo der Fehler war, aber beim Schleifen entstand ein Schleier der nicht mehr weg zu bekommen war.
Der Lack war 1 Woche getrocknet und er ließ sich nicht sauber machen.

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Leicht Frustriert schleifte ich ihn komplett ab und fing von vorne an.

Da ich aber auch mal ungefähr das Ergebnis sehen und hören wollte, baute ich Ihn nachdem Schleifen zusammen.
Beim Einstellen viel mir dann leider auf, das ich Ihn nicht Bundrein bekam.
Der Abstand Bund 12 zur Brücke paßte überhaupt nicht.
Das kommt davon wenn man einfach darauf los baut :-(

Nun hatte ich aber schon die Löcher für die Brücke drin, also musste ich diese wieder schliessen. Dazu schnitze ich passende Nägel aus dem Rest Amerikanischen Nussbaum und leimte diese ein.
Danach besorgte ich mir eine Brücke die ich weiter nach hinten setzen konnte und die alten Löcher überdeckt.

Nachdem der Schleifgrund wieder aufgebracht und geschliffen war, Lackierte ich Ihn erneut mit 2K Klarlack. Diesmal nur in Matt.
Auch verbrauchte ich die Ganze Dose (400ml) auf den Body.
Diesmal sah er nachdem Trocknen auch schon besser aus als davor.

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Auch beim Naßschleifen sah diesmal alles anders , bzw. besser aus.
Nachdem ich komplett durch war, sah ich das ich nicht 100% genau gearbeitet hatte. An einigen Stellen scheinte es immer noch durch und an manchen füllte ich schon wieder die Struktur des Holzes.
Nochmal Schleifen und Lackieren...... Nein, ich entschied es so zu belassen.

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Ich habe Ihn dann noch Poliert und zusammen gesetzt. Was noch Fehlt ist der Deckel des Elektrofaches ,die Isolierfolie fürs Elektrofach sowie die Gurtpins.

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Das kommt noch.

Einige schritte habe ich ausgelassen :)

Bei meinem Nächsten Projekt werde ich dann auch komplett neue Elektronik/Mechaniken verwenden und ein wenig mehr Sorgfalt walten lassen.

Gruß
Beren.
 
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Wow, sehr sehr geiles Teil. Ich find die Idee mit den furnierstücken als „frets“ gar nichts hat schlecht. Macht den Umstieg bestimmt etwas leichter. Toller Bericht.
 
Schöner Bericht, schöne Bilder, schöner Bass - nein, schöner Bass trifft es nicht, er sieht wirklich super aus, auch wenn ich für mich die Enden der Cutaway-Hörner nicht so eckig gemacht hätte. Aber das ist ja keine Qualitäts-, sondern eine Geschmacksfrage. Ich hoffe, er klingt auch so, wie Du es Dir wünschst. Viel Spaß damit!
 
Hallo zusammen,
vielen Dank für das Positive Feedback.
Er braucht noch ein paar neue Saiten. Aber er klingt schon super.
 
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Es ist ein schöner Bass geworden. Gerade die Korpusform und die Cutaway-Hörner gefallen mir :great:. Ist mal etwas Anderes und das in einem positiven Sinn. Nur die Stingraybrücke finde ich meinen Geschmack für den reltativ schmalen Korpus etwas zu wuchtig. Aber auch so ein schönes Teil.

Ist der Umstieg zu fretless eigentlich schwierig?
 
Einfach nur Daumen hoch :great:

Echt geiles Projekt mit wunderschönen Ergebnis

Soundbeispiele wären mal genial :)

Ich hoffe auch er klingt wie du es dir gewünscht hast.
Hab auch vor demnächst auf nen harley benton mal günstig in die Welt des Fretless Basses einzusteigen :)

Viel Spass mit deinem Bass!
 
Hallo zusammen,
das mit der Brücke war aus der Not heraus. Wie oben erwähnt hatte ich einfach angefangen ohne mir vorab alles genau zu überlegen bzw zu berechnen.
Es juckte halt in den Fingern.
So ist der Abstand Bund 12 zur Brücke nicht in Ordnung gewesen bzw. ist es immer noch nicht ganz.
Da ich vorher eine kleiner Brücke drauf hatte und ich durch das versetzen dann Löcher gehabt hätte, habe ich diese mit selbstgemachten Holzdübel verschlossen und eine Brücke genommen die eben jene überdeckt.

Leider ist im Endeffekt der Body zu klein.
Da ich ja nun im Baufieber bin,werde ich mir noch einen passenden Hals dazu bauen, in der Hoffnung das es dann besser paßt (mal alles nachgemessen) :)

Ahorn mit Zwetschge oder Indischer Apfel als Griffbrett, mal schauen wie die Kombination am Ende aussieht.
Passender Trussrod ist bestellt und sollte die Tage ankommen.

Wie immer versuch macht klug und ich bin nun schon um einige Erfahrungen reicher.

Ich habe auch schon einen neuen Bass im Kopf, aber der muss halt noch warten bis ich den Hals fertig habe.
Meine Frau schlägt mich wenn ich zuviele Baustellen aufmache ;-)
 
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Hi Du
Wow, hast du aber sehr schön hinbekommen und auch eine sehr schöne Holzkombination verwendet.
Den Bass bundrein hinzubekommen ist wahrscheinlich wirklich schwierig. Das muss doch sicher Milimetergenau sein oder?
Gibts da eigentlich irgenwelche Werte im Netz, die man benutzen kann?
Ich hab mir auch schon mal überlegt, nen Shortscale zu bauen, da ich das einfach mal probieren wollte. (ich spiele Gitarre)
Bei mir Daheim ist für sowas leider kein Platz, aber mein Kumpel ist Schreinermeister. Da gäbe es Möglichkeiten :)
Lackieren ist eh immer so ein Thema für sich. wenn man da nicht sehr sauber geschliffen hat und irgenwas übersehen hat, was ja im Eifer des Gefechts schnell mal passiert bei so einem Projekt, dann räht sich das hinterher nach dem Lackieren :)
Na jedenfalls hast du da ein sehr schönes Erstlingswerk erschafften :)
Weiter so :)
 
Hi,
ja langsam wird es was :)
Ich muss mir aber noch das eine oder andere passendere Werkzeug besorgen.

Hier nun mal ein paar Bilder vom Hals.

Entwürfe für die Kopfplatte
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Ein schönes Stück Ahorn

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Kanal für den Trustrodd

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Zuerst wollte ich die Kopfplatte im passenden Winkel abschneiden und gedreht wieder anleimen. Leider konnte ich mir keine passende Führung bauen :-(
Wollte irgendwie nicht so hinhauen wie ich mir das vorstellte.
Dann bin ich dazu übergegangen es zu Hobeln.

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Anschliessend habe ich die Form der Kopfplatte ausgesägt und mit der Feile nachgearbeitet.

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Danach den Hals mit nem Hobel wieder gerichtet, das Griffbrett aufgeleimt sowie auf der Kopfplatte ein Nussbaumfunier aufgeleimt.

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Nachdem das alles gut 2 Tage gepreßt war, das überstehende Funier entfernt. Dann noch den Platz für den Steg gesägt (welchen ich auch noch zurecht feilen muss)

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Als letztes habe ich dann den Überstand der über der Halstasche laufen soll ausgeklinkt, sowie den Hals schon in die ungefähre Dicke gebracht.
Die Kopfplatte habe ich dann zuerst ein wenig mit der Oberfräse bearbeitet um den Größten teil des Holzes abzutragen. Der Rest dann wieder mit der Raspel.

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Weiter bin ich im Moment leider noch nicht.

Der Rest wird noch etwas dauern, da die geplanten Mechaniken noch nicht bei mir Eingetroffen sind.

Ich hoffe das ich nächstes Wochenende weiter machen kann.

Gruß
Beren
 

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