Frage zum BluesLick

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Hi

In dem unteren TAB –Bikd ist BluesLick, ich denke in Am. Ich verstehe nicht warum der erste Bend zum ( Full Bend ) zum F# gespielt wird. Ich hätte hier auf G gebendet. Oder ist hier bewusst Dur und Moll gemischt, wie so oft im Blues ?!?


Gruß Tom
 
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Hallo Tom,

1. es handelt sich eben gerade nicht um einen Blues in Am ... (Dm ...). Das kannst du bereits aus dem Lick ablesen. Sonst würde nicht F# gespielt (gr. Sexte) sondern F (= kl. Sexte aus Am, bzw. kl. Terz aus Dm ..).

2. ist es völlig normal, dass beim Blues (z.B. A7 - D7 - E7 ...) die gr. Sexte (F#) und die None (H) zur Erweiterung hinzugezogen werden kann..

3. Die bluestypische Mischung aus Dur- und Mollanteil, bzw. der "dreckige" Vierteltonbereich dazwischen besteht in der Tonart A aus den Tönen C und C#.
 
Danke Hans ... ich schaue mir das morgen in Ruhe an. Und ich schreibe, wenn es mir noch unklar ist ... Gruß Tom
 
Von einem Moll-Blues war glaube ich nicht die Rede, für mich geht das schon als typisches Blues Lick durch.
A Blues (Moll Pentatonik) A C D (Eb) E G A als Tonmaterial für die Melodie in einem Blues in A Dur.

Wesentlich an diesem Lick sind nur das E als Ausgangspunkt und das ewig lange A als Zielton, der schon ab Beginn der zweiten Takthälfte (Zählzeit 3) erreicht wird.
Was auf den Zählzeiten 1-und sowie 2, 2-und passiert ist eigentlich egal, Du könntest genauso gut chromatisch zum A runter rutschen.
Ein kurzer Bend zum F# (= diatonisch in A Dur und E Dur) auf der 1-und Zählzeit gibt vor der fallenden Linie in der Blues Tonleiter zum A einfach nur ein wenig Farbe dazu, eine harmonische Bedeutung hat der Ton hier nicht - egal ob F, F# oder G.

Oder ist hier bewusst Dur und Moll gemischt, wie so oft im Blues ?!?
Dur in der Harmonik (Akkorde) und Moll in der Melodie werden im Blues andauernd gemischt, gerade beim Blues in der Rock Musik ist das sozusagen der Standard.

Gruß Claus
 
Ich verstehe nicht warum der erste Bend zum ( Full Bend ) zum F# gespielt wird. Ich hätte hier auf G gebendet. Oder ist hier bewusst Dur und Moll gemischt, wie so oft im Blues ?!?
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Hi

In dem unteren TAB –Bikd ist BluesLick, ich denke in Am. Ich verstehe nicht warum der erste Bend zum ( Full Bend ) zum F# gespielt wird. Ich hätte hier auf G gebendet. Oder ist hier bewusst Dur und Moll gemischt, wie so oft im Blues ?!?

Außerdem hat ja die Entscheidung zwischen den Tönen F# (= 6) und G (= b7) in einem Blues in A nichts damit zu tun, ob er in Moll oder Dur sein möge.

Abgesehen davon, daß sich für die allermeisten Blues die Kategorisierung in Moll ODER Dur nicht eignet.

LG
Thomas
 
Ein kurzer Bend zum F# (= diatonisch in A Dur und E Dur) auf der 1-und Zählzeit gibt vor der fallenden Linie in der Blues Tonleiter zum A einfach nur ein wenig Farbe dazu, eine harmonische Bedeutung hat der Ton hier nicht - egal ob F, F# oder G.

Danke @Claus, @Thomas ... Genau das war mir nicht ( richtig) klar ... der Bend zum F# passte ja nicht in die Am-Penta , obwohl es gut klingt .... ....Danke , ich komme jetzt klar damit ...
 
Man kann Blues auch mit mehr Tönen als der Pentatonik/Bluesscale spielen, z.B.:

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Ich nehme sogar noch d und h dazu, allerdings finde ich im Netz gerade keine Grafik dafür.

Viele Grüße,
McCoy
 
Ich nehme sogar noch d und h dazu,...
Du Pianist! :D

Scherz beiseite - von Jim Ferguson gibt es das Heft All Blues Soloing for Jazz Guitar, in dem er mit jedem der Major Modes einen Blues spielt (nicht nur Dorisch oder Mixolydisch). Ist zumindest eine spannende Übung und teilweise ein positiv überraschendes Hörerlebnis.

Gruß Claus
 
Man kann Blues auch mit mehr Tönen als der Pentatonik/Bluesscale spielen, z.B.:

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Ich nehme sogar noch d und h dazu, allerdings finde ich im Netz gerade keine Grafik dafür.

Viele Grüße,
McCoy

Das ist doch völlig richtig (von wegen "Du Pianist")
Blues besteht doch nicht nur aus der Moll-Blues Skala über Dur Akkorde.

Es gibt verschiedene bluestypische Möglichkeiten. Man darf sie natürlich nicht alle in eine Skala packen und dann sagen: das ist die UNIVERSALE BLUES SKALA.

Ich spiele über einen Dur Blues z.B.

a) die Dur Blues Skala (in C Blues wäre das c d d# e g a) (ist identisch mit der A Moll Blues Skala)
b) die Moll Blues Skala (wie oben schon genannt: c eb f f# g bb)
c) die mixolydische Skala (c d e f g a bb c)
d) chromatische Verbindungen an bestimmten Stellen (z.B. eb d des c oder g g# a bb)
e) chromatic approach

Und das Ganze nicht nur in single note Manier sondern auch 2- oder 3stimmig. Im Jazz auch noch-mehr-stimmig.
 
Ist vielleicht nicht ganz topic, aber ich lese in Beiträgen immer wieder von einer "Moll-Bluesskala". Was soll das bitte sein ?

Es gibt (zumindest in meiner Welt) nur D I E (eine) Bluesskala, bestehend (mit Grundton C) aus den Tönen C, Bb, G, Gb, F, Eb, C, wobei Bb, Gb und Eb Bluenotes sind, die somit entsprechend zu interpretieren sind.

LG
Thomas
 
Wie oben beschrieben: eine auf der Dur Pentatonik basierende Skala.
Hier ist ein Song, dessen Thema darauf beruht.

Ab 1:26.

 
Das Thema mit Beginn des Gesangs bei 1:25 fasse ich eher als F Moll Lick für Blues in F auf...

Anhang anzeigen 587689
Gruß Claus

Mmmmh..
Aber würde das klingen? Eine Mollskala über einen Dur Akkord?
Der Witz bei Blues Skalen ist ja, dass man falsche Töne über Akkorde spielt und es trotzdem cool klingt.
 
Es ist nur dann eine „Mollskala“, wenn man ignoriert, dass das, was Du als Mollterz interpretierst, in Wahrheit eine Bluenote ist.

Thomas
 
Es gibt (zumindest in meiner Welt) nur D I E (eine) Bluesskala, bestehend (mit Grundton C) aus den Tönen C, Bb, G, Gb, F, Eb, C, wobei Bb, Gb und Eb Bluenotes sind, die somit entsprechend zu interpretieren sind.
Ich glaube, das ist ein reines Bezeichnungs-/Benennungsproblem. So wie ich Dich kenne, spielst Du über einen F-Blues auch nicht immer nur f, as, bb, b, c es, f. Ich spiele jedenfalls (u.a.) häufig auch f, g, as, a, c, d, f und nenne das (wie AFAIK viele andere auch) die Dur-Bluesskala (as ist dabei Bluenote). Die erstere nenne ich (wie AFAIK viele andere auch :D) die Moll-Bluesskala. Diese Ausdrücke sind vielleicht nicht die reine Lehre, aber man muß sich ja irgendwie verständigen und sie sind doch immer wieder anzutreffen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bluestonleiter#Weitere_Bluestonleitern

Ansonsten sind Namen Schall und Rauch, umnebelnd Himmelsglut ... :)

Meinen Post von oben meine ich übrigens ausdrücklich nicht ausschließlich in einem Jazz-Kontext. Man kann damit auch sehr gut in einem Bluesrock-Kontext o.ä. spielen.

Viele Grüße,
McCoy
 
Ich glaube, das ist ein reines Bezeichnungs-/Benennungsproblem.

Da hast Du recht !

So wie ich Dich kenne, spielst Du über einen F-Blues auch nicht immer nur f, as, bb, b, c es, f.

Auch da hast Du recht.
Erstens lasse ich mich überhaupt recht wenig (bewusst) von Skalen leiten, und zweitens verbietet einem ja keiner, skalenfremde Töne einzustreuen. Ich verwende in einem Stück in C-Dur ja auch nicht nur die weißen Tasten.


Ich spiele jedenfalls (u.a.) häufig auch f, g, as, a, c, d, f und nenne das (wie AFAIK viele andere auch) die Dur-Bluesskala (as ist dabei Bluenote). Die erstere nenne ich (wie AFAIK viele andere auch :D) die Moll-Bluesskala. Diese Ausdrücke sind vielleicht nicht die reine Lehre, aber man muß sich ja irgendwie verständigen und sie sind doch immer wieder anzutreffen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bluestonleiter#Weitere_Bluestonleitern

Also, ich bewege mich, wie Du weißt, nicht im Profibereich. Aber jene Mitmusiker, mit denen ICH zu tun habe, kennen und verwenden die Ausdrücke Dur-Bluesskala und Moll-Bluesskala halt nicht.
Und es ist mir ein Anliegen, noch einmal zu erklären, warum mir das überhaupt wichtig ist:

Weil Blues, so wie ich ihn verstehe, quasi eine dritte harmonische Gattung zu Dur und Moll darstellt. Blues ist eben weder das eine noch das andere. Und ich beziehe mich damit ausdrücklich auf die Melodik des Blues, von der vorrangig Bläser und Vokalisten betroffen sind ... schließlich kann man letzten Endes auf einem Klavier keine Bluenotes erzeugen. Man kann sie bestenfalls vorgaukeln ... :)

Deswegen erscheint mir persönlich (!!) nicht nur die Verwendung der NAMEN Dur-Bluesskala und Moll-Bluesskala völlig absurd, sondern auch der ganze Gedankengang der dahinersteht.

Aber es ist nicht meine Absicht, hier jetzt womöglich eine Grundsatzdiskussion loszutreten, aus der in der Regel eine Menge eine Menge Opfer hervorgehen ... das ist halt MEINE Ansicht, und jeder andere möge SEINE Sicht der Dinge haben.

Deshalb zum Schluß:

Ansonsten sind Namen Schall und Rauch, umnebelnd Himmelsglut ... :)

Und da hast Du am allermeisten recht! :)

Thomas
 
Aber jene Mitmusiker, mit denen ICH zu tun habe, kennen und verwenden die Ausdrücke Dur-Bluesskala und Moll-Bluesskala halt nicht.

Die (Blues-) Gitarristen in meinem Umfeld nehmen alle die Begriffe ... und bei der Gitarre macht es aus meiner Sicht auch Sinn. Die Zielnoten der Licks liegen durch die Verschiebung um 3 Bünde an anderer Stelle im Fingersatz und z.B. ein Vibrato was eben noch bequem war, wird jetzt schwierig. Damit wirkt es unmittelbar auf die gespielten Licks (bzw. die Position wo sie gespielt werden) und es ergibt sich schon ein "eigenes Voicing", welches die Benamsung ;) rechtfertigt.

Und ja, wissenschaftlich ist das nicht - aber dazu ist der Gitarrist ja eh nicht in der Lage :)

Gruß
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Witz bei Blues Skalen ist ja, dass man falsche Töne über Akkorde spielt und es trotzdem cool klingt.
Es sind m.E. keine "falschen Töne", weil die Regeln der Blues Harmonik gelten und die steht zum guten Teil außerhalb der klassischen Harmonielehre.
Bekanntlich vermischen sich im Blues Elemente aus verschiedenen Musik-Kulturen, vornehmlich aus der Musik der ursprünglich aus Afrika verschleppten und versklavten Menschen und aus jener der weißen Einwanderer in Amerika.

Bei Dur Pentatonik müsste folgendes Material vorliegen: F G A C D F.
Da die Ohren der Meisten unter uns Dur/Moll geprägt sind finde ich es nicht ganz falsch, bei der Analyse von der Vermischung beider Tongeschlechter im Blues zu sprechen.
Einen Streit darüber finde ich aber sinnlos, es würde mich an die vielen verquasten Diskussionen in den 50er/60er/70er Jahren erinnern, als sich deutsche Jazzautoren der Frage widmeten, was ist eigentlich "Swing". :D

Gruß Claus
 

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