Großer Sound aus kleinem Amp - eine kleine Reise

ehrmann
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Ein Thema, das vermutlich viele Gitarristen interessiert und das viele auf die ein oder andere Weise schon beschäftigt hat.
Weil ich aber die meisten Themen ohne Einleitung und gemeinsamen Ausgangspunkt völlig sinnbefreit finde, hier eine kurze Einordnung.

Einleitung
Ich habe kurz vor dem Krieg *hüstel'* angefangen auf einem kleinem Kustom Verstärker E-Gitarre zu spielen. Bin dann recht bald umgestiegen auf einen VOX AC 15 (für Kenner: den CC mit Wharfdale Speaker).
Und dann ging die Suche nach DEM Sound los. Da DER Sound sich in meinem Kopf aber noch häufiger zu ändern scheint, als mein präferierter Amp, gleicht das der Suche nach dem heiligen Gral. Und das ist gut so. Ich kann mir kaum ein schöneres Hobby vorstellen:) Es ging also weiter mit einem Koch Twintone II und passender 2x12er. Irgendwie kam da nie das raus, was ich mir vorstellte. Vox AC 30. Auch geil, aber viel zu laut im Sweetspot. Dann bin ich zu Thomann gefahren, habe viele verschiedene Amps gespielt und diese auch mit dem verglichen, was ich von befreundeten Gitarristen so kenne und testen durfte. Neben Palmer Fat 50 war mein Favorit der Marshall JVM 410 mit passender 4x12er. Und weil es sich gerade ergeben hat, ist es der Marshall mit dann gleich 2 4x12er geworden (super Gebrauchtangebot).
"Warum macht man so ein Quark als Hobby-Gitarrist?" fragt sich der ein oder andere? "Warum stellt man sich mit der 4x12er in ne Kneipe? Oder mit nem Fullstack aufn Dorffest?" Ganz einach. Weil es mega Spaß macht. Und das ist nun mal bei einem Hobby-Gitarristen der zentrale Antrieb. Es geht um eine gute Zeit, Spaß und die Verwirklichung kleiner und mittelgroßer Träume:) Und einmal über ein Fullstack gespielt zu haben, kann ich nur jedem empfehlen. Es macht einfach Spaß, es drückt, und man bekommt das Grinsen kaum aus dem Gesicht. Auch wenn es heutzutage schon Mut braucht irgendwo damit aufzutauchen, sind doch die verächtlichen Blick von Tontechniker, Veranstaltern und nicht zuletzt Musikern obligatorisch. Egal. Rock n' Roll heißt ja auch anecken.

Jetzt wird man ja aber auch bequemer mit der Zeit. Der Rücken tut weh, man hat Angst um seine Finger, die Autos werden wertvoller und die Macken vom Einladen der dicken Gerätschaften in den fast neuen Mittelklassewagen ärgern einen mehr als beim alten abgerockten Golf2.

In meinem Fall kommt auch noch der Umstieg auf Inear dazu. Warum? Weil ich Angst um mein Gehör habe. Noch höre ich gut. Und das soll bitte auch so bleiben. Aber Rockmusik macht nur Spaß wenn das Schlagzeug auch draufhauen darf, und das heißt eben laut. Und zwar für alle. Stöpsel im Ohr als Sänger ist auch Käse. Also eben Inear. Liegt nahe,... denke ich.

Und jetzt weiterhin den dicken Brummer Marshall JVM410 im Case schleppen (geht nur zu zweit) und dazu noch eine dicke 4x12er? Für nen Inear Sound? Is doch Quatsch.

Dazu kommt noch, dass ich nicht immer Inear spiele. Beim kreativen Miteinander finde ich es eher störend, sprich meine Lösung muss auch ohne Inear funktionieren und super klingen.

Was macht man also. Der Vox steht noch da und mal bin ich ihm verfallen und mal eher nicht so. Für manche Sachen ist er super. Andere kann er nicht so gut. Er ist auch anfälliger auf Kleinigkeiten. Zum Beispiel klingt er mit frischen Saiten immer zu spitz und höhenlastig. Mit dem EQ ist das nicht zu korrigieren. Mit älteren Saiten ist er super.

Soundmäßig war ich nie so zufrieden, wie mit dem Marshall JVM410 (wobei ich von ursprünglich 3 genutzten Kanälen auf tatsächlich einen - nämlich crunch Red/alle Regler auf 12 Uhr - umgestiegen bin). Also einen Marshall 215c besorgen? 27 kg. Das geht gerade noch so alleine. Besitzen tu ich ihn nicht. Müsste ich testen, ob ich damit den Sound wie mit dem großen Bruder hinbekomme.

Parallel hat sich der findige Gralsucher auch noch einen Marshall Class 5 und einen Pamer Fab 5 besorgt. Vor allem der Palmer gefällt mir ungemein gut. Aber so richtig den Sound eines Großen bekomme ich damit nicht hin. Der Marshall Class 5 ist nicht so "my cup of tea".

Sounds wie die Kollegen hier bekomme ich aus den kleinen Amps jedenfalls nicht heraus.


Bei mir klingen die auch immer "klein". Fürs Wohnzimmer ist der Palmer Fab 5 gut. Und ich fänds klasse ihn auf der Bühne einzusetzen. Aber nur, wenn ich den Sound entsprechend hinbekomme. Als Mikrofon ist übrigens ein Sennheiser 609 im Einsatz, mit dem ich grundsätzlich sehr zufrieden bin. Den Palmer Fab 5 an ne externe Box anzuschließen (probiert mit 1x12 und 4x12) funktioniert einwandfrei und der Sound ist dann auch klasse. Aber der Vorteil der Kompaktheit ist dann natürlich nicht mehr gegeben.

Als nächstes werde ich vermutlich den Marshall 215c ausprobieren. Das liegt einfach nahe. Da er den gleichen für mich wichtigen Kanal hat, wie der JVM410 und kompakter ist.

Worum geht es mir nicht
- Kemper Profiler, Modelling usw. -> ja ich weiß, damit geht alles und immer und überall. Und Sinn machen die Kisten auch. Aber sie inspirieren mich nicht. Und damit is scho gschwätzt (wie es bei uns heißt).
- "Du wirst nie den gleichen Sound aus einem Combo bekommen, wie aus einer geschlossenen 4x12er." -> Völlig richtig. Die Frage ist aber wie kommt man nahe dran;)

Worum geht es mir
Ich bin doch sicherlich nicht der einzige mit solchen Herausforderungen.
Also wenn ihr ähnlich Probleme habt, was sind eure Lösungen?
Was funktioniert für euch?
Welche Kompromisse geht ihr ein?

Meine Zielsounds
insgesamt spiele ich viele verschiedene Sachen. Wenn ich mich auf zentrale Gitarristen-Vorbilder festlegen müsste wären das:
Hendrix/Gilmour
Ich bin demnach Strat-Spieler;)
 
Eigenschaft
 
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Und was genau ist jetzt die Frage (in einem Satz)?....
 
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Es wohl keine Frage, sondern ein Reisebericht... Und der Wunsch nach Erfahrungsaustausch mit anderen Reisenden auf der Suche nach DEM Sound.
 
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DEM Sound gibt es leider nicht. Dein Sound, sein Sound oder mein Sound?
Na ja, ich will hier nicht stänkern. Ich dachte der TE will sein eigentliches Ziel etwas besser eingrenzen. Für jede seiner Richtung gibt es Lösungen...
Ich bin mit meinem Vox AC 10 ganz zufrieden (OK, eine zusätzliche externe 12er überlege ich mir noch...)

Zu den geschilderten Problemen fällt mir folgendes dazu ein:

- Ist mir ein Combo (Palmer FAB) nicht kompakt genug um ihn mit extra Box zu betreiben, kann ich den Lautsprecher rauswerfen und das Gehäuse halbieren (oder machen lassen wenn man es selber nicht kann) und baue ihn so in einem Head um, den ich dann an einer Box betreibe.

- Will ich dann obige Lösung auf der Bühne einsetzen gibt es Lösungen wie z.B. den Two Notes Captor (oder andere IR Boxen mit extra Loadbox) mit der ich dann PA und InEar versorge.
https://www.thomann.de/de/two_notes_torpedo_captor_8_ohm.htm?ref=search_prv_3
https://www.thomann.de/de/amt_pangaea_cp_100.htm?ref=search_rslt_amt+pangea_364066_0

- Ist mir die Leistung eines 5 Watt Amp für die Bühne nicht genug, hänge ich einen Freyette Power Amp dran und verfüge über 50 Watt.
https://www.thomann.de/de/fryette_power_station_ps2.htm?ref=search_prv_7

- Mag ich den Vox Sound in einem Kompaktgehäuse, überlege ich mir den Vox AC15 Head.

- Die Victory Amps würde ich mir in diesem Zusammenhang auch näher anschauen.

So in dieser Richtung würde vermutlich meine Reise gehen..

Keine Kompromisse!
 
Bogner 212 closed big size, die klingt für meinen Geschmack sehr erwachsen für ne 2x12er.
Dazu second hand nen Marshall Vintage Modern 2250. Lautstärke vs sweet spot ist besser kontrollierbar als mit nem AC30 und Hendrix und Classic Rock macht der super.
Vergiß die kleinen Kisten, die klingen nie groß! :ugly:;)
 
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DEM Sound gibt es leider nicht. Dein Sound, sein Sound oder mein Sound?
Na ja, ich will hier nicht stänkern. Ich dachte der TE will sein eigentliches Ziel etwas besser eingrenzen. Für jede seiner Richtung gibt es Lösungen...
Ich bin mit meinem Vox AC 10 ganz zufrieden (OK, eine zusätzliche externe 12er überlege ich mir noch...)

Zu den geschilderten Problemen fällt mir folgendes dazu ein:

- Ist mir ein Combo (Palmer FAB) nicht kompakt genug um ihn mit extra Box zu betreiben, kann ich den Lautsprecher rauswerfen und das Gehäuse halbieren (oder machen lassen wenn man es selber nicht kann) und baue ihn so in einem Head um, den ich dann an einer Box betreibe.

- Will ich dann obige Lösung auf der Bühne einsetzen gibt es Lösungen wie z.B. den Two Notes Captor (oder andere IR Boxen mit extra Loadbox) mit der ich dann PA und InEar versorge.
https://www.thomann.de/de/two_notes_torpedo_captor_8_ohm.htm?ref=search_prv_3
https://www.thomann.de/de/amt_pangaea_cp_100.htm?ref=search_rslt_amt+pangea_364066_0

- Ist mir die Leistung eines 5 Watt Amp für die Bühne nicht genug, hänge ich einen Freyette Power Amp dran und verfüge über 50 Watt.
https://www.thomann.de/de/fryette_power_station_ps2.htm?ref=search_prv_7

- Mag ich den Vox Sound in einem Kompaktgehäuse, überlege ich mir den Vox AC15 Head.

- Die Victory Amps würde ich mir in diesem Zusammenhang auch näher anschauen.

So in dieser Richtung würde vermutlich meine Reise gehen..

Keine Kompromisse!

- Head + Box hat den Nachteil eine Kiste mehr zu schleppen, als mit einem Combo.
- Mit IR Boxen habe ich leider gar keine Erfahrung bisher. Das werde mit Sicherheit irgendwann mal antesten. Die Kombination kleiner Amp+ Micro = Big Sound wäre mir aber lieber:)
- Von den Victory hab ich auch schon viel gehört, auch live. Fand ich auch klasse, aber optisch nicht mein Ding.

Bogner 212 closed big size, die klingt für meinen Geschmack sehr erwachsen für ne 2x12er.
Dazu second hand nen Marshall Vintage Modern 2250. Lautstärke vs sweet spot ist besser kontrollierbar als mit nem AC30 und Hendrix und Classic Rock macht der super.
Vergiß die kleinen Kisten, die klingen nie groß! :ugly:;)
- Du empfiehlst von einem JVM 410 mit 4x12, was mir Gewicht- und Größentechnisch zu viel ist, umzusteigen auf ein Marshall Vintage Modern 2250 mit Bogner 212 closed big size? Da sehe ich quasi keine Erleichterung. Soundtechnisch mag es sein, dass das "noch" besser ist, aber soundmäßig bin ich absolut zufrieden:)

Und was genau ist jetzt die Frage (in einem Satz)?....
Es wohl keine Frage, sondern ein Reisebericht... Und der Wunsch nach Erfahrungsaustausch mit anderen Reisenden auf der Suche nach DEM Sound.
absolut korrekt. es geht mir um eure Geschichte und Reise, wie ihr zu eurem Sound gekommen seid bzw. kommt. Ich könnte mir vorstellen, dass durch so einen Erfahrungsaustausch viele neue Ansätze entstehen. Ich gönne es jedem der sagen kann "Amp xy, + Box xy + sonstirgendwas und damit bin ich angekommen und für immer glücklich". Gratulation, schön für dich. Dann wirst du in diesem Thread vermutlich nicht viel Spaß haben;) Vermutlich gibt es aber einige, die wie ich einfach Spaß daran haben Gewicht zu verringern, Sound zu verbessern/verändern, zu experimentieren. Bin gespannt ob es hier Gleichgesinnte gibt.

Ein paar Anstöße könnten sein:
-Ob und wie kann man per Mikrofonierung einen Amp "groß machen". Mit 2 Mikrofonen z.B. ? nur durch Positionierung?
-Da ein kleiner Amp mit kleiner Box andere Frequenzen ergibt, könnte man auch versuchen durch EQ pre Amp und post Amp etwas zu "vergrößern".
-Auch durch Kompressor und Hallraum vlt?
-Welche Lautsprecher klingen zum Bespiel tendentiell groß bzw. in kleinen Boxen nicht boxy?
usw.

Grundsätzlich würde ich auch weniger die Diskussion in den Mittelpunkt stellen wollen, sondern eher eure Reiseberichte, wie seid ihr zu eurem Sound gekommen. Welche Herausforderungen gab es da usw.
 
Ein kleiner Kofferamp klingt dann groß, wenn z. B. der 12" genug Raum hat um Bässe zu entfalten. Typisches Beispiel ist der Fender Deluxe Reverb. Das klingt natürlich nicht wie eine 4*12" Box, aber eben auch nicht mehr wirklich boxi. Von den 4*12" Boxen bin ich fast weg. Die Beamen mir zu viel und richtig gut klingen die nur relativ weit aufgedreht. Alles sehr individuell. Classic Rock .... da habe ich sogar bester Erfahrungen mit einem Bugera V22 und Greenback - allerdings einem wirklich alten Exemplar. Die Effektkette davor darf man allerdings auch nicht vergessen!!!!! Da hat jeder so seine Favoriten. Abgenommen im Studio mit Sennheiser E 906. Dazu noch ein alter Blues Deville mit 4*10" wegen Stereo und zum Mix .... das rockt. Ist allerdings nix für HM. Da gibt es besseres. Ich könnte da mal zu einer Soundcloudaufnahme hinlinken, weiß jetzt nicht ob das "legal" ist .... ist ein Song von unserer neuen CD wobei der Sound eben von diesen beiden Kofferamps abgenommen wurde. Der Sound war auch so im Studio. Im Mix wurden lediglich die üblichen Verdächtigen wie Volumen, EQ, Hall und Echo angepasst. Gitarre war übrigens eine ES 335 von G.
 
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Ein Full- oder selbst ein Halfstack war mir eigentlich schon immer too much, aber eine 2x12 Box sollte es dann schon sein. Ehemals ein Mesa Clone ( oben hinten offen und unten geschlossen) und später eine ganz normale geschlossene 2x12er. Dazu ehemals ein Marshall 3203 Artist und dann ein Blackstar Series One 50.
Für Kneipen Gigs und auch im Probenraum war selbst das mir irgendwann eben auch zu groß.
Erste Idee war dann einen Fender Super Sonic Combo zu nutzen, doch da befand sich noch ein Engl Gigmaster in meinem Fundus. Mit dem habe ich die üblichen Verdächtigen in Sachen 1x12er Boxen durchprobiert und letztlich habe in die nicht ganz billige Boger Cube investiert, die sich von den Mesa, Engl, Marshall und Orange Pendants merklich positiv abhob. Geendet hat die Reise dann, als ich den Gigmaster durch einen Friedman Runt 20 ersetzt habe. Den Sound fächere ich mit einem Deeflexx Aura auf.
Live hatte beim letzten Auftritt meinen Gitarrensound tatsächlich dann im Wesentlichen übers Monitoring auf den Ohr (den Amp halt entsprechend nicht hoch gedreht). Das ist auch eine feine Sache, das gleiche zu hören, was auch über die PA geht. Denn mikrophoniert ist es spätestens völlig egal wie groß die Box ist.
 
Wenn du experimentierfreudig bist könntest du ja auch mal den Bluguitar Amp 1 probieren! Gibt sogar ein Video auf YouTube Amp1 vs JVM. Gruß
 
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Du darfst bei dem Video das nicht vergessen, was die beiden mehrfach erwähnt haben. Sie spielen nicht über einen, sondern über zwei Amps parallel.

Den Class5 hatte ich mal. Habe ihn wieder verkauft, weil er mir zu dumpf klang. Die Kombination mit dem Fender scheint das aber gut zu kompensieren.

Darüber hinaus sind die beiden Amps abgenommen mit einem Mikro. Du hörst also über deine PC-Lautsprecher etwas anderes, was die beiden hören. Es fehlt der Raumklang etc.

Ich persönlich habe ewig gesucht, bis ich etwas gut funktionierendes und transportables (und bezahlbares) gefunden habe. Bei mir wurde es ein Laney L5 Studio mit einer 2x12 THC Sunset Box.
Die Box ist relativ groß, lässt sich aber problemlos mit einer Hand tragen. Ist gut und leicht konstruiert.

Das einzige, was mir noch fehlt, ist eine etwas "krassere" Zerre. Da muss ich demnächst mit Overdrives oder einem gesonderten Distortion-Pedal arbeiten...
 
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-Ob und wie kann man per Mikrofonierung einen Amp "groß machen". Mit 2 Mikrofonen z.B. ? nur durch Positionierung?
-Da ein kleiner Amp mit kleiner Box andere Frequenzen ergibt, könnte man auch versuchen durch EQ pre Amp und post Amp etwas zu "vergrößern".
Zwei Mikros kann man machen, aber automatisch "größer" klingts dadurch nicht. Mit Pech fängst du dir dabei noch Phasenprobleme ein.
Auch ein EQ wirds nicht bringen. Wenn dein Amp nicht genug Wumms macht, wird das auch ein EQ nur begrenzt ändern. Wo nix ist, zaubert auch ein EQ nichts hin. Ein EQ ist besser geeignet, Frequenzen wegzunehmen. Vor allem im Unteren Frequenzbereich holt man sich imo schnell Matsch statt Druck ein wenns "andersrum" versucht wird.

Ich schließe mich dem an: kleine Amps klingen nunmal klein. Das eisen in Trafos ist vergleichsweise klein, kaum Leistung, oft kleine Speaker etc. Das spielt da halt alles mit rein und sorgt auch einfach für physikalische Genzen.
Fullstack ist geil, definitiv, aber mir langt 212, wenn sie ordentlich Eier hat. 112 tuts auch für kleine Sessions oder zu Hause. Amps tendiere ich aber zu 100/50 Watt Tops. Combos mag ich nicht so sehr. Ich mag meine Boxen, benutze deshalb interne Speaker eh nicht. Alle Combos sind deswegen mitlerweile auch Topteile. (Gehäuse würde ich allerdings nicht zersägen, sondern einfach ein neues bauen. Ist auch nicht nennenswert mehr an Arbeit). Ich laufe auch lieber 2 mal, als mir mit einem Gang voll einen abzubrechen. Gerade Röhrencombos mit ordentlich Leistung wiegen ja echt oft sau viel.
 
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Naja, “kleine Amps klingen nunmal klein“. Das ist relativ zu sehen. In einem großen mag das stimmen, zu Hause im kleinen Proberaum klingt auch ein 5-Watter an einer 212er recht groß.

Mir ist hier nicht ganz klar um was es eigentlich geht. Amp für die Bühne, Probe oder zum leise Spielen zu Hause.
 
Ich lasse seit nem halben Jahr eine AMT Pangaea neben der mikrofonierten 2x12er mitlaufen. Die hat gerade bei Gigs, wo es nicht sooo laut sein darf einen gewissen Vorteil:

Die Boxen/Speaker klingen ja auch erst so richtig geil, wenn sie entsprechend angefahren werden. Das ist beim Pangaea eher Nebensache. Da hast du das Signal einer guten Box in Studioumgebung und kannst dieses zur PA schicken. Die Blubox von Bluguitar ist da ebenfalls sehr gut, man kann diese aber nicht durch fremde IRs erweitern. Bei deinem Sound sollte die aber reichen, da sind alte Marshall-Cabs mit u.a. Greenbacks mit dabei.
 
Ich seh das wie @Smoke165, ein großer Amp klingt idR auch leise groß, die kleinen neigen auch leise dazu, klein zu klingen.
Manchmal ist das ja auch durcgaus gewollt, ein Fender Priceton lebt ja durchaus davon.

Hier ist halt auch ganz klar die Frage zu stellen, wo man hin will.
Gewisse Dynamiken lassen sich beim Downscaling eben nicht mit nem Mastervol. realisieren, meistens sind die aber auch nicht bis zur Zimmerlautstärke Downscalebar.
Andere Sounds verlangen eben den Saft von 4 pumpenden EL34, ob die nu ausgefahren werden oder nicht.

Die leidige Diskussion ob man 50/100 Watt tatsächlich braucht ist seit dem Mastervolume doch überfällig, hier gehts doch primär nur noch darum, dass die Kiste klingt.
Und Marshall wird mit Grund nicht auf n kleineren JVM setzen, weil der bis auf geringe Ersparnisse beim Gewicht eben keine Vorteile den größeren Modellen gegenüber liefert.

Andrerseits ist es cool, im Proberaum bei entsprechendem Wunschsound nicht mehr die Plexis braten zu müssen, sondern auchmit 15 Watt die Dynamik anständig leise erreichen zu können.

Das gilt aber alles für den Proberaum. Diese Niedrigwatter für dahe ik m halte ich allesamt für Marketingprodukte.


Was ich mir eher wünschen würde, sind anständige Amps mit dem Klang der großen bei geringstem Gewicht.
N Ironheart Studio mit ner 100 Watt Class D Endstufe z.B. wäre doch cool, volle Flexibilität, auch im Headroom.
 
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...Ich bin demnach Strat-Spieler ;)...

Bei Combos gefällt mir nie das, was ich als "Topfig" bei den kleinen Kisten beschreibe. Inzwischen habe ich - zumindest für meine Strat(s) - den 1x12"-Combo gefunden, der auch leise eben nicht topfig klingt und dennoch relativ (!) klein ist. Er kann clean und gezerrt, ist ein relativ komplex beschalteter Zweikanaler, hat Hall dabei, usw. Alles an Bord. :)
 
Habe ewig einen Fender Twin (Pull-Push, 135W) benutzt. Der Sound ist natürlich klasse, wenn auch nicht jedermanns Geschmack. Und einen Twin in die Endstufensättigung zu bringen, nun ja, geht nur wenn die in der ersten Reihe Windeln tragen.
Habe dann irgendwann für relativ schmales Geld einen Fender Vibro King erstanden: 60W, 3x10" Speaker. Seitdem bin ich froh. Das Teil passt eigentlich für alle Gelegenheiten. Tilt Backs für den kleinen Proberaum, ein Hall, der nicht von dieser Welt ist, Effektweg, das gute alte Fender Tremoloe und vor allem der Mid-Boost für's umschalten auf "Solo" hat's in sich. Und wem die 3x10" nicht reichen, kann auch noch eine Zusatzbox dranhängen...

Von Gewicht und Größe macht es zum Twin allerdings kaum einen Unterschied. Und leider ist der Amp auch nicht mehr im Programm und auch recht teuer.
 
Hi,
Empfehlungen hin gute Tipps her-ich schätze, dass das leider nicht voranbringt, denn hier sind Meinungen, Geschmäcker, Empfindungen sehr unterschiedlich!
Tatsache ist: ne Rockband setzt ne Menge Luft in Bewegung-allein die schwingende Fläche eines Drumkits ist ganz schön gross, zumal die Abstrahlung eines solchen Klanggebildes auch noch sehr diffus und komplex ist. Dann kommt noch n zweiter Gitarrist (evtl), Basser, Keys (evtl) etc. dazu und der Gesang kommt aus mindestens zwei Speakern mit 12" und Horn...
Puh-es wird da fast unmöglich mit einem 12" Lautsprecher hörbar zu werden-und das hat nur bedingt mit Lautstärke zu tun, viel eher mit Abstrahlung und Klangfläche.

Vor ca. 5 Jahren hab ich meine ulraschwere 4mal12er Box aussortiert (House of Speakers)-wegen Gewicht und Schneise (das Ding hat wahnsinnig gebündelt!). Hab mir dann aus nem alten Farfisa Combo ne schöne hinten offene 2mal 12" Box gebaut (mit Eminence Swamp Thang). Das ging gut, aber irgendwie fehlte immer n kleines Stück "Souveränität" zum "luftig Drüberfliegen". Vor im Sommer kam dann eine offene Peavey Classic 4mal 10" dazu. Nun ist genug Druck da und ich kann mit den zwei Boxen eine sehr breite und raumfüllende Abstrahlung erzeugen. Ich muss gar nicht mehr aufdrehen um alle inspirierende Details zu hören und zB mit Feedback gezielt zu arbeiten.

Fazit: ich hab nun nicht weniger Zeugs, aber jede Box einzeln ist deutlich leichter zu tragen als die 4mal12er. "Hubraum" ist leider durch nichts zu ersetzen und recht fett und schön dunkel voluminös tönende 1mal12er Gerätschaften sind im "Band-Orkan" nur noch fiepsende Kisten die man dann über Gebühr aufreissen muss um was zu hören. Wenn solche Anlagen dann aufgedreht sind, hat man zwar ne "Kampf-Sound", aber schön isser nicht und vor allem nicht inspirierend.

Meine Erfahrung.

Gruss,
Bernie
 
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@OldRocker

Solange wir von "Rockmusik" im weitesten Sinne reden, gebe ich Dir natürlich Recht: Spätestens ab dem 2ten Gitarero kommt man mit "kleiner Combo" nicht mehr klar, im Trio geht es aber noch. Darum nutze ich bei Bedarf noch 'ne zusätzliche 2x12er.

Entscheidend scheint aber das Plus an Fläche zu sein, weniger die Wattzahl. Hier hilft u.U. aber auch Abnahme über PA, um den eigenen Sound auf die Monitore zu legen.
 
Parallel hat sich der findige Gralsucher auch noch einen Marshall Class 5 und einen Pamer Fab 5 besorgt. Vor allem der Palmer gefällt mir ungemein gut. Aber so richtig den Sound eines Großen bekomme ich damit nicht hin. Der Marshall Class 5 ist nicht so "my cup of tea".

Der Class 5 klingt mit externer Box wesentlich besser als mit dem internen Speaker. Ich habe meinen mit einer Palmer 1x12 und Celestion Greenback laufen. So gefällt er mir viel besser als mit Stock Speaker.
 
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Parallel hat sich der findige Gralsucher auch noch einen Marshall Class 5 und einen Pamer Fab 5 besorgt. Vor allem der Palmer gefällt mir ungemein gut. Aber so richtig den Sound eines Großen bekomme ich damit nicht hin. Der Marshall Class 5 ist nicht so "my cup of tea".

Das hier klingt schon fett:


Aber laut Bonamassa-Interview waren es 8(!) Stück parallel...
 

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