Fame DD One Professional

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Meine Sehr geehrten Damen und Herren, liebe Bassisten!

Ich habe mir gedenkt, dass ich, nachdem ich nun ein wenig damit herumspielen konnte, ein kleines Résumé nach einem recht spontanen Kauf des Fame DD One Professional zum Besten gebe.

Euer Vorteil: Ich höre mich gerne Rede, kann das hier jedoch nicht, werde also versuchen meine nicht vorhandene Eloquenz in Buchstaben auszudrücken, auf dass es keine Suppe ergebe!.

Das Langweilige:


Also, es ist so, dass ich bereits seit Wochen und Monaten mit dem Gedanken spiele, mir ein kleines Spielzeug für zu Hause ins Wohnzimmer zu holen, mit dem ich entsprechend ruhig, da Doppelhaushälfte, meine kleinen aber feinen Künste der Schlagmusik verfeinern kann. Man muss von vorneherein dazu sagen: ich habe 1. komische Geschmacksrichtungen und 2. bin ich nicht sehr Anspruchsvoll. Aber einige Kleinigkeiten sollten erfüllt sein:

Ich wollte eine Hi-Hat, die man auch halb offen spielen kann. Und ich wollte ein Gerät, dass ich ähnlich aufbauen kann, wie mein großes A-Set, damit ich wenigstens ein wenig Feeling habe. Preislich wollte ich nicht hoch daher traben: immerhin kauft man sich, wenn man alle Tassen im Schrank hat, auch keinen Alien Ware Pc um Minecraft oder Solitär zu spielen. Im Grunde wollte ich immer das Alesis DM10 haben. Ist allerdings ausm Program und nun bei Thomann erhältlich. Problem an der Sache: Das soll jetzt nur noch auf und Zu mit der Maschine können. Also habe ich mir gedenkt: Nö. Vergleich mal, was sonst noch so im Abgrund der Verzweiflung herumlungert, jenseits vom Glorifizierten Markenmarkt. Fame ist an und für sich in meinen Augen jedoch auch nicht direkt Ramsch: Ich habe Hardware von Fame und das können die. Hält. Hab auch ne Gitarre von Harley Benton - die Klingt. Also war ich nicht ganz so ängstlich und als ich mir dann das hoch lobende Vorstellungsvideo von Musicstore TV ansah dachte ich mir: ja, das könnte was sein. Ich sah den Preis und nickte. Das kaufste nicht mal eben so - das lässte dir zeigen; das ist zu wenig für so viel.

Unboxing:

Gesagt und getan: ich bin zum Musicstore und habs getestet. Ich kenne ansonsten Yamaha Gummipads. Janz ährlisch? Ja, die Mesch Heads fühlen sich weit schöner an. So mein Eindruck. Hi-Hat funzte - passt. Ich also zur Kasse und rein in den Kofferaum. Zu hause dann folgendes: Kartons sonder gleichen. Hatte ein wenig was von ner Babuschka Puppe aus Russland. Das ist diese mit den 20000 Minions innen drinne. Irgendwann hatte ich es ausgepackt und aufgebaut. Das funktionierte dann auch. Ich muss zugeben: Die Kunststoffverbindung machen nicht den vertrauenserweckendsten Eindruck. Muss aber dazu sagen: Wuscht: Das Ding steht hinterm Sessel und da bleibts. Verkabelung funktionierte. Die ist ausreichend lang um auch mal ein wenig mit dem Aufbau zu experimentieren. Die Füße haben keine T's oder sonst was aber die müssen ja auch kein A-Set halten. Die Becken haben allesamt 12", sehen fast gleich aus und sind - bis auf das HH Becken - unbeschriftet. Die mitgelieferten Sticks eignen sich bestimmt hervorragend als Führungsstange für die lieben Zimmerpflanzen.

Die Snare hat feine 12", der Rest begnügt sich mit 10". Sitzt man am Set merkt man aber nichts davon. Ich hab dann statt dem typischen 2 Racktoms 2 Floortoms system ein 3:1 System gebaut. Sieht dann in Etwa so aus:



Man beachte die Kopfhörer, die halb so Teuer wie das Set waren. Naja.

Fakt ist, dass ich mit den Größen sehr gut zurecht komme. Passt für sich ganz gut. Der Aufbau war jetzt auch nicht so schwer. Die Becken ohne Beschriftung haben auch einen kleinen aber feinen Unterschied:




Für den Bassisten: Das Ride hat eine größere Kuppe. Dazu gleich mehr!

Sehr angenehm zum Rest auf dem Markt: Das Bassdrum Pedal hat ebenfalls ein Mesh-Head:



Und was ich persönlich nett finde: Ich hab nen Hi-hat Ständer mit Gerät oben drauf. Damit lässt sich die Hi-Hat halbwegs natürlich spielen. Unangenehm ist halt, dass das echt n richtiger Oschi ist, den man sich da auf die Maschine knallt




und das Gerät braucht Strömchen. Zum Glück ist im Lieferumfang ein Splitter fürs Netzteil dabei. Man betreibt also Modul und Hi-Hat Knubbel mit einem Kabel. Und ganz Coolio: Mehr als nur auf und zu. Das Gerät kann Zwischenstufen. Wie gut das geht muss ich aber noch intensiv Testen. Das hier ist erst mal ein Ersteindruck!

Apropos Modul und Eindruck:

Klang und Spielgefühl:



Das ist die Marie. Unscheinbar das Fame-Logo obendrauf und natürlich - wie immer - ein Medeli gerät. Lässt die Roland- und Yamaha- und 2Box und usw-Jünger himmelhoch schreien und sich beklagen, warum es das überhaupt gibt. Man muss aber sagen: Yo, passt. Die Sounds sind brauchbar. Zumindest einige. Die Becken find ich weit besser als bei Yamaha Modulen. Die Sounds sind laut Fame in einem Kölner Musikstudio aufgenommen und durch die Spezis der Abteilung durch den Mixer gedrescht worden. Und was hört man: Jedenfalls nicht mehr das, was man vor ein paar Jahren bekommen hätte. Ich habe das Gefühl, dass die feine Gerätschaft tatsächlich Übungsfreude mit sich bringt. Bei einigen Drumless Tracks, die ich so mitgedudelt habe, hat sich das Set (Eigenkreation A'La Peter versteht sich) echt gut eingefügt. Die Standardkits waren mir zu sehr... naja - standard. Also hab ich gleich von vorne herein gebastelt. Lustig sind die verschiedenen Sounds, von denen ich 90% nicht brauche - sind aber auch ein Nice to Have und irgendwie hab ich das Bedürfnis eine Dance-Platte zu mixen.

Die Becken und Pads sind allesamt 2 Zonen - das Ride irgendwie sogar 3 Zonen. Da hats ne Bell, ne Fläche und nen Rand. Becken können gewürgt -also gechoked werden. Das Ride ist etwas Pfriemelig. Da es nur 12" hat ist es jetzt nicht so leicht die Kuppe zu treffen und das Ansprechverhalten des Randes ist etwas Fragwürdig. Kann aber auch damit zusammenhängen, dass ich erst noch mein Spielverhalten leicht ändern muss. Das Zeigt sich.

Noch ungetestet: Die Triggereinstellungen. Ich hab mich bisher nur um Sound, Tonhöhe, Reverb und son Mist gekümmert. Ansprechverhalten ist noch unverändert. Ist aber gar nicht übel. Mir ist n Klinkenstecker auf die Snare gefallen - gab n kleinen "pff" raus. Die Sounds sind übrigens tatsächlich nicht nur "ich nehm mal den hier und mach den je nach Anschlag nur lauter oder leiser" sondern die sind tatsächlich Anschlagsabhängig, wie man es vom A-Set kennt - mit Abstrichen wohlgemerkt. Das Gerät ist eben kein High-End V-Drum Luxus sondern immer noch n Gerät für den kleinen Geldbeutel, das wahrscheinlich vom armen 15 jährigen Fuk-Yu in China zusammengepfriemelt wurde. Also: Es sind keine Wunder - es geht nur etwas über das normale Maß hinaus.

Was ich unheimlich schrecklich finde und Dinge, die man hätte besser machen Können:


Kopfhörerausgang und Aux Eingang sind in 6,5" Klinke - hätte man vielleicht kleiner machen können - es ist halt unwahrscheinlich, dass ich nen mp3 Player mit so nem Knochen betreibe - muss mir also für den Auxeingang zum Mitdudeln noch n Adapterle für 2 Euro oder so herzaubern lassen.
Ebenso unschön: Das Teil ist laut. Hätte ich von Mesh-Heads nicht erwartet jedoch muss man dazu sagen:



sieht eh schon komisch aus mit der Netzstrumpfoptik. Ich denke mal, dass das Teil mit Remo - Roland oder Drum-Tec Meshheads leiser werden dürfte. Die Pads sind lauter als die Becken - hätte ich echt anders herum gedacht aber naja: Dafür kost halt nur 739 Euronen.

Hi-hat Ständer und Fußmaschinchen sind auch noch zu erwähnen. Die Feder der Hi-Hat gibt unter dem Gewicht des Cymbalpadas etwas nach. Das Teil ist nicht sehr Stabil aber es hat drehbare Beine. Dofuma Ahoy!. Was die Fußmaschine angeht - ich hätte weniger erwartet. Die tut keinen Laut (noch) und lässt sich überraschend leicht spielen. Das hätte echt schlimmer sein können. Aber wer spielt schon ewig mit ner LowBudget Maschine. Zum Glück hab ich im Proberaum ne Yamaha Dofuma - die kommt dann halt immer mit hin und zurück.

Ob diese Liste tatsächlich erweitert wird, das sei einmal dahin gestellt - ich muss jetzt Langzeiterfahrung sammeln und mich irgendwann mal trauen meinen Laptop in den Arsch zu treten, damit Aufnahmen halbwegs funktionieren (wollte mein Interface nach Hause holen) und dann auch mal das ein oder andere Klangstück zum Besten geben, denn Soundfiles sind ja das, was immer so gerne gefordert wird. Aber dazu später. Ich will mich eh noch mit vielen Funktionen auseinandersetzen.

Fazit:


Das Teil ist für den Preis erst mal in Ordnung. Es ist mit sicherheit kein Nasa-Stahl-Laser-Raptor mit eingebauter Espressomaschine aber es ist das, was ich erwartet habe. Ein Drumset zum üben und vielleicht mit etwas Mut für kleine Gigs. Wichtig ist, dass man sich mit der von echten Männern verhassten Bedienungsanleitung auseinander setzt. Das Modul hat Knöppe - ohne Ende. Da weiß man nie so ganz: Wat nu. Intuitiv ist anders. Irgendwann hat man aber die Grundsätze geschnallt und weiß dann auch, was Sache ist. In meinem Fall ist das Modul gut versteckt und ich komme da nicht gut ran: Das ist jedoch ausdrücklich dem Aufbau geschuldet. Nicht jeder ist so bekloppt wie ich und will 3 Toms oben haben. Bin halt ein 8 10 12 Junge.

Die Sounds sind soweit brauchbar. Ist man die satt, dann gibt es immer noch VST's die einem die Klangwelt versüßen. Selbst bei Roland und dergleichen gibt es Kritiker an Klang und Ausführung und genau da setzt eben das ein, was sich Geschmack nennt. Sobald es brauchbar ist gefällts oder nicht. Gibts auch im echten leben. Viele mögen Zultan Rockbeat - ich nich. Viele Mögen diese Benny Grebb Meinl Furztrockenbecken - ich nich. So wirds auch bei E-Drum Sounds sein. Dafür gibts ne entsprechende Auswahl. Da selbst die Becken im Klang verstellbar sind passts halt. Ich hab auf meinen Rims sogar 2 Splashes, nen Kuheuter... ne Kuhglocke und n China hängen. Passt also.

Ich hab jedenfalls heute mal Spaß gehabt und hoffe, dass es für 740 Euro kein sehr teuerer Tagesausflug, sondern eine kleine Investition in mein zukünfiges Drummerich war. Einige Kleinigkeiten, wie oben aufgeführt, sind halt nicht so optimal aber irgenwann müssen bestimmt eh neue Felle drauf - immerhin ist das beim A-Set nicht anders. Mit allem anderen wird man sich Arrangieren können und solang es nicht in die Binsen geht passts. Es ist besser als gehofft und die nicht so tollen Dinge sind - wahscheinlich - sowohl behebbar als auch unvermeidlich behebbar, da z. B. die Maschinerie der Füße durch die meißten eh ersetzt werden würde. Ich werde - sofern das Ganze hier nicht in Vergessenheit gerät - einen Nachtrag zur Langzeiterfahrung machen (so in nem Jährchen) und irgendwann kommen auch Soundfiles, damit Standard und Bearbeitet/Angepasst - also das, was möglich ist, angzeigt wird. Bis dahin hoffe ich einen kleinen Einstieg in die abtrünnige E-Drum-Welt gegeben haben zu können und verbleibe hier erst mal mit der kulinarischen Kreativität meines Geistes. Bei Fragen wenden Sie sich bitte Vertrauensvoll an die Kommentarfunktion. Irgendwie werde ich schon mitbekommen, dass da was ist und werde Rede und Antwort stehen - sofern ich kann.

Bei gefundenen Fehlern wenden Sie sich bitte an das Ministerium für Gesellschaft und Ahnenkunde. Das entsprechende Formular finden Sie auf der Website. Von der Startseite müsssen Sie da vorne hinten links rechts abbiegen und den Nippel durch die Lasche ziehen.

Bis dahin: Serz :hat:
 
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Vielen dank für das Review, ich glaube ich könnte echt mit dem teil glücklich werden für mein Recording Studio.
Hauptsache die Grundhardware ist erweiterbar und nicht totaler mist. Würde es eh mit Superior Drummer 3 befeuern.

Schau mal nach den Roland silent stroke mesh Fellen auf thomann, einer hat seine dd one mesh heads mit denen ausgetauscht und hat eine große Lautstärkeverbesserung erzielen können.
 
Das glaube ich sofort. Die Silent stroke (Ich nehme an du meinst von Remo) sind allerdings auch nicht die günstigste Variante. Von daher muss ich mich zunächst erkundigen, wie das Preis/Leistungsverhältnis gegenüber den DrumTec Basic Fellen ist. Und die Bespielbarkeit. Wahrscheinlich werde ich mir da mal beide Varianten ordern. Auch gerade am Bassdrumpad kann sowas immense unterschiede machen. Es ist mit einem 10" Pad halt schwerer, ein realistisches Feeling hin zu bekommen. 20 bzw 22" fühlen sich halt einfach anders an.
 
Hallo @ThaInsane88

vielen Dank für Deinen persönlichen und ausführlichen Bericht zum DD-ONE! Dafür erstmal etwas Gebäck.

Wie siehst Du das Drumset denn in Sachen Stabilität. In dem Werbe-Video vom Musicstore wackelt es ja doch sichtbar. Die 12" Snare müsste sich doch aber auch in einen ganz normalen Snare-Ständer einsetzen lassen, oder? Lässt einem das entsprechende Kabel da noch ein bisschen Spielraum?

Derzeit habe ich ein Yamaha DTX450K. Bei dem stört mich aber die sehr eingeschränkte Ausrichtbarkeit der Becken und der Snare. Insbesondere HiHat und Snare sind sehr nah beieinander. Da bietet das DD-ONE ja erheblich mehr Spielraum.

Gruß,
Jens
 
Danke dir, McSmart :)

Also:

Die Stabilität reicht für mich. Ja es wackelt hin und her. Aber nach einem Monat habe ich nocht nichts zu meckern. Ob das Rack auseinanderfallen wird oder nicht - kein Plan. Ich find die Wackeligkeit jetzt allerdings auch nicht entsetzlich. Hab nicht das Gefühl, dass das nach nem Jahr schon umfällt. Und selbst wenn. Das scheinen mir standardgrößen in Sachen Rundrohr Rack zu sein und die Aufnahmen für die Toms müssten für den Anschluss ans Rack 7/8" haben. Genau nachgemessen und probiert hab ichs nicht aber sollte passen.

Die 12er.. ich habs noch nicht ausprobiert - müsste per se eigentlich gehen. Die Pads sind ja nun mal Rund und wenn du den Anschluss so im Ständer so ausrichtest, dass der Anschluss zwischen zwei Korbarmen liegt, sollte es passen. Werde es aber auch noch mal Checken.

So vom drauf gucken bietet das DDOne natürlich mehr Spielraum in Sachen Ausrichtung. Meiner Ansicht nach wäre es aber erheblich günstiger, wenn du schlichtweg n anderes Rack dazu bestellst. Außer die Kabel vom DTX sind IM Rack.

https://www.thomann.de/de/millenium_drse04_drum_rack.htm nur mal so als blödes Beispiel.
https://www.thomann.de/de/roland_mds_4drum_rack.htm für Markenfanatiker
https://www.thomann.de/de/gibraltar_gcs_erk_stealth_e_drum_rack.htm für wahnsinnige mit reichen Eltern

Grund: Du verbesserst dich mit dem DD One Professional qualitativ und Klangtechisch nicht erheblich - Yamaha Sounds muss man zwar mögen aber eigentlich ist es ganz brauchbar. Das DDOne Professional ist eher etwas für den Neukauf bei nicht vorhandener Alternative, die man bereits im Wohnzimmer stehen hat. Das Fame braucht eben auch mehr Stellfläche. Vorteilhaft sind vom Spielgefühl die Meshheads. Ist besser als jedes Yamaha Gummi Pad. Und ich finde die Tatsache ne "echte" Hi-Hat zu haben echt cool - mir ging es mehr an einem Set zu üben, was vom Aufbau her an mein A-Set ran kommt, um dann auch das geübte darauf übertragen zu können. Yamaha dürfte ne bessere Langzeitqualität haben aber das kann ich nicht wirklich beurteilen. Ich kenne zwei Yamaha Sets etwas länger (n DTX III und n DTX500schlagmichtot). Die Tuns immer noch. (Schülerband und Gospel Chor bei dem ich hin und wieder aushelfe). Das vom Fame kann ich nach einem Monat leider kaum beurteilen.

Ob du für diese Vorteile gleich 740 Euro rauspauken willst - musst du wissen. Nur du kannst sagen, ob der Sound vom DTX doof ist und du lieber Mesh-Heads haben willst.
 
Hallo @ThaInsane88

die Anschaffung eines neuen Racks ist eine gute Idee. Ich habe allerdings einen weiteren ausschlaggebenden Grund für ein neues Drumset noch verschwiegen ;-) Zum Schlagzeugspielen kam ich vor rund 3 Monaten als der 8-jährige Sohn meiner Freundin damit angefangen hat. Für ihn habe ich das DTX450K gekauft. Ich dachte mir, wenn schon ein Schlagzeug im Haus ist, dann probiere ich das auch mal, und haben ebenfalls angefangen Unterricht zu nehmen. Nun kann man sich aber vorstellen, dass es bei einem 8-jährigen und einem 49-jährigen einen gewissen Größenunterschied gibt. Und es gibt natürlich keine Höheneinstellung des Drumsets, die für uns beide passt. Entweder wir machen beide Kompromisse, oder man muss es ständig neu einstellen. Beides nervt. Und da ich auch weiterhin Schlagzeug lernen/spielen will, kam mir der Gedanke, ein zweites Set zu kaufen.

Als wir uns für das Yamaha entschieden haben, habe ich mich natürlich eine ganze Weile versucht, möglichst schlau zu machen, welches Set es denn werden soll. Da ist mir das DD-ONE aber leider nicht aufgefallen, sonst hätte ich es vermutlich neulich schon gekauft.
Wenn man aber schon ein bisschen gespielt hat, und auch wenn das Können noch sehr begrenzt der Spaß aber sehr groß ist, und wenn man in der Musikschule ein Roland Set mit Mesh Heads spielt, kommt schnell das Verlangen nach Mesh Heads auch zu Hause auf (bei mir jedenfalls ;-) Und auch die Größe der Pads ist ja beim DD-ONE deutlich größer als beim DTX450K. Gut, von den Funktionen her brauchen wir die beiden eigentlich nicht zu vergleichen. Das DD-ONE hat einfach deutlich mehr.
Aber ich weiß natürlich auch, dass ich für 740 Euro nicht die Qualität wie bei 1500 oder 2500 Euro erwarten kann. Aber da sorgt dann doch wieder die Vernunft, die mir sagt, dass ich mir später immer noch ein Marken-Set zulegen kann.

Was die Sounds angeht, so könnte ich mir gut vorstellen, dass mir 2 oder 3 gute Sets vollkommen ausreichen. Mehr spiele ich auf dem Yamaha auch nicht. Und wenn doch mal bessere Qualität bei den Sounds her soll, dann ist es kein Problem, das Drumset an den Mac bzw. das Macbook anzuschließen und EZDrummer zu verwenden.

Deine Tipps waren auf jeden Fall sehr hilfreich, und vielleicht nehme ich mir nächste Woche einen Tag frei und mache mich mal von Hamburg auf den Weg nach Köln, um das Set vor Ort auszuprobieren und einige Fragen, wie zum Beispiel die der Verfügbarkeit von Ersatzteilen falls mal etwas kaputtgehen sollte, zu stellen.

Viele Grüße,
Jens
 
Sow!

Snareständer passt problemlos :)

Was die Sounds angeht: da musst du wahrscheinlich fummeln. Die standard sets klingen nicht so geil wie im Video. Aber mit den Sounds bekommt man das mit etwas fummelei hin! Eindeutig. Ich selbst mag das Set immer mehr, weil es mir bislang zeigt, die richtige Entscheidung getroffen zu habe. Ich hab irgendwie das Gefühl, dass es sich sogar um Center-Piezos handelt - also mit Pyramide. Das heißt, es sind wahrscheinlich keine seitlich getriggerten Pads.
 
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Das mit dem Snare-Ständer ist klasse. Danke für's testen.

Vielleicht komme ich nochmal mit einer Frage zu den Sound-Fummeleien, falls ich mir das set zulege.
Es sieht gut aus, dass ich nächste Woche mal in den Musicstore fahre.

Viele Grüße,
Jens
 
Schau mal nach den Roland silent stroke mesh Fellen auf thomann, einer hat seine dd one mesh heads mit denen ausgetauscht und hat eine große Lautstärkeverbesserung erzielen können.

Das sind aber auch nur einlagige Meshes mit mords Flummieffekt. Die Fame sind 3-lagig (!) und sind auch nicht wesentlich lauter als die ebenfalls 3-lagigen "DrumTec Realfeel". Die dreilagigen Meshes sind natürlich lauter, fühlen sich dafür aber wesentlich authentischer an und sollten ganz schön straff gespannt sein.;)
 
Welche Stellfläche benötigt das Set denn? Mein Sohn braucht ein E-Set und es soll bei ihm ins Kinderzimmer passen. Wäre super du mir die genauen Maße nennen könntest. Im Internet finde ich die nirgends.
 
Grob geschätzt sollte 1,50 x 1,50 reichen. Incl. Stellfläche für den Hocker.
 
Ja, die Maße passen. Es lässt sich insgesamt recht kompakt aufbauen. Ein Schlagzeug - auch ein elektrisches - lässt sich nicht auf einen Quadratmeter aufbauen aber so müsste es schon passen.
 
Das Roland TD1 kostet auch nicht viel mehr...kann man die beiden vergleichen?
 
Ich hätte hier mal rein schauen sollen.

Nein man kann die Sets nicht miteinander vergleichen.
Schon hardwareseitig gibt es hier Unterschiede. Die Pads von Roland sind insgesamt kleiner, du hast kein richtiges Bassdrumpad (Kannst aber trotzdem Doppelpedal spielen) hast eine geringere (aber wahrscheinlich hochwertigere) Klangauswahl und keine "Richtige" Hi-Hat.

Roland hat einen Ruf zu verlieren - ist durch die guten Billig-E-Drums von Fame und Millennium aber auch in eine gewisse Enge getrieben worden und muss sich auf dem Low-Budget Markt etablieren. Für den Mainstreammarkt sind beide Sets nichts. Live braucht man eine gewisse Modulationsfähigkeit, die das TD1 eben nicht hat und eine entsprechende Qualität - die ich bei beiden Billigheimern leicht anzweifle.

Ich würde sowohl das TD1 als auch das Fame Set eher als Heim- und Hofschlagzeug betrachten. Zum Üben. Vielleicht kleinere Gigs. Ich würde nur halt jederzeit dem Fame DD One Plus den Vorzug geben, weil halt n Becken und ne Tom mehr plus Hi-Hat. 90% der Sounds sind Spielerei und nicht nötig.

Das TD 1 hat halt den Markenvorteil und ihm wird so schon eine gewisse Qualität zugesprochen. Ob das ganze Vorurteil oder Realität ist, lass ich dabei einmal dahingestellt. Es gibt eben 2 Lager. Die einen sind Markenfasch.. fetischisten, die anderen geben da eher nen Bums darauf und gucken obs passt oder nicht. Ich gehöre zu zweiterem. Ich bin aber auch vorher nach Köln gefahren und hab mir das Gerät vor Ort angehört und -gespielt. Allein wegen der Sounds war ich skeptisch. Ich finds schon wesentlich angenehmer als die Einstiegssets von Yamaha. Der Klang hat halt nichts mehr mit der alten freien MIDI-Bibliothek zu tun, die auf jedem Bontempi Keyboard installiert war. Du hast Samples, die je nach Anschlag dynamisch abgespielt werden. Nur hast du halt immer noch diesen typischen Maschinengewehr Effekt, wenn du schnelle Strokes spielst. Aber auch das ist wesentlich besser als früher und geht mittlerweile etwas unter, weil das Multisampling (oder wie das heißt) halt besser geworden ist.
 
Sodele. Mal ein Update, nachdem ich und das gute Set bald unser Vierjähriges feiern.

Was ist in der Zwischenzeit festzustellen?

Es hat sich kaum etwas geändert. Ich habe nach wie vor die Netstrumpffelle drauf. Dabei verabschiedet sich so langsam das Bassdrumpadfell. Warum ist das so? Wahrschenilich weil ich so dumm war und das erste Jahr mit der Fellseite des Beaters gespielt habe. Das dürfte Reibung erzeugt haben - jedenfalls ist da von drei Schichten nur noch eine übrig. Da kommt alsbald Ersatz.

Die Hardware weint bis heute nicht. Platzbedingt - das Set wurde inzwischen umgestellt - habe ich das Rack zerlegt. Das hatte mir zunächst Bauchschmerzen bereitet. Weil ich nämlich die langen Seitenteile abgemacht und stattdessen die kurze Stange, die für die Snare gedacht ist, an die Seite geschraubt habe. Ich hab das Set in meinem "Musikzimmer", in dem mich kein Nachbar hören kann, verfrachtet, das gleichzeitig auch noch ein Büro mit einem Eckschreibtisch in einem Raum mit Besenkammerformat ist, untergebracht. Wenn ich bedenke, dass jetzt nur ein kurzer Ausleger das Rack aufrecht hält - Bombe. Es wackelt zwar minimal mehr aber steht trotzdem wie ne zittrige Eins.

Darüber hinaus nutze ich das Modul nicht mehr. Das hat allerdings nichts mit den Sounds zu tun, sondern der Tatsache, dass ich aus Sicherheitsgründen ein gebrauchtes Roland TD11 Modul erstanden habe. Ich habe eigentlich die Midi-Eigenschaften der Module vergleichen wollen. Das musste flach fallen, weil es offenbar softwareseitige Probleme gibt. Ich nutze Getgooddrums. Die Bibliothek ist auf Kontakt angewiesen. Soweit so gut. Sobald ich das DDOne über USB anschließe, meint Kontakt, die Sounds mit erheblicher Verzögerung abzurufen. Und zwar nicht nur, wenn ich ein Pad anspiele, sondern auch, wenn die Sounds per Maus abrufen möchte. Ich konnte es nicht beheben und hatte auch bis heute nicht die Geduld dazu, das Problem zu erörtern. Mit dem Rolandmodul hab ich den Effekt nicht. Ganz nach dem Prinzip: Was funktioniert macht man nicht kaputt. Nichts desto trotz: Die Modulsounds gehen voll klar. Das Roland TD11 hat dagegen richtig gruselige Sounds. Bäh.

Wurscht.

Was ich immer noch verwende, ist der Krüppelhihatständer und das Billig Fußpedal. Die läuft immer noch rund nach 4 Jahren. Ich kenn da echt schlechtere Produkte. Hut ab vor den Kugellagern. Den Hi-Hat ständer muss ich jedenfalls austauschen. Über Getgooddrums funktioniert das Hi-Hat gerät zwar Einbahnfrei aber wegen der schlechten Federspannung in der Hi-Hatmaschien kommt es stets zu unterschiedlichen Öffnungszuständen - Das Pad wird halt stets bewegt.

Die Beckenpads tun ebenfalls ihren Dienst aber mit dem Rolandmodul kann ich das Ride nicht mehr als 3-Zonenride spielen, weil für die Kuppe ein eigenes Kabel vorgesehen ist. Ergo muss ich ein Roland- oder Alesisbeckenpad mit 3 Zonen anschaffen.

Ich habe den Kauf jedenfalls nicht bereut. Bis heute nicht. Die Pads sind überraschend gut - selbst die Beckenpads. Ich hätte da eigentlich erwartet, dass nach all der Zeit mal was in die Brüche geht.

Auf jeden Fall kann ich jetzt mit Sicherheit sagen: Solange das Teil zu Hause bleibt, ist es echt ein vernünftiges Setup für den kleinen Beutel - auch wenn es jetzt nicht mehr in der Form erhältlich ist. Allein wenn man in die VST Welt einsteigt kommt man um ein anderes Modul kaum drumherum. Oder man hat Geduld. Ich hätte gerne etwas zu den Latenzwerten (vor allem den wahrgenommen) gesagt aber ich hab einfach nicht die Geduld, mich dahinterzusetzen.
 

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