Klavier als 2. Instrument erlernen

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Canyon
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Hallo zusammen,

Seid inzwischen 5 Jahren nehme ich regelmäßig gitarrenunterricht. Spiele E-Gitarre, western und bin in einer Band aktiv.

Was mich nie losgelassen hat ist das Klavier spielen. Hatte mich aber vor 5 Jahren für Gitarre entschieden und werde nächstes Jahr schon "30".

Eigentlich habe ich für mich schon fast den Entschluss gefasst, mir ein e piano zuzulegen und Unterricht zu nehmen. D.h. 30min gitarrenunterricht/Woche und 30min Klavierunterricht/woche. Dabei könnte ich mir vorstellen täglich 30min Zeit fürs üben zu haben.

Bei mir ist es zumindest so, wenn ich etwas wirklich will, dann zieh ich die Dinge durch. Ein bisschen Sorge macht mir das erlernen 2er Instrumente zugleich, kann ich dem gerecht werden? Seht ihr das kritisch?
Noten lesen kann ich leider nicht mehr.

Im Grunde habe ich nichts zu verlieren (ausser Geld und zeit) und fürchte, es in 10 Jahren mal zu berreuen es nie gelernt zu haben. Eventuell profitiere ich davon 2 Instrumente zu lernen, wobei ich bei gitarre schon einen soliden Grundstock habe.
 
Eigenschaft
 
Du hast doch die Antwort schon gegeben, indem Du sagst, dass Du befürchtest, es später zu bereuen, wenn Du es nicht probierst.
Ich würde einfach mal loslegen. Aufgeben/aufhören kannst Du ja jederzeit, wenn' s nicht läuft, wie erwartet.
 
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Mach das mal, bevor du dich später ärgerst, weil du es nicht probiert hast ;-)
Konsequent 30 Minuten täglich üben sind eine gute Basis, finde ich. Ob 30min Unterrichtszeit ausreichend sind, wird sich im Laufe der Zeit zeigen, ist natürlich eine Geldfrage. Beim Klavier hast du immerhin wenig "Rüstzeit". Instrument steht ausgepackt da, Lehrer sitzt daneben - besser geht es kaum.
 
Am Freitag habe ich in der musikschule einen Termin zwecks klavierunterricht.
Seit 5 Jahren nehme ich gitarrenunterricht und spiele rock/pop/Rock'n roll.
Mit Jazz, Klassik kann ich überhaupt nichts anfangen.
Liege ich richtig, wenn ich genau für meine gewünschten musikrichtungen auch von meinem Lehrer erwarte, dass er mir den weg dorthin zeigt und den Unterricht darauf auslegt? Ich mach das ja als hobby.
Ich will mir keine Klassik aufschwatzen lassen, weil's bei vielen ja darauf hinausläuft.
Der Lehrer den ich hier hätte kommt "leider" aus dem Jazz und Klassik bereich.
 
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Seit 5 Jahren nehme ich gitarrenunterricht und spiele rock/pop/Rock'n roll.
Mit Jazz, Klassik kann ich überhaupt nichts anfangen.
Liege ich richtig, wenn ich genau für meine gewünschten musikrichtungen auch von meinem Lehrer erwarte, dass er mir den weg dorthin zeigt und den Unterricht darauf auslegt? Ich mach das ja als hobby.
Ich will mir keine Klassik aufschwatzen lassen, weil's bei vielen ja darauf hinausläuft.
Du bist Kunde und der Lehrer wird natürlich den Unterricht so gestalten, dass Du an Dein gewünschtes Ziel kommst, besonders wenn es ein Privatlehrer ist. Bei institutionalisierten Lehrkräften mit Unterrichtsplan wird man sich mehr oder weniger nach dem richten müssen und selbst sehen, wie man das Gelernte für die eigene Musikrichtung verwendet.

Die Basics wirst Du also vermutlich wie alle anderen mit einfachen Stücken aus der Klavierliteratur üben müssen. Kinderlieder, einfache Stücke von Bach, Mozart, Haydn und einigen Russen. Das sind die Stücke, die schon vor vielen Jahren Klavier Anfängern (meist kleinen Kindern eben) geholfen haben ein Gefühl für die Tasten und für die nötige Unabhängigkeit der Finger zu entwickeln. Im Grunde Fingerübungen, die auch nach was klingen.

Wenn Du lesen und schreiben lernst, kannst Du Dir meist auch nicht Dein bevorzugtes Genre aussuchen. Wenn Du es aber schon ordentlich kannst, kannst Du damit lesen was Dir gefällt.

Mit Deiner Musikrichtung hätte ich aber nicht sofort an "Klavier" sondern vielleicht eher an "Keyboard" gedacht. Klavier, vor Allem ein mechanisches ist nicht das gängigste Instrument für Pop und Rock.

Wenn Du Klassik oder Jazz nicht magst, kann es trotzdem sinnvoll sein, Übungen aus diesem Bereich zu machen. Dass es ein Hobby ist das "Spaß" machen soll heißt ja nicht, dass das Lernen nicht trotzdem anstrengend, zeitaufwendig und oft auch frustrierend ist. Der Spaß kommt da, wo Du das mühsam gelernte spielerisch anwenden kannst. Der Lehrer sollte natürlich schon versuchen, die Übungen und Stücke so zu wählen, dass die Motivation beim Üben erhalten bleibt. Wenn Du gleich am Anfang den überwiegenden Teil der Klavier Literatur grundsätzlich verweigerst, könnte das schwierig werden.

Als ich anfing Saxophon zu spielen, waren "natürlich" die jazzigen Nummern in meinem Ohr. DAS ist Saxophon. Aber geübt wird das natürlich mit klassischen Etüden. Mein Einstieg in den Musikverein hat mich dazu "gezwungen" Märsche und Polkas zu spielen - den Grausen meiner Jugend. Aber Blaskapelle hat so etwas auch zu spielen. Was soll ich sagen? Es ist immer noch nicht meine Lieblings Musik, ich erkenne aber die enthaltene musikalische Qualität und mein Horizont hat sich in der Richtung deutlich erweitert. Jetzt kann ich auch damit "etwas anfangen".

Gib dem Thema eine Chance. Niemand will Dir Klassik "aufschwatzen", aber zum Klavier Üben ist es außerordentlich nützlich. Wer weiß, am Ende findest Du vielleicht noch Gefallen daran.

Man wird auch nicht automatisch uncool, wenn man als gestandener Rocker mit Gitarre, Lederjacke und Motorrad auch eine Mozart Sonate oder ein Stück von Gershwin spielen kann. Und Jazz Piano hat schon was. ;-)
 
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Wenn es ein fähiger Klavierlehrer ist, wird er dich fragen, was du gerne spielen (können) würdest und kann passende Stücke präsentieren. Das würde ich von einem Instrumentallehrer mit pädagogisch-künstlerischem Hochschulabschluss erwarten. Hier bietet inzwischen auch die kommunale VdM-Musikschule Keyboardunterricht an. Allerdings mit der Zusatzinformation, dass technisch da schon Klavierspiel dahinter steht. Dessen muss man sich einfach bewusst sein.
 
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Der Lehrer den ich hier hätte kommt "leider" aus dem Jazz und Klassik bereich.
Das Finden eines Lehrers, der für dich optimal passt kann durchaus einiges Suchen bedeuten.
Ich hatte schon einige Lehrer/innen und allesamt mit Hochschulausbildung, aber mit der Flexibilität war es dann doch nicht soweit her.
Ich habe halt weitergesucht, wenn sich mein Anspruch entwickelt hat. Ein Lehrer mit auf den Schüler angepasstem Konzept und der Fähigkeit, auch einmal passende Übungen "aus dem Ärmel zu schütteln" ist m.E. schon eine Ausnahme, die Meisten arbeiten einfach veröffentlichte Lehrhefte durch.

Klavier, vor Allem ein mechanisches ist nicht das gängigste Instrument für Pop und Rock.
Vielleicht "nicht das gängigste" bei statistischer Auswertung der unzähligen Veröffentlichungen dieser Genres.
Dennoch findet man akustisches Piano auf vielen schönen Titel von z.B. Jerry Lee Lewis, The Rolling Stones (Nicky Hopkins, Ian Stewart), The Beatles (Billy Preston, Paul McCartney, John Lennon), ABBA, Queen (Freddie Mercury), Elton John, Billy Joel, Joe Jackson, Tori Amos, Take That (Gary Barlow), Jamie Cullum und sehr vielen Anderen...

Für Rock/Pop/Rock'n Roll finde ich das Klavier daher bestens geeignet und spiele es selbst auch gerne in dieser Richtung - genau wie Jazz. :D

Gruß Claus
 
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Haltet ihr es für sinnvoll die Tastatur des Klavier zu bekleben mit den entsprechenden noten?
Ich kann mir das zwar selber alles herleiten aber nicht aus dem stehgreif sagen wo welcher ton ist.
 
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Das ist überflüssig, denn Du beginnst mit wenigen Tönen, die bereits unter deinen Fingern liegen.

heumann.jpg
Quelle: https://www.stretta-music.com/heumann...

Gruß Claus
 
Für Rock/Pop/Rock'n Roll finde ich das Klavier daher bestens geeignet
Und in vielen Fällen schadet es da überhaupt nichts, wenn man bei der Ausbildung einen guten Teil Klassisches Klavier geübt hat. "Girls, girls, girls" ginge ohne Klavier gar nicht, und wenn man beispielsweise Udo Jürgens spielen will, ist's mit ein paar rein gehämmerten Akkorden nicht getan. Das ist POP der genau davon lebt, klassisches Klavierspiel dem Publikum niederschwellig und "leicht" zu präsentieren.

Mein Einwand war eher so gedacht, dass "nur Klavier" für POP und Rock oft zu wenig ist. Da sind doch viele Keyboard Parts drin, was wieder heißt, dass man bei der Anschaffung unbedingt auf reichlich Arranger Fähigkeiten achten muss, um das ganze Spektrum zu bedienen. Und das Zeug vernünftig anzuwenden ist bei klassischem oder auch Jazz Klavier kaum Unterrichtsgegenstand.
 
Hey Canyon,
bin auf den Beitrag gestoßen und habe gedacht, der könnte fast von mir sein :-D
Ich spiele seit 9 Jahren Gitarre, auch in einer Band, werde bald 30...und der Gedanke ans Klavierspielen hat mich über Jahre nicht losgelassen. Daher werde ich das Projekt jetzt auch angehen. Und ich denke, es ist wichtig, solchen Träumereien nachzugehen. Irgendwann ärgert man sich. Wenn es nicht klappt, hat man es zumindest versucht. So ging es mir damals mit der Gitarre auch. Ich wollte spielen, seit ich 15 bin...und habe mir dann Anfang 20 endlich einen Ruck gegeben und bin sehr froh darüber.

Wollte mal hören, ob du schon gestartet hast und wenn, wie es klappt?
 
Geht es ruhig an :great:

Mit 20 hab ich mit der Gitarre angefangen, mit 25 nur noch klassische Gitarre und letztes Jahr, mit zarten 32 hab ich mir ein Klavier (digital *hust hust) gekauft.
Was soll ich sagen?:gruebel:
Die Gitarren hängen alle an der Wand (jedenfalls Western und Konzert) und ich bringe echt wieder viel Zeit, Energie und vor allem Freude in mein Hobby ein!

Ob ich so gut bin wie X,Y oder Z ist mir egal.
Ich mache das für mich und hab richtig Spaß daran.
Hab aber auch einen klasse Lehrer den ich ungern tauschen würde.
Im Moment besteht das gesamte Programm aus Klassik weil ich die Musik Richtung doch sehr mag. Außerdem ist es für die Finger und das Harmonie Verständnis sehr gut.
Langfristig geht's in den Pop Art Bereich.
Aber das kann ruhig langsam und noch ein paar Jahre dauern.

Das hier ist so nach einem Jahr

Und trotz geistigem Aussetzter beim Wechsel von A zum B Teil, find ich es nicht schlecht.
Wobei mich mein eigener Anspruch am Klavier am meisten stört :redface:
Ich wäre gerne schon viel besser als ich es bin und könnte mich mit selbst ohrfeigen wenn ich höre wie ich mich da verspiele :D

Mein nächstes Ziel ist es, Organist in der örtlichen Kirche zu werden.
Denke an nächstes, spätestens Ende nächsten Jahr fang ich an.

Anfangen, Spaß haben und dran bleiben.
:great:
 
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Backstein, ich finde das klingt wirklich schon sehr gut! Das Klavier ist auch ein Instrument, was man nicht von heute auf morgen erlernt. Dessen bin ich mir bewusst. Niemand hetzt mich, wenn ich langsam Fortschritte mache, ist es halt so. Ich denke, die Hauptsache ist, dass man Spaß daran hat. Und über jeden noch so kleinen Fortschritt kann man sich freuen :) Ich persönlich habe ein paar Lieder, die ich irgendwann spielen können möchte. Und mit so einem Ziel vor Augen, so wie bei dir das mit dem Organist in der Kirche werden, ist man auch gleich motivierter.
 
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... könnte mich mit selbst ohrfeigen wenn ich höre wie ich mich da verspiele
Mit (zunächst langsam eingestellten) Metronom üben würde schon reichen. :D
Der ganze Vortrag und natürlich auch die Verspieler deuten mir an, dass Du so etwas kaum bis gar nicht machst.

Gruß Claus
 
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Backstein, ich finde das klingt wirklich schon sehr gut!
Das Klavier ist auch ein Instrument, was man nicht von heute auf morgen erlernt.
Zum ersten :
Vielen Dank :) auch wenn es mich persönlich immer frustriert, wenn ich sehe was andere nach einem Jahr schon können :D
Ich hoffe dann immer das keiner von denen Noten lesen kann und nicht begreift was da eigentlich musikalisch passiert.:rolleyes:
Weil ich kein Problem hätte schlechter als ein mechanischer Roboter zu sein, aber das wird wohl nur Wunsch denken sein :D

Ich hab aufgehört mir bei YouTube Videos an zu sehen....

Zu zwei :
Welches Instrument ist das schon?
Auch für die Blockflöte musste man üben ( ich nicht! Ich hab Star Wars damit gespielt und bin nun einer der mächtigsten Jedis der Gegend :great:).

Ich denk mir immer, dass es einen Unterschied zwischen "spielen können" und "beherrschen" gibt.
Beim spielen können, kann man das, was vielleicht als Noten vor einem liegt, wiedergeben.
Passiert was unerwartetes ist es vor bei mit der Musik.
Beherrschst du aber dein Handwerk, bestimmt du denn Verlauf der Musik. Jeder Ton kommt wie du es willst und wann du es willst.
Du hast Kontrolle über das ganze Instrument / Stück und Gestaltest aktiv die Musik.
Da will ich hin :m_key:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Mit (zunächst langsam eingestellten) Metronom üben würde schon reichen. :D
Der ganze Vortag und natürlich auch die Verspieler deuten mir an, dass Du so etwas kaum bis gar nicht machst.
Gar nicht wahr :redface:
Ich übe viel mit Metronom, eigentlich ist es aus meiner Übungsroutine gar nicht mehr weg zu denken.
Ich bin nur sehr unrythmischer Mensch und..... Ich nehme immer viel zu früh die Stücke auf.

Aber das mache ich so gar extra.
So langsam hab ich im Gefühl, wann mein Lehrer ein letztes Mal mit mir ein Stück durch geht bevor es dann in der nächsten Stunde gespielt, besprochen und zur Seite gelegt wird.
Die Woche vor der letzten Besprechung nehme ich auf damit ich nach 14 Tagen einen Vergleich hab.

Und, es sind "one shoot" Aufnahmen. Handy an, aufnehmen, Handy aus.
Kein bearbeiten in einer DAW, kein Quantinisieren..... Einmal abliefern und weiter.
 
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Zum ersten :
Vielen Dank :) auch wenn es mich persönlich immer frustriert, wenn ich sehe was andere nach einem Jahr schon können :D

Dieses vergleichen ist auch echt ein Fehler. Ich spiele ja nun schon ziemlich lange Gitarre, aber manche, die 2 Jahre spielen, sind besser als ich gefühlt. Aber ich habe irgendwann aufgehört, deswegen frustriert zu sein, sondern mir selbst das anzuerkennen, was ich schon kann. Und das ist weitaus mehr also noch vor ein paar Jahren. Jeder ist anders, lernt anders, bringt unterschiedliche Zeit fürs Üben auf.... Hauptsache man bleibt dran, dann macht man auch Fortschritte :)

Und das mit der Blockflöte: Ich habe die 8 Jahre gespielt, aber auf Star Wars bin ich noch nicht gekommen :p
 
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@Backstein123

sehr gut für 1 jahr am piano.

klugscheissermodus an: "das menuet ist in D-moll und nicht in F-Dur"

ks-modus aus.

hab das stück auch mal vor jahren gelernt. ist eines der schönsten stücke aus dem anna magdalena bach büchlein ;)
 
Mit (zunächst langsam eingestellten) Metronom üben würde schon reichen. :D

Gar nicht wahr :redface:
Ich übe viel mit Metronom, eigentlich ist es aus meiner Übungsroutine gar nicht mehr weg zu denken.
Ich bin nur sehr unrythmischer Mensch und.....
bis vor ein paar Wochen habe ich ja es genauso gemacht. Immer schön mit Metronom, wo nötig, gaaaanz laaangsaaam eingestellt.
Und wenn ich dann den Takt immer noch nicht richtig hin bekommen hatte, wurde das Metronom so eingestellt, dass der Schlag auf Achtel oder gar Sechszehntel kam.
Und ich habe mich gewundert, warum sich bei mir kein richtiges Taktgefühl und kein innerer Puls oder Rhythmus einstellen würde.
Dann wurde mir in einem anderen Forum von mehreren Lehrern gesagt, dass man tunlichst ohne Metronom üben soll
Metronome sollten NICHT in die Übungsroutine einbezogen werden, sondern nur hin und wieder zur Kontrolle.
Mir wurde geraten, laut mit dem Fuß zu klopfen, und zwar immer nur die Viertel. Keine Achtel, etc.
Auf meinen Einwand , dass ich dabei große Schwierigkeiten hätte weil dann gerne mal der Fuß den Rhythmus der Finger übernehmen würde, anstatt umgekehrt, wurde mir ganz lapidar gesagt, dass das halt nun mal so sei und ich das eben so lange üben müsse, bis es klappt.
Auch dürfe ich mich keinesfalls irgendwelcher Hilfsmittel bedienen, um die Noten zwischen den Vierteln rhythmisch zu erfassen.
Also wenn ich mit dem Fuß auf "eins" klopfe, darf ich mir das "und", also das Achtel, nicht dadurch vergegenwärtigen, dass ich das "und" mit dem Hochheben des Fußes synchronisiere.
Also nicht: "Fuß runter = eins, Fuß hoch = und", etc...
Also immer stur im Klopfen des Viertels bleiben.
Und ja, es sei am Anfang schwer, und ja, da müsse man eben durch und üben und nochmal üben.

Ich habe mich darauf eingelassen, mit leichten Anfängerstücken, die ich schon flüssig spielen konnte.
Konzentration erst mal komplett auf das Fußklopfen gerichtet, um den Fuß nicht von den Fingern beeinflussen zu lassen.
Oder beim Spazierengehen üben: jeder Schritt ist ein Viertel, mit den Händen werden die Achtel, Achteltriolen, Sechszehntel an der Hüfte geklopft.
Und dabei nicht "1-2-3..", "1 und 2 und 3 und..." oder "1 e und e, 2 e und e..." zählen, sondern z.B "TA ta", "TA ta ta" oder "TA ta ta ta"
Wobei "TA" der Viertelschlag ist.

Wie gesagt, ich habe bezüglich der Erlangung eines besseren Rhythmusgefühls den Resetknopf gedrückt und muss sagen, dass obwohl es natürlich anfangs mit viel Frustration und Anstrengung verbunden war, ich es nicht bereue, auf diesen Rat gehört zu haben und mich auf dieses "Abenteuer" einzulassen.
Jetzt, einige Wochen später, kann ich von mir behaupten dass sich mein Rhythmusgefühl sehr viel besser entwickelt hat, als in der Zeit des "Metronom-Mühlrades".
 
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Ich setze das Metronom allerdings anders ein als Du.
Es soll mir bei Pop, Rock oder Klassik den Takt, also die "Eins" oder ggf. die Takthälften als "Eins" und "Drei" rückmelden, bei Swing die "Zwei" und "Vier".

Ein anspruchsvolleres Stück zu erarbeiten fängt bei mir auch nicht auf dem Instrument an. Den dabei zwangsläufigen Versuch und Irrtum halte ich für "Fehler programmieren" und es bedeutet dann zusätzlichen Aufwand, so etwas wieder glatt zu bügeln.

Ich beginne statt dessen mit dem Lesen, dem Analysieren eventuell schwieriger Stellen im Stück und wenn es geht dem Singen der Melodie, ggf. kontrolliere ich dabei einzelne Töne oder Intervalle am Instrument.

Enhält das Stück regelrechte Stolpersteine, dann nehme ich mir diese schwersten Takte gesondert vor, so kann ich beim späteren "Durchspielen" an diesen Stellen normalerweise nicht mehr stolpern.

Rhythmische Schwierigkeiten wie manche Synkopen, Sechzehntelgruppen mit eingestreuten Pausen wie in Funk-Riffs oder arg gemischte Notenwerte hintereinander wie in modernen Stücken schaue ich mir beim Lesen vor dem Spielen genau an und zähle sie aus, wenn ich das nicht aus Erfahrung klatschen kann.

Das Metronom auf relativ kleine oder gar kleinste Notenwerte zu stellen macht für mich dagegen keinen Sinn, schon gar nicht zum Üben am Instrument.

Hilfreich fand ich das Klatschen der Rhythmuspyramide (mit X-tolen), um mir über die Beziehung von Notenwerten zum (gleichmäßigen) Tempo klar zu werden. Mit Metronom kann man sich m.E. ziemlich schnell beibringen, auf einen Schlag 1, 2, 3, 4, 5... mal zu klatschen, auch im fließenden Wechsel.
Damit lässt sich recht schnell ein Gefühl für Rhythmen aufbauen, wenn man die Grundübung auch auf das Klatschen rhythmischer Abläufe erweitert, z.B. hier der sauber zu spielende Wechsel triolisch und binär auflösender Notenwerte bei langsamen Viertel=68.

upload_2017-11-25_11-56-27.png


Atemzeichen und Merkhilfen oder Erinnerungen schreibe ich mir mit Bleistift in die Noten, z.B.
upload_2017-11-25_10-52-28.png
als Hinweis für eine Stolperfalle, die gleich kommt.

Das Metronom würde mich nur stören, wenn die Schwierigkeiten eines Stücks noch gar nicht gelöst sind.
Es ist aber Gold wert, um einen flüssigen Ablauf im vorgesehenen Tempo sicher zustellen. Den flüssigen und sicheren Ablauf halte ich wiederum für die Voraussetzung eines gelungenen musikalischen Vortrags.

Gruß Claus
 
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