Snare Abnahme mit SM57, SM58 bzw. KM 184

Ohne Provokation:

„Hoher Informationsgehalt“ ist ein weites Feld. Ich kann problemlos 3 Seiten vollschreiben. Das ist aber sinnnlos, wenn ich nicht auf das eigentliche Problem eingehe. Deswegen lese ich erst, versuche das Problem zu verstehen, einzugrenzen und antworte dann.

Übrigens, weil du immer wieder latent unterstellst, andere hätten ihr Wissen aus Tutorials oder sich angelesen...ich für meinen Fall bin geprüfter Toningenieur. Und du?
Na endlich mal ein echter "Fakt". Solang man nichts hören kann, sagt das aber trotzdem nur theoretisches Grundwissen aus.

Im übrigen bin ich professioneller Drummer und hab zu dem Thema hier also definitiv weit reichendere Erfahrungen als du. Weiß ja nicht, ob du schon mal eine Snare gestimmt hast.

Ja, ich bin Autodidakt und brauchte eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein auf dem Weg zu meinem Ziel. Mit meiner morbiden Familiengeschichte will ich mich mal nicht rausreden, das zählt am Ende natürlich nix.
Wirst aber sicherlich verstehen, dass mir einiges nur noch ein müdes Lächeln abverlangt und ich deswegen so provokant rüberkomme. Haben deine Eltern dir dein Toningenieur Studium finanziert? :)

So, und jetzt schmeißt mich meinetwegen wieder aus dem Thread hier raus.
Aber zur Sicherheit speichere ich den Beitrag noch für mich ab, bevor er der Zensur zum Opfer fällt.
 
@Mtree,

Ich bitte Dich, andere Meinungen hier gelten zu lassen und Dich gegebenenfalls sachlich mit Argumenten damit auseinanderzusetzen. Dass Du pauschal die Meinungen anderer User abtust mit Deiner überragenden Qualifiaktion als einziger Begründung, provoziert andere User und die Threads entgleisen reihenweise.

Das werden wir Moderatoren nicht mehr zulassen. Wir sind hier ein Diskussionsforum und jeder darf hier seine Meinung schreiben.

Wer hierzu noch mit den Moderatoren diskutieren will, kann dies im Bereich Anliegen und Beschwerden tun. Hier im Thread geht es jetzt wieder um die Snare-Abnahme.

Banjo
 
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Okay, es ging um die Snare. Hier mal eine Aufnahme von vor kurzem (kann leider nicht im Mix verwendet werden, da nicht optimal im Timing und zu "variabel" im Anschlag). So jedenfalls kann eine rohe Snare (oben) klingen, wenn die Snare ordentlich klingt, beim Positionieren drauf geachtet wird, "Punch" zu bekommen (denn genau das wollte ich hier). Mikrofon war das Shure SM7B, ziemlich genau in Richtung Hälfte zwischen Zentrum und Rand gerichtet. 7cm Abstand vom Fell:

https://app.box.com/s/1therespmjsveaa3wou452q28thdl952

Edit: Achso, natürlich unbearbeitet, ging über einen Neve-Preamp und eine Tape-Emu (Studer).
 
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OK, der Vollständigkeit halber hier noch der Anfangspart meiner Arbeitsaufnahme, Snare SM57 Top "only" und roh, nur mit einem Maximizer etwas besser ausgesteuert:



Wie gesagt, das ist eine Arbeitsaufnahme. Für die finale Aufnahme befelle und "be-teppiche" ich die Snare komplett neu, stelle neben das SM57 ebenfalls noch ein SM7b und in Ermangelung eines weiteren, brauchbaren KMK Mikros stelle ich noch ein Neumann KMS105 10-30cm vor den Kessel (muss ich noch ausprobieren). Beim SM7b werde ich auch mit den Filtern experimentieren. Die Snare Stimmung passe ich dann an den Song an.
Weil bei dem Song die Ghostnotes so wichtig sind und ich die Snare möglichst "natürlich" in den Mittelpunkt stellen will (Country / Rock-Pop Nummer), verzichte ich hier auf Samples. Wenn der Plan aufgeht, nach einem stimmigen Mix der 3 Mikros nur etwas Höhenboost, Soft-Clipping und Parallelkompression. In den Refrains leicht gegated.

Das ist das Ziel. Im Mix nichts reparieren und verbiegen zu müssen. Keine Frequenzen, die stören, etc. ... nur bei Becken findet sich da so gut wie immer was.

Deine Snare ist ziemlich trocken und basslastig. Bei sowas gehts halt nur noch um Geschmack, oder eben wie die Snare zum Song, zur Band etc. passt. Für mich hört sich die Spur aber schon leicht bearbeitet an.
In Anbetracht der Stimmung und der "Weichheit" des Sounds, sowie der relativ gestreichelten Spielweise (ich würde deutlich mehr reinhauen) hast du da schon gut Punch erzeugt, jo.

M.E. ist es aber der falsche Ansatz, beim Mikrofonieren "künstlich" Punch zu erzeugen. Der Punch kommt auch bei Distanzmikrofonie durch. Man höre sich die alten Bonham Aufnahmen an. Keine Close Mics außer an der Kick, und die Snare knallt einfach.

Zu hören ist bei mir ne 14*5,5" Stahlsnare ohne Dämpfung. Geht so'n bissl in die Chad Smith / RHCP Richtung.

Davon abgesehen, dass das Sustain der Snare durch Parallelkompression mit schnellen Release-Zeiten gepusht wird, ist das im Gesamtmix dann gar nicht mehr so zu hören, erst recht nicht, wenn man Raumspuren und/oder künstlichen Hall dazu mischt.
Auch wenn ich parallel komprimiere, gate ich die Snare gerne etwas (nicht komplett), um der Kompression entgegen zu wirken, wenn Ghostnotes keine oder eine untergeordnete Rolle spielen. Klingt jetzt zwar irgendwie kontraproduktiv, ist es aber nicht. Denn die Kompression sorgt trotzdem dafür, dass die Schläge satter und voller im Mix sitzen, die Dynamik verringert und das Set etwas zusammenschweißt.

Richtig geil wirds dann natürlich erst mit einem großen, gut klingenden Raum und Kugel-Mikros oder off-axis zum Set ausgerichtete Nieren. Die Raumspuren dann noch etwas zurecht EQt und vor allem mit kurzen Attack- und langen Release Zeiten komprimiert - dann klingt das Set erst so richtig fett. Aber solche Räume sind eben leider Luxus ...

Über das Thema kann ich auch seitenweise fachsimpeln ;)
 
Die Snare ist nur allein stehend, das Bild ergibt erst Sinn mit Overheads, Raummikros und unteres Mikro.
Reichlich bleed, mäßiger Raum.
Nein, da ist nichts bearbeitet, vom Neve 1073 Preamp + EQ und der Studer abgesehen. Und natürlich zur Demonstration lauter gedreht.
Ich arbeite nicht ewig lang hinterher dran rum, deshalb nehme ich das Zeug weitgehend so auf, wie ich es haben will. Kann jeder machen wie er will, ich halte es halt so, ganz old-school.
Da gibt‘s auch kein richtig oder falsch, es zählt allein was hinterher rauskommt. Erzähl keine unsachlichen Geschichten von „künstlichem“ Punch.
Entweder du kannst mit deinem Zeug ungehen oder nicht.

Und nein, ich bin kein Drummer, kann aber Drums stimmen. Auch das lernt man praktisch, ist aber wahrlich keine Raketenwissenschaft.
Dass das hier mäßig gespielt ist, sagte ich bereits. Du hättest es natürlich besser gemacht, als professioneller Drummer.

Was bringt es, über Bonham zu reden? Das sind komplett andere Voraussetzungen, angefangen vom Raum, übers Set und natürlich v.a. dem Drummer. Wer professionell mit seinen Kunden umgehen will, muss vor allem lernen, mit dem dealen zu können, was da ist. Da bringen allgemeine Idealvorstellungen nichts. Sonst hast du nicht lange was von deinen Kunden.
 
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@Hotspot und @Mtree:

Finde beide Snareaufnahmen für meinen Maßstab nahezu genial =).
Meiner Meinung nach liegt es größtenteils an der Snarestimmung/ Felle/ Kessel bzw. auch am Pegel. Auch die Tatsache, dass ich seeeehr viel Nachbearbeitung starten muss zeigt, dass meine Aufnahme kacke ist..

Danke euch, am Ende wars dann doch eine unfreiwillige Zusammenarbeit eurerseits die mir sehr geholfen hat :great:
 
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@Hannecessary
Falls ihr Tipps zum Stimmen braucht, kann ich gern behilflich sein ;)
 
unfreiwillige Zusammenarbeit
Gut gesagt :great:
Du musst halt schauen, dass es schon klingt, bevor du auf Aufnahme drückst. Am besten alles an Ort und Stelle entscheiden. Das ist eine der Sachen, die nicht besser werden, wenn man sie auf den Mix vertagt.
 
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So, ich klinke mich hier auch mal rein, nachdem haufenweise "Ich kann das besser..bzw. anders" gepostet wurde.

Um ein akustisches Instrument per Mikro einzufangen, bedarf es mehrerer Überlegungen:

1.) Welcher Sound ist der "Ziel"-Sound?

Ergo Sum: Entsprechende Snare (Material Holz/Bronze/Messing/Acryl/Stah/Aluminium) mit entsprechenden Fellen und ggfs. entsprechenden Snare-Teppichen aussuchen und entsprechend stimmen.

2.) Der Raum, in dem Set aufgenommen wird sollte entsprechend ausgewählt werden. (Reflexionen, Raumklang usw. seien als Parameter genannt)

3.) Dann kommt die Mikro- und Preampfrage auf den Tisch. Zusätzlich zum Snare-Mikro kommt ja noch die Frage nach den Overhead-Mikros (Kugel/Niere, Anordnung usw). Und: In welchem Abstand/Winkel setze ich das Snare-Mikro und die OH_Mikros ein?

4.) EQ und Kompressor, Phasendrehung am SD-Mikro und OH-Mikro. Alles wirkt sich gegenseitig aus. Delay, Reverb, Pre-Delay usw. kann auch noch "stimulierend" wirken ;-) Wo wir schon einmal dabei sind: Transientenbearbeitung, Gate, Bandsättigung u.v.a. Paramter lassen die Snare natürlich auch nochmal "anders" klingen....


Da hilft dann final: Probieren, Tüfteln und Machen.

(Für die Probenmitschnitte meiner Band mache ich den Aufwand natürlich nicht; soll ja nur eine Kontrollfunktion erfüllen. Für Veröffentlichungen sollte man die diversen Aspekte jedoch bedenken.)
 
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So, ich klinke mich hier auch mal rein, nachdem haufenweise "Ich kann das besser..bzw. anders" gepostet wurde.

Um ein akustisches Instrument per Mikro einzufangen, bedarf es mehrerer Überlegungen:

1.) Welcher Sound ist der "Ziel"-Sound?

Ergo Sum: Entsprechende Snare (Material Holz/Bronze/Messing/Acryl/Stah/Aluminium) mit entsprechenden Fellen und ggfs. entsprechenden Snare-Teppichen aussuchen und entsprechend stimmen.

2.) Der Raum, in dem Set aufgenommen wird sollte entsprechend ausgewählt werden. (Reflexionen, Raumklang usw. seien als Parameter genannt)

3.) Dann kommt die Mikro- und Preampfrage auf den Tisch. Zusätzlich zum Snare-Mikro kommt ja noch die Frage nach den Overhead-Mikros (Kugel/Niere, Anordnung usw). Und: In welchem Abstand/Winkel setze ich das Snare-Mikro und die OH_Mikros ein?

4.) EQ und Kompressor, Phasendrehung am SD-Mikro und OH-Mikro. Alles wirkt sich gegenseitig aus. Delay, Reverb, Pre-Delay usw. kann auch noch "stimulierend" wirken ;-) Wo wir schon einmal dabei sind: Transientenbearbeitung, Gate, Bandsättigung u.v.a. Paramter lassen die Snare natürlich auch nochmal "anders" klingen....


Da hilft dann final: Probieren, Tüfteln und Machen.

(Für die Probenmitschnitte meiner Band mache ich den Aufwand natürlich nicht; soll ja nur eine Kontrollfunktion erfüllen. Für Veröffentlichungen sollte man die diversen Aspekte jedoch bedenken.)


Du hast vergessen, dass wenn der Take "geil" gespielt wurde, Crosstalk ok ist und und HighEnd Mikrofonierung (zum Verständnis: z.B. an den OHs keine historischen AKG C12, C414, Neumannröhren, Coles Ribbon, Schoeps KMs) unnötig ist.

An den reichlich von dir aufgeführten Parametern kann man erkennen, das es sinnlos ist, einem speziellen Snaresound "nachzulaufen".;)
 
So, ich klinke mich hier auch mal rein, nachdem haufenweise "Ich kann das besser..bzw. anders" gepostet wurde.

Um ein akustisches Instrument per Mikro einzufangen, bedarf es mehrerer Überlegungen:

1.) Welcher Sound ist der "Ziel"-Sound?

Ergo Sum: Entsprechende Snare (Material Holz/Bronze/Messing/Acryl/Stah/Aluminium) mit entsprechenden Fellen und ggfs. entsprechenden Snare-Teppichen aussuchen und entsprechend stimmen.

2.) Der Raum, in dem Set aufgenommen wird sollte entsprechend ausgewählt werden. (Reflexionen, Raumklang usw. seien als Parameter genannt)

3.) Dann kommt die Mikro- und Preampfrage auf den Tisch. Zusätzlich zum Snare-Mikro kommt ja noch die Frage nach den Overhead-Mikros (Kugel/Niere, Anordnung usw). Und: In welchem Abstand/Winkel setze ich das Snare-Mikro und die OH_Mikros ein?

4.) EQ und Kompressor, Phasendrehung am SD-Mikro und OH-Mikro. Alles wirkt sich gegenseitig aus. Delay, Reverb, Pre-Delay usw. kann auch noch "stimulierend" wirken ;-) Wo wir schon einmal dabei sind: Transientenbearbeitung, Gate, Bandsättigung u.v.a. Paramter lassen die Snare natürlich auch nochmal "anders" klingen....
Jo, und dann ist noch wichtig zu wissen, wie du welchen Sound erzeugen kannst. Von der Snare Auswahl, Befellung und Stimmung bis zum Gesamtmix. :)

Du hast vergessen, dass wenn der Take "geil" gespielt wurde, Crosstalk ok ist und und HighEnd Mikrofonierung (zum Verständnis: z.B. an den OHs keine historischen AKG C12, C414, Neumannröhren, Coles Ribbon, Schoeps KMs) unnötig ist.
Nee. Gerade ein geil gespielter Take profitiert nochmal so richtig von einem guten Sound.

An den reichlich von dir aufgeführten Parametern kann man erkennen, das es sinnlos ist, einem speziellen Snaresound "nachzulaufen".;)
Das sagen die jenigen, die keinen speziellen Snare Sound haben. :rolleyes:
 
Ich habe jetzt schon viele Beiträge hier gelesen, die ganz gute Tipps beinhalten, ich möchte da nichts als richtig, oder falsch titulieren, weil blöder Weise der Sound von sehr sehr vielen Faktoren abhängig ist. :D
Nämlich von der Snare selbst, den Fellen, dem Teppich, den Stöcken, der Anschlagstechnik, des Mikrofons, der Mikrofonierung (also auch die der Overheads) und so weiter... :rolleyes:

Für mich hab ich so ein paar Dinge während meiner Ausbildung zum Tonmeister festgestellt, oder es hat sich einiges zum "Aufnahme-Standard" bei mir entwickelt.
1. Die meisten Metall-Snares (ob Stahl, Messing, oder anderes Metall) klingen aufgenommen weniger "metallisch", als Holz-Snares. Ein gutes Beispiel ist die Ludwig Black Beauty, eine der besten Snares, die ich kenne.

2. Als Top-Mic benutze ich ein SM57, nicht zu steil aufgestellt, nicht zu nah am Rand, also ziemlich auf die Fellmitte zeigend.

3. Die Membran des Reso-Mics (bisher immer ein weiteres SM57, oder ein AKG C214) ist parallel zu der des Top-Mics und die Phase des Reso-Mics wird gedreht.

4. Ich höre immer gegen, ob der Sound sich ändert, wenn ich die Phase bei den Overheads drehe, in den meisten Fällen klingt die Snare dadurch besser/fetter. Die Phase wird schon bei der Aufnahme gedreht, also am Mischpult.

5. Die Aufnahmelautstärke jedes Mics sollte im besten Fall noch im einstelligen -dB Bereich liegen, meistens liegen die Peaks bei mir bei so rund -6dB und hat bessere Resultate ergeben, als bei -12dB beispielsweise.

6. Das Reso-Mic fahre ich nicht mal so leise rein, da dort auch gute "Punch-Frequenzen" drin sind, allerdings bearbeite ich die Reso-Spur ziemlich mit dem EQ: je nach Snare meist ein Hochpass bei ca. 150-180Hz und um die 200Hz eine Anhebung, Mitten ziemlich reduziert um die 1000Hz, 2kHz leicht abgesenkt, ca. 3-3,5kHz leicht angehoben (je nach Snare) und je nach Geschmack einen Tiefpass zwischen 10kHz und 15kHz. Ähnliche EQ-Einstellungen gehen auch für die Spur des Top-Mics.

Vielleicht probierst Du anhand der Tipps mal was aus, vielleicht sind es sogar ein paar der sechs Punkte, die dir den gewünschten Sound bringen. :)
 
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Du musst halt schauen, dass es schon klingt, bevor du auf Aufnahme drückst. Am besten alles an Ort und Stelle entscheiden. Das ist eine der Sachen, die nicht besser werden, wenn man sie auf den Mix vertagt.
:)

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6. Das Reso-Mic fahre ich nicht mal so leise rein, da dort auch gute "Punch-Frequenzen" drin sind, allerdings bearbeite ich die Reso-Spur ziemlich mit dem EQ: je nach Snare meist ein Hochpass bei ca. 150-180Hz und um die 200Hz eine Anhebung, Mitten ziemlich reduziert um die 1000Hz, 2kHz leicht abgesenkt, ca. 3-3,5kHz leicht angehoben (je nach Snare) und je nach Geschmack einen Tiefpass zwischen 10kHz und 15kHz. Ähnliche EQ-Einstellungen gehen auch für die Spur des Top-Mics.
Genau das würde ich eben vermeiden (siehe oben :) ).
Wenn man über das gesamte Frequenzband überall abwechselnd anhebt und absenkt, hat das am Ende nicht mehr viel mit dem Natursound zu tun. Und würgt bei Drums auch einiges vom Punch ab (so von wegen Punch Frequenzen).
Low Cut bei 180Hz und dann bei 200Hz anheben? Lernt man das so in der Tonmeister Ausbildung? :weird:

Wenn die Aufnahme passt, reicht ein Cut bis max. 100Hz und ein bisschen Höhenboost aus. Und wenn die Aufnahme nicht passt, würd ich störende Bereiche absenken. Oder ein Sample dazu mischen. Aber keine EQ Orgien übers gesamte Frequenzband machen ...

5. Die Aufnahmelautstärke jedes Mics sollte im besten Fall noch im einstelligen -dB Bereich liegen, meistens liegen die Peaks bei mir bei so rund -6dB und hat bessere Resultate ergeben, als bei -12dB beispielsweise.
Und warum? Wegen höherem Gain am Pre-Amp? Nen anderen Grund dafür kanns ja eigentlich nicht geben. Bei 24bit ist der Rauschabstand ja ausreichend groß.
 
Das sind grobe Werte, ich habe nirgendwo was von "exakt DIE Frequenz" geschrieben, sondern meist "ca" oder "rund", da natürlich jede Snare anders klingt. Ich würde auch mit etwas EQing den Snaresound nicht verbiegen, sondern nur verfeinern.
Eine 100%ige Aufnahme gibt es so gut, wie nie, wenn man eher Homerecording betreibt und kein großes Tonstudio hat.

Ja, für den Preamp-Gain.

Ich will ja auch nicht sagen, dass genau das die 6 heiligen Tipps für DEN Snaresound sind, aber für mich funktioniert es und wenn Punkt 5 und 6 für andere nicht funktionieren, oder für dich unsinnig/überflüssig erscheinen, dann helfen vielleicht die anderen Punkte.
Ich verstehe nicht, dass du gleich so offensiv gegen andere Beiträge gehst, das ist ja das, was ich in meinem ersten Satz in meinem Beitrag gemeint habe, es gibt kein Schema F für alles, aber man kann ja durch Empfehlungen von anderen und Ausprobieren vielleicht zu seinem Sound kommen. :)
 
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Es geht mir um die EQ Gewohnheiten, die du beschreibst. Die gehören IMO wirklich eher in die Homerecording Ecke. ;)

Mir fällt da gerade ein Zitat von CLA ein:

"In terms of EQ, I tend to suck out the mid from kick drums, add top to snares, and make sure that the cymbals are not coming from everywhere. The whole thing with drums is once you have your overall mix in good shape, ride the faders to make they sit well in the track. You have to do one automation pass just for that. It's a lot easier to ride faders than to EQ. A lot of people over-compress and over-EQ drums, which lessens their impact. So get your hands on there and ride them to make sure the drums are balanced in each section and that each section works."
https://www.soundonsound.com/techniques/secrets-mix-engineers-chris-lord-alge

In einem Interview sagte er auch mal, dass das Geheimnis seines fetten Drums Sounds ganz einfach in den guten Aufnahmen liegt, die er kriegt.

Natürlich ist das alles Optimum, und CLA benutzt auch des öfteren eigene, echte Samples. Aber letzteres ist immer noch der bessere Ansatz als EQs zu verdrehen. :)

Ich verstehe nicht, dass du gleich so offensiv gegen andere Beiträge gehst
Ich greife niemanden an und gehe auch nicht offensiv gegen jemanden oder andere Beiträge.
Ich sage einfach nur was zu Dingen, die ich anders bzw. kritisch sehe. ;)
 
Stell doch mal ein Sample ein, wie du dir das vorstellst @robinBjordison.
allerdings bearbeite ich die Reso-Spur ziemlich mit dem EQ: je nach Snare meist ein Hochpass bei ca. 150-180Hz und um die 200Hz eine Anhebung, Mitten ziemlich reduziert um die 1000Hz, 2kHz leicht abgesenkt, ca. 3-3,5kHz leicht angehoben (je nach Snare) und je nach Geschmack einen Tiefpass zwischen 10kHz und 15kHz. Ähnliche EQ-Einstellungen gehen auch für die Spur des Top-Mics.
Ich mag das Reso-Mic meistens etwas dunkler, HP bei 150-180 wäre mir zu dünn. Kommt aber drauf an, wie der Rest klingt.
Es gibt so viele verschiedene Snare-Sounds, da will ich gar keine engen Regeln.
 
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Ich habe jetzt schon viele Beiträge hier gelesen, die ganz gute Tipps beinhalten, ich möchte da nichts als richtig, oder falsch titulieren, weil blöder Weise der Sound von sehr sehr vielen Faktoren abhängig ist. :D
Nämlich von der Snare selbst, den Fellen, dem Teppich, den Stöcken, der Anschlagstechnik, des Mikrofons, der Mikrofonierung (also auch die der Overheads) und so weiter... :rolleyes:

Für mich hab ich so ein paar Dinge während meiner Ausbildung zum Tonmeister festgestellt, oder es hat sich einiges zum "Aufnahme-Standard" bei mir entwickelt.
1. Die meisten Metall-Snares (ob Stahl, Messing, oder anderes Metall) klingen aufgenommen weniger "metallisch", als Holz-Snares. Ein gutes Beispiel ist die Ludwig Black Beauty, eine der besten Snares, die ich kenne.
Yepp, wobei die "bellende" Suprasonic auch nicht von schlechten Eltern ist ;)

2. Als Top-Mic benutze ich ein SM57, nicht zu steil aufgestellt, nicht zu nah am Rand, also ziemlich auf die Fellmitte zeigend.
Geht immer, wobei Audix oder auch Sennheisers e900 Reihe auch toll klingen, ganz zu schweigen von den vielen anderen dyn. Mikros.

3. Die Membran des Reso-Mics (bisher immer ein weiteres SM57, oder ein AKG C214) ist parallel zu der des Top-Mics und die Phase des Reso-Mics wird gedreht.
Yepp, wobei ich hier gerne auch nicht schon phasengedreht aufnehme, und das via Melda MAutoAlign oder SoundRadix AutoAlign gerne nachträglich ändere.

4. Ich höre immer gegen, ob der Sound sich ändert, wenn ich die Phase bei den Overheads drehe, in den meisten Fällen klingt die Snare dadurch besser/fetter. Die Phase wird schon bei der Aufnahme gedreht, also am Mischpult.
siehe oben, mit SoundRadix AutoAlign habe ich da sehr gute Erfahrungen gemacht, da kann man ja das ganze Set oder auch nur Teile zueinander in Phase bringen oder auch nicht.
Bei einigen Songs habe ich bis auf Top/Bottom Snare nichts an der Phase gemacht, da waren die Mikro Abstände zueinander wohl passend oder der leicht luftigere Klang ohne Phasenanpassung wirkungsvoller.

5. Die Aufnahmelautstärke jedes Mics sollte im besten Fall noch im einstelligen -dB Bereich liegen, meistens liegen die Peaks bei mir bei so rund -6dB und hat bessere Resultate ergeben, als bei -12dB beispielsweise.
Ein fettes JA von meiner Seite, musste sogar schmunzeln.
Ich habe von Profidrummern auch schon Files bekommen mit Peak -0.2dB oder max -14dB.
Und ich stimme Dir zu, in der DAW passt es oft hervorragend mit Peak um die -7 bis -6dB.!
Wobei es dann im Nachgang simple Möglichkeiten gibt bei zu hohem oder zu niedrigem Peak, dass auf das richtige Maß zu bringen.

6. Das Reso-Mic fahre ich nicht mal so leise rein, da dort auch gute "Punch-Frequenzen" drin sind, allerdings bearbeite ich die Reso-Spur ziemlich mit dem EQ: je nach Snare meist ein Hochpass bei ca. 150-180Hz und um die 200Hz eine Anhebung, Mitten ziemlich reduziert um die 1000Hz, 2kHz leicht abgesenkt, ca. 3-3,5kHz leicht angehoben (je nach Snare) und je nach Geschmack einen Tiefpass zwischen 10kHz und 15kHz. Ähnliche EQ-Einstellungen gehen auch für die Spur des Top-Mics.
Du schreibst ja schon im Vorfeld, es hängt von vielen Faktoren ab, und die Angaben hier sind ja als Beispiel zu sehen.
Mich würde wie @Hotspot gerne ein Beispiel interessieren, bei dem man ein Rohfile hört (Top und Bottom mit Phasendrehung) und
dann mit Deinen Anpassungen. Wäre bestimmt interessant wie die Wahrnehmung wäre.
 
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Stell doch mal ein Sample ein, wie du dir das vorstellst @robinBjordison.

Ich mag das Reso-Mic meistens etwas dunkler, HP bei 150-180 wäre mir zu dünn. Kommt aber drauf an, wie der Rest klingt.
Es gibt so viele verschiedene Snare-Sounds, da will ich gar keine engen Regeln.

Mich würde wie @Hotspot gerne ein Beispiel interessieren, bei dem man ein Rohfile hört (Top und Bottom mit Phasendrehung) und
dann mit Deinen Anpassungen. Wäre bestimmt interessant wie die Wahrnehmung wäre.

Ich stelle den Hochpass relativ hoch ein, da ich so versuche, die Bassdrum etwas aus dem Signal zu nehmen. Ich suche meinst im Frequenzband den Grundton der Snare und setze knapp darunter den Hochpassfilter, aber nicht zu nah am Grundton, damit man beim Snareschlag selbst keinen Unterschied hört und es den Sound dünner macht. Das kann natürlich variieren, aber meist ist das so um die 150-180Hz.

Ich kann demnächst mal versuchen, eine Aufnahme mal mit und mal ohne Phasendrehung zu machen, und mit und ohne Bearbeitung, etc..
Das werden also so fünf/sechs Files, dürfte ich bis nächste Woche hinkriegen, da was zu organisieren. :)
 
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Es geht mir um die EQ Gewohnheiten, die du beschreibst. Die gehören IMO wirklich eher in die Homerecording Ecke. ;)

Ich spiele seit den 70er Jahren Drums und bin lange im Bereich Recording (als Hobby).
Ich habe zwar studiert, aber nicht Tontechnik.

Tutorials und YouTube Videos machen für mich sehr wohl Sinn. Z.B. wenn Simon Phillips recordet. Selbst besuchen und fragen kann ich ihn nicht.:D

Ich habe auch viele verbessernde Tipps und Kniffe hier im Forum erfahren. Dazu Mikrofonempfehlungen in jedem Preisbereich. Akustikmaßnahmen etc.

Es gibt, im Bereich Hobby oft/meist Grenzen. Z.B. der große Saal/Aufnahmeraum fürs Drumrecording. Da nimmt man den Raum, den man hat.:prost: Oder man hört direkt auf.:confused: Dann muß man auch hier nicht mehr lesen.;)

Auf der Basis solcher Aussagen, die ich hier beispielhaft/exemplarisch zitiert habe, macht für mich (eventl. auch für Andere und besonders Anfänger) hier lesen keinen Sinn.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Mich nervt schon, überhaupt über sowas diskutieren zu müssen. Meine Beiträge, gerade bei so einem Thema, haben hohen Informations Gehalt. Und die bauen auf echte praktische Erfahrung und nicht irgend welche Tutorials mit ominösen Frequenzangaben und Zusammenhängen, die gar nicht existieren.
 
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