Sammler von E-Gitarren für Umfrage (Bachelorarbeit) gesucht

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Hallo zusammen,
Ich habe den Thread hier erstellt, weil ich auf der Suche nach E-Gitarren Sammlern bin.

Hintergrund: Ich studiere an der Universität Paderborn Populäre Musik und Medien im Bachelor und nun steht meine Abschlussarbeit an. In einem Seminar drehte sich vieles um Pop im Museum und Pop in der Sammlung - im Rahmen einer Hausarbeit in diesem Seminar hat sich dann bei mir das Thema für meine Bachelorarbeit ergeben: Die E-Gitarre als Sammelobjekt.

+++ Und jetzt kommt ihr und die Community-Power ins Spiel. +++

Für meine Bacheloarbeit habe ich mich für Interviews mit Sammlern entschieden, um hinsichtlich meiner Fragestellungen zu Forschen. Sammler - ich suche euch.
Im Ideallfall seid ihr im Raum NRW ansässig, sodass man sich für ein Interview treffen könnte, "face to face" also. Ich komme aus Porta Westfalica, einem kleinem Örtchen in Ostwestfalen, bin aber auch realtiv mobil, und auch gewillt ein paar Kilometer zu machen. Hannover, Bielefeld, Osnabrück, Paderborn, jeweils im Umkreis, das wäre locker machbar.
Alternativ, wenn ihr von etwas weiter her kommt, kann das Interview auch telefonisch geführt werden. In beiden Fällen wird zu meinen Forschungszwecken mitgeschnitten - ich muss mit dem Material ja schließlich arbeiten.

Was genau suche ich?
Gute Frage - eigentlich Sammler - oder die, die sich irgendwie als solche bezeichnen. Ihr solltet schon ein paar mehr E-Gitarren haben, so ab 3 oder 5 aufwärts. Was ihr sammelt, ist völlig egal. Ob Vintage-Paulas oder Hello-Kitty Squiers. Wichtig ist, dass ihr die Tätigkeit irgendwie als "Sammeln" bezeichnet und immer wieder daran arbeitet, euren Fundus zu erweitern. Ob nur für euch, öffentlich, gewerblich - völlig egal, es geht mir in erster Linie um den Vorgang, sich mit Gitarren einzudecken und idealerweise eine gewisse Ordnung und Struktur dahinter zu haben. Muss aber nicht.

Wer also wen kennt, oder sich angesprochen fühlt, haut mich einfach irgendwie an. Entweder hier um Thread oder per PN. Schreibt mir am Besten kurz, was ihr Sammelt, wieviele Objekte ihr besitzt, wo ihr herkommt und ich melde mich dann mit weiteren Details und dem Fragenkatalog.

Je nach Andrang kann ich natürlich nicht jeden berücksichtigen - aber so 3 bis 5 Personen, das wäre schon sehr sehr stark.
Wenn noch Fragen sind, immer her damit - ich versuche, täglich mal einen Blick ins Board zu werfen.

Also, wenn ihr so verrückt nach Gitarren seid, wie ich es bin: Ich zähle auf euch und freue mich auf eure Rückmeldungen.

LG
Lucas
 
Eigenschaft
 
Das Thema kann wieder gelöscht werden, hat sich mittlerweile erledigt.
 
Sobald ich ein Feedback zur Arbeit bekommen habe, kann ich gerne mal darüber berichten und etwas in's Detail gehen. Aber ich möchte selber erst das Ergebnis abwarten. Wenn dann Interesse besteht, berichte ich gerne.

LG
 
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Haha, ja da gebe ich dir Recht. Ich hatte ehrlich gesagt auch nicht mehr mit irgendeiner Reaktion gerechnet. Dann können wir den Thread ja auch noch offen lassen und ich berichte dann, sobald die Arbeit bewertet wurde. Das kann natürlich noch ein Bisschen dauern :)
 
So – die Arbeit ist durch, der Bachelor wurde bestanden, da kann ich ja jetzt mal versuchen, den Ablauf und die Ergebnisse meiner Arbeit ein wenig zu beschreiben.

Ausschlaggebend für die Arbeit war ein Seminar, in dem es – grob gesagt – um Pop im Museum geht. Da ging es dann unter Anderem um „Objekte“ der Popmusikgeschichte als Ausstellungsstücke. Michael Jacksons Lederjacke, Hendrix’ Gitarre, Hard Rock Cafes und so weiter. Im Zuge dessen war auch immer wieder von Sammlungen die Rede.
Da dachte ich mir „Es gibt ja auch Gitarrensammlungen, darüber würde ich gern schreiben.“ Gesagt, getan.

Da es zur Gitarrensammlung an sich jetzt nicht viel wissenschaftliche Literatur gibt, musste ich mich natürlich erstmal mit „klassischeren“ Sammelgebieten auseinandersetzten. Briefmarken, Füllfederhalter, Spielfiguren und was es sonst so gibt.
Hier stellte sich raus, dass man eigentlich alles Sammeln kann. Und sobald man sich als Sammler definiert und ein für sich individuelles (!!!) Konzept einer Sammlung verfolgt, eine Sammlung auch so genannt werden kann.
Dieses Konzept kann entweder total banal wirken, z.B. sammelt man nur schwarze Füllfederhalter, oder eben deutlich spezieller. Da sucht man dann vielleicht nach besonderen Modellen besonderer Marken aus einem besonderen Jahrgang.
Ein Sammler verfügt im Idealfall über ein Wissen hinsichtlich seiner Sammlung und eignet sich über verschiedene Kanäle stets neues Wissen über Aufbewahrung, Wartung Geschichte etc. an. Hier steht natürlich das Internet an vorderster Stelle – Foren, Börsen und was es da so gibt.
Interessant, aber eigentlich auch offensichtlich: Der Beginn einer Sammlung ist fast immer unbewusst. Man kauft also ein Auto, einen Füller, eine Gitarre für den bestimmten Zweck. Kaum einer kauft eine Gitarre und sagt „ab jetzt sammeln ich!“

Die Kernfrage der Arbeit war im Prinzip, was die E-Gitarre von anderen Sammelobjekten unterscheidet und was sie damit eventuell besonders macht.
Außerdem wollte ich parallel dazu rausfinden, ob die erste E-Gitarre im Hinblick auf die Sammlung eine Besonderheit darstellt. Gerade in Biografien liest man immer wieder, wie die Protagonisten sich an ihre erste E-Gitarre erinnern und die Geschichte dahinter im Details erzählen können.
Ein weiterer Aspekt der Arbeit war natürlich auch der Blick auf finanzielle Werte und Wertanlagen. Wir wissen alle, was eine 59er Les Paul in guter Kondition an Gewinn bringen kann.

Als Methode schwebte mir eine Serie von Interviews mit Sammlern vor, die ich anschließend auswerte – im Endeffekt war es dann bloß ein Interview, weil die Suche nach „Sammlern“ oder Gitarristen, die sich als solche sehen, schwieriger war, als gedacht.
Glücklicherweise hatte ich mit Gregor Hilden einen Experten auf diesem Gebiet als Interviewpartner. Ich habe also Fragen rund ums Sammeln und die persönliche Sammlung gestellt. Da ging es dann darum, was er sammelt, wie groß die Sammlung ist, wieviel Zeit er fürs Sammeln aufbringt und was für ihn die Gitarre als Sammelobjekt so besonders macht.
Das ganze wurde dann von mir ausgewertet und mit den unterschiedlichsten Kriterien „normaler“ oder „klassischer“ Sammlungen verglichen.

Es stellte sich heraus, dass für Gregor Hilden die Besonderheiten bei der Gitarre darin liegen, dass man sie spielen kann – hinzu kommt dann der „Response“ den das Instrument unmittelbar an den Spieler zurückgibt. Sowas gibt es bei Briefmarken beispielsweise nicht. Auf Musikinstrumente lässt sich diese Theorie aber generell ganz gut anwenden … wobei es bei digitalen Geschichten schon wieder schwierig wird.
Für Hilden spielt der finanzielle Aspekt übrigens eher eine untergeordnete Rolle – natürlich weiß er, was einige seiner Instrumente wert sind, kauft sie aber nicht NUR aus diesem Grund. Seine persönlichen Kritierien sind übrigens alte amerikanische Gitarren. Die Wertentwicklung bezeichnet er als "angenehmer Nebeneffekt".
Vielmehr im Vordergrund steht das Spielen der Instrumente und die damit verbundenen verschiedenen Klangeigenschaften, die auch auf unterschiedliche Art und Weise inspirieren können. Für Ihn stellt die Gitarre auch eine Spiegelung der musikalischen Vorlieben dar - Metalklampfen sucht man bei ihm dann eher vergeblich.
Die erste Gitarre spielt für Gregor Hilden übrigens keine große Rolle.

Natürlich handelt es sich bei meiner Arbeit um eine Einzelfallstudie, die sich nicht verallgemeinern lässt, aber möglicherweise auf den einen oder anderen Gitarristen zutrifft. Da könnte man rein theoretisch drauf aufbauen und weiterforschen.

Die Besonderheiten der E-Gitarrensammlung liegen im Endeffekt darin, dass die Instrumente gespielt werden und auch nach jahrelanger Benutzung noch im Wert steigern können. Dieser Wert spielt aber scheinbar keine so große Rolle wie etwa bei Autos, Uhren oder altem Whiskey. Können sie aber natürlich.

Wie auch bei anderen Sammlungen sind bei der Ausrichtung einer E-Gitarrensammlung fast keine Grenzen gesetzt.
„Ich sammel, was mir gefällt“ ist genauso legitim wie „ich sammel nur rote Gitarren“ oder „Ich sammel nur Gitarren von vor 1970“. Diese Ausrichtung ist komplett Individuell, solange sie mit E-Gitarren zu tun hat.

Während der Arbeit ist mir häufig aufgefallen, dass der Begriff „Sammlung“ oder die Tätigkeit als „Sammler“ bei vielen vorbelastet zu sein scheint. Es wirkt so, als verbinden viele mit der „Sammlung“ direkt ein Museum oder eine Ausstellung mit einem für alle nachvollziehbaren Konzept. Darum liest man in einem anderen Thread ganz oft den Begriff „Anhäufung“ den ich ganz lustig finde, weil ich mich bisher auch nicht als Sammler gesehen habe.

Die Gitarre scheint trotz der Sammelbarkeit und teilweise extremer Wertsteigerungen immer noch ein Mittel zum Zweck zu sein, als das sie auch genutzt wird. Viele scheuen sich nicht davor, ihre alten Gitarren auch zu spielen und mit auf die Bühne zu nehmen, weil die Gitarre dann für den Spieler einen eigenen Charakter entwickelt und aufgrund von Macken, Dings und Dongs eine Geschichte erzählen kann. Natürlich gibt es aber auch diejenigen, die viel Geld für alte Instrumente ausgeben und diese dann an die Wand hängen oder in eine Vitrine stellen. Die scheint mir aber seltener der Fall zu sein, als eben bei Briefmarken oder Actionfiguren, die am besten nichtmal die Originalverpackung verlassen sollten.

Ich hab jetzt natürlich nur eine Kurzfassung der Arbeit in den PC eingehackt, aber ich hoffe, dass die Kernaussagen verständlich sind.
Bei weiteren Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.
 
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Prima - selten, dass man nach einer Umfrage mal eine so ausführliche Rückmeldung bekommt :great:

Danke dafür!
 
Gerne - und vielen Dank für das positive Feedback :)
 
das Interview mit Gregor würde mich natürlich in der kompletten Fassung brennend interessieren....
Ist er doch in Deutschland eines der großen Sammel-Vorbilder!!!!!

Ansonsten sehr schöner Thread.... Danke!
 
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Ich denke, das lässt sich irgendwie regeln, das Transkript habe ich zumindest noch :)
Ich lass mir was einfallen

Da es ursprüglich, wie ja erwähnt, eine Interviewserie werden sollte, gehen die Fragen natürlich nicht so sehr in die Tiefe. Ich schau nach Feierabend mal, wie ich das anstelle :)
 
Klar das wäre sowieso die erste Voraussetzung :)
 
Gratulation zum Bachelor!

Ich kann mich auch noch an jedes Detail meiner ersten Gitarre erinnern - und das ist über 35 Jahre her...

Meine zweite Gitarre habe ich immer noch - seit über 30 Jahren...
SIE werde ich auch bis zu meinem Tod behalten! Obwohl sie objektiv weniger als 500 Euro wert ist, würde ich sie auch für 50.000 und mehr nicht verkaufen!
 
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...
Meine zweite Gitarre habe ich immer noch - seit über 30 Jahren...
SIE werde ich auch bis zu meinem Tod behalten! Obwohl sie objektiv weniger als 500 Euro wert ist, würde ich sie auch für 50.000 und mehr nicht verkaufen!

und welche ist das?
 
Vllt. macht ihr das per PM ... hier im Thema ist das OT, es geht hier um die Umfrage/Bachelorarbeit des TEs ;)
 
Ich sag mal so, auch nach der Bachelorarbeit interessiert mich sowas. Und emotionale Werte spielten da ja auch eine Rolle - ich hab da kein Problem mit :)

An dieser Stelle natürlich auch vielen Dank für die Gratulationen ;-)
 

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