Star Wars - Episode VIII - The Last Jedi (mit Spoilern)

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Das mit den Fortsetzungen ist generell so eine Sache die nicht selten schief geht: einem ersten Erfolg werden relativ schnell weitere Versuche hinterhergeschoben, oft lieblos und mit dem offensichtlichen Zweck die Kuh zu melken so lange und so schnell es geht. "Police Academy" ist ein Beispiel für so eine Reihe.

Als George Lucas 1977 "Star Wars" in die Kino brachte, war er froh das Projekt überhaupt veröffentlicht zu haben. Eine erste Romanfortsetzung war auch schon in Arbeit (mit der Anweisung, dass die Story ggf. günstig zu verfilmen sei), die Ergänzung "Episode IV - Eine neue Hoffnung" im Titel (und Crawl-Text) kamen erst später (als Epsiode V schon sicher/veröffentlicht war).

Nach dem dritten Film war Lucas aber ausgebrannt, die Star Wars Vermarktung lief dennoch weiter und spülte Geld in seine Kassen: Spielzeuge, Comics, Computerspiele, die Ewoks-Filme, Droiden- und Ewokzeichentrickserien, die Finanzierung der zwischendurch bis zu 12 geplanten Episoden wäre damit gesichert gewesen. Der Meister hatte jedoch keine Lust und es bedurfte etwas Schwung anfang der 90er um ihm seine eigene Saga wieder schmackhaft zu machen: Zahns Thrawn Trilogie, neue Computerspiele und ein rasant wachsendes Extended Universe ebneten den Weg für die THX-Video Veröffentlichung der Trilogie, gefolgt von der umstrittenen Special Edition und das Ganze gipfelte in der Ankündigung das die Prequels gedreht werden.

Die neuen Episoden trafen nicht nur auf freundliche Fans: Jar Jar Binks, der junge Anakin, der Padawan Anakin, platte Dialoge, zuviel CGI, Midi-Chlorianer.... wer wollte konnte viel finden was er an den Prequels nicht mag oder sogar hasst. Vergessen war an der Stelle aber bereits, dass auch "The Empire Strikes Back" und "The Return Of The Jedi" nicht nur auf Gegenliebe gestoßen sind. Vergessen haben viele auch, dass es sich um ein Weltraummärchen handelt, das eigentliche Zielpublikum, damals wie heute, sind im Grunde Kinder gewesen (und solche, die nicht erwachsen werden wollen). Aber genau das ist zwischen Return Of The Jedi und The Phantom Menace passiert: viele wurden dann doch erwachsen und wenn man erwachsen ist, ist es nicht mehr so einfach sich von der Magie verzaubern zu lassen. Man hinterfragt, wesentlich kritischer wie man das bei der OT gemacht hat und man neigt dazu zu verklären!

Interessanterweise finden sich die wirklich hintergründigen Themen in den animierten Serien (zunächst The Clone Wars, heute bei Rebels), diese Tiefe findet man in den eigentlichen Filmen meistens nicht. Vielleicht weil im Film da auch die Zeit dafür fehlt oder aber sich manche Themen schon recht gut dazu eignen etwa 20 Minuten Geschichte zu füllen, als Subplot in einem Kinofilm aber nicht funktionieren.

Nach den Prequels erteilte Lucas der dritten Trilogie eine Absage (die vierte war ohnehin gar kein Thema mehr) und die Fans erfreuten sich über ein weiter wachsendes EU, stritten sich über die richtige Reihenfolge in der man die Filme sehen sollte, einige verdammten die Prequels, weil sie "Star Wars" zerstört hätten und als dann bekannt wurde das Lucas Lucasfilm für mehrere Milliarden Dollar an Disney verkauft hat und diese neue Star Wars Filme planten, war für viele klar: das ist der Ausverkauf, die Firma mit der Maus wird Star Wars solange quetschen bis man jeden Dollar herausgedrückt hat.

Als dann noch bekannt wurde das J.J.Abrams Episode VII verfilmen würde, war schon für viele das Faß übergelaufen. Entsprechend war auch die Reaktion auf den fertigen Film: die neuen Charaktere teilten (wieder einmal) die Fans: in solche die den Film mögen, die die ihn nicht mögen und die die ihn hassen. Problematisch: mit der Entscheidung die Sequel Trilogie umzusetzen erklärte Disney das bisherige EU als ungültig, Charakterentwicklungen wurden also auf den Punkt "direkt nach der Schlacht über Endor" zurückgesetzt. Keine Zwillinge für Han und Leia, kein Anakin Solo, kein Ben Skywalker, keine Mara Jade und diese Liste lässt sich wohl lange fortsetzen. Dass dann ausgerechnet das Kind von Leia und Han Ben hieß, kann als Verbeugung vor dem alten EU gesehen werden oder aber auch als Verhöhnung... jeder mag da für sich selbst entscheiden.

Die Argumentation für den neuen Canon war dann jedoch simple: sie gibt den Filmemachern Freiheiten und den Zuschauern auch die Möglichkeit überrascht zu werden. Mit der Begründung ist nicht jeder zufrieden, nachdem ich nun zwei Episoden der neuen Trilogie gesehen habe hat sich auch meine Einstellung nicht geändert: die Entscheidung war richtig. Im günstigen Fall kann man ja den ein oder anderen Charakter wieder Rekanonisieren (so geschehen mit Thrawn).

Kommen wir zu Epsiode VIII, die so ziemlich dort anfängt wo The Force Awakens aufgehört hat. Es gab zwar Comics und Bücher, die den Weg zu "The Last Jedi" beschreiben sollten, aber außer Phasmas Befreiung aus der Müllpresse in einem Comic und Leias ersten Besuch auf Crait gab es wenig erklärendes zu den wichtigsten Charakteren.

Nachdem ich jetzt das zweite Mal im Kino gewesen bin kann ich für mich selbst sagen: gefällt mir besser als The Force Awakens und ist wohl eine der (bisher) stärksten Episoden.

Warum komme ich für mich zu dem Ergebnis, wo doch viele "alte Fans" es als die schlechteste Episode (neben oder nach oder vor Episode I) sehen?

Rian Johnson ist es gelungen einige Überraschungen in die Handlung einzubauen. Im Grunde hat der Film drei "Ich bin dein Vater" Situationen, die wohl wenige (oder fast niemand?) vorhergesehen hat (falls doch... bin ich auf Belege gespannt):

1. Wir warten zwei Jahre wie Luke auf Rey und die Übergabe des Lichtschwert seines Vaters reagiert, meine Vermutung schwankte zwischen der Frage "Wer bist du?" und irgendwas wie "Meine Tochter!" aber das er fast beiläufig das Lichtschwert einfach wegwirft.... genial. Vor allem brachte es schon auf den Punkt, wie wir in den nächsten Szenen erleben durften/mussten: ein gebrochener Mann, der mit seiner Geschichte abgeschlossen hatte.

2. Der Konflikt zwischen Meister und Schüler ist ja speziell auf der dunklen Seite der Macht quasi vorprogrammiert, aber bis zu dem Moment in dem Kylo Ren die Finger beugt und sich Anakins Lichtschwert zu drehen anfängt, hätte ich nicht damit gerechnet das Snoke quasi von einen auf den anderen Moment ausgeschaltet wird. Während Darth Maul seinen Sturz überlebt hat, hält später die Kamera auf das Gesicht des toten Supreme Leaders um zu unterstreichen das seine Story an diesem Punkt zu Ende ist. Ohne das wir mehr über seine Herkunft erfahren haben.

3. Reys Eltern: die Star Wars Episoden wurden mal als "Skywalker Familiensaga" bezeichnet, damit war vielen klar das wir die Eltern von Rey kennen würden. Mit Kylo Rens Erklärung das es "Niemand" gewesen war, jemand der das Kind quasi für Drogen verkauft hat, widerspricht einerseits so ziemlich jeder Fantheorie und allen Hinweisen aus Episode VII (zumindest die, die man sich zurechtgelegt hatte). Ich habe eine Weile gebraucht um das für mich einzuordnen und kann mich mittlerweile mit der Lösung anfreunden, mehr dazu aber später.


Natürlich sind mir die negativen Fankritiken nicht entgangen und ich kann sie zum Teil auch nachvollziehen, bin aber der Ansicht, dass da viele es einfach auch zu eng sehen:

1. Der Humor: Generell war dieser schon immer in Star Wars vorhanden, diesmal wurde das aber einen Schritt weiter gemacht. Poes "Anruf" bei General Hux direkt am Anfang, Lukes beiläufiges wegwischen des Staubs, das Bügeleisen.... wobei ich auch sagen muss, dass ich beim zweiten Mal sehen den "Humoranteil" kleiner empfunden habe als beim ersten Sehen.

2. Die Porgs: waren wohl einerseits der einfachste Weg mit den Papageientauchern auf Skellig Michael umzugehen: umwandeln statt löschen. Und klar, die lassen sich prima als Spielzeug verkaufen. Als Chewies Haustier? Hätte insgesamt weniger sein können, stört die Geschichte aber nicht.

3. Luke Skywalker: im alten EU hatte Luke als Jedi Meiter etwas Ehrwürdiges (und war auch dort nicht frei von tadel), die Szene mit der grünen Milch ist einerseits eine nette Reminiszenz an die blaue Milch von Tante Beru, aber die Darstellung hat schon etwas ekelhaftes. Am Ende beschreibt es aber den eremitischen Kauz, der aus Luke geworden ist, recht gut. Er unterscheidet sich da wenig von Kenobi und Yoda, die in ihren Exilen auch etwas schrullig geworden sind (und im Grunde auch vor Verantwortung weggelaufen sind). Auch wenn er am Ende nicht persönlich auf Crait erschien, also nicht leiblich... :) , so hatte da schon etwas von Rehabilitation.

4. Leias Superman/Mary Poppins Auftritt: Johnson hatte überlegt diese Szene zu nutzen um Leia sterben zu lassen, ihm waren dann aber die späteren Szenen mit ihr zu wichtig. Unterm Strich stand in der Szene für mich das Leia die Macht auch gut anwenden kann, die Darstellung war halt... ein wenig kitischig.

5. Holdos Angriff: wenn man mit einem Sprung in den Hyperraum große Ziele zerstören kann... wieso hat man das nicht bei den Todessternen gemacht? Ich bin gespannt wie diese Szene im Buch beschrieben wird, denn so ganz sicher was da passiert ist bin ich mir nicht, kamen doch der Machtkampf zwischen Kylo und Rey und der Kamikazeangriff gleichzeitig.

6. Der Widerstand: am Ende passt der ganze Widerstand in den Falken. Hat man nur Episode VII gesehen (und nicht das Buch dazu gelesen) entgeht einem wie klein der Widerstand innerhalb der neuen Republik war.

7. Die Ausrüstung des Widerstands: langsame Bomber und fallende Bomben im Weltall? Hier spielt wieder die geringe Größe des Widerstands eine Rolle, die fallenden Bomben wurden im Guide mit "Microgravity" und "magnetisch" erklärt. So oder so: offensichtlich ging es da auch um Dramaturgie. Vergleich man das mit dem Grabenflug aus Episode IV ... könnte man sich auch dort die Frage stellen weshalb man den Graben entlang fliegen musste und nicht einfach an viel späterer Stelle erst eintaucht. Der geneigte Fan kennt den Film "The Dam Busters" der Lucas als Vorbild für den Grabenflug diente, vermutlich hatte auch Johnson für diese Szene einen anderen Film den er da zitiert?

8. Snoke: keine Hintergrundgeschichte. Bisher gibt es hier auch außerhalb der Filme kaum ergänzende Erklärungen, aus dem Visual Guide weiß ich zumindest, dass Snoke kein Sith war (die waren mit der Vernichtung von Sidious und Vader Geschichte). Vermutlich wird es hier irgendwann im EU ergänzende Erklärungen geben. Zu Palpatine wussten wir aber bis zu den Prequels auch nicht wesentlich mehr.

9. Die Verfolgung: die Erste Ordnung kann also den Kreuzer des Widerstandes nicht einholen. Warum nicht einfach zwei oder drei Sternzerstörer im Hyperraum vor die Reste des Widerstands springt und so einkesselt.... klar, man könnte erklären das man nicht so präzise Sprünge machen könnte, Han Solo hat aber beim Anflug auf Starkillerbase wohl das Gegenteil bewiesen. Die, für mich bisher, beste Erklärung: die Erste Ordnung ist Siegesgewiß und sadistisch und wartet einfach, da die Zeit für sie arbeitet.

10. Kylos Flug in den Hangar: während sein Großvater in Episode III noch galant die Schilde zu den Hangars von General Grivious Schiff zerstört, fliegt Kylo Ren ohne Widerstand in den Hangar des Calmari Kreuzer? Allerdings hat der gleiche Großvater auch mit dem Barrel-Roll und Anflug in das Steuerungsschiff der Droidenarmee in Episode I ähnliches getan.

11. Canto Bight: langweilig und unnötig? Vordergründig schon, aber Rose macht Finn da deutlich was hinter der glänzenden Fassade steckt. Nicht unwichtig für die Entwicklung von Finn. Mark Hamill als CGI-Alien, der BB8 für einen Geldspielautomat hält? Simply entertaining! :)

Man kann sich daran stören und sich davon auch den Film madig machen... muss man aber nicht.



Was ich wirklich cool fand: Episode VII bezog Prügel, da es sich schon sehr dicht an der Rahmenhandlung von Episode IV entlanghangelt. Der Trailer zu The Last Jedi versprach viel Ähnlichkeit zu Episode V, man hat dann aber doch einiges gedreht. Insgesamt meine ich einige Hommagen an die anderen Episoden (und andere Filme) gesehen zu haben.... hier in loser Reihenfolge (und vermutlich nicht erschöpfend):

1. Grüne Milch.... schon erwähnt, bei Tante Beru gab es blaue Milch
2. Der versenkte X-Wing - schon auf Dagobah hat Luke seinen Ruamjäger nicht landen können (als Luke auf Crait erschien habe ich mich dann auch gefragt wie er da hingekommen ist, denn der X-Wing war ja offensichtlich abgesoffen). Das Lukes Tür ein Flügelelement war, ist mir selbst nicht aufgefallen.
3. Force-Time (Kylo und Reys Facetime Aktion): Kylo und Leia, ähnlich wie Luke und Vader; Kylo und Rey, ähnlich wie Luke und Leia, nur intensiver
4. Kylos Barrel-Roll: wie schon erwähnt... auch der kleine Anakin dachte, dass das ein cooles Maneuver sei
5. Rey und Kylos Gespräch im Aufzug: zitiert fast wörtlich Luke und Vader aus Episode VI
6. Snokes Arroganz: der Dialog zwischen Rey und Snoke ähnelt sehr dem von Luke und dem Imperator in Episode VI, inkl. der angeordnete Blick auf die vor der Zerstörung stehenden Rebellen/Widerstandsflotte
7. Kylos Angebot an Rey: genau wie Vaders Angebot an Luke in Episode V
8. Kylo entledigt sich vor dem Kampf seines Umhang: wie Anakin und Kenobi in den Prequels
9. Lukes Belehrung an Kylo 1: I have failed you - Kenobi in Episode III zu Anakin
10. Lukes Belehrung an Kylo 2: Ich werde mächtiger sein... oder so ähnlich... wie Kenobi zu Vader in Episode IV
11. Der Flug des Falken: die Kristallene Unterwelt erinnert schon an die Strukturen im zweiten Todesstern. Auch hier wird man von TIEs verfolgt und auch hier wird die Satelittenschüssel verloren
12. Vertrauen: wie in Episode V Leia und Han vertrauen Rose und Finn einem zwielichtigen Charakter.... nur geht sich das diesmal anders aus.
13. Schiffsname: die Raddus ist nach dem Admiral aus Rogue One benannt
14. Der Walkerangriff: auch noch gegen Gleiter... klar ist das eine Anspielung auf Episode V

15. Das vibrierende Glass: Jurassic Park (speziell für Laura Dern?)
16. Das (versuchte) Selbstopfer: genau wie in Independence Day versucht ein Pilot direkt in den Strahl zu fliegen

Das ist mit Sicherheit nicht erschöpfend und ich freue mich schon auf den Release auf Blu Ray, wenn ich mir einzelne Szenen direkt nochmal anschauen kann. :)




The Last Jedi hinterlässt einige Fantheorien in Trümmern und mit dem Tod von Leia hat J.J. Abrams eine schwierige Aufgabe vor sich: wie wird er den Tod der Prinzessin in die Geschichte bringen? Eine kurze Erwähnung im Eröffnungstext dürfte ihr nicht gerecht werden, als CGI wurde (bisher) ausgeschlossen, wir dürfen gespannt sein. Mit dem Tod von Holdo hat man sich da auch eine interessante Nachfolgerin genommen, ob der Charakter von Carries Tochter mehr Gewicht bekommen wird?

Während einige Kritiker die Tatsache das Rey ein "Niemand" ist feiern und es als Abkehr von der "Blutlinie" des bisherigen Star Wars sehen, habe ich es nie so empfunden. Die Macht war nie auf die Skywalkers oder andere Familiendynastien beschränkt, lediglich das hier eine Familie einen größeren Einfluss auf die Geschicke der Galaxis hatte machte sie zu etwas besonderem und im Grunde ist es das Skywalker Element, dass die Episoden von anderen Star Wars Geschichten trennt. Von da aus würde es mich nicht wundern wenn Abrams eine Rückwärtsrolle macht und Rey doch Luke oder Leias Tochter ist (und Luke sie geschützt hat, indem er mit der Macht die Erinnerung an sie bei allen gelöscht hat). Zu viele Zufälle sprechen gegen "Rey Niemand": Rey befand sich auf Jakku, dem Planeten, auf dem es zur letzten Schlacht zwischen dem Imperium und den Rebellen gekommen ist; auf dem Planeten auf dem der Falke steht; auf dem Planeten auf dem sich das entscheidende Stück Karte zu Lukes Aufenthalt befindet; sie spricht binär und wookie; sie versteht sich extrem gut mit Han; sie wird von Leia geschickt um Luke zurück zu holen... und die Szene in der sie bei "Forcetime" Kylo bittet sich etwas anzuziehen... das errinnerte mich an Geschwister.

Ich bin mir recht sicher, dass wir zu Snoke in den Filmen nicht mehr viel erfahren werden, würde mich aber nicht wundern wenn wir nicht noch andere Lehrlinge von ihm kennenlernen werden.

Wird Phasma erneut gegen Finn kämpfen?

Während die Ereignisse am Ende von Episode VIII die nötige Initialzündung für den Widerstand gewesen sein könnte, wird es interessant zu sehen wie jemand mit Emotionsschwankungen von Kylo Ren eine riesige Militärmacht steuern wird, zumal er sich der Loyalität von Hux nicht sicher sein kann.

Wird Rey weitere verbündete in der Macht finden? Und wird sie mit anderen die Jedis neu erstehen lassen oder werden sie etwas neues schaffen?

Wird Kylo am Ende sterben und wenn Rey Niemand bleibt damit die Skywalker Saga abschließen?


Ich freue mich auf den Solo-Film, auf die Bücher und Comics die kommen und auf Episode IX! :)

May The Force Be With You!
 
Eigenschaft
 
Na endlich, hatte mich schon gewundert ;-)

Mir hat der Film gut gefallen. Von der oben genannten 11-pünktigen Liste hat mich nur der 11. gestört, der allerdings schon ziemlich ...

Den Ausflug ins Casino, um "den" Codeknacker des Universums mal eben abzuholen und auf Snokes Fallschiff zu bringen, fand ich total überflüssig. Schon die Einleitung (Video-Schaltung zu Maz im Kampf mit der "Gewerkschaft" ...) war mir zu slapstickhaft. Die Erklärung über Strippenzieher und Kriegsgewinnler trägt zwar auf seine Weise zur Entwertung der Bedeutung der Macht für die Geschickes des Universums bei, an der ja auch Luke und Kylo auf ihre Weise arbeiten; es wird damit aber auch eine (vermutlich gewollte) Brücke zu unserer Realität und ein allgemeiner gesellschaftskritischer Fingerzeig geschaffen, was Star Wars bisher vermieden hat und was ich deshalb etwas deplaziert finde.

(Genauso kann man dem Humor vorwerfen, dass es eher "Guardians of the Galaxy"-Style ist, gelacht habe ich aber trotzdem)

Vor allem aber: Warum muss DJ den Einsatz verraten haben, wenn doch der kleine Droide sowieso schon Alarm gegeben hatte? Die klauen sich da gegenseitig die Pointe. Mir hätte genügt: Finn, BB 8 und die Technikerin finden per Rettungskapsel einen direkten Weg auf das Schiff und scheitern dort (entgegen der bisherigen Logik, das immer in letzter Sekunde irgendetwas schlachtentscheidendes deaktiviert werden kann, was ich für sich genommen auch gut fand).

Mein Eindruck: Ok, man hat Benicio del Toro für den Film gewinnen können, man muss Finn eine gewisse Bedeutung zukommen lassen, nachdem man ihn in Episode VII aufgebaut hat – also muss noch ein zusätzlicher Handlungsstrang her. Das wirkt auf mich vom Skript her unausgegoren.

Sonst habe ich wenig zu mäkeln.

Sehr stark fand ich:

- den verbitterten, mürrischen, kauzigen Luke; steht absolut in der Tradition des resignierten Obi Wan und Yoda. Ich fand seinen "Lifestyle" angesichts seiner Lebensumstände auch echt nachvollziehbar ;-)
- die Dialoge zwischen Kylo <-> Rey <-> Luke

Genau davon hätte ich gerne viel, viel mehr gesehen anstatt der neuen Erkenntnis, dass es auch im Star Wars-Universum eine Elite git, die jenseits der Religionen, Ideologien und Regime vom Krieg profitiert.

Dass man immer noch nichts über die Herkunft von Snoke erfährt, finde ich ebenfalls unbefriediegend. Da hat man in diversen Teilen zuvor gelernt, dass "es immer einen Meister und einen Schüler" gibt, und zwar in direkter Linie – und Snoke taucht dann aus dem Nichts auf, wohin er auch wieder verschwindet. Viel Lärm um nichts.

Was mich aber nach dem Film allerdings wirklich etwas negativ stimmt: Als "Fan der ersten Stunde" hatte ich mich in der Tat 30 Jahre auf ein Wiedersehen mit den Helden meiner Kindheit und frühen Jugend gefreut. Schade, dass es Vereinigungsszenen (ähem ...) zwischen den sechsen (Luke, Han, Leia, Chewbacca, R2-D2, C-3PO) nur sehr dosiert gab.

Für meinen Geschmack hätte gerade die Alterung und Entwicklung dieser Charaktere so viel mehr hergeben können. Wenn Disney sowieso bis zum Ende unseres Universums Trilogie an Trilogie folgen lassen will, hätte man wenigstens diese auf die alten Helden fokussieren können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich "objektiv" ein ganz guter Blockbuster mit recht viel Unterhaltungswert, holpriger "Story", tollen Effekten und ein paar herausragenden Szenen.

Subjektiv: die beste gequirlte Scheiße aller Zeiten, aber immer noch Scheiße.
Der Film war so unglaublich unrund, so voller Folgeszenen, die die vorherigen zerschießen, unglaublich inkonsequenten Humor von genial (Bügeleisen) bis gute Szenen ruinierend (die Hähnchen am Spieß, vor allem wenn nicht gegrillt), unwürdiger Behandlung alter Figuren, Misshandlung der Geschichte der Original-Teile, größtenteils uninteressanter neuer Charaktere, fade Story ohne Biss und mittendrin Gefühl, Disney Marketing hoch 20 (3 Kreaturen mit super viel Niedlichkeitspotential, große Glubschaugen funktionieren noch), jeden Anflug von Atmosphäre durch Familientauglichkeit erstickt und dem wohl antiklimatischsten Finale seit langem. (inklusive Zerstörung einer meiner Kindheitsmythen und Helden). Es fühlte sich alles eher nach einer Marvel Fortsetzung an.
Ich erkenne das Potential, aber es wurde so verschwendet, zum Glück wurde nicht noch gesungen und getanzt, aber es war kurz davor.
Und da Disney nun Richtung Monopol im großen Unterhaltungskino geht und man die Kiddies am Ende sieht, spüre ich eine starke Erschütterung der Macht und sehe in der kommenden "ganz neuen" Triologie viele 14 Jährige mit der Macht durch das Universum fliegen, Leia hat es vorgemacht. (klar ist Star Wars ein Kindermärchen, aber jetzt geht es auch bei Star Wars nicht mehr wenigstens ums Märchen und dessen Fortführung, sondern nur noch der Zielgruppe möglichst viel Geld aus der Tasche zu leihern mit dem Markennamen und auf aktuelle Sehgewohnheiten zugeschnittenen Effektgewittern neue Zielgruppen zu erreichen, und wer nicht mehr Zielgruppe ist, der bekommt einen großen Stinkefinger gezeigt. Ich habs mir 2012 schon gedacht und hab lange genug meine Klappe gehalten)

Ähnlich wie Force Awakens ein Film, den ich mir nach 2 mal im Kino (sagt also nicht, ich hab dem ganzen keine Chance gegeben) wohl frühstens in 5 Jahren bis nie wieder anschauen werde.

(sorry für den Rant, aber bei dem Thema war das hoffentlich jedem klar, dass dies passieren wird.)
PS: die Story hab ich jetzt mal noch gar nicht auseinander genommen und spare mir das hier auch...

Kann man einen solchen Film nicht einfach unter neuem Namen bringen, Force Wars oder sowas, spielt dann halt auch in einem Paralleluniversum wie bei Star Trek. Dann ärgert man sich nicht ganz so und kann den Film einfach als ganz nettes SciFi-Action Gewitter ohne Emotionen und Tiefgang schauen und konzentriert sich einfach auf das, was neue Filme sein sollen: Begleitbilder für einen Abend mit Freunden. (was mir einfach zu wenig ist für die meisten Filme)
 
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Misshandlung der Geschichte der Original-Teile,

Och, das hat GL ja schon sehr ausgiebig bei den Episoden 1-3 gemacht. Da wurde ja quasi alles ignoriert was in den Orginalteilen über die Vergangenheit gesagt wurde....

Und da Disney nun Richtung Monopol im großen Unterhaltungskino geht und man die Kiddies am Ende sieht, spüre ich eine starke Erschütterung der Macht

Aber wir haben noch Hoffung - Rogue One ist in meinen Augen ein absolut guter und stimmiger Teil des Star Wars Universums. Disney macht also wenigstens nicht alles verkehrt ;)
 
Ich bin froh, dass endlich mal gezeigt wurde, wie ein echter Jedi kämpfen kann - nämlich mit der Macht statt dem Lichtschwert.
Zudem erfüllt Luke in diesem Film genau das, wohin Anakin gestrebt hat, was Palpatine versprochen hat, und was Qui-Gon, Obi-Wan und Yoda als Möglichkeit aufgezeigt haben: Leben und Tod vermittels der Macht zu transzendieren. Das bringt endlich auch zu Ende, was Yoda in ESB über die Macht erzählt (und was in den Prequels eher ungeschickt zerschreddert wurde).

Alles in allem fand ich TLJ echt gut, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau von TFA, der v.a. stromlinienförmiger in der Erzählstruktur ist. Die zweite Hälfte ist dabei bedeutend besser als die erste, und Hamillhimself hat schlichtweg brilliant gespielt.

... und der Mittelfinger gegenüber all den (nicht nur auf reddit) langweiligen Fan-Theorien (Snoke = Darth Plagueis? Rey Kenobi? Luke = Grey Jedi?) ist ein bisschen die Sahne obendrauf. :D
 
Na endlich, hatte mich schon gewundert ;-)

Mir hat der Film gut gefallen. Von der oben genannten 11-pünktigen Liste hat mich nur der 11. gestört, der allerdings schon ziemlich ...

Den Ausflug ins Casino, um "den" Codeknacker des Universums mal eben abzuholen und auf Snokes Fallschiff zu bringen, fand ich total überflüssig. Schon die Einleitung (Video-Schaltung zu Maz im Kampf mit der "Gewerkschaft" ...) war mir zu slapstickhaft. Die Erklärung über Strippenzieher und Kriegsgewinnler trägt zwar auf seine Weise zur Entwertung der Bedeutung der Macht für die Geschickes des Universums bei, an der ja auch Luke und Kylo auf ihre Weise arbeiten; es wird damit aber auch eine (vermutlich gewollte) Brücke zu unserer Realität und ein allgemeiner gesellschaftskritischer Fingerzeig geschaffen, was Star Wars bisher vermieden hat und was ich deshalb etwas deplaziert finde.

(Genauso kann man dem Humor vorwerfen, dass es eher "Guardians of the Galaxy"-Style ist, gelacht habe ich aber trotzdem)

Vor allem aber: Warum muss DJ den Einsatz verraten haben, wenn doch der kleine Droide sowieso schon Alarm gegeben hatte? Die klauen sich da gegenseitig die Pointe. Mir hätte genügt: Finn, BB 8 und die Technikerin finden per Rettungskapsel einen direkten Weg auf das Schiff und scheitern dort (entgegen der bisherigen Logik, das immer in letzter Sekunde irgendetwas schlachtentscheidendes deaktiviert werden kann, was ich für sich genommen auch gut fand).

Mein Eindruck: Ok, man hat Benicio del Toro für den Film gewinnen können, man muss Finn eine gewisse Bedeutung zukommen lassen, nachdem man ihn in Episode VII aufgebaut hat – also muss noch ein zusätzlicher Handlungsstrang her. Das wirkt auf mich vom Skript her unausgegoren.

Ja, die Videoschalte zu Maz war tatsächlich etwas ... sonderbar (und erweiterte ihren Charakter um vollkommen neue Züge).

Was den Bezug zur Realität betrifft, so ist die Geschichte vom Übergang der Republik zum Imperium eine Lektion über das Ende der Weimarer Republik. Und auch bei der OT, speziell beim ersten Film, wirkte der Vietnam Krieg noch nach (ein anderes Projekt, dass Lucas nicht bekam war Apocalypse Now).

Die Bedeutung der Macht insgesamt wird ja auch in Episode IV schon zweimal recht deutlich angesprochen: die Konferenz auf dem Todesstern mit Vaders Force Choke und Han Solos berühte: "Junge, ich bin von einem Ende der Galaxis zum anderen geflogen..." ... spätestens mit Order 66 war die Macht in der Galaxie weit, weit weg nicht von belang (und vorher und nachher waren es für die meisten auch nur Legenden).

Benicio del Toros DJ scheint für mich eine Mischung aus den "dunklen" Seiten von Han und Lando zu sein. Da erschien es mir aber am Ende so, dass es Johnson eventuell darum ging noch eine Wendung gegen die Erwartung einzubringen: Lando entpuppte sich ja am Ende doch noch als "Guter"; DJ..... bleibt ein Opportunist.

Dass man immer noch nichts über die Herkunft von Snoke erfährt, finde ich ebenfalls unbefriediegend. Da hat man in diversen Teilen zuvor gelernt, dass "es immer einen Meister und einen Schüler" gibt, und zwar in direkter Linie – und Snoke taucht dann aus dem Nichts auf, wohin er auch wieder verschwindet. Viel Lärm um nichts.

Das mit "Meister und Schüler" ist ja (bisher aus dem alten EU) eine Regel die Darth Bane eingeführt hatte. Mein aktueller Stand ist, dass Snoke eindeutig kein Sith ist (steht so im Visiul Dicitonary zu Episode VIII). Es gibt dann wohl auch eine direkte Verbindung zwischen ihm und dem Imperator (Snoke kommt aus den unbekannten Regionen der Galaxis in die Palpatine Aufklärungsmissionen geschickt hat)... und die Erste Ordnung war Palpatines Backup-Plan, für den Fall das sein Imperium (und er) untergeht.

Was mich aber nach dem Film allerdings wirklich etwas negativ stimmt: Als "Fan der ersten Stunde" hatte ich mich in der Tat 30 Jahre auf ein Wiedersehen mit den Helden meiner Kindheit und frühen Jugend gefreut. Schade, dass es Vereinigungsszenen (ähem ...) zwischen den sechsen (Luke, Han, Leia, Chewbacca, R2-D2, C-3PO) nur sehr dosiert gab.

Für meinen Geschmack hätte gerade die Alterung und Entwicklung dieser Charaktere so viel mehr hergeben können. Wenn Disney sowieso bis zum Ende unseres Universums Trilogie an Trilogie folgen lassen will, hätte man wenigstens diese auf die alten Helden fokussieren können.

Ja, da bin ich bei dir. Eine Szene in der Han den gealterten Luke "Kid" angesprochen hätte wäre großartig gewesen! :)

Was Disneys Pläne betrifft ist erstmal mit Episode IX schluß und alles andere sind Spin-Off Filme (oder im Falle der mit Johnson geplanten Trilogie... Spin-Off Trilogien).

Ich bin gespannt wie Abrams das Lösen wird, denn "Star Wars" (und nciht die "Star Wars Stories") war die Geschichte der Skywalkers. Sollte Kylo Ren tatsächlich der letzte sein und er Episode IX nicht überleben, wäre es das denn gewesen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Für mich "objektiv" ein ganz guter Blockbuster mit recht viel Unterhaltungswert, holpriger "Story", tollen Effekten und ein paar herausragenden Szenen.

Subjektiv: die beste gequirlte Scheiße aller Zeiten, aber immer noch Scheiße.
Der Film war so unglaublich unrund, so voller Folgeszenen, die die vorherigen zerschießen, unglaublich inkonsequenten Humor von genial (Bügeleisen) bis gute Szenen ruinierend (die Hähnchen am Spieß, vor allem wenn nicht gegrillt), unwürdiger Behandlung alter Figuren, Misshandlung der Geschichte der Original-Teile, größtenteils uninteressanter neuer Charaktere, fade Story ohne Biss und mittendrin Gefühl, Disney Marketing hoch 20 (3 Kreaturen mit super viel Niedlichkeitspotential, große Glubschaugen funktionieren noch), jeden Anflug von Atmosphäre durch Familientauglichkeit erstickt und dem wohl antiklimatischsten Finale seit langem. (inklusive Zerstörung einer meiner Kindheitsmythen und Helden). Es fühlte sich alles eher nach einer Marvel Fortsetzung an.

Das mit dem Marketing ist nicht zwingend Disney vorzuwerfen, dass schafft Lucasfilm auch ganz alleine.

Die Familientauglichkeit war in den anderen beiden Trilogien auch schon gegeben, Lucas Vorbild, die Samstags-TV-Serien, waren für ein junges Publikum.... ich glaube das vergessen ganz viele (und auch, dass die meisten bei ihrem ersten Kontakt mit Star Wars genau in dem Alter waren).

Magst du bitte ein konkretes Beispiel nennen in der eine Folgeszene die davor ruiniert hat?

Auch die unwüridge Behandlung der alten Figur sehe ich nicht, wohl aber eine Diskrepanz zwischen dem Luke aus dem alten EU, der mir als fast Heiliger als Übergestalt weniger glaubwürdig vorkam als den Luke, den wir nun kennenlernen durften.

Ich erkenne das Potential, aber es wurde so verschwendet, zum Glück wurde nicht noch gesungen und getanzt, aber es war kurz davor.
Und da Disney nun Richtung Monopol im großen Unterhaltungskino geht und man die Kiddies am Ende sieht, spüre ich eine starke Erschütterung der Macht und sehe in der kommenden "ganz neuen" Triologie viele 14 Jährige mit der Macht durch das Universum fliegen, Leia hat es vorgemacht. (klar ist Star Wars ein Kindermärchen, aber jetzt geht es auch bei Star Wars nicht mehr wenigstens ums Märchen und dessen Fortführung, sondern nur noch der Zielgruppe möglichst viel Geld aus der Tasche zu leihern mit dem Markennamen und auf aktuelle Sehgewohnheiten zugeschnittenen Effektgewittern neue Zielgruppen zu erreichen, und wer nicht mehr Zielgruppe ist, der bekommt einen großen Stinkefinger gezeigt. Ich habs mir 2012 schon gedacht und hab lange genug meine Klappe gehalten)

Wie schon gesagt: was Vermarktung betrifft stand Lucasfilm Disney da nie etwas nach. Sicherlich wird man bei Disney auch schauen ob sich ein "Star Wars High School Musical" Film vermarkten lassen würde, Rogue One, als bisher (meiner Meinung nach) einzig echter Star Wars Kriegsfilm, zeigt da eindeutig eine andere Richtung. Bei den Kiddies am Ende des Filmes ging es, denke ich, um zwei Sachen: einmal dass der Funke des Widerstands gezündet hat (wenn schon die Geschichte bei den Stallkindern ankommt, wird sie auch andere erreicht haben) und zum anderen (für mich nicht komplett nachvollziehbar) zu zeigen, dass eben nicht nur Skywalkers die Macht haben (Lukes Lektion habe ich auch nicht so verstanden, dass jeder die Macht haben könne, sondern dass die Macht nicht das Eigentum der Jedis sei).

Ähnlich wie Force Awakens ein Film, den ich mir nach 2 mal im Kino (sagt also nicht, ich hab dem ganzen keine Chance gegeben) wohl frühstens in 5 Jahren bis nie wieder anschauen werde.

(sorry für den Rant, aber bei dem Thema war das hoffentlich jedem klar, dass dies passieren wird.)
PS: die Story hab ich jetzt mal noch gar nicht auseinander genommen und spare mir das hier auch...

Kann man einen solchen Film nicht einfach unter neuem Namen bringen, Force Wars oder sowas, spielt dann halt auch in einem Paralleluniversum wie bei Star Trek. Dann ärgert man sich nicht ganz so und kann den Film einfach als ganz nettes SciFi-Action Gewitter ohne Emotionen und Tiefgang schauen und konzentriert sich einfach auf das, was neue Filme sein sollen: Begleitbilder für einen Abend mit Freunden. (was mir einfach zu wenig ist für die meisten Filme)

Disney haben 4 Milliarden dafür bezahlt die Rechte zu haben um festzulegen was Kanon ist und was nicht. Ich bin mir auch sicher, dass es (egal wer es drehen wird) nie einen Star Wars Film geben wird, der nicht von irgendeiner Gruppe von Fans zerrissen wird. Im Grunde bleibt dir die Option das alte EU anstatt als Legend als "das echte Star Wars" anzusehen und das neue als "Legends" zu empfinden.

Ich bin nicht mit jeder Wendung in den beiden neuen Epsioden zufrieden, hatte aber im Kino meinen 10 jährigen Sohn dabei, denn ich in der Materie für den richtigen Kritiker halte, denn er hat genau das Alter das schon immer die Zielgruppe von Star Wars war. Meinem Junior hat es gefallen, mir auch.



Mal anders gefragt: gab es irgendetwas im Film was Star Wars ausmacht und dir gefallen hat?
 
Was Disneys Pläne betrifft ist erstmal mit Episode IX schluß und alles andere sind Spin-Off Filme (oder im Falle der mit Johnson geplanten Trilogie... Spin-Off Trilogien).

Ach so. Ich hatte es so verstanden, dass die Story kontinuierlich fortgesetzt wird mit den Charakteren, die in VII - XI vorgestellt werden und die "Alten" nur den Staffelstab für kommende Abenteuer weitergeben sollen...

Dann bedauere ich jetzt umso mehr, dass die aktuelle Trilogie nicht konsequenter auf Luke, Leia, Han zugeschnitten wurde.

Gut, vielleicht vertragliche Hintergründe, dass z.B. Harrison Ford nur ein Teil (inkl. Filmtod) abzuringen waren. Dann wäre es aber nett gewesen, Luke schon in VII einzubauen, denn der wiederum war ja offensichtlich enttäuscht (und hatte nach eigener Aussage Monate umsonst in der Fitte verbracht), dass er nur die Schlussszene hatte.

Letztlich befürchte ich: Marketingüberlegungen. Darauf, dass sich die Kinobesucher zu 100% aus Nostalgikern rekrutieren, von denen die jünsgten auch schon Mitte 40 sind, wollte man sich bei Disney wohl kaum verlassen ... Insofern mussten neue, junge Gesichter her, die die Handlung tragen.
 
Och, das hat GL ja schon sehr ausgiebig bei den Episoden 1-3 gemacht. Da wurde ja quasi alles ignoriert was in den Orginalteilen über die Vergangenheit gesagt wurde....

"Dein Vater war ein großer Pilot als ich ihn kennenlernte"

"Meine Mutter war immer sehr traurig"

"Die Macht ist ein Feld das alle durchdringt"

Bei den Prequels gibt es so einiges bei dem ich an Obi-Wans "From A Certain Point Of View" denken musste.

Was den "großen Piloten" betrifft könnte man sehr wohlwollend Anakins Leistung als Pod-Racer Pilot als Erfüllung der Erinnerung ansehen, ggf. auch sein Angriff auf das Doriodensteuerschiff.

Die Midi-Chlorianer: ein Versuch das mystische Kraftfeld wissenschaftlich zu erklären. Tauchte dann auch später nicht mehr auf?

Was Leias Erinnerung an ihre echte Mutter betrifft... ja, selbst wenn ihre Machtsensibilität ihr Erinnerungen an ihre früheste Kindheit erinnert.... ist das wohl nicht mit dem gesagten aus Episode VI unter einen Hut zu bekommen.

Aber "alles ignoriert".... nee, da bist du, glaube ich, zu streng mit den Prequels.

Aber wir haben noch Hoffung - Rogue One ist in meinen Augen ein absolut guter und stimmiger Teil des Star Wars Universums. Disney macht also wenigstens nicht alles verkehrt ;)

Ja, hätte Lucas Apocalpyse Now verfilmt hätte es wohl so ähnlich ausgesehen. Der TIE-Anflug vor der Sonne aus Epsidoe VII dürfte da wohl auch eine Hommage gewesen sein. :)
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Ich bin froh, dass endlich mal gezeigt wurde, wie ein echter Jedi kämpfen kann - nämlich mit der Macht statt dem Lichtschwert.
Zudem erfüllt Luke in diesem Film genau das, wohin Anakin gestrebt hat, was Palpatine versprochen hat, und was Qui-Gon, Obi-Wan und Yoda als Möglichkeit aufgezeigt haben: Leben und Tod vermittels der Macht zu transzendieren. Das bringt endlich auch zu Ende, was Yoda in ESB über die Macht erzählt (und was in den Prequels eher ungeschickt zerschreddert wurde).

Alles in allem fand ich TLJ echt gut, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau von TFA, der v.a. stromlinienförmiger in der Erzählstruktur ist. Die zweite Hälfte ist dabei bedeutend besser als die erste, und Hamillhimself hat schlichtweg brilliant gespielt.

... und der Mittelfinger gegenüber all den (nicht nur auf reddit) langweiligen Fan-Theorien (Snoke = Darth Plagueis? Rey Kenobi? Luke = Grey Jedi?) ist ein bisschen die Sahne obendrauf. :D

Das habe ich bisher nicht so gesehen, trifft es aber tatsächlich recht gut.... TLJ führt lose Fäden aus OT und Prequels zusammen! :)

Ich bin mir auch recht sicher, das sich Johnson recht bewusst gegen viele der Fan-Theorien bewegt hat. Luke sagt das ja auch quasi wortwörtlich "This is not going to go the way you think!", Kylo Ren setzt dem dann noch den Deckel drauf "Let the past die. Kill it if you have to!"
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Ach so. Ich hatte es so verstanden, dass die Story kontinuierlich fortgesetzt wird mit den Charakteren, die in VII - XI vorgestellt werden und die "Alten" nur den Staffelstab für kommende Abenteuer weitergeben sollen...

Auszuschließen ist das wohl nicht, geplant ist es wohl, zumindest aktuell, nicht. Ich würde mich schon über Episode X bis XII freuen, da darf aber gerne noch etwas Zeit dazwischen sein. Zehn Jahre, da wäre dann meine Tochter genau im richtigen Alter :D

Dann bedauere ich jetzt umso mehr, dass die aktuelle Trilogie nicht konsequenter auf Luke, Leia, Han zugeschnitten wurde.

Gut, vielleicht vertragliche Hintergründe, dass z.B. Harrison Ford nur ein Teil (inkl. Filmtod) abzuringen waren. Dann wäre es aber nett gewesen, Luke schon in VII einzubauen, denn der wiederum war ja offensichtlich enttäuscht (und hatte nach eigener Aussage Monate umsonst in der Fitte verbracht), dass er nur die Schlussszene hatte.

Letztlich befürchte ich: Marketingüberlegungen. Darauf, dass sich die Kinobesucher zu 100% aus Nostalgikern rekrutieren, von denen die jünsgten auch schon Mitte 40 sind, wollte man sich bei Disney wohl kaum verlassen ... Insofern mussten neue, junge Gesichter her, die die Handlung tragen.

Die Staffelübergabe ist schon irgendwie wichtig, wie wir ja vor knapp einem Jahr bemerken durfte befinden sich einige der Schauspieler der OT in einem Alter in dem man sich nicht sicher sein kann, dass sie für weitere Filme verfügbar sind. Besonders bedauerlich wird das nun bei Episode IX, in der Leia der "zentrale" Charakter aus der OT sein sollte.

Ich weiß nicht wer hier Aftermath oder Bloodline gelesen hat, so richtig dicht beieinander sind sich die drei (und Chewie, C3PO und R2) da auch nicht.

Gibt es eigentlich andere Beispiele für eine Staffelübergabe? Bei Star Trek z.B. nicht, bei Galactica hat der "alte" Starbucks ja einen Cameo Auftritt (Übergabe würde da auch nicht funktionieren, ist es ja ein Reboot).
 
Der Film war so unglaublich unrund, so voller Folgeszenen, die die vorherigen zerschießen ...

Same procedure as every episode.

Kann man alles so sehen wie Du – kann man aber im Prinzip 1:1 so auch "Krieg der Sterne" bis "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" vorwerfen...

Mir sind die alten Teile ja auch "heilig", seit ich "Das Imperium schlägt zurück" als 8-Jähriger im Kino sah und mit dem Zeug groß wurde. Aber ich habe mir bspw. neulich mal nach knapp 20 Jahren mal wieder "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" angschaut und war doch überrascht, wie wenig fesselnd, vorhersehbar und auch naiv vieles vorkommt, wie platt viele Dialoge sind. Da scheint mir die Zeit einiges verklärt zu haben.

Und wenn man unvoreingenommen "Krieg der Sterne" in Reihe mit "Me-too-Produkten aus der Zeit wie "Kampfstern Galactica" oder "Buck Rogers" anschaut, dann wird man auch nicht behaupten können, dass der Unterschied in den oscarreifen Dialogen und Darsteller-Leistungen bei "Krieg der Sterne" liegt ...

Insofern kann ich schwer nachvollziehen, wie man IV-VI mögen und die aktuelle Trilogie + "Rogue One" als "total anders" bzw. "total schlecht" empfinden kann.
 
Wie Klasse..... ich wurde auf folgende Parodie aufmerksam gemacht, aus der Wohl die Bügeleisenszene stammt!

 
Nachdem ich mir TLJ heute, d.h. mittlerweile schon wieder gestern, nochmal im Kino angesehen habe, muss ich sagen, dass mir der Film bei wiederholtem Schauen noch einmal besser gefallen hat als ursprünglich. Das Narrativ ist zwar überhaupt nicht so straff wie beim Vorgänger, aber es kam mir deutlich kompakter vor als beim ersten Kinobesuch. Was mir aufgefallen ist:
  • Gerade der Strang betreffs Canto Bight hat mich überrascht, denn so ein großer Umweg in der Erzählstruktur scheint mir das doch nicht zu sein. Im Gegenteil greift es einen Zug auf, der schon in TFA existiert: Wenn Han Solo das erste Mal auftritt und sich dann bei Kanjiklub und dem Iren herausreden will, dann öffnet das die Geschichte, die wir verfolgen, hin zu einem größeren Universum, in dem es Gestalten und Figuren gibt, die eine Motivation jenseits der Gruppe von Leuten haben, deren Geschichte in den Filmen begleitet wird. Bei ANH ist das rudimentär in der Cantina-Szene vorhanden, bei ESB in der Ansammlung von Kopfgeldjägern sowie anfangs in Bespin, und bei ROTJ im ganzen Komplex um Jabba. TLJ hat hierfür die Canto-Bight-Szene, und es zeigt sich dort, dass die eigentliche Welt, von der in Star Wars erzählt wird, sehr viel größer ist. Das halte ich für einen großen Kontrast zu den Prequels, die dergleichen nicht (oder nur in Spurenelementen) kennen. In den Prequels entspricht die gezeigte Geschichte fast eins zu eins dem Universum, in dem sie spielt (oder soll es zumindest); darum funktionieren die Prequels auch nicht wirklich als Episoden im Stil alter Kino-Serials.
  • Auch das Produktionsdesign scheint mir weit weniger "Disney" als ich a) zunächst gedacht und b) von einigen Seiten als Kritik gehört habe. Bestes Beispiel ist Vize-Admiral Holdo, die - gerade auch inklusive rosaner Frisur - vom Figuren-Design und der Charakterzeichnung nicht nur das darstellt, was wohl serviert worden wäre, wenn Lucas Ende der 1980er sofort eine Sequel-Trilogie verfilmt hätte, sondern auch das darstellt, was der Zuschauer in "Rogue One" hätte bekommen sollen.
  • Und was schon bei TFA ein spaßiger Twist in der Erzählung war, kommt auch hier zum Tragen: dass nämlich die A-Stories der alten Trilogie zur (fast schon nebensächlichen) B-Handlung der Sequel-Trilogie werden. Bei TFA war es die Todesstern-Zerstörung aus ANH, die gewissermaßen nebenbei geschieht, während in erster Linie Rey auf der Suche nach ihrer Identität einen Freund, eine Vaterfigur sowie ein Was-wäre-wenn-Negativbild von sich selbst zuerst findet und dann wieder verliert. TLJ nimmt nun, in etwas kleinerem Rahmen, die Endsequenz von ROTJ im Thronsaal des Todessterns sowie die Flucht der Rebellen aus dem ersten Akt von ESB als B-Story her, und erzählt recht eigentlich die Geschichten, wie a) das gefallene Idol Luke Skywalker zur hoffnungsvollen Legende wird, und wie b) der hitzköpfige Draufgänger Poe Dameron lernt, Verantwortung zu übernehmen (im Grunde sind diese beiden Figuren die einzigen mit einem echten Handlungsbogen).
    • Im größeren - und realweltlichen - Zusammenhang, der sich ja auch immer wieder in den genderpolitisch motivierten Diskussionen um zeitgenössische Filmproduktionen niederschlägt, wird hier durch das Brennglas weiblicher Initiative gezeigt, wie zwei Männer lernen, das richtige zu tun. Dabei verlaufen die Handlungsbögen von Luke und Poe bzw. Rey und Leia symmetrisch ab: Will Rey zu Beginn, dass Luke aktiv in den Bürgerkrieg eingreift, so will Leia, dass Poe sich zurücknimmt. Am Ende greift Rey aktiv in den Bürgerkrieg ein und übernimmt, was Luke ihr hinterlässt, während Leia den (Rest des) Widerstand(s) dazu auffordert, Poe zu folgen.
    • Diese Dynamik wird zwischen Finn und Rose leider nur halbherzig verfolgt, und das ist nach wie vor ein großer Kritikpunkt, den ich anmerken würde. Ebenso wie die Tatsache, dass Rose nun wohl zum neuen love interest für Finn wird, während Rey wahrscheinlich ganz klassisch und langweilig mit Poe zusammenkommen wird. Von der nun doch nicht stattfindenden Bro-mance zwischen Finn und Poe ganz zu schweigen.
Last not least:
Ich bin mir auch recht sicher, das sich Johnson recht bewusst gegen viele der Fan-Theorien bewegt hat.
Ich würde jetzt tatsächlich und ernsthaft unterstellen, dass Rian Johnson mit dem Film die spekulationswütigen Fans bewusst trollt. Denn letztlich sind gerade die kontroversen Teile purer Fan-Service - mithin ja vielleicht der zentrale Grund, warum es unmöglich ist, einen Star-Wars-Film zu drehen, der die Fans rundweg überzeugt: Sie wollen eigentlich keinen Fan-Service, sondern nur etwas zum Nörgeln (vor Jahren bin ich mal auf einen Artikel o.ä. gestoßen, der dargelegt hat, dass und warum Star-Wars-Fans Star Wars recht eigentlich hassen). Vgl. dazu auch die Anspielung von Maz Kanata auf den "Gewerkschafts-Disput" (unverkennbar ein kleiner Seitenhieb auf die Prequels), der die Leute im Grunde nicht interessiert, im Teaser des Bild-Kommunikators aber spannender zu sein scheint als die Galactica-Verfolgungsjagd. In diesem Sinne ist eigentlich auch Rose als Charakter ein stand-in für die Star-Wars-Fans: Sie bewundert den Widerstandshelden Finn für seine Heldentaten, weil er z.B. eigenwillig Entscheidungen gegen die größere Struktur getroffen hat, hält ihn aber dann mit einem Taser von einer weiteren Heldentat ab, weil er eigenwillig Entscheidungen gegen die größere Struktur trifft.
  • Leia Poppins, chim-chim-chiroo - Einerseits gibt es den Ruf nach einer größeren Rolle für Leia im Umgang mit der Macht, weil andererseits ja gerade die Familie Skywalker mit großer Teilhabe an der Macht gesegnet sei. Wenn nun Leia im hohen Alter ohne formale Ausbildung im Jedi-Tempel in einer Extremsituation die Macht verwendet, um ihr Leben zu retten, dann provoziert das natürlich einen Aufschrei - denn warum sollte eine Skywalker-Tochter quasi intuitiv so mächtig mit der Macht umgehen können? Das gehört doch alles zur Spekulation um MaRey Sue Skywalker! :weird:
  • Luke soll ...
    • ... gefälligst zur dunklen Seite der Macht wechseln! - Tut er ja auch, in der Rückblende. Für einen kurzen Augenblick, der sofort wieder verfliegt. Und er zerstört damit sowohl sein Lebenswerk als auch die neue Friedensordnung nach dem Untergang des Imperiums. Classic Disney Luke! :weird:
    • ... gefälligst ein Grauer Jedi sein! - Ist er ja auch, zumindest technisch betrachtet. Er will nicht, dass die Jedi-Religion (!) das Monopol auf die (Verfügung über die) Macht besitzt, da die Jedi auf dem Höhepunkt ihrer Macht der dunklen Seite zum Sieg verholfen haben (*hust*siehe den vorigen Punkt*hust*). Darum zieht er sich als vermeintlich letzter Jedi und in seiner Eigenschaft als Jedi von der Macht zurück, trinkt grüne Walrossmilch und übt sich im Speerfischen mit einem komödiantisch langen Speer. But - no! Jedis don't give up! :weird:
      Übrigens eine weitere schöne Symmetrie: Luke kommt von blauer Milch auf Tatooine und einem grünen Lichtschwert im Endkampf mit Vader hin zu grüner Milch auf Ach-To und einem blauen Lichtschwert im Endkampf mit Kylo.
    • ... gefälligst der weiseste und beste und mächtigste Jedi und überhaupt ... sein! - Ist er ja auch, aber eben nicht so wie man das aus dem EU oder der Prequel-Trilogie kennt. Wie weiter oben schon gesagt, führt er genau das aus und weiter und zu Ende, was in der Original-Trilogie gesagt wird, und daraus erwächst seine Stärke als Charakter. Yoda unterweist Luke nicht im Umgang mit dem Lichtschwert, der Imperator bekämpft Luke am Ende von ROTJ nicht mit dem Lichtschwert, und Vader tötet den Imperator nicht mit dem Lichtschwert. Die erste Lektion, die Luke Rey lehrt, enthält im Grunde schon alles, was dann später als pay-off im Klimax kommt. Man muss keine Sternzerstörer mit einem gezielten Lichtschwert-Wurf zerschneiden oder ein schwarzes Loch mit purer Gedankenkraft aufhalten können, um der mächtigste Jedi zu sein.
      Btw: Hat noch jemand den Eindruck gehabt, Machtgeist-Yoda spricht von den Büchern des alten EU, nachdem er den Macht-Baum mit einem Macht-Blitz angezündet hat?
  • Neue Sachen müssen her, und Altbekanntes soll nicht neu aufgegossen werden! - Wenn nun aber der neue Anführer der Bösen kein Klon vom altbekannten Imperator Palpatine ist und wenn der neue maskierte Bösewicht keine exakte Kopie vong allseitz beliebte Darb Weder ist und wenn die neue Heldin weder die Tochter vom altbekannten Qui-Gon noch vom altbekannten Obi Wan noch vom altbekannten Luke noch von der altbekannten Leia oder sonst einem altbekannten Charakter ist, dann ...
  • ... wollen wir unser altbekanntes Star Wars zurück! - Solo: A Star Wars Story, Kinostart Mai 2018. Be prepared.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Narrativ ist zwar überhaupt nicht so straff wie beim Vorgänger, aber es kam mir deutlich kompakter vor als beim ersten Kinobesuch.

Das ging mir beim zweiten Besuch so ähnlich. Auch die Szene mit dem weg geworfenem Lichtschwert kam mir wesentlich beiläufiger vor als beim ersten Mal!

Was mir aufgefallen ist:
  • Gerade der Strang betreffs Canto Bight hat mich überrascht, denn so ein großer Umweg in der Erzählstruktur scheint mir das doch nicht zu sein. Im Gegenteil greift es einen Zug auf, der schon in TFA existiert: Wenn Han Solo das erste Mal auftritt und sich dann bei Kanjiklub und dem Iren herausreden will, dann öffnet das die Geschichte, die wir verfolgen, hin zu einem größeren Universum, in dem es Gestalten und Figuren gibt, die eine Motivation jenseits der Gruppe von Leuten haben, deren Geschichte in den Filmen begleitet wird. Bei ANH ist das rudimentär in der Cantina-Szene vorhanden, bei ESB in der Ansammlung von Kopfgeldjägern sowie anfangs in Bespin, und bei ROTJ im ganzen Komplex um Jabba. TLJ hat hierfür die Canto-Bight-Szene, und es zeigt sich dort, dass die eigentliche Welt, von der in Star Wars erzählt wird, sehr viel größer ist. Das halte ich für einen großen Kontrast zu den Prequels, die dergleichen nicht (oder nur in Spurenelementen) kennen. In den Prequels entspricht die gezeigte Geschichte fast eins zu eins dem Universum, in dem sie spielt (oder soll es zumindest); darum funktionieren die Prequels auch nicht wirklich als Episoden im Stil alter Kino-Serials.
Bei den Prequels hast du neben der Lars-Familie die Szene bei der Obi Wan Infos von seinem Informanten im 50er Jahre inspirierten Diner geholt hat, dann gab es noch die Sports Bar in der Obi Wan den Dealer dazu gebracht hatte über sein Leben nachzudenken.

Bei Episode I und III ist die Geschichte dann im Grunde jedesmal so dicht, dass da für sowas leider kaum Platz war (wobei wir in Episode I auch mit Coruscant, Naboo (Theeed und der Gungan Stadt), Tatooine auch schon vier Schauplätze hatten). Das Pod-Racing deutete ja auch schon eine wesentlich größere Welt an. Bei Episode III ist das dann gar nicht mehr vorhanden.

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Auch das Produktionsdesign scheint mir weit weniger "Disney" als ich a) zunächst gedacht und b) von einigen Seiten als Kritik gehört habe. Bestes Beispiel ist Vize-Admiral Holdo, die - gerade auch inklusive rosaner Frisur - vom Figuren-Design und der Charakterzeichnung nicht nur das darstellt, was wohl serviert worden wäre, wenn Lucas Ende der 1980er sofort eine Sequel-Trilogie verfilmt hätte, sondern auch das darstellt, was der Zuschauer in "Rogue One" hätte bekommen sollen.

Sehe ich genauso. Storytechnisch wären die Porgs wohl zu vernachlässigen gewesen, aber da vermute ich neben "wir können ein paar Kuscheltiere verkaufen" vor allem Ersparnis bei der Post-Produktion indem man die Papageientaucher einfach zu Porgs umwandelt. BB-8 ist halt noch mehr "Bad-Ass" als R2D2 in den Prequels.

  • Und was schon bei TFA ein spaßiger Twist in der Erzählung war, kommt auch hier zum Tragen: dass nämlich die A-Stories der alten Trilogie zur (fast schon nebensächlichen) B-Handlung der Sequel-Trilogie werden. Bei TFA war es die Todesstern-Zerstörung aus ANH, die gewissermaßen nebenbei geschieht, während in erster Linie Rey auf der Suche nach ihrer Identität einen Freund, eine Vaterfigur sowie ein Was-wäre-wenn-Negativbild von sich selbst zuerst findet und dann wieder verliert. TLJ nimmt nun, in etwas kleinerem Rahmen, die Endsequenz von ROTJ im Thronsaal des Todessterns sowie die Flucht der Rebellen aus dem ersten Akt von ESB als B-Story her, und erzählt recht eigentlich die Geschichten, wie a) das gefallene Idol Luke Skywalker zur hoffnungsvollen Legende wird, und wie b) der hitzköpfige Draufgänger Poe Dameron lernt, Verantwortung zu übernehmen (im Grunde sind diese beiden Figuren die einzigen mit einem echten Handlungsbogen).
    • Im größeren - und realweltlichen - Zusammenhang, der sich ja auch immer wieder in den genderpolitisch motivierten Diskussionen um zeitgenössische Filmproduktionen niederschlägt, wird hier durch das Brennglas weiblicher Initiative gezeigt, wie zwei Männer lernen, das richtige zu tun. Dabei verlaufen die Handlungsbögen von Luke und Poe bzw. Rey und Leia symmetrisch ab: Will Rey zu Beginn, dass Luke aktiv in den Bürgerkrieg eingreift, so will Leia, dass Poe sich zurücknimmt. Am Ende greift Rey aktiv in den Bürgerkrieg ein und übernimmt, was Luke ihr hinterlässt, während Leia den (Rest des) Widerstand(s) dazu auffordert, Poe zu folgen.
    • Diese Dynamik wird zwischen Finn und Rose leider nur halbherzig verfolgt, und das ist nach wie vor ein großer Kritikpunkt, den ich anmerken würde. Ebenso wie die Tatsache, dass Rose nun wohl zum neuen love interest für Finn wird, während Rey wahrscheinlich ganz klassisch und langweilig mit Poe zusammenkommen wird. Von der nun doch nicht stattfindenden Bro-mance zwischen Finn und Poe ganz zu schweigen.
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Ich vermute, dass das B-Handlung auch teilweise an einer anderen Erzählweise liegt: die Filme heute sind schneller, kompakter als vor 40 Jahren (vielleicht auch ein Grund wieso vielen die Galactica-Verfolgung und speziell der Canto Bight Ausflug zu lang vorkommt).

Poe sehe ich bisher (auch jetzt, mit größere Aufgabe) immer noch "nur" als Sidekick, die neuen "Helden" bleiben Kylo, Rey und Finn.

Und die ausgebliebene Bro-Mance.... ich könnte auch komplett auf Romance verzichten, sehe aber schon, dass nun neue Konstellationen diskutiert werden.... und irgendwie sehe ich Rey und Poe nicht als Paar. Allerdings auch nicht Rey und Kylo, da gehe ich immer noch von Blutsverwandschaft aus.

Last not least:

Ich würde jetzt tatsächlich und ernsthaft unterstellen, dass Rian Johnson mit dem Film die spekulationswütigen Fans bewusst trollt. Denn letztlich sind gerade die kontroversen Teile purer Fan-Service - mithin ja vielleicht der zentrale Grund, warum es unmöglich ist, einen Star-Wars-Film zu drehen, der die Fans rundweg überzeugt: Sie wollen eigentlich keinen Fan-Service, sondern nur etwas zum Nörgeln (vor Jahren bin ich mal auf einen Artikel o.ä. gestoßen, der dargelegt hat, dass und warum Star-Wars-Fans Star Wars recht eigentlich hassen). Vgl. dazu auch die Anspielung von Maz Kanata auf den "Gewerkschafts-Disput" (unverkennbar ein kleiner Seitenhieb auf die Prequels), der die Leute im Grunde nicht interessiert, im Teaser des Bild-Kommunikators aber spannender zu sein scheint als die Galactica-Verfolgungsjagd. In diesem Sinne ist eigentlich auch Rose als Charakter ein stand-in für die Star-Wars-Fans: Sie bewundert den Widerstandshelden Finn für seine Heldentaten, weil er z.B. eigenwillig Entscheidungen gegen die größere Struktur getroffen hat, hält ihn aber dann mit einem Taser von einer weiteren Heldentat ab, weil er eigenwillig Entscheidungen gegen die größere Struktur trifft.

So hatte ich Rose noch gar nicht gesehen, abwägig ist das aber tatsächlich nicht. Dann bekommt aber ihr "wir retten was wir lieben" auch eine ganz andere Tiefe! ;)

  • Leia Poppins, chim-chim-chiroo - Einerseits gibt es den Ruf nach einer größeren Rolle für Leia im Umgang mit der Macht, weil andererseits ja gerade die Familie Skywalker mit großer Teilhabe an der Macht gesegnet sei. Wenn nun Leia im hohen Alter ohne formale Ausbildung im Jedi-Tempel in einer Extremsituation die Macht verwendet, um ihr Leben zu retten, dann provoziert das natürlich einen Aufschrei - denn warum sollte eine Skywalker-Tochter quasi intuitiv so mächtig mit der Macht umgehen können? Das gehört doch alles zur Spekulation um MaRey Sue Skywalker! :weird:
  • Luke soll ...
    • ... gefälligst zur dunklen Seite der Macht wechseln! - Tut er ja auch, in der Rückblende. Für einen kurzen Augenblick, der sofort wieder verfliegt. Und er zerstört damit sowohl sein Lebenswerk als auch die neue Friedensordnung nach dem Untergang des Imperiums. Classic Disney Luke! :weird:
    • ... gefälligst ein Grauer Jedi sein! - Ist er ja auch, zumindest technisch betrachtet. Er will nicht, dass die Jedi-Religion (!) das Monopol auf die (Verfügung über die) Macht besitzt, da die Jedi auf dem Höhepunkt ihrer Macht der dunklen Seite zum Sieg verholfen haben (*hust*siehe den vorigen Punkt*hust*). Darum zieht er sich als vermeintlich letzter Jedi und in seiner Eigenschaft als Jedi von der Macht zurück, trinkt grüne Walrossmilch und übt sich im Speerfischen mit einem komödiantisch langen Speer. But - no! Jedis don't give up! :weird:
      Übrigens eine weitere schöne Symmetrie: Luke kommt von blauer Milch auf Tatooine und einem grünen Lichtschwert im Endkampf mit Vader hin zu grüner Milch auf Ach-To und einem blauen Lichtschwert im Endkampf mit Kylo.
    • ... gefälligst der weiseste und beste und mächtigste Jedi und überhaupt ... sein! - Ist er ja auch, aber eben nicht so wie man das aus dem EU oder der Prequel-Trilogie kennt. Wie weiter oben schon gesagt, führt er genau das aus und weiter und zu Ende, was in der Original-Trilogie gesagt wird, und daraus erwächst seine Stärke als Charakter. Yoda unterweist Luke nicht im Umgang mit dem Lichtschwert, der Imperator bekämpft Luke am Ende von ROTJ nicht mit dem Lichtschwert, und Vader tötet den Imperator nicht mit dem Lichtschwert. Die erste Lektion, die Luke Rey lehrt, enthält im Grunde schon alles, was dann später als pay-off im Klimax kommt. Man muss keine Sternzerstörer mit einem gezielten Lichtschwert-Wurf zerschneiden oder ein schwarzes Loch mit purer Gedankenkraft aufhalten können, um der mächtigste Jedi zu sein.
      Btw: Hat noch jemand den Eindruck gehabt, Machtgeist-Yoda spricht von den Büchern des alten EU, nachdem er den Macht-Baum mit einem Macht-Blitz angezündet hat?
  • Neue Sachen müssen her, und Altbekanntes soll nicht neu aufgegossen werden! - Wenn nun aber der neue Anführer der Bösen kein Klon vom altbekannten Imperator Palpatine ist und wenn der neue maskierte Bösewicht keine exakte Kopie vong allseitz beliebte Darb Weder ist und wenn die neue Heldin weder die Tochter vom altbekannten Qui-Gon noch vom altbekannten Obi Wan noch vom altbekannten Luke noch von der altbekannten Leia oder sonst einem altbekannten Charakter ist, dann ...
  • ... wollen wir unser altbekanntes Star Wars zurück! - Solo: A Star Wars Story, Kinostart Mai 2018. Be prepared.

An Leia Poppins störte mich nur die Darstellung (Mary Poppins/Man of Steele/Engelhaft), das war mir eine Spur zu kitschtig (wie z.B. die Szene in Episode II, in der Anakin auf diesem Weidetier reitet).

Die Analogie "Star Wars Legends" und "Jedi Bücher" finde ich auch interessant!

Ich bin gespannt auf den Solo-Film, bin aber überzeugt das dann wieder ähnliche Diskussionen wie jetzt aufkommen ("Der Kesselrun hätte ganz anders sein müssen", "Niemals haben sich Han und Chewie so kennengelernt, im alten EU...." oder "man hätte doch zeigen können wie Han und Chewie sich kennenlernen").

Wir dürfen gespannt sein! :)
 
Ich habe ihn gestern nun endlich doch noch im Kino schauen können. Es gab einige nette Bilder, auf der anderen Seite bin ich heute noch immer verärgert bzgl. mehrerer Punkte.

Ich verstehe, dass man versucht, etwas den ungezwungenen Charme der Original-Trilogie einzufangen, deshalb nicht zu 100% bierernst durch das Universum schreitet. Episode 8 verkam aber mit zunehmender Spieldauer zu einer Slapstick-Nummer sonder gleichen. In den Momenten, in denen bewusst komödiantisch erzählt wird, ist es oftmals doch schon über das Ziel hinaus. Ich habe eigentlich nur drauf gewartetm dass Hux noch auf einer Bananenschale ausrutscht. Hingegen gab es dann andere Szenen, die definitiv nicht komödiantisch wirken sollten, aber leider mit unfreiwilliger Komik negativ auffielen.
Ich habe nichts dagegen, wenn ein Film sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Aber da muss dann eine gute Balance gefunden werden zwischen Humor und Ernsthaftigkeit. "Shaun of the Dead" wäre hier ein Paradebeispiel für eine Komödie, die es schafft, Tiefe zu erzeugen und so auch dramatische Momente überzeugend zum Zuschauer transportiert. Viele Szenen mit Adam Driver sollten dramatisch oder fragil wirken, kamen aber plump und somit eher albern daher. Ich sehe Adam Driver gerne, aber wenn das Skript nichts taugt, der Regisseur für seine Darsteller dann vielleicht nicht den richtigen Zugang findet, dann kommt so ein Uncanny Valley Gefühl auf.

Dann das Thema Repräsentation von Gender, Sex und Ethnicity. Man merkt, dass sich die Macher oder generell Hollywood dieser Themen bewusst ist und diese aufgreift. Das ist erst einmal erfreulich. Einige asiatische Darsteller, auch in prominenten Rollen (Rose und ihre Schwester), Finn und generell einige POC-Darsteller. Frauen im Film: sind auf den ersten Blick erstmal stark, durchsetzungsfähig und vor allem quasi alle in Führungspositionen. Leia, Holdo, Rey und Rose (+ Schwester). Und doch hat man den Eindruck, dass alle eine Variante der Fürsorgerin spielen, die sich letztlich für die Männer opfert oder opfern muss. Das Gefecht ist dann eigentlich den Männern vorbehalten. Man mag da sicher Nuancen finden, die dagegen sprechen. Aber irgendwie bleibe ich mit dem Eindruck zurück, dass die Frauen im Film nicht so prominent und nicht so stark dargestellt werden, wie uns die Macher des Filmes es weiß machen möchten. Thema Sex: es ist natürlich kein Muss, aber gerade nachdem man in Episode 7 zumindest dezent angeteasert hat, dass Poe schwul sein könnte, hat man in Episode 8 diese Spur kein bisschen verfolgt. Ich sehe ein, dass das nicht zwingend gezeigt werden muss und dass mir das persönlich nur wichtig gewesen wäre. Wer hier Einwände hat, kann ich nachvollziehen.

Generell die Charakterentwicklung. Da hat The Force awakens eigentlich ziemlich gute Vorarbeit geleistet und nun bekommen wir hier so gut wie gar keine Weiterentwicklung gezeigt. Kylo und Rey kämpfen natürlich mit sich, aber Finn, Poe, auch Luke, Leia bleiben allesamt blass.

Optisch hätte ich mir ein paar "größere" Einstellungen gewünscht. Leia, wie sie mit aufgestelltem Kragen im Tor des Rebellenstützpunktes steht ist mir als einzige cinematografische Glanzleistung hängengeblieben. Das soll nicht heißen, dass der Film nicht gut aussah. Aber memorabile Momente waren äußerst rar, finde ich. Dasselbe trifft übrigens auf den Score zu. Das scheint aber ein generelles Problem aktueller Hollywood-Franchise-Produktionen zu sein. Musik ist en masse im Film präsent, aber es gibt keine Themen, die hängenbleiben. Ich denke da nur an "Duel of the fates" aus Episode I oder auch "Across the stars" aus Episode II. Keine guten Filme, aber große musikalische Momente, die Stimmung transportiert haben bzw. die Szenen deutlich aufgewertet haben, die sie untermalten.

Alle Punkte sind natürlich stark debattierbar und auch in meinem Urteil noch nicht in Stein gemeißelt. Aber ich merke, dass mich das alles heute noch beschäftigt. Was zumindest immer ein Zeichen dafür ist, dass ein Film Sachen sowohl richtig als auch falsch gemacht hat. Ich bin da auf jeden Fall noch gut zerrissen, was die letztliche Bewertung angeht. Bisher tendiere ich zu 5,5 bzw. 6 von 10 Punkten.
 
Als George Lucas 1977 "Star Wars" in die Kino brachte, war er froh das Projekt überhaupt veröffentlicht zu haben. Eine erste Romanfortsetzung war auch schon in Arbeit (mit der Anweisung, dass die Story ggf. günstig zu verfilmen sei), die Ergänzung "Episode IV - Eine neue Hoffnung" im Titel (und Crawl-Text) kamen erst später (als Epsiode V schon sicher/veröffentlicht war).

Den Crawl Text gab es schon vor der Veröffentlichung des ersten Films. Weil Lucas Fan von sowas ist. Bei einer Vorführung eines rogh cuts meinte Brian dePalma der Crawl Text sei bescheuert und auch viel zu lang (waren damals 6 Absätze). Niemand wolle ins Kino gehen und irgendwelchen Scheiß lesen. Hat ihm dann das ganze auf 3 Blöcke umgeschrieben und nur das Wesentliche drinbehalten.

Im Grunde hat der Film drei "Ich bin dein Vater" Situationen, die wohl wenige (oder fast niemand?) vorhergesehen hat
Naja, dass der Film pausenlos Episode V und VI kopiert, war ja ziemlich schnell klar. Dass jemand den exakten Plot hätte vorhersagen können, wage ich jetzt auch zu bezweifeln. Aber von deinen 3 Beispieln ist doch nur das dritte der "Ich bin dein Vater"-Moment. Was haben die anderen beiden damit zu tun?

6. Der Widerstand: am Ende passt der ganze Widerstand in den Falken. Hat man nur Episode VII gesehen (und nicht das Buch dazu gelesen) entgeht einem wie klein der Widerstand innerhalb der neuen Republik war.
Da muss man doch kein Buch lesen. Dass der Widerstand nicht sonderlich groß ist, wird in Episode VII erwähnt (meines Erachtens) und dass er in Episode VIII noch mal stark dezimiert wird, hat ja wohl auch jeder mitbekommen. :D


Zu Palpatine wussten wir aber bis zu den Prequels auch nicht wesentlich mehr.
Nur wurde Palpatine nicht von einem JJ Abrams als Mysterium angeteast. Finde, das ist auch eine undankbare Aufgabe irgendwelche Fragezeichen von JJ Abrams auflösen zu sollen, die gar nicht mit der Absicht konzipiert worden sind, irgendwie aufgelöst zu werden, oder einen Nährboden für weiteres Storytelling zu bieten. The Force Awakens hat halt tonnenweise Zeug drin, was mit Absicht so designt ist, dass auf reddit irgendwelche Fan-Theorien gesponnen werden. Sowas scheint JJ Abrams wichtiger zu finden als ne gute Story zu erzählen.

Ich würde jetzt tatsächlich und ernsthaft unterstellen, dass Rian Johnson mit dem Film die spekulationswütigen Fans bewusst trollt.
Würde zu ihm passen. Der ist aber der übelste Star-Wars-Fanboy und wirft hundertpro nicht mit Absicht irgendwelche Dinge über den Haufen. Er hat in nem Interview (wo er beim Slashfilm-Podcast war, glaube ich) erzählt, dass er selber wirklich alle Theorien aufgeschrieben hat. Also nicht von reddit abgeguckt, sondern sich selber überlegt, was alles sein könnte. Jede Richtung, in die die Story gehen könnte. Inklusive aller bescheuerten Ideen. Einfach um es mal zu Papier gebracht zu haben und sich zu überlegen, warum es denn bescheuert ist. zB dass Rey in Wirklichkeit ein Android ist oder so ein Quark. Und von wortwörtlich allem, was ihm eingefallen ist, hat er das genommen, was er am passendsten fand. Also der hat sich schon echt Mühe gemacht, das zu erzählen, was er für angebracht hielt.
Er hat halt auch gesagt, er hat den Film nicht für irgendwelche Fans gemacht sondern für sich. Er hat den Star-Wars-Film gemacht, den er am liebsten sehen wollte. Glaube nicht, dass das beinhaltet, dass man irgendwelche Spinner trollt. :)

Und so negativ ist die Reaktion auf den Film auch gar nicht. Ja, einige fühlen sich total verraten, aber wenn du dir Reaktionen auf irgendwelchen Seiten wie moviepilot anguckst, ist die eindeutige Mehrheit begeistert von dem Film. Und Rian Johnson meinte auch, 90% der Leute, die ihm auf twitter schreiben, sagen nur Positives. 81% aller imdb-Bewertungen sind positiv bzw. haben 71% aller Bewertenden eine Bewertug von mind. 7 abgegeben.

Episode 8 verkam aber mit zunehmender Spieldauer zu einer Slapstick-Nummer sonder gleichen.
Das mit dem Slapstick ist so ein Kritikpunkt, den ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Kann mir das nur damit erklären, dass diejenigen, die das sagen, schon lange nicht mehr die alten Filme geguckt haben. Denn die haben sehr viel mehr Slapstick und Humor für 8-jährige. Ich finde die alten Filme viel alberner als das neue Zeug, aber die sind einfach so stimmig, dass das nicht stört. Wenn die Filme handwerklich einfach schlecht und peinlich sind, wie die Prequels (und das ist gerade in der Originalfassung sehr auffällig, wie awkward die Dialoge sind wie selbst solche begabten Schauspieler nichts draus machen können - Ian McDiarmid ausgenommen), dann fällt so ein Blödsinn eben viel eher und viel negativer auf. Guck dir mal nochmal Episode V an und sag mir ohne rot zu werden, dass Yodas erster Auftritt nicht totaler Slapstick-Trash ist. Das ist einfach nur bescheuert und bekloppt, aber das gehört nun mal zu Star Wars dazu. Wenn man sich auf die Original-Trilogie berufen möchte.

aber gerade nachdem man in Episode 7 zumindest dezent angeteasert hat, dass Poe schwul sein könnte, hat man in Episode 8 diese Spur kein bisschen verfolgt.
Wo wurde das dezent angeteasert? Wäre mir bisher nicht aufgefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Crawl Text gab es schon vor der Veröffentlichung des ersten Films. Weil Lucas Fan von sowas ist. Bei einer Vorführung eines rogh cuts meinte Brian dePalma der Crawl Text sei bescheuert und auch viel zu lang (waren damals 6 Absätze). Niemand wolle ins Kino gehen und irgendwelchen Scheiß lesen. Hat ihm dann das ganze auf 3 Blöcke umgeschrieben und nur das Wesentliche drinbehalten.

Ich schrieb: "die Ergänzung "Episode IV - Eine neue Hoffnung" im Titel (und Crawl-Text) " und nicht "die Ergänzung "Episode IV - Eine neue Hoffnung" im Titel (und der Crawl-Text)", eindeutiger wäre wohl "die Ergänzung "Episode IV - Eine neue Hoffnung" im Titel (und im Crawl-Text) " gewesen.

Und ja, die de Palma Episode zeigt auch recht deutlich, dass Lucas zwar ein toller Visionär ist, aber hier und da bei der Umsetzung Probleme hatte.

Naja, dass der Film pausenlos Episode V und VI kopiert, war ja ziemlich schnell klar. Dass jemand den exakten Plot hätte vorhersagen können, wage ich jetzt auch zu bezweifeln. Aber von deinen 3 Beispieln ist doch nur das dritte der "Ich bin dein Vater"-Moment. Was haben die anderen beiden damit zu tun?

Es ging mir mehr um die "Überraschung", die man damals bei Episode V hatte.

Da muss man doch kein Buch lesen. Dass der Widerstand nicht sonderlich groß ist, wird in Episode VII erwähnt (meines Erachtens) und dass er in Episode VIII noch mal stark dezimiert wird, hat ja wohl auch jeder mitbekommen. :D

Vielen ist die Stellung des Widerstands innerhalb, bzw. neben der neuen Rebuplik nicht klar. Da erklärt das EU wesentlich ausgiebiger, auch wieso die Neue Republik relativ schwach bewaffnet ist. Die OT hat man noch komplett ohne weitere Bücher verstehen können. Bei der PT gibt es mit TCW zwischen AOTC und ROTS eine Serie, die einen die Wandlung des Anakin zwischen den beiden Episoden recht gut herüberbringt, das wäre aber so nicht notwendig um die komplette Trilogie zu verstehen. Bei der ST nun kann man auch einfach die Filme sehen und brauch nicht weiter nachfragen, aber viele Details ergeben mit hilfe des EU mehr Sinn (schon die "illustrierten Enzyklopädien" geben da Infos, die im Film nicht vorkommen, viele davon sind nicht wichtig, aber hier und dort versteckt sich dann interessantes).

Und wenn man die Diskussionen in den Fanforen beobachtet, scheinen sehr viele den Hinweis des kleinen Widerstandes in TFA nicht mitbekommen.

Nur wurde Palpatine nicht von einem JJ Abrams als Mysterium angeteast. Finde, das ist auch eine undankbare Aufgabe irgendwelche Fragezeichen von JJ Abrams auflösen zu sollen, die gar nicht mit der Absicht konzipiert worden sind, irgendwie aufgelöst zu werden, oder einen Nährboden für weiteres Storytelling zu bieten. The Force Awakens hat halt tonnenweise Zeug drin, was mit Absicht so designt ist, dass auf reddit irgendwelche Fan-Theorien gesponnen werden. Sowas scheint JJ Abrams wichtiger zu finden als ne gute Story zu erzählen.

Die offenen Handlungsstränge aus Episode VII die RJ nicht aufgenommen hätte, sind auch eine der Kernkritikpunkte einiger verärgerter Fanboys. Ich sehe das wie du, da bietet TFA viele, sehr viele Ansätze. Meine Vermutung bleibt ja, das viele einerseits das ungültig erklären des alten Kanon noch nicht verarbeitet haben (und sich da jetzt ein wenig trotzig verhalten) und gewisse Erwartungen hatten wie TLJ hätte weitergehen müssen. Wenn ich natürlich meine Erwartungen hoch schraube, muss ich damit rechnen tief zu fallen, da kann man dann über den ganzen Frust den man hat sich einen guten Film entgehen lassen. Ich bin jetzt gespannt bzgl "Solo", nachdem der Trailer draußen ist geht es schon los #notmyfalcon , "Ford wird immer Solo bleiben, da kommt keiner dran", "ich werde mir den Film trotz Emilia Clark anschauen"... es ist abzusehen, dass es nach dem Release ähnliche Reaktionen geben wird wie nach TLJ.

Würde zu ihm passen. Der ist aber der übelste Star-Wars-Fanboy und wirft hundertpro nicht mit Absicht irgendwelche Dinge über den Haufen. Er hat in nem Interview (wo er beim Slashfilm-Podcast war, glaube ich) erzählt, dass er selber wirklich alle Theorien aufgeschrieben hat. Also nicht von reddit abgeguckt, sondern sich selber überlegt, was alles sein könnte. Jede Richtung, in die die Story gehen könnte. Inklusive aller bescheuerten Ideen. Einfach um es mal zu Papier gebracht zu haben und sich zu überlegen, warum es denn bescheuert ist. zB dass Rey in Wirklichkeit ein Android ist oder so ein Quark. Und von wortwörtlich allem, was ihm eingefallen ist, hat er das genommen, was er am passendsten fand. Also der hat sich schon echt Mühe gemacht, das zu erzählen, was er für angebracht hielt.
Er hat halt auch gesagt, er hat den Film nicht für irgendwelche Fans gemacht sondern für sich. Er hat den Star-Wars-Film gemacht, den er am liebsten sehen wollte. Glaube nicht, dass das beinhaltet, dass man irgendwelche Spinner trollt. :)

Ich sage es mal so: es wäre genau meine Art von Humor! :)

Und so negativ ist die Reaktion auf den Film auch gar nicht. Ja, einige fühlen sich total verraten, aber wenn du dir Reaktionen auf irgendwelchen Seiten wie moviepilot anguckst, ist die eindeutige Mehrheit begeistert von dem Film. Und Rian Johnson meinte auch, 90% der Leute, die ihm auf twitter schreiben, sagen nur Positives. 81% aller imdb-Bewertungen sind positiv bzw. haben 71% aller Bewertenden eine Bewertug von mind. 7 abgegeben.

Ich bin mir recht sicher, dass einige den Film in einem Jahr schon "Gnädiger" einstufen werden, mit Episode IX wird es nochmal eine intensive Diskussion geben (und einen Richtungsstreit: "Worst Trilogy Ever... PT or ST").

Nachdem wir diese Woche zusätzlich zu der RJ noch eine weitere Trilogie angekündigt bekommen habe, freue ich mich einfach darüber das es neues SW Material geben wird, rechne aber auch nicht damit, dass ich alles mögen werde. Aber bei der Menge wird genug dabei sein, was mich gut unterhält und bei dem ich mich in die GFFA versetzt fühlen werde.

Das mit dem Slapstick ist so ein Kritikpunkt, den ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Kann mir das nur damit erklären, dass diejenigen, die das sagen, schon lange nicht mehr die alten Filme geguckt haben. Denn die haben sehr viel mehr Slapstick und Humor für 8-jährige. Ich finde die alten Filme viel alberner als das neue Zeug, aber die sind einfach so stimmig, dass das nicht stört. Wenn die Filme handwerklich einfach schlecht und peinlich sind, wie die Prequels (und das ist gerade in der Originalfassung sehr auffällig, wie awkward die Dialoge sind wie selbst solche begabten Schauspieler nichts draus machen können - Ian McDiarmid ausgenommen), dann fällt so ein Blödsinn eben viel eher und viel negativer auf. Guck dir mal nochmal Episode V an und sag mir ohne rot zu werden, dass Yodas erster Auftritt nicht totaler Slapstick-Trash ist. Das ist einfach nur bescheuert und bekloppt, aber das gehört nun mal zu Star Wars dazu. Wenn man sich auf die Original-Trilogie berufen möchte.

Ja, das bringt es recht gut auf den Punkt. Ich denke man vergißt das auch, weil man es ja bereits so gut kennt. Mir kam der Humor bei TLJ nicht mehr ganz so aufdränlgich vor wie beim ersten schauen, einfach weil da der Überraschungsmoment weg war.

Wo wurde das dezent angeteasert? Wäre mir bisher nicht aufgefallen.

Ich glaube das wird aus "Behalt die Jacke, sie steht dir gut" abgeleitet (im Grunde hatten die beiden ja auch nicht viele gemeinsame OnScreenMomente). In einer sich änderden Welt in unserer Galaxie wurde da dann eine Bromance draus gemacht. Hätte ich jetzt nicht dramatisch gefunden, hätte es aber auch nicht zwingend gebraucht (auch das Rose Finn anhimmelt, wobei das möglicherweise auch dazu dient Rey "frei" zu halten). Es ist und bleibt eine Geschichte für Kinder, wenn Romanze dann zumindest so schlicht und plump, dass es auffällt (wobei das einer meine Hauptkritikpunkte an Episode II ist... etwas weniger hätte vielleicht auch gereicht, aber ich kann auch damit leben :) ).
 

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