Low-Budget-Produktion?

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Hallo Leute,

ich hoffe, die Frage taucht hier nicht jede Woche auf und dass ich im richtigen Unterforum bin. Die SuFu hat mich dahingehend jedenfalls schon mal nicht schlauer gemacht.

Meine Band macht Prog-Metal. Das ist jetzt nicht zwingend die Musikrichtung, mit der man die dicke Kohle einschiebt. Sprich, es ist eine Low/No-Budget-Sache. Wo macht es denn Sinn, doch Geld in die Hand zu nehmen und was kann man selbst schaffen, wenn man genug Leidenschaft und Liebe für das Projekt hat? Wir sind schon relativ versiert mit dem Kram. Die Sängern ist für ihre Spuren in ein professionelles Studio gegangen (das sind schon mal pro Song mehrere Spuren, also im Mixing fordernd), die Drums sind richtig gut programmiert und klingen sehr schön dynamisch. Die Gitarren nehme ich direkt über mein Interface auf und hab mit ein bisschen Gefummel ganz gute Sounds mit Guitar Rig gefunden. Ich bin da selbst noch nicht so ganz happy damit. Re-Amping wäre auch ne Option. Am liebsten würde ich mit meinem Kram in ein Studio gehen (mach ich mit Akustikgitarre ohnehin) und da mein Zeug ordentlich aufnehmen. Aber dann bin ich wahrscheinlich gut im vierstelligen Bereich und das will ich vermeiden, wenn es sich vernünftig vermeiden lässt. Also wenn zwingend Geld ausgegeben werden muss, dann an dem Punkt, wo man alleine einfach nicht weiter kommt. Wir haben zwar alle gute Rechner, arbeiten mit Logic und Reaper. Aber da hört es auch schon auf. Okaye Studiomonitore sind nicht vorhanden.

Am Ende wollen wir eine verkaufbare CD haben und uns damit auch auf Gigs und Festivals bewerben können, ohne dabei ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Gerade in unserem Genre tendieren viele Bands ja dazu, alles selbst zu machen, da das Budget meistens gar nicht mal so groß ist. Gibt es hier vielleicht sogar Gleichgesinnte?

Viele Grüße!

David
 
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Hallo,

das Problem kennen "wir" alle irgendwo.
Wir haben auch noch keine fertige CD.

Aber eigentlich ist die auch nicht zwingend um sich zu bewerben. Wieso nehmt ihr nicht einfach 2 Songs im Studio auf und versendet die? Vielleicht sogar mit einem kleinen Video.
Das genügt um es zu versenden. Eine ganze CD hört sich kein Veranstalter an.
Holt euch doch Angebote diesbezüglich ein und schaut dann wo ihr hingeht.

Gruß
Max
 
Nun ja, wir wollen schon auch diese CD abschließen. Da jetzt nochmal losgelöst von dem Prozess in ein Studio gehen, gefällt uns nicht so ... Also eigentlich ist das auch von mir ein wenig unglücklich ausgedrückt: Im Fokus steht schon primär der Abschluss dieses Albums.
Und damit würden wir uns dann auch vermehrt bewerben und vor allem das Ding auch mal nach dem Gig an einem Merch-Stand anbieten. Wir werden ständig danach gefragt und ich kann den Leuten dann höchstens ein Plektrum in die Hand drücken. :D
 
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Nun ja, wir wollen schon auch diese CD abschließen. Da jetzt nochmal losgelöst von dem Prozess in ein Studio gehen, gefällt uns nicht so ... Also eigentlich ist das auch von mir ein wenig unglücklich ausgedrückt: Im Fokus steht schon primär der Abschluss dieses Albums.
Und damit würden wir uns dann auch vermehrt bewerben und vor allem das Ding auch mal nach dem Gig an einem Merch-Stand anbieten. Wir werden ständig danach gefragt und ich kann den Leuten dann höchstens ein Plektrum in die Hand drücken. :D
Okay, klar.
Und wenn ihr das "Ding" an einem Merch-Stand anbieten wollt, anstelle eines Plektrums, sollte es doch auch 1A klingen, oder? Das ist die Krux dabei. Es kostet dann halt einen höheren 4-stelligen Betrag.
Wir haben durch Vitamin-B ein Pauschalangebot von ca. 4000€ für ein Album. (nur Studio, also ohne CD mit Cover oder so). Das ist schon ein guter Preis. Aber eben noch außerhalb der Reichweite.
Da fehlt dann die reiche Tante..
 
Meine Frage ist ja, was kriegt man selbst hin und was nicht. ;) Dass man im Studio für ein paar tausend Euro was brauchbares bekommen kann, ist mir bestens bewusst. Ich mach schon ein paar Tage Musik. ;)
 
Meine Idee dazu:
- Wenn alle Spuren im Kasten sind, den Mix an jemand geben, der mit dem Genre vertraut ist und sein Handwerk beherrscht
- Mastering nicht selbst machen
 
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Im Grunde kann man schon alles im Amateur-Sektor selbst machen. Zumeist scheitert es dann allerdings an der verfügbaren Zeit, dem Interesse und auch dem Talent.

Deine Situation ist also, dass die Vox-Spuren in einem, laut deiner Aussage, professionellen Studio aufgenommen wurden, Drums kommen aus der Dose und Bass und die Gitarren sind DI-Aufnahmen. Im Grunde ist also alles beisammen und es geht jetzt um Editing, Mixing und Mastering. Es weiß ja hier, glaube ich zumindest, niemand ob Du/was Du dahingehend auf dem Kasten hast. Wenn bisher nix da ist, dann wird's wohl auch noch ein paar Jährchen dauern bis da was ordentliches hinten rauskommt. Wenn's schneller gehen soll, dann entscheidet euch für jemanden vom Fach - wie mich. :D

Und noch was zu der Sache mit der Bewerbung für Gigs: Ein Veranstalter der gut ist in dem was er tut, wird sich kaum das ganze Album anhören, da reichen wie es bereits geschrieben wurde auch zwei, drei Songs die euren Stil und euer Repertoire zeigen. Wichtig ist ein Video, denn es will kaum einer ein paar Schlurfis auf der Bühne haben, die das Publikum zum Einschlafen bringen.
 
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Zeit ist natürlich immer so ein Thema. Ich würde ja liebend gern möglichst viel an einen Profi vergeben, aber das Geld ist dafür einfach nicht da. Die Rohspuren klingen schon recht gut, wenn man sich das in einem groben Mix vergleichsweise mit "richtigen" Aufnahmen anhört. Ich bin da eigentlich recht erstaunt, wie gut die Qualität da mittlerweile ist. Unser Drummer hat sich da in seine Sounds ziemlich reingefuchst und sich auch ziemlich mit der Dynamik der Drumspuren beschäftigt. Das klingt schon echt gut auf den ersten ... äh, Blick. Meine "Angst" ist eher, dass wir das gar nicht so richtig beurteilen können und am Ende alles komisch klingt. :D Dass wir so keine High-End-Aufnahme produzieren werden, ist mir schon ganz bewusst.

Die Entwicklung wär schon grundsätzlich die Richtige: Jetzt endlich in die Pötte kommen und sich mit dem Thema beschäftigen und immer besser werden. Wir wollen ja auch langfristig in dem Feld Musik machen (tun wir auch schon seit ... 8 Jahren, glaub ich). Wir sind jetzt auch keine Voll-Noobs, da hatte ich mich vielleicht unglücklich ausgedrückt. Wir haben halt nur kein gut ausgestattetes Homestudio. Aber wir wissen auch, dass es das Equipment alleine auch nicht ausmacht, es gibt schließlich auch schlimme Aufnahmen aus größeren Studios. ;)
 
Hast ne PM von mir ;)
 
Mal allgemein, weil ich jetzt schon ein paar private Nachrichten erhalten habe:

Vielen Dank für eure Angebote. ;) Aber ich schreibe das ja gerade, weil wir wissen wollen, was wir alleine schaffen und was nicht. Ich hab ne Zeit von der Musik gelebt und hab genug Kontakte die ein Studio besitzen und Mixing und Mastering anbieten würden. Daran scheitert es nu nich. :)
 
Hat einer von euch tiefgreifendere theoretische und praktische Kenntnisse beim Abmischen? Selbst wenn ja: Ein unbefangener, externer Mischer kann prinzipiell mehr rausholen. Je tiefer ihr in der Materie drin steckt, was ihr als Musiker mit den selfmade Aufnahmen zwangsläufig tut, desto schwieriger wird es, einen guten Mix zu machen. Ich kenne die Thematik auch aus der Sicht des Musikers.

Sollte keiner von euch brauchbare Kenntnisse beim Abmischen haben: Tut euch selbst den Gefallen und lasst das von jemandem machen, der weiß was er tut.
 
Da muss ich direkt recht geben (auch wenn ich kein Angebot geschickt habe und auch nicht werde ;-) ).
Erste CD? Nehmt euch jemanden dazu. Heißt ja nicht, dass ihr wirklich alles nach außen geben müsst.
Aber eine hilfreiche Instanz als unvoreingenommene, zweite Meinung und mit etwas mehr Erfahrung, was wie am besten funktioniert, recording und mixingtechnisch, plus ein paar grundlegender geschmacklicher Anregungen - tut euch den Gefallen.
Wenn das erste Album durch ist, habt ihr genug Erfahrung und know how mitgenommen, dass ihr das nächste im Alleingang angehen könnt. Wenn ihr wollt.
 
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Also um den Bogen zu meiner Ausgangsfrage wieder zu kriegen: Am Ende zählt die Erfahrung des Tontechnikers im Studio mehr, als das verwendete Equipment? Sehe ich das richtig? Wenn es "nur" darum geht: die Erfahrung wollen wir uns ja erarbeiten. Ohne damit zu verstehen geben zu wollen, dass das ein Pappenstiel wäre.
Die Argumente aus der Sicht des Studiobetreibers kenne und verstehe ich schon, keine Sorge. Aber darum ging es mir so. Mir ist schon klar, dass ein professionelles Studio am Ende immer Trumpf ist. Aber irgendwie bin ich noch nicht so wirklich schlauer, was man rein theoretisch alleine schaffen kann und was auf gar keinen Fall geht. Ums vielleicht zu verdeutlichen: Ich kann meine Gitarre einstellen und neue Saiten aufziehen. Aber das Bauen überlasse ich dem Gitarrenbauer, weil ich schon gar nicht das Werkzeug dazu habe, auch wenn das Know-How in groben Zügen da wäre und ich mit viel Zeit und Leidenschaft schon zu einem Ergebnis kommen würde.

Und meine Frage ist, was ein Profi neben seiner Erfahrung an Werkzeug hat, das mir für mein Ziel absolut fehlt. Bevor ich jetzt viel Geld in Studioequipment investiere, geb ich das schon lieber aus der Hand. Aber wenn man mit viel Nerven, Leidenschaft und Zeit auch so an ein brauchbares Ziel kommen kann, probiere ich es selbst.
 
Am Ende zählt die Erfahrung des Tontechnikers im Studio mehr, als das verwendete Equipment? Sehe ich das richtig?
Ja. Ist ähnlich wie mit einem Instrument: Das beste Instrument ist nutzlos, wenn keiner da ist, der es spielen kann.

Also Studio-Mixing ist schon ne Nummer. Ohne jemandem zu Nahe treten zu wollen: Es gibt auch mittelgroße Studios mit vielen materiellen Resourcen, die roh oder "schief" klingende Mixe rausgeben. Da wird dann schlichtweg mehr ins Gear als ins Know How investiert.

Ihr könnt das natürlich schon schaffen. Aber euch sollte klar sein, was ihr euch damit aufbürdet. Mixing lernt man nicht mal einfach so. Neben dem theoretischen Wissen, worauf es ankommt und der richtigen Strategie, ist auch viel Übung erforderlich.
Euer Vorteil allerdings ist, dass ihr als die Musiker ein gutes Gefühl für eure Musik habt und wisst, wie diese rüber kommen sollte. Besser kann das nur jemand machen, der extern reinkommt und sich mit viel Erfahrung voll auf eure Mucke einlässt und die gleiche Leidenschaft reinsteckt.
 
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Ich meinte nicht zwingend ein stationäres Studio, das hilft dir ja nur bedingt weiter.
Du brauchst Unterstützung, um auf die richtigen Dinge gestoßen zu werden. Ganz einfach. Die Erfahrungen kannst und wirst du selbst machen, damit hast du auch noch mehr als genug zu tun, wenn dich jemand bei den ersten/größten Hürden unterstützt.
 
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Mein Plan wäre ohnehin, dass wir einfach schauen, wie weit wir alleine kommen und ich hätte dann unseren Mix nochmal jemandem gegeben, der in dem Bereich fit ist, das würde ich auch einfach auf meine Kappe nehmen. Und dann würde ich das der Band vorspielen und wir könnten entscheiden, ob wir alles vergeben. Aber wir wollen halt schon schauen, wie weit wir alleine kommen. Gerade weil wir Musik machen, die mehr mit Herzblut und Leidenschaft, als mit Geldverdienen zu tun hat. ;)

Danke für eure Anregungen auf jeden Fall! Das hilft schon weiter. :great:
 
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Gerade weil wir Musik machen, die mehr mit Herzblut und Leidenschaft, als mit Geldverdienen zu tun hat.
Zeig mir den, bei dem das anders ist :)
Da dürfte es hier wenige bis keine geben.
Ihr werdet das schon schaukeln :great:
 
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Aber irgendwie bin ich noch nicht so wirklich schlauer, was man rein theoretisch alleine schaffen kann
So gefragt: Alles könnt ihr theoretisch ohne weitere Leute selber machen. Das meine ich auch nicht sarkastisch oder so.
Spuren einspielen und aufnehmen, mixen und das Mastering dann über Flickr oder so. Ganz ohne Ironie, das geht schon.
Die Frage ist ja doch bei all dem, wie anspruchsvoll soll es werden?
 
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Natürlich bei den Voraussetzungen maximal anspruchsvoll. :D

Die Band hat kein Kapital. Wir müssen aus der Situation das beste machen.
 

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