Neue Vox MV50 Mini Amp Head Serie

An einem "richtigen" Cab klingt der MV Clean....

 
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Habe mir jetzt von einer Dienstreise nach Japan einen MV50 AC mitgebracht. Gerade gesehen, dass er hier jetzt auch billiger geworden ist als bei Markteinführung, aber drüben war er noch ne gute Ecke billiger. Bis ich den durch die Proberäume schubse wirds wohl noch ein paar Tage dauern, aber ich kann dann berichten :)
 
Erster Eindruck kommt dann mal aus dem heimischen Hobbyraum und nicht aus dem Proberaum. Über die zugehörige Box habe ich nicht nachgedacht. Habe im Proberaum eine 1x12' Box stehen, für den Test habe ich den Lautsprecher meiner mittleren Röhrencombo eingestöpselt. Da ist im Moment ein Celestion G12H 30 drin. Ein wuchtiger, kraftvoller Allrounder also, und ziemlich britisch im Stil.

Aufbau und Verarbeitung:

Dass so ein winziger Kasten ein "echter" Amp sein soll? Ich meine, der passt auch mehrmals in einen Micro Terror oder so.
Das Metallgehäuse wirkt sehr solide und sieht schmuck aus. Die Potis sind zwar winzig, lassen sich aber ganz gut einstellen und machen keinen allzu wackligen Eindruck. Von den Schaltern auf der Rückseite lässt sich das nur bedingt sagen. Beschriftung auch im Proberaum/auf der Bühne sicher kaum lesbar. Der Sinn des "Eco" Schalters erschließt sich mir nicht. Der schaltet laut Manual nach einer gewissen Zeit ohen Signal den Amp aus. Warum? Gibt doch auch einen Power-Schalter ;) Das Netzteil liefert 19 Volt, so einfach ist es also nicht, den Amp in eine Pedalkette zu integrieren. Man bräuchte wohl weiter die separate Stromversorgung. Angesichts der Leistung sicher akzeptabel.

Bedienbarkeit:

Die drei Knöpfe bieten einen sehr ordentlichen Regelbereich und sind auch bei Dämmerlicht gut ablesbar. Gain reicht (mit SC-Gitarre) von clean bis etwas satterer Crunch, Tone von muffelig bis kristallin. Der Lautstärkeregler bietet von Heimlautstärke bis zu zu laut für den fetten G12H alles. Ob das für die Probe reicht, muss sich noch zeigen. Mit etwas Schmutz gehe ich aber davon aus.
Den Power-Schalter hätte ich gern auf der Vorderseite gehabt. Das Gefummel da hinten ist wenig praxistauglich.

Sound:

EInen AC15 kann das DIng wohl nicht ersetzen, da ist doch noch etwas mehr Dreidimensionalität und Wärme im Spiel. Was sie aber gut hinbekommen haben, ist die Anschlagsdynamik. Etwas mehr Gain drin und Saiten streicheln/Vol an der Gitarre zurück liefert durchaus diese typischen glitzernden Obertöne, die so typisch voxy sind. Angezerrt klingt der AMp schön knochig und trocken. Soli singen zwar nicht so richtig, setzen sich aber schön durch. Britischer Retro-Sound eben.

Pedale:

Meine größte Sorge war: Lässt sich das Ding mit einem Booster anblasen, ohne harsch und eklig zu werden? Ja, das geht. Die Zerre wird dann fetter und offener, im Grunde klingt der Amp aber durchaus noch nach Amp und nicht nach überdrehtem Kofferradio. Da der MV50 AC auch recht clean kann, funktioniert es auch mit Distortionpedalen ganz gut. Mit Federhall (Carl Martin Headroom) klingt der MV50 richtig fein, das kommt meinen Hoffnungen schon sehr nahe. Mit Digitalhall war ich nicht so zufrieden, das war insgesamt etwas steril.

Unterm (vorläufigen) Strich:

Ob sich die Anschaffung wirklich gelohnt hat, muss sich im Bandkontext zeigen. Das verlockende ist eben, einen bandtauglichen Amp im Format eines Effektpedals zu haben. Dass gegenüber einem großen Röhrenamp dann leichte klangliche Abstriche zu machen sind, ist sicher logisch. Bis hierhin bin ich zufrieden. Das DIng klingt deutlich besser als die ersten AMplugs und spielt sich deutlich organischer als alle Vox-Emulationen aus dem Modelingbereich, die ich bisher probiert habe.
 
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Wenn du das Ding mit Pedalen anbläst ist es interessant, dass du dich für die AC Variante entschieden hast und nicht für den cleanen MV.
Danke für den Ersteindruck :great:
 
Den cleanen hatten sie nicht da. Da dieser aber auch sehr clean kann, tut mir das nicht so leid.
 
Ob sich die Anschaffung wirklich gelohnt hat, muss sich im Bandkontext zeigen..

und? was zeigte sich?

Ich war gestern bei meinem Haus-und Hofhändler. Ich bin total begeistert; selbst mit dem winzigen 8"-Böxchen klingt das richtig fein.
Zuhause habe ich noch einen AD30VT der ersten Generation und rein klanglich ist das vergleichbar, aber die Dynamik des MV-AC ist eine Klasse für sich und geht absolut in die Röhren-Ecke.

Ich bin noch etwas zwiegespalten, ob ich den MV kaufen soll. Rein Klang-uns Spieltechnisch wäre das keine Frage, aber der größte Vorteil des AD ist seine Flexibilität. Ich spiele zwar nur im Manual-Mode - also als Einkanaler, aber der hat halt einen sauberen Hall ond/oder Delay hinter der Zerre. Vorgeschaltete Delays und Hälle sind nicht meins...

Geile Kiste jedenfalls! Oder besser gesagt Schachtel :great:
 
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@frama78 Habe den MV50 in zwei Settings bei der Probe benutzt. Einmal an einer offenen 2x10' und an einer geschlossenen 1x12'. Vor allem ersteres hat sehr gut geklungen, wobei die kleine Box auch kein High-End-Niveau hat. Lautstärke war nicht wirklich ein Problem, obwohl eine der beiden Bands ziemlich laut probt. Was dem Amp, wen wundert's, super steht ist ein Celestion Greenback. Das bringt diese typisch britische Färbung, sehr schön würzig. Rein subjektiv fehlt dem MV50 im direkten Vergleich zu einem schweren Röhrenamp zwar merklich Low-End, da fehlen einfach ein paar Kilo Eisen. Da hat man schon mal das Gefühl, bei Power-Chords in manchen Lagen etwas abzusaufen. Andererseits sagt der Bassist auch zu Recht, dass ich mich dann endlich mal aus seinen Frequenzen raushalte ...

Also ich würde den Twin Reverb deshalb jetzt nicht einmotten. Aber eine ordentliche Alternative ist das Ding definitiv, wenn es mal eher ein Voxy Sound sein soll. Und für Konzerte, wo man nicht das große Besteck mitschleppen will: der Vorteil bei der Transportfähigkeit sticht in vielen Situationen absolut den Nachteil eines leicht unterbelichteten Schubs untenrum aus. Und wenn mal gar nichts schief gehen darf, hat man einen proma Backup Amp, der nichts wiegt, keinen Platz weg nimmt und zur Not einfach an die Lautsprecher der großen Combo gestöpselt wird.

Da ich von meinen anderen anachronistischen Amps sowieso gewohnt bin, alle Effekte (viel benutze ich nicht) einfach davorzuhängen, stört mich auch nicht, dass es nur einen Kanal und keinen Effektweg gibt. Das mögen andere gern anders beurteilen. Also für mich funktioniert das Ding. Sehe nur null Sinn darin, da die mickrige Originalbox dranzuhängen. Die kostet kaum was, aber das trifft auf eine billige 1x12' auch zu, mit der man dann deutlich mehr Möglichkeiten hat.
 
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Mal eine Frage am Rande. Der MV50 hat nur einen speakerausgang. Die 50 Watt liefert das Teil mit einer 4 Ohm Box. Für die gängigen 8 Ohm Boxen sind es nur noch 25 Watt. Reicht denn die Leistung (25 Watt) aus um in einem Bandgefüge mithalten zu können ?
 
das kommt auf die Band an. Das müsstest du selbst testen. MIR reichts (locker) :)
 
Ich hatte sofort Dumble im Kopf :nix:
 
Ich hatte sofort Dumble im Kopf :nix:

Dito. Vermutlich Dumble. Ich seh das aber halt so: Wen ich bei Vox suche, will ich auch Vox, was für mich den AC oder den CL bedeutet. Beide finde ich nachwievor sehr reizend :)


EDIT: aber grundsätzlich finde ich es super, dass das Angebot erweitert wird. Diese ganzen "Mini-Amps" haben echt was. Wenn ich dran denke, was ich Anfang der 90er an Müllamps kaufen musste, weil es für Anfänger einfach nichts brauchbares gab.
 
Ich sehe sie garnicht mal als Anfänger Amps, eher als leichte und platzsparende Alternative für Gigs. Bin selber kurz davor mal einen zu Probieren, einzig bei der Leistung bin ich noch nicht so zufrieden.
Bei den meisten Konzerten stehen 4x12'er rum, die entweder 8 oder 16Ohm haben. Damit könnte die "kleinen" dann etwas schwach aufgestellt sein, wenn keine P.A. vorhanden ist, was ja in kleinen Kneipen auch mal sein kann.

Ich habe bei dem neuen übrigens eher an Trainwreck gedacht als ich die Optik gesehen habe.
 
Bei Kneipengigs sollten 25 Watt aber ausreichend sein.

Ich wurde gerne mal eine AC und Clean Variante gemeinsam als Stereosetup testen :).
 
Bei den meisten Konzerten stehen 4x12'er rum, die entweder 8 oder 16Ohm haben. Damit könnte die "kleinen" dann etwas schwach aufgestellt sein, wenn keine P.A. vorhanden ist, was ja in kleinen Kneipen auch mal sein kann.

Genauso waren auch meine Überlegungen. 25 Watt finde ich auch ein wenig zu schwach. Ausserdem fehlt mir da ein 2. speakeranschluss. Habe lange überlegt und mir dann letztendlich den DV-Mark Micro 50 cmt geholt. 60 Watt an zwei 12er Boxen mit einer 6205 Vorstufenröhre reicht mir allemal. Aber dazu mehr in meinem review was ich dann mal endlich schreiben werde.

Für kleine gigs reicht aber der Vox völlig aus. Von dem sound war ich auch sehr überzeugt.
 
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Das wäre tatsächlich auch eine Überlegung, sollte man mal nebeneinander testen wie der Vergleich so ist. Allerdings wird es aktuell immer schwer zu widerstehen, die Preise fallen :

http://soundhaus.shopgate.com/search?s=Vox+MV50

Denke das große T wird sicher nachziehen :D
 
Es ist erstaunlich was aus meinem AC rauskommt. Für die Hardrockband mit idiotischen Lautstärken reichts natürlich nicht, aber auch leise kommt der Sound sehr gut rüber.

[Modedit]
Für Verkaufsangebote bitte ausschließlich den Flohmarkt nutzen - Danke!
[/Modedit]
 

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Kleines Update mal :) Seit ein paar Wochen steht mein MV50 AC beim Proben mit Band auf meinem Twin Reverb. Der dicke Alte ist aus, und sein Lautsprecherkabel steckt im Zwergen-Vox. 2x12' open back also. Die Kollegen sind begeistert: "bester Sound den Du je hattest", "der bläst alles weg was Du bisher benutzt hast". Die leichte Schwäche in den Tiefmitten stört im Bandkontext nicht so, das ist eh der Frequenzbereich, den man da als Gitarrist eher meiden sollte. Eher cleane Single Note Riffs setzen sich schön durch, crunchige Akkorde stellen schön die Räume zu. Klar hat das Klangvolumen letztlich Grenzen, aber die der Proberaum-Akustik sind vorher erreicht. Hätte ich so ja nicht erwartet. Vom Hosentaschen-Backup zum Röhrenmonster-Besieger :D
 
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