[Review] PreAmp Hartke BassAttack2

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Vorgeschichte

Mein erstes eigenen PreAmp Pedal. Der Kauf kam schnell, etwas überstürzt und mit zu viel falschen Vorstellungen. Aber von vorne: Ich wollte weg vom Bass Amp als ganzes und mir ein BassRack anschaffen, das ergab sich aus Lust und Laune und dem Gedanken, meinen Sound so auf andere Art gestalten zu können, als nur mit einem Amp. Der die ersten Schritte waren überstürzt, ich bekam durch Zufall ein fettes Haubencase und wollte natürlich sofort irgendwas damit machen. Günstige Endstufe besorgt, EQ und KOmpressor waren dann auch schon so gut wie da. Leider konnten die 19 Zoll Geräte nicht viel mit meinem Bass Signal anfangen und die Endstufe erst recht nicht. Was also fehlte war der PreAmp.

Den Effekt Send meines Amps zu nutzen kam mir im Traum nicht in Frage, ich wollte ja unbedingt ohne auskommen. Also musste ein Bodentreter her, das "Rack" mit seinen 4 HE war ja schon voll... Geld war aber auch kaum mehr da, dementsprechend musste es günstig sein und gebraucht suchen war mir zu langsam. Also beim großen T reingeschaut, den Hartke BassAttack 2 gesehen und mir gedacht, 2 Pedale von denen waren bis jetzt schon brauchbar, also her damit.

Details und Ausstattung:

Der Hartke BA2 ist ein Bodentreter, der auf den ersten Blick ein wenig Ähnlichkeit mit einem Ziegelstein hat. Die Maße kommen aber nicht ganz hin.

Der Bodentreter bietet grob unterteilt drei Sektionen an, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen und hat eine Vielzahl an Anschlüssen, um zum Beispiel dem Mischer ein Signal zu geben und gleichzeitig die aktive Monitorbox mit dem eigenen Signal zu füttern. doch der Reihe nach.

Der BA2 ist unterteilt in die Sektionen für EQ, Mittenreglung und Overdrive. Jede dieser drei Sektionen ist mit einem FUßschalter anwählbar, funktionieren jedoch nur, wenn der EQ aktiviertiert ist, da der Schalter dafür das ganze Pedal auf Bypass setzt, wenn nicht aktiviert.
HA2.jpg


PreAmp/EQ Sektion:
Bass und Höhen - Regler regelt die Höhen und Bässe!
Contour Wahlschalter - Aktiviert einen Badewannen EQ
Level : Dies soll der Lautstärkeregler sein

Mittensektion (Shape):
Frequent: Das Frequenzband ist hier wählbar
Amount: Wählt die Verstärkung oder Absenkung der gewählten Frequenz

Overdrive Sektion:
Drive: Der Grad der Verzerrung
Tone: eine Art Höhenblende, die die Hohen Frequenzen wegregelt
Mix: Der Blendregler! Das Overdrive mit dem cleanen Signal mischen ist eine wichtige Funktion

Zusätzlich gibt es zwei Wahlschalter, einmal den Groundlift Schalter und einmal den In/out Schalter. Letzterer ist eine Art Pre/Post Schalter und umgeht den kompletten PreAmp, betreffend den DI-Out.

Nun die Ein bzw. Ausgänge des PreAmps:

Klinken In
Klinken Out
Klinken Parallel Out - Gibt das Eingangssignal wieder aus
DI Out

Bedienung und Klangeindrücke
Die Bedienung des BA 2 ist recht simpel, nach kurzer Zeit ohne Anleitung hat man das Pedal durchschaut und versteht die Funktion der einzelnen Schalter und Regler, zumindest bei mir war das so. Alles hat funktioniert und es viel sofort etwas auf. Ein leichtes Grundrauschen! Im Bandbetrieb ist dieses kaum zu bemerken, jedoch fürs Recording ein absolutes No-Go. Das rauschen wird noch wesentlich schlimmer, sobald man die Höhen ordentlich reindreht, so circa ab 3 Uhr wirds dann sogar für den Bandbetrieb etwas nervig, zum Glück brauchte ich solche Einstellungen nie. Das führt mich direkt zur Beschreibung des EQ's denn dieser ist scheint sehr breitbandig angelegt zu sein und bewirkt deshalb auch nur in starken Einstellungen einen wirklich relevanten Soundunterschied, war zumindest immer mein Eindruck, am passiven Bass fällt es nicht so stark auf, mein aktiver Bass mit 2 Band EQ ist da jedoch schon vielseitiger.

Wirklich interessant ist jedoch die Mittensektion, die zusätzlich Schaltbar ist und nicht annähernd so breitbandig arbeitet wie der "Standard EQ" des Pedals. Die Mittenfrequenz ist durchwählbar ich meine es ist im Bereich 200 bis 800 Hz, also in den Tiefmitten. Finde ich tatsächlich praktisch, denn hier man die gewünscht Frequenz entweder boosten oder cutten, was einem dann doch mehr Soundgestaltuntungsmöglichkeiten bietet, als die rudimentäre 2 Band Regelung. Der EQ greift hörbar und ist praktisch, wenn man z.B. einen Slap sound braucht, der geschaltet wird. Einfach dann die Mitten raus regeln und bei Bedarf aktivieren.

Die Overdrive Sektion, das hat mich am wenigstens überzeugt. Der Overdrive ist nur in Extremstellungen bemerkbar, reagiert wenig dynamisch und klingt auch nicht weltbewegend gut. er Mix Regler muss schon ziemlich weit rechts gedreht sein, und der Drive Regler fast auf Anschlag, wenn man die Sektion als richtigen Overdrive nehmen will, viel mehr empfand ich diesen Bereich praktisch, um meinen Sound etwas crisper zu gestalten, was sich jedoch schnell wieder erledigt hatte, da ich mir andere Pedale zugelegt haben die das besser und wohlklingender konnten. Der Sound ist im extrem bereich, auch bei voll offenem Tone Regler recht Höhenarm und ich empfinde es in den tiefen Bereichen, insbesondere beim 5 Saiter als matschiger Sound.

Allgemeines:
Das Gehäuse wirkt sehr stabil, der Batteriebetrieb ist möglich, war für mich jedoch keine Option, da ich es an mein HB PowerPlant Jr. angeschlossen hab, an dem es auch tadellos lief. Das Grundrauschen des BA2 war übrigens auch im Batteriebetrieb vorhanden. Die Potis liefen störungsfrei aber für meinen Geschmack viel zu leichtgängig, ein verstellen bei jedem Transport im PedalBag war vorprogrammiert und ich musste jedes mal alle Einstellungen neu vornehmen.

Der DI Out dagegen hat immer ohne Probleme funkioniert, der Groundlift kam bei mir nie zum Einsatz, die Möglichkeit das Signal Pre und Post zu schalten ist für mich ein Must-Have und dementprechend werde ich das nicht als besonders positiv bewerten, auch dieser Schalter hat gut funktioniert. Der Parallel out kann gut genutzt werden, um z.B. einen Tuner zu betreiben oder das (unbearbeitete) Signal das Basses woanders hin zu routen, das würde ich schon als Plus betrachten.

Fazit:
Es gilt, you get what you pay for. Der BA2 versucht mit viel aufzuwarten, enttäuscht dabei jedoch in den meisten Bereichen, da hier scheinbar das Budget aufgeteilt auf die Möglichkeiten für alles jeweils zu wenig übrig lies, um dort zu punkten. Am meisten enttäuschte mich die Overdrive Sektion, als kleines Plus ist die parametrische Mittensektion zu nennen und die doch vielseitigen Anschlussmöglichkeiten. Wer Live mit etwas rauschen und rudimentärer Klangregelung leben kann und die Overdrive Sektion nicht nutzt, oder den Sound mag, der wird zufrieden sein, denn für knapp 100 Euro sind so viele Funktionen woanders kaum zu finden, allerdings denke ich, dass es besser gewesen wäre sich auf einen kleineren Funktionsumfang zu konzentrieren und diesen dafür besser zu machen.
20180114_144409.jpg

Die Ziegelsteinform des Hartke BA2 wird auf dem PedalBoard deutlich
 
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