[Rock] Dünner Sound - Ausgangsmaterial schlecht?

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CyanGrave
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Tagchen,

ich bräuchte mal n außenstehendes, halbwegs geschultes Ohr. Und zwar hab ich hier nen Mix, an dem ich mir die Zähne ausbeiße. Das Teil klingt einfach nur dünn. Die Strophen sind ganz okay, aber sobald die verzerrten Gitarren einsetzen, ists vorbei. Die Klingen für mich, als wärn sie zu stark komprimiert. Da kommt keine Breite rein, nur so n Sägen. Der Gesang sticht zusehr raus. Komprimier ich ihn stärker und nehm das Level runter, geht er unter. Reduziert man auf dem Gesamtmix die mitten und gibt Bass und höhen rein, wirds etwas voller und gefühlt transparenter. Kick und Snare könnten lauter sein. Geb ich da aber mehr Power drauf, zieht sich die verzerrte Gitarre endgültig zurück. Habt ihr vielleicht irgend nen Rat in welche Richtung ich gehen soll? Mir fehlt irgendwie die Marschrichtung. Ich zweifle grade bisschen am Ausgangsmaterial.

https://soundcloud.com/cyangrave/aquarius?in=cyangrave/sets/mix-comparison


Als vergleich hab ich hier auch noch nen anderen Track, der transparenter und breiter klingt. Der ist zwar auch weit weg von nem professionellen Level, aber klingt wesentlich runder als die Nummer davor, jedenfalls ist das so mein Höhrempfinden.

https://soundcloud.com/cyangrave/second-skin?in=cyangrave/sets/mix-comparison

Schonmal vielen dank vorab für eure Zeit.
 
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Um jetzt zu beurteilen, ob das Ausgangsmaterial nix taugt, wäre es natürlich gut, wenn du es bereitstellen würdest. Das anhand eines Mixes zu beurteilen ist schwer möglich. Wir wissen ja nicht, was du alles gemacht und vielleicht "falsch" gemacht hast.

Mir persönlich gefällt der Mix des zweiten Songs auch besser. Allerdings haben beide Mixe Probleme in der Frequenzstaffelung und Tiefenstaffelung.
Ingesamt klingt der Mix klein und roh. Die Vocals benötigen Automation, bevor du da also mit einem Kompressor heftiger rangehst.

Noch eine Sache, die mir auffällt, die aber weniger mit dem Mix zu tun hat. Die Band ist mir zu wenig eine Einheit. Das wird sehr deutlich im zweiten Song. Die Leadgitarre buhlt mit der Sängerin um die Gunst des Hörers. Die Gitarren machen zu viel für sich und nicht für die Band.
 
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Mhm, ich finde auch, das klingt musikalisch noch unausgewogen. Die cleane Rhythmusgitarre im ersten Song ist verstimmt bzw. bringt da nervige Dissonanzen rein. Rhythmisch geht das noch nicht so recht zusammen. Drums und Gitarren sind zu busy und speziell die Gitarren scheinen sich einen Spaß daraus zu machen, gegen den Rhythmus (und den Gesang) zu spielen und bewusst die falschen Zählzeiten zu betonen.
Hier würde ich noch nicht allzu viel Mixarbeit reinstecken. Lieber nochmal zurück und die Begleitung überdenken. Die kann sicher etwas ruhiger/nicht so hibbelig sein.

Im zweiten Song ist das schon mal viel stimmiger, deshalb ging dir wahrscheinlich auch der Mix besser von der Hand. Ohne die Rohspuren zu kennen, kann man nicht viel zum Mixen sagen.
Was mir auch beim zweiten Mix auffällt, die Drums sind sehr hell und knallig abgemischt. Das fügt sich nicht gut mit dem Rest, der ja eher wärmer gehalten ist. Dadurch wirken die Drums etwas als Fremdkörper. Die sollten schon auch untenrum an den Rest andocken und auch einen gemeinsamen Raum teilen.
Sind das eigentlich echte Drums? Mir klingt es nach Konserve oder mit dem e-drumset eingespielt.
 
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Alles klar, schonmal vielen Dank für die Anmekrungen. Ich schau, dass ich heut Abend die Raw Tracks bereitstelle. Die Sache die Band an sich betreffend kann ich natürlich nur weitergeben. Die Drums sind mit Roland Edrums über Superior Drummer eingespielt. Superior Drummer deshalb, da das E-Set nur n TD25 Drum Modul hat. Das Modul an sich klingt ganz gut, aber bietet keine Einzelspuren sondern nur den Gesamtmix als Output. Es fehlt hier schlicht die Möglichkeit ein Akustikset abzunehmen. Im Grunde ist das ganze Zeug hier bei mir in meinem kleinen Projekt/Homestudio aufgenommen worden. Möglichst wenig Mikrofone, quasi nur der Gesang, damit alles in einem Take rein kann.
 
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hab ich mir gedacht, dass es Superior ist. Superior oder generell die Toontrack Sampler haben im obersten Velocitybereich sehr brachiale Hits so "Beast von der Muppet Show" mäßig, die ich selbst für Harte Musik nicht mehr musikalisch finde. Auch hat die Snare erstaunlich wenig Varianz, obwohl gerade Toontrack dafür bekannt ist, gutes Humaninzing zu haben. Die Snare klingt so als würde hier konstant die 127er Marke erreicht. Bei dieser Art von Musik muss man die Velocity von Superior auf maximal 115 oder so begrenzen und der Drummer sollte die Velocity Kurve an seinen Drumkit oder in Superior anpassen.
 
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Wenn du SD nimmst, dann verwende erstmal die weitgehend rohen Samples und arbeite mit denen im Mix. Das klingt mir hier nach einem nicht optimal gewähltem Preset.
Raumspuren runterziehen und die Drums mit dem restlichen Instrumenten verheiraten. Je nach SDX - Modul können die Raumspuren taugen oder eben nicht. Mit Handbearbeitung kriegt man die schon passend hin.
 
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Also, die Tips besonders bei Superior Drumer warn echt gut denk ich. Jedenfalls hab ich den Mix nochmal komplett bei 0 angefangen. Die Drums klingen nun organischer und haben mehr Druck, hoffe ich jedenfalls. Die Gitarren klingen für mich auch homogener und runder und der Kram harmoniert nun besser mit den anderen Tracks, die schon existieren.

Anbei jedenfalls einmal der neue Mix:

https://soundcloud.com/cyangrave/aquarius-mix-2

und hier unten hätte ich noch die Versprochen Raw files. Ich hab die Spuren aus Platzgründen allerdings zu MP3s gemacht. War bisschen Arbeit, den Kram rauszuziehen.

https://www.dropbox.com/s/8e8wkdpif660wzw/Aquarius Raw.zip?dl=0

Jedenfalls nochmal vielen Dank bis hierhin für die Ratschläge!
 
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Ich finde das auf jeden Fall schon stimmiger und besser :great:
Die Stimme ist noch etwas sehr vorn. Das kannst du gut selbst überprüfen, indem mal immer leiser drehst, bis du fast gar nichts mehr hören kannst. Du wirst merken, dass die Musik schon lange verschwunden ist, während die Stimme noch deutlich zu verstehen ist.
Versuch da mal, noch eine Einheit draus zu machen.
Einerseits...die Stimme leiser, andererseits an einen Halleffekt senden und den leise zumischen. Gut funktioniert meistens ein Plate-Hall.
 
Hallo Cyangrave,

ich habe auch mal reingehört, mir gefällt aber der erste Mix besser ;-)
Der ist für mich klarer. Vielleicht haben wir auch einfach verschiedene Vorstellungen von "dünn vs. breit".
Dünn finde ich den Mix eigentlich nicht.
Der zweite klingt bei mir recht schwammig und vor allem im Kopfhörer sehr unruhig.
Kann es sein, daß Du bei Soundcloud ein MP3 hochgeladen hast (welches dann doppelt komprimiert würde) ? Oder war bei Dir ein (über-)eifriger Komprimierer im Masterkanal ?

Weil ich gerade Zeit hatte, habe ich mir die Einzelspuren geholt und reingehört. Die Einzelstimmen finde ich ganz brauchbar.
Die Gitarren bestechen nun nicht gerade durch maximale Klangschönheit, aber es geht schon ;-)
Der Beat ist insgesamt recht nervös, das macht das Mischen nicht ganz leicht.
Aber ich komme zu einem brauchbaren Ergebnis, wenn einfach das Schlagzeug lauter und dagegen Clean-Gitarre und Stimme leiser sind.

Das Leiserdrehen, das @Hotspot im letzten Post erwähnt, ist auch für mich ein gutes Kriterium.
So überprüfe ich auch gern, was aus der Entfernung von der Musik übrigbleibt.

Grüße,

der Omnimusicus
 
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Das mit soundcloud nervt mich auch. Ist ne MP3 gewesen, ja. Auf dem Masterchannel ist aber auch nen dezenter Kompressor und danach n Limiter drauf, der den Pegel am Ende hochzieht. Der erste Mix ist tatsächlich definierter, also man kann jedes Instrument sehr gut raushöhren, aber ich finde, dass es dadurch sehr anstrengend wird. In den lauten Parts klingen außerdem die Leadgitarren zu dünn.

Die Geschichte mit dem leiser drehen ist mir bekannt, mach ich auch immer so. Muss sagen, ich persönlich bevorzuge den Gesang auch etwas zurückgenommener im Mix, aber ist so in der Form jetzt ein Wunsch der Sängerin den Gesang soweit anzuheben. Geschmackssache. Ich könnte aber tatsächlich noch bisschen mehr Reverb draufgeben bzw mal ne Hallplatte probieren. Sicht mir nämlich eigentlich auch zu weit raus und klingt irgendwie nochnicht ganz rund. Momentan ist n recht dezenter Raumklang drauf. Mal sehen, ob ich die Sängerin umstimmen kann. Freut mich allerdings, dass nicht nur ich das so sehe :D Im ersten Mix ist zusätzlich zum Reverb auch n leichtes Delay primär fürs Feedback mit drauf gewesen. Gefiel mir eigentlich ganz gut, kam aber bei den anderen nicht so an.

Apropos leiser drehen, was ich immer noch ganz gern mache, ist n Downmix, das ganze aufs handy mit In Ear Kopfhöhrern. Die Teile steck ich mir aber nicht ins Ohr, sondern höhr quasi, was man als Außenstehender noch mitbekommt. Damit hat man finde ich nen ganz guten Eindruck zum Verhältnis von allem oberhalb der Bässe. Also wenn das dann quasi ausgewogen scheiße klingt, ist der Mix im Verhältnis ganz okay, wenn was durchsticht, is es zuviel, wenn nicht bewusst gewollt. Vielleicht kann ja wer von euch was damit anfangen :tongue:

Mal sehen, noch ein zwei Sachen mit dem Gesang ausprobieren und den Rest vielleicht noch n Tick direkter bekommen. Jedenfalls nochmals vielen Dank. Vorallem der Tip mit den Drums war Gold wert. Quasi der Schubs in die richtige Richtung.
 
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Wenn Du willst, kann ich einen Schnipsel von meinem Test hochladen, so als akustische Gegenprobe.
Aber evtl. willst Du erstmal selber nochmal schrauben.
Mein Test war auch eher provisorisch, also ohne Feinarbeit. Bei mir wären die Gitarren insgesamt durchweg leiser ...
 
@omnimusicus: Ja, sehr gerne. Ist immer gut, wenn man Vergleichsmöglichkeiten und Anregungen hat. Feinarbeit ist egal, ich kann schlecht erwarten, dass jemand hier Stunden an Arbeit reinsteckt für meinen Kram :) Es wär aber mal echt cool zu höhren, in welche Richtung du gehen würdest.
 
Hier kommt also mein Vorschlag. Wie gesagt, gestern schnell zusammengeschoben, ohne viel Aufwand.
Ich kann leicht reden, mir steht ja nicht die Band im Rücken :-D

Weil das Einbetten von MP3 hier noch schnell an Grenzen stößt, habe ich nach der Hälfte ausgeblendet.





Den Schlagzeugsound von Superior finde ich insgesamt gelungen. Da habe ich offensichtlich etwas den Anschluß verloren, was mit Elektronik heutzutage alles geht ... Muß ich mir wohl doch etwas mehr anschauen.
Mit einem echten Set wird es nicht zwangsläufig besser.
 

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  • aquarius_omnimusicus_short.mp3
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Hab mir das grade mal gegeben. Ich find deine Bassabmisschung sehr geil, das kommt schön fett im Chorus. Außerdem gefällt mir dein Snare sound echt gut. Der Gesang ist aber sehr weit weg, für die Band auf jeden Fall, und sogar mir is das etwas zu weit hinten. Die Base Drum ist mir ne Spur zu weit vorne, zu laut, und mit zuviel Attack, das sticht ziemlich durch finde ich. An sonsten steh ich ehr auf trockene Abmischungen, bei dir ist mir zu viel Raum drin. Ist aber alles immer ne Geschmacksfrage :) Mal so ne Frage interessehalber: Kanns sein, dass du viel im Metal Bereich abmischt?
Was ich auch nicht machen würde, sind die Backing Vocals so weit zu entzerren, da doch n paar schiefe Dinger dabei sind. Ich hab die daher in meinem Mix ehr zusammen gelegt, also grade mal L30 C R 30 gepanned und die Backingvocals mit nem Reverb mehr in den Hintergrund verfrachtet. Das klingt dann mehr nach ner Art Chorus. Wären die Dinger sauber, würde ich sie aber ähnlich wie du positionieren, das macht das ganze nämlich echt intressanter =) vorallem die aaaaAAAAHHHs rechts kommen echt gut.
Ich würde der Band aber gerne deinen Mix mal vorspielen eventuell, um mal nachzuforschen, ob denen die Richtung besser gefällt und sie vielleicht dazu zu bekommen, n paar Takes nochmal sauberer einzuspielen. Das krumme zeug kommt nämlich in so nem transparenten Mix sehr schön durch ;)
Was mir dein Beitrag aber auf jeden Fall ganz krass zeigt, ist, dass ich mich nochmal an die Dynamik setzen sollte. Die Strophen müssen da ne Ecke runter.
Auf jeden Fall vielen Dank für das Beispiel!
 
Zur Metal-Frage: Derzeit höre ich eher Haydn und Tschaikowsky.
Metal gibt's aber manchmal morgens, wenn ich den etwas vorlauten Hund im Stockwerk unter mir übertönen muß. Dann gibt's schonmal eine Packung mit wüstem Death-Metal-Geprügel ... :evil:
Homerecording mache ich derzeit aber fast gar nicht.

Ja, die Drums sind schon präsent. Die Gitarren wurden beim Mischen immer leiser, aber die Drums blieben so... Das wäre nun Sache der Feinabstimmung. Den Klick der Bassdrum hatte ich schonmal prophylaktisch angehoben, weil ich zuerst meinte, daß ich das der Gitarren wegen brauchen würde.
Und richtig, in der Strophe wäre es angebracht, die Drums leiser und zurückgenommener zu machen.
Das läßt sich mit Lautstärkenautomation alleine nicht gut machen, der Trommel-Sound an sich dürfte sich da gerne etwas ändern.
Der Rest ist natürlich alles Geschmacksache - Hier ging es ja auch nur ums Ohrenfreimachen. Das war ja auch Dein Ansinnen mit diesem Thread.
Was die Stimme angeht: Ich finde, daß die Gesangslinie gut genug durchkommt, muß aber auch sagen, daß das Vibrato der Sängerin etwas scheppert. Da war Lautermachen nicht mein erster Gedanke ... :engel: Kann man aber machen, klar.

Insgesamt würde ich sagen, daß die Spuren technisch gesehen als Ausgangsbasis ok sind.
Daraus eine runde Sache zu machen ist aber tatsächlich nicht ganz einfach. Oft anhören und weitermachen :great:
 

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