Legato auf gleichem Ton

cmr
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Hallo miteinander,

ich meinem Chorsatz habe ich folgende Stelle notiert:

Bildschirmfoto 2018-03-07 um 11.21.54.png


Ist es verständlich, was mit den beiden Bögen gemeint ist?

Normalerweise sind Bögen über zwei Noten der gleichen Tonhöhe ja Haltebögen. Das heißt, die erste Note wird verlängert. Hier hat aber jede Note im Text eine eigene Silbe. Also sind es keine Halte- sondern Bindebögen (Legatobögen). Das heißt, das jeweils zweite Achtel soll weniger artikuliert werden, so dass es mehr wie zwei Viertel klingt. Keinesfalls soll es wie vier gleiche Stakkato-Achtel gesungen werden.

Kann man das so machen? Gibt es noch andere Möglichkeiten, das gleiche auszudrücken?
 
Eigenschaft
 
Wenn Du einen Dynamikunterschied in der Tonwiederholung willst könntest Du es so notieren:
legatobeispiel2.jpg

oder wahrscheinlich genauer in deiner Absicht:
legatobeispiel3.jpg


Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmja, gefühlt sieht mir das zu heftig aus. Die betonten Noten sollen sich nicht von allen anderen abheben, sondern nur von der jeweils folgenden. Lieber wäre mir also sowas wie ein Zeichen, eine Note zurückzunehmen. Scheint es aber nicht zu geben.

Eine weitere Möglichkeit, die mir gerade eingefallen ist, wäre, den Balken aufzuteilen, so dass nur jeweils zwei Achtel einen gemeinsamen Balken haben. Zumindest laut Wikipedia scheint das geeignet zu sein:

Wenn mehrere Noten mit Fähnchen aufeinanderfolgen, so kann man sie mit Balken verbinden, anstatt jede mit einem Fähnchen zu versehen. Mit dieser Schreibweise zeigt man außerdem oft die musikalische oder rhythmische Gruppierung der Töne an, z. B. Phrasierung oder legato. Einzelne Achtel mit Fähnchen deuten dementsprechend akzentuierte Noten oder Staccato an.
https://de.wikipedia.org/wiki/Notenwert

Aber ist vielleicht nicht eindeutig genug.
 
Ich hatte es zuerst nicht genau genug gelesen, daher die Akzente, aber mein zweiter Vorschlag könnte doch passen:
zwei Silben werden auf einen Notenwert gesungen und die insgesamt vier Silben der Unterstimme legato.
Ansonsten müsste man ein f-p-f-p (oder ggf. pp) unter die Achtel schreiben.

Gruß Claus
 
die letzte Lösung von Claus finde ich am verständlichsten. Unterschiedliche Dynamikzeichen. Damit wird genau das gemacht, was du wolltest: einzelne Noten werden zurückgenommen gegenüber anderen.

Die anderen Lösungen hätte ich beim Lesen nicht verstanden. Die erste Idee, Legatobögen über den gleichen Ton, gar nicht :)
Die Lösung mit einzelnen Achtelfähnchen, naja da muss man erst bei wikipedia nachgelesen haben.
Claus' zweite Lösung, ein Ton für zwei Silben, hätte mich beim Lesen auch sehr gewundert.

Klar, wenn man weiß was ihr meint macht es Sinn und ist völlig klar. Aber erst nach Erklärung.

Um trotzdem noch einen Vorschlag einzubringen:
das tenuto-Zeichen. Ein Strich (sozusagen ein Minuszeichen) über dem Notenkopf.
Damit wird immerhin deutlich, dass der Ton genauso lang gespielt werden soll wie notiert, nicht kürzer, nicht staccato.
Ist aber im allgemeinen doch sehr unüblich, kennt nicht jeder.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tenuto
 
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upload_2018-3-7_20-44-10.png

oder
upload_2018-3-7_20-46-58.png


Aber ehrlich gesagt würde ich das gar nicht markieren, sondern dem Chor in der Probe sagen, wie er das singen soll. Solltest Du nicht der Dirigent sein, wird jeder vernünftige Dirigent das dem Chor auch so sagen können, ohne daß es in den Noten steht, wenn es die Chorsänger nicht sowieso schon automatisch richtig machen.

Wenn Du es doch eintragen willst, sollten in beiden Stimmen die gleichen Artikulationszeichen stehen (hab ich jetzt auf die Schnelle nicht gemacht), sonst artikuliert der Sopran anders als der Alt.

Viele Grüße,
McCoy
 
Danke für eure Vorschläge!

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass keine der Möglichkeiten für die Chorsänger klar verständlich ist, auch meine ursprüngliche nicht. Nicht klar verständlich finde ich aber immer noch besser als fehlinterpretierbar. Das Tenuto könnte man interpretieren, die Töne länger zu machen. Das Portato könnte verleiten, den jeweils zweiten Ton kurz und betont zu singen. Bei den Vierteln frage ich mich, woher man dann wissen soll, wann die zweite Silbe gesungen werden soll.

Also habe ich die Bögen nun unverändert gelassen. Sie scheinen mir noch am ehesten das auszudrücken, was ich meine. Wer sie nicht versteht, kann sie nur entweder ignorieren oder als Haltebögen auffassen, was beides nicht schlechter ist als wenn ich die Bögen wegließe.

Dass die Stimmen unterschiedlich artikulieren, ist übrigens Absicht.

Hier ist der fertige Chorsatz: https://musescore.com/rosenbaum/mark-hur-var-skugga
 
Also habe ich die Bögen nun unverändert gelassen. Sie scheinen mir noch am ehesten das auszudrücken, was ich meine. Wer sie nicht versteht, kann sie nur entweder ignorieren oder als Haltebögen auffassen, was beides nicht schlechter ist als wenn ich die Bögen wegließe.
Also ich notiere Haltebögen immer von Notenkopf zu Notenkopf. Insofern ist Deine Notation eindeutig.
 
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