[Review] u-he Repro-5 - Ein Prophet aus Bits und Bytes

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In diesem Review möchte ich euch den Repro-5 von u-he vorstellen, einen vor wenigen Monaten erschienenen Software-Synthesizer, den ich sehr schnell ins Herz geschlossen habe.

Wer die technischen Details und Hintergründe weniger interessant findet und den Repro-5 einfach nur in Aktion hören will, kann gleich zum vierten oder fünften Beitrag springen. ;)

Der Testbericht ist wie folgt gegliedert:
  • In diesem ersten Beitrag geht es um die Vorgeschichte und Installation des Repro-5.
  • Der zweite Beitrag beschäftigt sich mit der Bedienoberfläche und dem Grundklang einzelner Bestandteile des Repro-5, wie beispielsweise Oszillatoren und Filter.
  • Beim dritten Beitrag wird ein Blick unter die Haube geworfen: es geht um Feinjustierungsmöglichkeiten bei der Klangerzeugung.
  • Im vierten Beitrag zeige ich den Preset-Browser und spiele ein paar Presets aus unterschiedlichen Kategorien an.
  • Danach geht es im fünften Beitrag um ein paar kleine, von mir komponierte Demo-Songs unterschiedlicher Genres, in denen der Repro-5 zu hören ist.
  • Zum Schluss gibt es im sechsten Beitrag noch ein paar Zeilen zum CPU-Verbrauch des Plug-Ins, bevor ich…
  • …im siebten Beitrag zum Fazit komme.

Die Links führen jeweils zu den Beiträgen und ersparen langes Scrollen. :)

Nun aber zum eigentlichen Review!


Einleitung

u-he - die Entwickler im kurzen Überblick

Urs Heckmann und sein Berliner Entwicklerteam u-he sind unter Kennern von Software-Instrumenten kein unbeschriebenes Blatt. Das wohl bekannteste Produkt aus ihrem Hause ist Diva, ein Software-Synthesizer, der Komponenten mehrerer historische Vorbilder der letzten 50 Jahre in einem einzelnen Plug-in vereint.

Unter Synthesizer-Fans gilt DIVA nicht nur als eine der originalgetreuesten Emulationen, sondern auch als einer der besten Software-Synthesizer überhaupt. Ebenso berüchtigt sind allerdings die Anforderungen, die das Plug-In an einen Rechner stellt: auf einem Computer mit zu schwacher CPU sollte man sich schnell darauf einstellen, dass es zu Knacksern und Aussetzern kommt, weil der Rechner zu langsam ist. Eine Diva ist eben anspruchsvoll…

2016 erschien Repro-1, ebenfalls ein Software-Synthesizer, der sich aber darauf konzentrierte, so zu klingen und auszusehen wie ein einziges Vorbild: der Sequential Circuits Pro-One. Da der Pro-One von vielen als reduzierte Version des deutlich beliebteren, klanglich verwandten Prophet-5 gesehen wird, war bei vielen Usern der Wunsch groß, dass dieser als Nächstes von u-he modelliert wird.

Im November 2017 war es dann schließlich so weit: in seinem Forum startete Urs Heckmann die öffentliche Beta zu dem Synthesizer, der dem Userwunsch gerecht werden sollte: der Repro-5.


Aufstieg und Fall eines Propheten - eine kleine Geschichtsstunde

In der Musikgeschichte gibt es viele Synthesizer, aber nur wenige waren so bahnbrechend wie das Vorbild des Repro-5.

Dieser basiert nämlich auf dem Prophet-5 von Sequential Circuits, der 1978 auf den Markt kam. Der Name „Prophet“ mag aus heutiger Sicht recht hoch gegriffen wirken, aber vor gut vier Jahrzehnten war seine Ankunft tatsächlich eine kleine Offenbarung. Vor allem zwei Eigenschaften haben damals für Aufsehen gesorgt:
  • Wie die 5 schon andeutet, war der Prophet-5 fünffach polyphon, konnte also fünf Stimmen/Noten gleichzeitig spielen.
  • Die Sounds, die man auf dem Prophet-5 programmiert hat, konnte man speichern und laden, so dass sie selbst nach dem Ausschalten wieder abrufbar waren. Der Speicher reichte anfangs für 40 Sounds.
Beides würde heutzutage nur ein müdes Lächeln hervorrufen. 1978 war es jedoch eine ziemliche Besonderheit, erst recht in Kombination. So verwundert es auch nicht, dass der Prophet-5 sich schnell großer Beliebtheit erfreute und von A wie ABBA bis Z wie (Joe) Zawinul von zahlreichen Musikern der unterschiedlichsten Genres verwendet wurde.

Wie so viele Analog-Synthesizer kam der Prophet-5 allerdings Mitte der 1980er außer Mode, weil digitale Synthesizer, allen voran der 1983 veröffentlichte Yamaha DX7, plötzlich den Ton angaben. Sequential Circuits konnte mit Drum Machines und Samplern zwar noch ein paar Achtungserfolge erzielen, musste aber schließlich Konkurs anmelden und wurde 1987 von Yamaha aufgekauft. Somit war die Firma Sequential Circuits weniger als ein Jahrzehnt nach ihrem großen Durchbruch schon wieder in der Versenkung verschwunden. Und mit ihnen auch ihre analogen Synthesizer.

Nun, nicht ganz…

In den 90er-Jahren kamen die alten Analogsynthesizer wieder in Mode - ein Trend, der bis zum heutigen Tage anhält. Sequential Circuits-Gründer Dave Smith brachte daher 2007 den Prophet '08 auf den Markt, einen analogen Synthesizer, der an den Prophet-5 erinnert, sich aber auch in einigen Punkten unterscheidet. Noch originalgetreuer ist der 2015 erschienene Prophet-6, der die analoge Klangerzeugung noch um ein paar moderne Annehmlichkeiten wie mehr Speicherplatz oder digitale Effekte erweitert.

Aber auch viele andere Synthesizer-Hersteller haben Sounds, Samples oder sogar ganze Emulationen des Prophet-5 für ihre Produkte übernommen.

Der originale Prophet-5 bleibt dennoch ein hochgeschätzter Synthesizer, der gebraucht immer noch beachtliche vierstellige Beträge kostet. Ein Grund dafür ist, dass das Original in den Ohren vieler nach wie vor unerreicht klingt, egal wie sehr Hardware- und Software-Synthesizer versuchen, ihn zu kopieren…

…bis jetzt?

Kauf und Installation

Eine wichtige Information vorab: einzeln kann man Repro-5 nicht kaufen. Er ist Teil des Pakets Repro, das auch den Repro-1 umfasst. Wer diesen schon besitzt, darf sich freuen: das Upgrade ist kostenlos.

Alle anderen können Repro auf der offiziellen u-he-Webseite, aber auch in anderen Online-Shops (z.B. thomann) kaufen. Der Preis für Repro liegt seit 01.01.2018 bei etwa 150$/€ und ist damit auf dem Niveau anderer u-he-Synths wie Diva oder Hive. Anders als viele Software-Hersteller ist u-he dafür bekannt, dass die Preise konstant bleiben; regelmäßige Rabatte und Sonderaktionen gibt es nicht.

Da das für viele eine Menge Geld ist und Repro recht hohe Anforderungen an den Rechner hat (dazu später mehr), empfiehlt es sich, zuerst die etwa 30/60 MB große Demo von der u-he-Webseite herunterzuladen. Getrennte Downloads für Demo und Vollversion gibt es nicht, nach Eingabe eines Lizenzschlüssels verwandelt sich die Demo in die Vollversion.

Die Demo ist zeitlich unbefristet, aber erinnert den Nutzer in unregelmäßigen Zeitabständen durch Einblendungen und rauschende Störgeräusche daran, dass er doch bitte eine Lizenz kaufen soll. Hat man nur eine Instanz von Repro-5 geöffnet, sind diese Störgeräusche noch recht dezent, aber bei mehreren Instanzen hatte ich schon den Fall, dass die Störgeräusche beim gleichzeitigen Einsetzen den Lautstärkepegel locker verdoppelten. Daher: Vorsicht beim Ausprobieren!

Repro gibt es für PC und Mac als 32/64-Bit-Plugin in den Formaten VST2, VST3, AAX und AU. Für Linux-Nutzer steht zudem eine VST2-Version zur Verfügung, diese ist allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht auf dem neusten Stand (v1.1).
Eine Standalone-Version gibt es nicht, man benötigt also eine DAW oder einen anderen Plug-In-Host, um den Synthesizer nutzen zu können.

Die Installation ist selbsterklärend: gewünschte Komponenten und Plug-In-Formate auswählen, Zielort wählen, warten, fertig. Lädt man das Plug-In, kann man dort direkt den Lizenzschlüssel eingeben. Zusätzliche Licenser oder Dongles sind also nicht nötig.

Auch gut zu wissen: Lizenzen von u-he sind an die Person gebunden, nicht an Computer. Das heißt, man kann sie auf beliebig vielen Rechnern und Betriebssystemen gleichzeitg nutzen. Im Vergleich zu anderen Herstellern, die die Nutzung meist auf 2 oder 3 Rechner beschränken, ist das überaus kundenfreundlich.

Ist die Installation und Aktivierung fertig, kann man sich nun endlich dem eigentlichen Synth widmen:
 
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Der erste Eindruck - die Synth-Ansicht

Repro5_Main.png

Auch grafisch orientiert sich der Repro-5 an seinem Vorbild: dunkelgraues Bedienfeld mit hellgrauer Beschriftung, rote Lämpchen und Anzeigen, dazu ein hölzernes Gehäuse. Zugegeben, bei einem Stück Software ist das streng genommen nicht wirklich nötig, aber dennoch schön anzusehen und eine nette Hommage an das Design von 1978.
Wobei es auch Unterschiede gibt: das Layout wurde anders zusammengesetzt und ein paar Elemente wurden hinzugefügt. Zudem ist die Schriftart des Repro-5-Logos eine andere - das wäre aber vielleicht auch etwas zu viel des Guten gewesen.

Die Standard-Auflösung liegt bei 1130*680 Pixeln, lässt sich aber über einen Rechtsklick in 10%-Schritten auf 70% verkleinern oder auf 200% vergrößern. Für meinen 24"-Monitor in 1080p empfinde ich die 100%-Auflösung als gerade richtig.


Die Bedienoberfläche im Synth-Menü lässt sich grob in fünf Teile auftrennen:


1.) Die Kopfzeile

Repro5_Kopfzeile.png

Hier befinden sich, von links nach rechts:
  • Die View-Schalter zum Wechseln der Ansicht. Aktuell ist "Synth" ausgewählt, zu "Tweaks" und "Presets" komme ich später noch.
  • Der Voices-Parameter, bei dem sich die Polyphonie des Repro-5 zwischen 1 und 8 einstellen lässt. Achtung: selbst bei Werten größer als 1 kann der Sound monophon sein, wenn die Unisono-Funktion aktiviert ist.
  • Die MIDI-Leuchte, die bei eingehenden MIDI-Signalen aufblinkt.
  • Das Display, auf dem momentan das aktuelle Preset angezeigt wird. Mit den Pfeilen links und rechts kann man man zum vorherigen bzw. nächsten Preset wechseln. Wird ein Parameter des Synthesizers verändert, so wird statt dem Presetnamen der aktuelle Wert angezeigt.
  • "Undo" und "Redo", mit denen man Veränderungen rückgängig machen oder rückgängig gemachte Veränderungen wiederholen kann. Ähnlich wie Strg+Z in vielen Windows-Programmen.
  • "Save" zum Speichern des aktuellen Presets.
  • Die zwei wichtigsten Schalter für die Performanz des Repro-5: "MCore" und "HQ".
    • Ersterer aktiviert die MultiCore-Unterstützung, so dass sich die CPU-Last auf mehrere Kerne verteilt.
    • Letzterer lässt den Repro-5 im "High Quality"-Modus laufen, der etwas besser klingen soll, dafür aber auch deutlich mehr CPU-Last fordert.
  • "Tune" und "Output" als Master-Regler zum Verändern der Tonhöhe und Lautstärke.
  • Ein Zahnrad-Icon zum Öffnen der Optionen.
Neben einer "MIDI Learn"-Funktion und einer MIDI-Tabelle findet man in den Optionen noch folgende Einstellungen:

Einstellungen.png


Je nach CPU kann es sich durchaus lohnen, mit der Anzahl der Multicore-Threads zu experimentieren, um die Leistung zu verbessern. Die restlichen Optionen sind sicherlich nett zu haben, für mich persönlich aber nicht von Interesse.


2.) Die Oszillatorensektion

Repro5_Osz_Mixer.png

Die zwei Oszillatoren A und B können beide in ihrer Tonhöhe über vier Oktaven grob eingestellt und noch einmal um ±12 Halbtöne feinjustiert werden.
Links über dem "Octave"-Regler gibt es noch einen kleinen Regler, um die Oszillatoren um wenige Cent zu verstimmen. Ein schwarzer Strich auf einem dunkelgrauen Regler ist recht schwer abzulesen, so dass man sich hier auf das Display in der Kopfzeile verlassen muss.

Als Schwingungsformen stehen für beide Oszillatoren Sägezahn- und Pulswelle mit einstellbarer Pulsbreite zur Verfügung. Oszillator B kann zusätzlich eine Dreieckswelle erzeugen. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, mehrere Schwingungsformen gleichzeitig zu aktivieren. So ist es beispielsweise bei Oszillator B möglich, gleichzeitig Sägezahn-, Dreieck- und Pulswelle zu erzeugen.

Hier gibt es mal die nackten Wellenformen zu hören. Erst nur ein Sägezahn, dann nur ein Rechteck, dann nur ein Dreieck. Anschließend zwei Sägezähne, zwei Rechtecke und zum Ende alle Wellenformen beider Oszillatoren gleichzeitig.

https://soundcloud.com/egoldsteindemos/oszillatoren-wellenformen


Oszillator A kann mit dem "Sync"-Knopf zu Oszillator B synchronisiert werden, was ein paar schneidend-metallische Klangfarben erlaubt.

Oszillator B kann mit "Lo Freq" bis in den nicht-hörbaren Bereich verlangsamt werden, wodurch er als LFO fungieren kann. Zudem kann mit "KYBD" eingestellt werden, ob der Oszillator immer die selbe Frequenz haben oder der Tonhöhe der gespielten Tasten folgen soll.

Der Mixer ist relativ simpel gestrickt: die Lautstärke von beiden Oszillatoren kann hier eingestellt werden. Zudem kann ein Rauschgenerator zugemischt werden. Der…wird seinem Namen gerecht und rauscht. ;)

https://soundcloud.com/egoldsteindemos/rauschgenerator

Unter dem Mixer gibt es noch einen Unisono-Schalter, mit dem alle Stimmen des Synthesizers gleichzeitig spielen, wodurch der Synthesizer monophon wird.
Ist der Unisono-Modus aktiv, lässt sich mit "Glide" ein Portamento-Effekt einstellen, so dass die Tonhöhe bei zwei hintereinander gespielten, unterschiedlichen Noten nicht abrupt wechselt, sondern langsam ineinander übergeht.

"Voice Detune" sorgt dafür, dass die einzelnen Stimmen des Synthesizers in ihrer Tonhöhe schwanken. Bei alten, analogen Synthesizern war das ein "Problem", das heutzutage aber bewusst simuliert wird, weil es ein wenig Lebendigkeit hinzufügt.

Hier hört man zunächst zwei Sägezähne, dann aktiviere ich den 8-fachen Unisono-Modus. Darauf wird etwas Detune hinzugefügt, im letzten Durchgang wird schließlich der Glide-Parameter aufgedreht:

https://soundcloud.com/egoldsteindemos/unisono-detune-und-glide

Etwas schade ist, dass der Wert für die Polyphonie in der Kopfzeile untergebracht ist. Logisch gesehen wäre sie neben "Unisono" und "Voice Detune" vermutlich besser aufgehoben, so wie es die meisten Hardware- und viele Software-Hersteller auch tun. Aber bei Repro-5 muss man für Veränderungen öfters mit der Maus hin- und herwechseln. Der Sinn hinter dieser Entscheidung erschließt sich mir nicht direkt.


3.) Filter und Hüllkurven

Repro5_Filter_Amp.png

Die Filter-Parameter des simulierten 24 db/Okt-Low-Pass-Filter sind recht traditionell gehalten:
  • "Cutoff" bestimmt die Filter-Eckfrequenz
  • "Resonance" die Resonanz. Bei hohen Werten ist es möglich, den Filter in die Selbstoszillation zu treiben, so dass er auch ohne die Oszillatoren A und B Töne von sich gibt.
  • "Envelope Amount" bestimmt, wie stark die Filter-Hüllkurve (s.u.) auf den Filter wirkt.
  • "Keyboard Amount" bewirkt, dass sich die Cutoff-Frequenz verändert, je nachdem, ob man tiefe oder hohe Noten spielt. Der rote Punkt markiert den Wert, an dem ein Halbtonschritt auf der Tastatur auch die Filterfrequenz um einen Halbtonschritt erhöht.

Hier hört man einmal eine Filterfahrt, die über die Hüllkurven (mit Keytracking) gesteuert wird. Gespielt wird immer ein fünfstimmiger C-Dur-Akkord aus zwei Sägezahn-Oszillatoren. Die Resonanz wird mit jedem Durchgang stückweise um 15-20% erhöht, von 0 bis 100%.
Man merkt: recht schnell nimmt die Resonanz Überhand und drängt die Oszillatoren in den Hintergrund. Mit Einsetzen der Selbstoszillation wird es später recht laut und ungebändigt…daher Vorsicht beim Abhören!

https://soundcloud.com/egoldsteindemos/filtersweep-mit-zunehmender

Mein persönlicher Lieblingsbereich liegt bei etwa 15-40% Resonanz. Hier betont die Resonanz den Filterverlauf sehr schön, was zu geschmeidigen Brass-Sounds und Pads führt - nicht ohne Grund eine Stärke des Prophet-5. Dabei drängt sich die Resonanz in dem Bereich nicht zu sehr auf. Höhere Resonanzwerte würde ich höchstens für Effekt-Sounds empfehlen, zumal von den Oszillatoren ohnehin nicht mehr viel übrig bleibt…

Für den Filter und den Verstärker (die Lautstärke) gibt es zudem jeweils eine typische ADSR-Hüllkurve.

Der - leider recht schlecht ablesbare - Drehregler "VEL" in der Mitte bestimmt, wie stark die Velocity (Anschlagstärke) die Hüllkurve beeinflusst. So lässt sich beispielsweise bei schwachem Anschlag ein leiser Sound mit geschlossenem Filter und bei starkem Anschlag ein lauter Sound mit offenem Filter einstellen.

Attack, Decay und Release haben eine Mindestdauer von ca. 2 Millisekunden, die Maximaldauer wird für Attack und Decay im Handbuch mit "mehr als 15 Sekunden" und für Release mit "etwa 55 Sekunden" angegeben. Beim Nachmessen der Verstärkerhüllkurve bin ich allerdings auf folgende Werte gekommen:
  • Attack: ~31 Sekunden
  • Decay: ~70 Sekunden
  • Release: ~80 Sekunden
Auch wenn mich der Unterschied zu den Angaben im Handbuch überrascht, sollte das für die meisten Anwendungen wohl locker ausreichen.


4.) Die Modulationssektion

Repro5_Modsektion.png

Unter "Voice Mod" hat man die Möglichkeit, mit der Filter-Hüllkurve und Oszillator B unterschiedliche Parameter zu modulieren. Die Intensität der Modulation lässt sich für Hüllkurve und Oszillator getrennt einstellen. Als Modulationsziel stehen die Frequenz von Oszillator A, die Pulsbreite von Oszillator A oder die Cutoff-Frequenz des Filters zur Verfügung, wobei auch mehrere Ziele gleichzeitig gewählt werden können.

"Wheel Mod" bestimmt, was moduliert wird, wenn das Modulationsrad aufgedreht wird. Als Modulationsquelle dienen hier ein LFO oder ein Rauschgenerator. Modulationsziele sind die Frequenz von Oszillator A oder B, die Pulsbreite von Oszillator A oder B und die Cutoff-Frequenz des Filters. Erneut kann man hier auch mehrere Ziele gleichzeitig wählen.
Anders als "Voice Mod" arbeitet "Wheel Mod" nur global, das heißt: jede Stimme wird gleichzeitig gleich stark moduliert.

Unter "LFO" ist - wenig überraschend - ein Low-Frequency Oscillator zu finden. Dieser bietet einen Regler für "Rate" (Geschwindigkeit) und Tasten für die Wellenformen Sägezahn, Dreieck und Pulswelle, von denen auch mehrere gleichzeitig gewählt werden können.
Über "Host Sync" lässt sich die Geschwindigkeit des LFO zur DAW synchronisieren, so dass man beispielsweise einstellen kann, dass ein Durchlauf des LFO genau 8 Takte, genau eine 64tel-Note oder eine Viertel-Triole dauern soll.

Die Matrix ist beim Prophet-5 noch nicht vorhanden gewesen und erlaubt zwei zusätzliche Modulationen. Als Modulationsquellen lassen sich hier unter anderem Mod Wheel, Pitch Wheel, Expression (Pedal), LFO, Velocity und Hüllkurven einstellen.

Als Modulationsziel lässt sich im Grunde alles auswählen. Per Drag-and-Drop lässt sich fast jeder Drehregler in der Synth-Ansicht plus die Parameter der Effektsktion auswählen. Ausnahmen sind nur Anschlagempfindlichkeit der Hüllkurven, Master-Output und die Modulationsintensität der Modulationsmatrix sowie gerasterte Potis wie z.B. die Oktavlage der Oszillatoren.

Die Modulationsintensität der zwei Einträge in der Matrix kann ebenfalls eingestellt werden, positiv oder negativ.


5.) Klaviatur und Effekte

Repro5_Tastatur.png

Die Klaviatur ist recht unspektakulär: klickt man auf eine Taste, wird der entsprechende Ton gespielt. Modulations- und Pitchbend-Rad funktionieren ebenfalls per Mausklick. Spielt man den Repro-5 über MIDI, werden die aktuell aktiven Noten bzw. die Position der Räder entsprechend angezeigt.

Interessanter ist da schon die Effekt-Sektion, die sich hinter "Effects" verbirgt:

Repro5_FX.png

Hier hat man die Auswahl aus insgesamt 6 Effekten:
  • Distortion: hierbei wird für jede Stimme ein einzelner Verzerrer nachgeschaltet, so dass selbst bei Akkorden noch Transparenz bleibt. Die Modi "Soft Clip", "Hard Clip" und "Foldback" sind dabei eher "analoge" Verzerrer, während "Corrode" als Bitcrusher funktioniert.
  • Velvet: ein Sättigungseffekt auf Basis von u-he Satin, der 12 Arten von Röhren- und Bandsättigung simuliert, dabei aber auch ordentlich verzerren und rauschen kann.
  • Lyrebird: ein Delay-Effekt mit Modulation, der bei kurzen Verzögerungszeiten auch als Chorus funktioniert
  • Resq: ein 3-Band-Equalizer, der auch als Resonator genutzt werden kann.
  • Drench: ein einfacher Plattenhall mit zusätzlichem Pre-Delay
  • Sonic Conditioner: eine Kombination aus Transienten-Designer, Lautstärkeregler und Erhöhung/Erniedrigung der Stereo-Breite
Die letzten fünf Effekte können in ihrer Reihenfolge verändert werden, indem man unter "FX Chain" das jeweilige Modul nach oben oder unten zieht. Dort kann man auch mit einem einfachen Klick den jeweiligen Effekt einzeln an- oder ausschalten.

Eine sinnvolle Ergänzung ist zudem der "Power"-Schalter links unten, unter "Effects". Mit diesem lassen sich die Effekte global abschalten. Das heißt: nicht nur die Effekte des aktuell gewählten Sounds, sondern auch die aller anderen Presets, die man danach wählt, werden deaktiviert. Da viele Presets mit Hall und Delay angedickt sind, ist das gerade beim Abmischen mit externen Plugins ziemlich praktisch.



So viel erst einmal zur "Synth"-View. Aber dann gibt es ja noch zwei weitere Ansichten…
 
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Unter der Haube - die Tweaks-Ansicht


Bei analogen Synthesizern hat man oft die Möglichkeit, den eigentlichen Grundklang noch einmal zu modifizieren, indem man sie aufschraubt und ein wenig an den elektronischen Bauteilen im Inneren herumtüftelt. Auch dieser Aspekt wurde bei Repro-5 umgesetzt, allerdings ohne das Risiko, dabei ein 5000€ teures und 40 Jahre altes Instrument kaputt zu machen:

Repro5_Tweaks.png

Die "Tweaks"-Ansicht gewährt einen Einblick ins Innere des Software-Synthesizers und sieht ähnlich aus wie eine Platine des Vorbilds Prophet-5.

Anfangs mag es etwas unübersichtlich erscheinen, aber die meisten Regler und Schalter machen immer noch das selbe wie in der Synth-Ansicht auch. Die zusätzlichen Optionen sind relativ überschaubar:

Oszillatoren

Repro5_Tweaks_Osz.png


Bei den Oszillatoren lassen sich unterschiedliche Modelle auswählen:
  • "P5" ist die Standard-Auswahl, die dem Prophet-5 nachempfunden ist.
  • "P5 Old" ist eine Variation, die stärker verstimmt ist und damit einem alten, schlecht gewarteten Exemplar nahe kommt.
  • "P1" ist den Oszillatoren des Pro-One nachempfunden und damit recht ähnlich zu den Oszillatoren in Repro-1.
  • "Ideal" ist eine etwas sauberere Variante, die dafür weniger die Unvollkommenheiten des Prophet-5 abbildet.
  • "Bottom" (nur bei Oszillator B) hat eine etwas präsentere (lautere) Dreieckswelle
https://soundcloud.com/egoldsteindemos/oszillatoren-typen

Hier hört man zuerst die vier oberen Variationen in einem kurzen Riff mit Sägezahn-Wellen für beide Oszillatoren. Die Reihenfolge ist "P5" -> "P5 Old" -> "P1" -> "Ideal". Danach wird Oszillator A abgeschaltet und nur die Dreieckswelle von Oszillator B verwendet, zuerst im "P5"-Modus, danach im "Bottom"-Modus

Persönlich gefällt mir unter den rohen Wellenformen "P5 Old" mit seiner etwas schwankenden Stimmung am Besten, aber die Variationen behalten alle einen gewissen Grundcharakter bei. Gänzlich anders klingt der Repro-5 dadurch nicht.

Neben den unterschiedlichen Oszillatortypen lässt sich der Sägezahn von Oszillator B invertieren, also zwischen aufsteigender und fallender Wellenform wechseln.


Mixer

Repro5_Tweaks_Mixer.png

Hier lässt sich der Rauschgenerator gegen eine Feedback-Schleife eintauschen. Der Drehregler bestimmt dann, wie viel vom Ausgangssignal des Repro-5 wieder in den Eingang des Mixers gespeist wird. Dadurch lässt sich der Sound (gerade in den tiefen Frequenzen) etwas andicken und verzerren.

Hier wird der Feedback-Regler von 0 bis 100 aufgedreht. Die Anhebung der Bässe (und des Pegels) ist dabei ziemlich deutlich:

https://soundcloud.com/egoldsteindemos/feedback

Schade ist allerdings, dass man entweder Feedback oder Rauschgenerator haben kann, nicht aber beides gleichzeitig. Gerade, da sich die Möglichkeiten der zwei Optionen deutlich unterscheiden, wäre beides gleichzeitig eine nette Ergänzung gewesen.

Und wo wir schon dabei sind: eine unterschiedliche Rausch-Charakteristik für den Rauschgenerator wäre auch begrüßenswert gewesen und ist heutzutage bei vielen Synthesizern üblich. Das wäre zwar nicht unbedingt "originalgetreu", aber würde den Einsatzzweck noch einmal erweitern.


Filter

Repro5_Tweaks_Filter.png

Neben einem Schalter für die Polarität der Hüllkurve (ob sie die Filterfrequenz positiv oder negativ beeinflussen soll) gibt es hier auch einen Schalter, der es beim "Key-Tracking" ermöglicht, auch das Pitch-Wheel zu berücksichtigen. So lässt sich die Filter-Frequenz nicht nur von der Tonhöhe der gespielten Tasten, sondern auch durch den Pitchbender beeinflussen.

Hauptaugenmerk sind hier aber die vier unterschiedlichen Filtertypen, die zur Auswahl stehen, ähnlich wie bei den Oszillatoren:
  • "Poly" ist die Standard-Auswahl und orientiert sich am Prophet-5.
  • "Crispy" und "Rounded" basieren auf zwei unterschiedlichen Exemplaren des SCI Pro-One, der als Vorlage für u-he Repro-1 diente. "Rounded" ist dabei etwas dunkler.
  • "Driven" entstand durch Experimentieren mit den Einstellungen eines Filter-Chips und ist deutlich verzerrt.
Im Cutoff-Regelweg, der Resonanz, Verzerrung und dem Pegel unterscheiden sich die einzelnen Modi untereinander.

Hier gibt es mal das Filter-Beispiel vom vorherigen Beitrag, mit Resonanz bei 40%. Nacheinander hört man den Sweep mit unterschiedlichen Filtermodellen in der Reihenfolge Poly -> Crispy -> Rounded -> Driven.

https://soundcloud.com/egoldsteindemos/filtertypen-resonanz-bei-40

Nomen est omen: "Driven" merkt man das Übersteuern deutlich an. "Crispy" klingt in den Höhen auch etwas frischer, "Poly" und "Rounded" hingegen etwas vornehmer.

Der Grundklang bleibt ähnlich - augenscheinlich basieren alle Modelle auf einem CEM3320-Filter. Aber die Optionen bringen dennoch noch mal etwas Varianz in den Klang des Filters. Die damals üblichen Schwankungen bei analoger Elektronik kann man hier also zu einem gewissen Grad nachbilden - und das, ohne sich das selbe Modell mehrmals zu kaufen.


Hüllkurven

Repro5_Tweaks_Hüllkurven.png

Auch hier stehen unterschiedliche Varianten zur Verfügung:
  • "Analog" ist die Standard-Auswahl und orientiert sich an den Hüllkurven des Prophet-5 mit seinen analogen Eigenheiten.
  • "Ideal" blendet diese Eigenheiten aus und ist eher nüchtern, präzise.
  • "High Sustain" ist eine Variation von "Analog", bei der die Attack-Phase gegen Ende hin einen abrupteren Übergang zum Maximum findet.
  • "One Shot", "Piano 1" und "Piano 2" sind Varianten, bei denen die Sustain-Phase ignoriert wird, wodurch jeder Sound gleich schnell ausklingt, selbst wenn man die Taste gedrückt hält.
Hier gibt es mal die 6 Varianten mit dem ansonsten gleichen Sound hintereinander. Die Reihenfolge ist Ideal -> Analog -> High Sustain-> One Shot -> Piano 1 -> Piano 2.

Da die letzten drei Einstellungen auf kürzere Noten ausgelegt sind, habe ich diese anschließend noch mal mit halber Notenlänge in der gleichen Reihenfolge (One Shot -> Piano 1 -> Piano 2) wiederholt.

https://soundcloud.com/egoldsteindemos/huellkurven-typen

Bei "Ideal" findei ich, dass der Attack (etwa 5%) nicht ganz so träge ist wie bei "Analog". "High Sustain" ist eine durchaus interessante, wenn auch nicht ganz so offensichtliche Variation.

Die letzten drei Varianten hingegen eignen sich vor allem für kurze, perkussive Sounds. Bei "One Shot" merkt man im zweiten Durchgang, dass das Signal komplett ausklingt. Bei "Piano 1" ist der Release nach Loslasen der Note kurz, aber bemerkbar, während er bei "Piano 2" recht abrupt aufhört - das sieht man auch an der Wellenform.

(Der QR-Code führt übrigens auf die Startseite der u-he-Webpräsenz.)

Microtuning

Repro5_Tweaks_Tuning.png

Eine unscheinbare, aber potentiell sehr drastische Option ist die Veränderung der Stimmung des Repro. Hier lässt sich nämlich einstellen, welche Tonhöhe welcher Note zugeordnet werden soll. Wer seinen Synthesizer in 432 Hertz, mit nicht-westlichen Tonleitern, mit umgekehrter Tastatur oder nach historisch korrekten Stimmungen spielen will, ist hier genau richtig. Neben 26 Presets lassen sich hier auch eigene Stimmungen im .tun-Format nutzen.

Hier habe ich mal eine C-Dur-Tonleiter mit anschließendem C-Dur-Akkord in unterschiedlichen Stimmungen spielen lassen. Die MIDI-Noten sind wohlgemerkt jedes Mal die selben, nur die Stimmung im Repro-5 wurde verändert. Die Ergebnisse werden gegen Ende hin recht bizarr…

https://soundcloud.com/egoldsteindemos/unterschiedliche-tonleitern

Im Zusammenspiel mit anderen, herkömmlich gestimmten Instrumenten kann das schnell mal schief klingen. Aber als Werkzeug zum unkonventionellen Komponieren gefällt mir diese Funktion gerade wegen ihrer Unvorhersehbarkeit ziemlich gut. So wird selbst aus langweiligen C-Dur-Akkorden schnell mal eine Avantgarde-Komposition. :D


Die Voice-Parameter

Repro5_Tweaks_Voice.png

Mit "Note Prio" lässt sich einstellen, welche Note erklingt, wenn im Unisono-Modus mehrere Tasten gleichzeitig gedrückt werden: die höchste (High), die tiefste (Low) oder die zuletzt gespielte (Last). Die ersten beiden Varianten sind vor allem bei alten monophonen Synthesizern genutzt worden. Wer also deren Spielweise gewohnt ist, kann diese auch hier einstellen.

"Reallocate" bestimmt, ob bei mehrfach hintereinander gespielten gleichen Noten auch die selbe Stimme genutzt oder zwischen den Stimmen gewechselt wird. Das ist besonders bei unterschiedlich verstimmten oder im Stereo-Panorama verteilten Stimmen interessant…

…und wo wir schon beim Stereo-Panorama sind: dieses lässt sich hier für jede der maximal 8 Stimmen getrennt einstellen. Bei Akkorden werden dann zum Beispiel die einzelnen Noten links und rechts im Stereo-Panorama verteilt, was einen recht breiten Sound erzeugt.

Hier mal die selbe Sequenz, erst nur in der Mitte, dann um 33, 67 und 100 Prozent nach links und rechts verteilt:

https://soundcloud.com/egoldsteindemos/stereo-spread

Man sollte es nicht übertreiben, aber richtig eingesetzt kann man damit schöne Stereo-Sounds erzeugen.

Schade ist hier allerdings, dass es - anders als bei einigen modernen Synthesizern wie z.B. dem Prophet-6 - nicht die Möglichkeit gibt, die Stereo-Breite aller Stimmen zusammen mit einem Regler zu spreizen.
Möchte man für die maximale Breite die Hälfte der Stimmen ganz links und die andere Hälfte ganz rechts haben, muss man jede der Stimmen einzeln in die jeweilige Richtung verschieben, was mit der Zeit recht mühsam wird.


Modulation

Repro5_Tweaks_Mod_Pitch.png

Beim LFO kann die Sägezahn-Wellenform invertiert, also zwischen aufsteigender und absteigender Form gewechselt werden. Zudem kann mit "DC" eingestellt werden, ob der LFO für Sägezahn- und Rechteckwelle unipolar oder bipolar ist. Bei Ersterem gibt der LFO nur positive Werte und Null aus, bei Letzterem auch negative Werte.

Zusätzlich kann gewählt werden, ob bei aufgedrehtem Modwheel und entsprechender Programmierung der Rauschgenerator oder eine Sample&Hold-Schaltung als Modulationsquelle dient. Letztere ist dabei an die Geschwindigkeit des LFOs gekoppelt.

https://soundcloud.com/egoldsteindemos/modulation-noise-und-s-h

Hier habe ich im Mixer etwas Rauschen eingestellt und die Filter-Resonanz weit aufgedreht. Im ersten Teil wird die Filterfrequenz vom Rauschgenerator moduliert, im zweiten Teil von Sample&Hold, was zum typischen Science Fiction-Computer-Sound des 20. Jahrhunderts führt. Damit es nicht ganz so trocken klingt, habe ich den "Drench"-Reverb dazugeschalten.

Zu guter Letzt lässt sich noch die Reichweite des Pitch-Wheels in Halbtönen einstellen. Die Werte von 0 bis ±24 (zwei Oktaven) sind hier einzeln verfügbar, darüber hinaus gibt es noch ±36 (drei Oktaven) und ±48 (4 Oktaven). Man kann also Pitchbends über 8 Oktaven ausführen und damit Lautsprecher und Ohren an den Rand zur Verzweiflung bringen…wenn man das möchte. ;)


So, die einzelnen Bestandteile der Klangerzeugung wären damit erklärt. Aber wie klingt es, wenn man daraus Sounds bastelt? Dafür gibt es ja noch die dritte Ansicht…
 
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Sounds, Sounds, Sounds - Die Preset-Ansicht


Das Vorbild Prophet-5 war einer der ersten Synthesizer mit programmier- und speicherbaren Presets. Einige davon wurden auch nahezu unverändert auf zeitgenössischen Hits verwendet. Daher wollen wir uns doch mal anschauen, wie sich der Repro-5 dem Thema widmet…

Presets_1.png

Um unter den knapp 1000 Presets des Repro-5 einen passenden Sound zu finden, gibt es grob betrachtet zwei Möglichkeiten.

Die erste ist das „Directory“-Menü. Hierbei wird – ähnlich einem Dateisystem – jedes Preset in einer dazugehörigen Kategorie gespeichert, beispielsweise „Basses“, „Leads“ oder „Effects“. Die einzelnen Presets kann man dann alphabetisch geordnet durchgehen, wobei es zu den meisten Presets noch eine kurze Beschreibung und Hinweise zum Spielen (Effekte, Modulationen etc.) gibt.

Etwas eigenwillig ist hier, dass die Preset-Namen mit den Initialen der Programmierer beginnen. Ist man beispielsweise auf der Suche nach einem Preset, dessen Name mit einem A beginnt und dessen Programmierer man nicht mehr weiß, wird man trotz alphabetischer Sortierung die gesamte Liste durchgehen müssen und nicht nur den Anfang. Schließlich könnte das Preset von ARK sein und damit zu Beginn auftauchen, oder von XS, am Ende der Liste. Oder irgendwo zwischendrin.
Da die Namen der Programmierer ohnehin in den Infos gespeichert sind und man explizit nach ihnen suchen kann, hätte man hier meiner Meinung nach gerne auf die Initialen verzichten können, um die Suche einfacher zu machen.

Immerhin: weiß man einzelne (Teil-)Wörter aus dem Preset-Namen, kann man diese in die Suche eingeben. Dabei wird nicht nur der Name, sondern auch die Beschreibung durchsucht. Eine Suche nach „winter“ liefert beispielsweise dieses Ergebnis:

Presets_2.png

Und schon ist man bei überschaubaren 2 Presets angekommen…

Beim Durchstöbern gibt es allerdings noch eine andere Methode: das „Tags“-Menü.

Presets_3.png

Hier kann man verschiedene Eigenschaften angeben, die der gewünschte Sound haben soll. Im Bild suche ich zum Beispiel in der Kategorie „Pads“ nach einem Streicher-Sound, der polyphon spielbar ist, mit Effekten versehen wurde und einen dunklen, weichen Klang hat. So findet man mit wenigen Klicks einen Sound, der zumindest in etwa dem entspricht, was man sich vorstellt.

Die „Character“-Eigenschaften der Sounds sind dabei in Zweierpaare aufgeteilt, die sich gegenseitig ausschließen. „Bright“ und „Dark“, „Phat“ und „Thin“ oder „Natural“ und „Synthetic“ beispielsweise. Wählt man eine Eigenschaft aus, wird die andere automatisch abgewählt. Das macht durchaus Sinn.
Allerdings wirft es auch die Frage auf, warum es bei den Features nicht auch implementiert wurde. So ist nämlich möglich, gleichzeitig „Mono“ und „Poly“ oder „Dry“ und „Effects“ auszuwählen…beide Male bleiben logischerweise keine Suchergebnisse übrig.


Aber genug der Einzelheiten! Wie klingen die Presets denn nun?


Eine Auswahl von Presets mit Hörbeispielen


Hier habe ich für ein paar der Kategorien jeweils ein mehrtaktiges Riff genommen und hintereinander an verschiedenen, unveränderten Presets ausprobiert.

Den Anfang machen die Bässe:
https://soundcloud.com/egoldsteindemos/bass-mix


Weiter geht es mit den Leads:
https://soundcloud.com/egoldsteindemos/lead-mix


Anschließend etwas aus der „Keys - Synths“-Abteilung:
https://soundcloud.com/egoldsteindemos/keys-mix


(Keys -) Brass & Strings dürfen bei einer Prophet-5-Emulation natürlich auch nicht fehlen. In der Kategorie findet man allerdings eher schnelle Sounds; lang anschwellende, atmosphärische Varianten findet man unter den Pads.
https://soundcloud.com/egoldsteindemos/brass-strings-mix


Und was wäre ein Polysynth ohne Pads?
https://soundcloud.com/egoldsteindemos/pad-mix


Insgesamt decken die Presets schon einen ziemlich großen Bereich ab. Von vintage bis modern, von subtil bis aufdringlich, von stilvoll bis kitschig, von traditionell bis exotisch und von typisch analog bis eher digital sind hier Sounds für so ziemlich jeden Geschmack dabei.

Die Möglichkeiten des Vorbilds Prophet-5 mögen auf dem Blatt eher begrenzt sein. Dennoch fällt es schwer, ein Aufgabengebiet zu finden, in dem der Repro-5 nicht einsetzbar wäre. Ob für Bass Lines oder Soli, für songtragende Hooks oder zur Unterstützung im Mix eingebettet: der Repro-5 ist einer dieser Synthesizer mit breitem Sweet Spot, die man eigentlich überall gebrauchen kann.

Die Presets spiegeln diese Möglichkeiten auch sehr gut wider und sind glücklicherweise überwiegend songdienlich programmiert, statt (wie so oft) mit Unmengen an Modulationen Eindruck zu schinden.
Der Effekteinsatz ist zwar bei einigen Sounds recht großzügig bemessen - Stereo-Delay und Hall auf Bässen wird man spätestens im Mix abschalten -, lässt sich aber zum Glück auf Knopfdruck global abschalten.


Und wie klingt es, wenn man mehrere Spuren des Repro-5 zu einem Song kombiniert? Das findet ihr im nächsten Abschnitt heraus…
 
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Ein paar kleine Songs mit dem Repro-5


Alle Klangbeispiele wurden in Logic Pro 9 erstellt und als 16-Bit-.wav-Datei mit 44.1kHz Abtastrate exportiert. Bis auf ein Verändern der Stereo-Balance und Lautstärke wurden dort keine weiteren klangverändernden Eingriffe vorgenommen.

Neon Stack - 80er Jahre Synthwave / Soundtrack

https://soundcloud.com/egoldsteindemos/neon-stack

Bei diesem Stück stammen alle Sounds und Effekte vom Repro-5. Stilistisch soll es in Richtung eines Soundtracks zu einem 80er-Jahre-Action/SciFi-Film mit vielen, schlecht gealterten Spezialeffekten gehen. Diese leicht kitschige Ästhetik hat in den letzten Jahren beispielsweise im Synthwave-Genre wieder an Beliebtheit gewonnen.

Bei den Drums musste ich etwas Abstriche machen. Da es nur einen 24db/Okt-Low-Pass-Filter gibt, merkt man die Einschränkungen des Repro-5 hier vielleicht am stärksten. Für Hi-Hats und Snare, bei denen ich sonst zu einem Hochpass- oder Bandpassfilter gegriffen hätte, habe ich mir mit dem Equalizer der Effektsektion geholfen und damit die tiefen Frequenzen ordentlich ausgedünnt. Nicht ideal, aber durch solche Umwege kommt man andererseits auch zu Sounds, die man sonst nie gefunden hätte. Auch der Transienten-Designer der Effektsektion macht sich bei perkussiven Sounds recht gut und spart schon mal den Griff zum externen Plugin.
Alles in allem sind Drums aber nicht unbedingt eine Stärke des Repro-5 - was bei seinem Vorbild auch nicht unbedingt der Fall war.

Die anderen Sounds kann er dafür umso besser. Der Brass-Sound im Intro gefällt mir besonders gut, dafür sind die Curtis-Filterchips auch heute noch berühmt-berüchtigt. Dank der Stereo-Spreizung der einzelnen Stimmen und einem Stereo-Delay hat der Sound eine ziemliche Breite.
Aber auch die perlenden Sequenzen mit BPM-synchronen Delay können sich sehen lassen.

Beim Abmischen kommt man etwas an die Grenzen; mit externem EQ und Hall könnte man da noch deutlich mehr rausholen. Für die Demo habe ich aber darauf verzichtet, schließlich geht es um den unbearbeiteten Klang des Repro-5.

Und wo wir schon bei der Musik von vorvorgestern sind, habe ich direkt noch einen kleinen Demosong anzubieten, ebenfalls nur mit Sounds des Repro-5 erstellt. Diesmal weniger hektisch und mit weniger 80er Jahre-Klischees, versprochen!

Stattdessen gibt es 70er-Jahre-Klischees. ;)


Hazy Memories - 70er Jahre Elektronische Musik / New Age
https://soundcloud.com/egoldsteindemos/hazy-memories

Hier soll es ein bisschen mehr in Richtung Tangerine Dream, Vangelis und Jean-Michael Jarre gehen, wobei die Struktur an Pink Floyds "Echoes" angelehnt ist.
Von einfachen Arpeggios über Sequenzen im Kontrapunkt, Bass-Drones, Streicher-Lead-Sounds und Percussion bis hin zu synthetischen Gitarren habe ich versucht, möglichst viele unterschiedliche Sounds unterzubringen, ohne dass es zu überladen wirkt. Die einzelnen Spuren sind dieses Mal auch deutlich mehr automatisiert als beim vorherigen Beispiel, vor allem die Filter und Hüllkurven der Sequenzen und Arpeggios.

Positiv überrascht war ich vom Chor-Sound, der an Rolands VP330 oder das von Kraftwerk auf „Radioaktivität“ verewigte Orchestron erinnert. Nicht gerade etwas für den nächsten Sommerhit, aber für elektronische Musik der 1970er macht sich das ziemlich gut.

Man merkt dem Song ein recht hohes Grundrauschen an. Das ist aber kein Defekt des Repro-5, sondern ein Feature: stellt man beim „Velvet“-Effekt beispielsweise eine Bandsättigung ein, wird auch etwas Rauschen hinzugefügt. Wenn es retro klingen soll, ist das eine willkommene Ergänzung und spart schon mal ein extra Plug-In. Der Effekt lässt sich bei Bedarf aber auch abschalten, dann verschwindet auch das Rauschen wieder und der Repro-5 klingt absolut sauber.

Als kleines Zwischenfazit finde ich, dass der Repro-5 sich bisher auch als einziger Klangerzeuger in einem Song nicht schlecht schlägt. Die Drums würde ich austauschen und zum Abmischen auf die üblichen externen EQs, Kompressoren und Hall-Effekte setzen. Aber der Grundsound gefällt mir schon sehr gut bisher.

Im nächsten Beispiel hört man, wie der Repro-5 mit einem zusätzlichem Drum-Sampler zur Unterstützung klingt:


1978 Medley - Fusion / Funk-Pop
https://soundcloud.com/egoldsteindemos/1978-medley

Für die Drums habe ich auf ein Sequential Circuits DrumTraks-Kit in NI Battery (samt Kompressor und Hall) zurückgegriffen, ansonsten stammen alle Sounds vom Repro-5.

Unter den Presets befindet sich eine „1978 Historic“-Soundbank. Hier sind die 40 original Presets zu finden, die damals ab Werk auf dem Prophet-5 gespeichert waren.
Ich habe mich an einem kleinen Medley versucht, das nur aus Presets von 1978 besteht. Bis auf den Bass, bei dem später per Automation der Filter-Cutoff gesenkt wird, sind die Presets unverändert. Nur die interne Effektsektion des Repro-5 hab ich für etwas mehr Tiefe zugeschaltet.

Im Laufe des Songs sind insgesamt 12 der 40 Presets zu hören, die für mich zu den brauchbarsten zählen. Mehr habe ich aber auch beim besten Willen nicht unterbringen können. :redface:
Sounds wie „Brass“, „High Strings“ und „Octave Sawteeth“ kann man auch heute noch gerne nutzen, zumindest für retro angehauchte Stücke.
Andere Presets wie „Harmonium“, „Delayed Harmonic“ oder die Spezialeffekte „Helicopter“ und „Alien“ sind weniger gut gealtert und deutlich schwieriger in einem nicht-kitschigen Kontext unterzubringen.
Außerhalb der 1978-Bank gibt es für meinen Geschmack deutlich nützlichere Sounds. Nicht nur für moderne Musik, sondern auch für Musik, die nach 1978 klingen soll. Aber als kleine Geschichtsstunde (und für A/B-Vergleiche mit dem Original) ist es eine nette Ergänzung.

Etwa 1978 ±ein paar Jahre kamen auch New Wave und Synthpop allmählich in Schwung und hatten ihren Anteil daran, dass Synthesizer zum Mainstream-Musikinstrument wurden. Der nächste Song ist eine kleine Hommage darauf:


Sad Department - New Wave / Synthpop / Alternative
https://soundcloud.com/egoldsteindemos/sad-department

Schlagzeug, Perkussion und Klatscher stammen aus NI Kontakt, alle anderen Spuren direkt vom Repro-5.

Für eine authentischere New Wave-Erfahrung darf man sich noch eine in Chorus und Hall getränkte E-Gitarre und etwas Bariton-Gesang dazudenken. Als Instrumental/Backing-Track finde ich aber, dass es seinen Job schon ganz gut macht. :)

Wer genug von den 1970ern und 1980ern hat, für den habe ich ein etwas moderneres Stück:


Hypotonia - Indietronica / IDM
https://soundcloud.com/egoldsteindemos/hypotonia

Dieses Stück war chronologisch gesehen das erste, in dem ich mich mit dem Repro-5 ausgetobt habe.

Diesmal wird Repro-5 von einem akustischen Jazz-Schlagzeug aus NI Kontakt unterstützt. Oder auch andersrum: das akustische Schlagzeug wird im Laufe des Songs um eine Kick, einen Rim-Shot, ein rauschiges Becken (links im Stereo-Panorama) und synthetische Toms (leicht rechts im Stereo-Panorama) ergänzt, die allesamt aus dem Repro-5 stammen.

Stilistisch soll es in Richtung Radiohead/Thom Yorke gehen, wo der Prophet-5 in einigen Liedern auch eine wichtige Rolle spielt. Allerdings weniger fröhlich, sondern eher zerbrechlich-melancholisch.

Auch in dieser Rolle gefällt mir Repro-5 recht gut. Pads und Atmosphärisches liegen dem Repro-5 sehr und klingen synthetisch, aber organisch. So, wie man es sich von einem 40 Jahre alten Synthesizer wünscht. :)

Nach dem eher traurigen Stück gerade eben gibt es zum Abschluss wieder etwas Entspannendes:


Nighttime - Chillout / Psychedelic
https://soundcloud.com/egoldsteindemos/nighttime-v3

Alle Sounds und Effekte entstammen dem Repro-5.

Das Stück ist bis auf die perkussiven Elemente komplett improvisiert worden: jede Spur wurde einfach angelegt, zu einem passenden Sound geschaltet und dann in jeweils einem Durchlauf aufgenommen. Der Arpeggiator meines Keyboards hat mir dabei etwas Arbeit abgenommen. Ein ähnliches Ergebnis könnte man also recht schnell während einer Jam-Session produzieren, gegebenenfalls mit ein paar Looper-Pedalen.

Einzig der Filter des Arpeggio-Sounds und die Delays im Outro wurden nachträglich noch etwas automatisiert, da gleichzeitiges Aufnehmen der Tasten und Bewegen der Maus zu viel für meine Koordination ist. :D

Ich habe etwas schlampig laid-back gespielt, damit es verträumter klingt. Ein bisschen wie ein Spaziergang um 4 Uhr morgens, wenn man durch den einsetzenden Schlafmangel recht unkonzentriert, aber dafür auch gelassen ist…


Und wie sehr mein Computer bei der Produktion dieser Songs gefordert war, steht im nächsten Beitrag…
 
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Die CPU-Auslastung des Repro-5

Bevor ich zum Fazit komme, möchte ich noch auf eine Frage eingehen, die ich bisher nicht beantwortet habe, die sich aber vielen Interessenten stellt: läuft Repro-5 denn auch flüssig auf meinem Computer?

Das ist eine berechtigte Frage, schließlich nützt der beste Klang wenig, wenn er von Aussetzern und Knacksen wieder ruiniert wird. u-hes anderes Aushängeschild Diva ist für ihren Ressourcenhunger berüchtigt und führt selbst bei professionellen Nutzern dazu, dass die Spuren kurzer Hand eingefroren bzw. als Audio-Datei gerendert werden. So muss Diva nicht mehr in Echtzeit rechnen und entlastet die CPU beim weiteren Arbeiten. Ist das bei Repro-5 auch nötig?

Ich habe Repro-5 dafür auf zwei Systemen getestet:
  • System 1: ein 2017 zusammengestellter Customac (macOS 10.12) mit einem I7-i7700k-Prozessor (4x4,2 GHz) und 16 GB RAM.
  • System 2: ein 2012er Macbook Air (macOS 10.9) mit einem I5-3427U-Prozessor (2x1,8 GHz), 4 GB RAM und einer Onboard-Grafikkarte, die an der CPU nagt.

Zugegeben: die Unterschiede sind recht groß. Aber damit erlauben sie auch einen Vergleich zwischen zwei verschiedenen Anwenderprofilen: ein eher professionell ausgerüsteter und auf Musikproduktion zugeschnittener, neuer Rechner versus ein älterer Laptop, den man für andere Dinge gekauft hat, der aber auch gelegentlich fürs Musikmachen verwendet wird.

Auf beiden Systemen wird Logic Pro 9 verwendet, als Interface kommt ein recht weit verbreitetes USB-Audio-Interface aus dem gehobenen Einsteigerbereich zum Einsatz: ein Focusrite Scarlett 6i6 (1. Generation). Dessen Puffergröße wird zunächst auf 128 Samples eingestellt, was zu einer Latenz von etwa 11 ms führt. Das ist mein üblicher Wert: nicht blitzschnell, aber auch noch nicht störend langsam.


System 1:

Specs_CMC.png

Beim ersten gegriffenen Akkord gleich mal eine unschöne Überraschung: die CPU-Leiste ist im roten Bereich.

Aber der Schock ist zum Glück nur von kurzer Dauer. Der Multicore-Support von Repro-5, bei dem die einzelnen Stimmen auf mehrere Kerne der CPU aufgeteilt werden, ist beim Laden des Plug-Ins erst einmal deaktiviert. Das hat zur Folge, dass alle Stimmen von einem einzigen Kern berechnet werden müssen, was diesen ganz schön ins Schwitzen bringt.
Ein Klick auf „MC“ und schon ist die Multicore-Unterstützung eingeschaltet. Und siehe da: es läuft wieder.

Und wie es läuft! Im MC-Modus verteilt sich die Rechenlast bei mehreren Spuren recht gleichmäßig auf die unterschiedlichen Kerne der CPU.
Die Anzeige klettert dann zwar gerne mal jenseits der 50%, Störgeräusche und Aussetzer bleiben aber glücklicherweise aus.

Das geht sogar so weit, dass sämtliche Demo-Songs, die ich hier vorgestellt habe, sich von Anfang bis Ende in der DAW durchspielen lassen, ohne dass man den CPU-Verbrauch hört. Selbst bei Momenten, in denen viele Spuren viele Noten gleichzeitig spielen, bleibt der Prozessor gelassen. Beim „Hazy Memories“-Demosong sind zeitweise etwa 30 Stimmen des Repro-5 gleichzeitig aktiv, ohne dass es zu Problemen kommt.

Ein Rendern/Einfrieren der Spuren ist also auf einem gut ausgestatteten Rechner nicht unbedingt nötig. Zumal für die meisten Einsatzzwecke (außer Produkt-Demos) wohl kaum ein Dutzend Repro-5-Instanzen gleichzeitig zum Einsatz kommen werden.

Arbeitet man allerdings zusätzlich noch mit anspruchsvollen Effekt-Plugins, beispielsweise aufwendig berechneten Hall-Räumen, ist es durchaus sinnvoll, die Spuren als Audio-Dateien zu rendern. Da man in dem Szenario aber meist schon beim Abmischen ist, ist das ohnehin gängige Praxis.

Ab und zu (vielleicht einmal alle 30 Minuten) gab es beim Testen vereinzelte Störgeräusche. Diese traten allerdings meist auf, wenn im laufenden Betrieb noch eine weitere Instanz von Repro-5 geladen wurde, und verschwanden kurz darauf wieder. Die Störungen sind auf diesem System also vernachlässigbar.


System 2:

Specs_MBA.png

Wenig überraschend lässt sich hier nicht an die Leistung des ersten Systems anknüpfen. Sämtliche Demo-Songs werden schon recht früh von einem Knacksen begleitet, welches mit zunehmender Polyphonie nicht besser wird. Die Auslastungsanzeige verlässt den roten Bereich gar nicht erst.

Eins steht schon mal fest: für ganze Produktionen, die sich auf den Repro-5 stützen, wird es nicht reichen.

Aber aufgeben will ich deshalb noch nicht. Ich öffne ein leeres Projekt und lade eine Instanz von Repro-5. Erst einmal mit eingeschränkter Polyphonie von 5. So hätte man immerhin noch einen virtuellen Prophet-5, den man nutzen könnte.

Ich spiele ein paar ausklingende Akkorde…und bin vorsichtig optimistisch. Die Auslastungsanzeige bleibt recht konstant bei 50-60% für einen Kern, mal etwas drüber, aber noch deutlich vom Maximum entfernt. Störgeräusche bleiben auch aus. Der Multicore-Support scheint bei meinen zwei Kernen allerdings wenig Wirkung zu zeigen.

Ermutigt erhöhe ich die Polyphonie auf das Maximum von 8 und spiele wieder. Die Auslastung steigt jenseits der 70%, mit vereinzelten Spitzen im roten Bereich. Aber Störgeräusche bleiben dennoch aus. Zumindest eine (einsame) Instanz von Repro-5 scheint der Rechner zu vertragen.

Ich erzeuge eine neue Spur mit ebenfalls achtfacher Polyphonie und lasse sie mit einem anderen Sound dasselbe spielen. Nun sind beide Kerne mit etwa 70% ausgelastet, auch der rote Bereich wird öfters erreicht. Aber Aussetzer bleiben dennoch eher die Ausnahme. Dafür merke ich allmählich, wie der Lüfter schuften muss.

Nun, warum nicht noch eins draufsetzen? Schnell noch eine achtstimmig polyphone Spur erzeugt…

Krkrkrkr. Knacks.

Die Störgeräusche hören nicht mehr auf und die CPU-Anzeige verlässt den roten Bereich gar nicht erst. 24 Stimmen waren dann doch etwas zu viel.

Ich reduziere die Polyphonie der dritten Spur auf 4 und komme damit zu insgesamt 20 gleichzeitig gespielten Noten. Die Auslastung ist laut Anzeige am Maximum, Störgeräusche treten alle paar Takte weiterhin auf. Ein ähnliches Ergebnis gibt es bei einer kombinierten Polyphonie von 18. Los werde ich die Geräusche nicht.

Zwei Repro-5-Instanzen (samt Effekten) sind hier also das Maximum, wenn man auf Aussetzer verzichten will. Auch das Erhöhen der Puffergröße auf 256 und 512 half hier überhaupt nicht weiter. Noch höhere Puffer wären aufgrund der ohnehin schon hohen Latenz (27 ms bei 512 Samples) nicht praktikabel.

Aber immerhin: wer kleinen (nicht rechenaufwendigen) Produktionen mit einer oder zwei Instanzen von Repro-5 etwas Würze verleihen will, kann dies auch auf einem weniger modernen Rechner tun. Auch wenn es sich hier durchaus empfiehlt, andere Programme zu schließen und für weitere Nachbearbeitungen auf eine gerenderte Audio-Datei zurückzugreifen - viel Spielraum hat man beim Einsatz von Repro-5 schließlich nicht.


HQ oder nicht HQ?

Hat man genug Rechenpower übrig, kann man sich mit dem Repro-5 noch einen kleinen Luxus erlauben: den HQ-Modus. Wie bei vielen anderen Software-Synthesizern wird hier höhere Qualität im Austausch gegen mehr Rechenleistung versprochen

Nun, lohnt sich das? Hier mal drei verschiedene Sounds, jeweils zuerst im HQ-Modus und danach im normalen Modus:

https://soundcloud.com/egoldsteindemos/repro-5-hq-onoff

Der HQ-Modus klingt noch einen Ticken höher aufgelöst, allerdings ist der Unterschied für mein Empfinden deutlich kleiner als bei anderen gängigen Software-Synthesizern wie Massive oder Monark. Das mag auch daran liegen, dass der Klang selbst ohne den Knopf schon recht hohe Qualität hat.

Dem geringen klanglichen Gewinnen steht ein deutlich höherer CPU-Bedarf entgegen. Je nach Sound waren das auf System 1 etwa 70-100% mehr Auslastung. Das ist auch bei mehreren Spuren noch machbar, aber spiegelt sich in der Auslastungsanzeige auch deutlich wider.
Auf System 2 führte der HQ-Modus dazu, dass bereits eine Instanz den Rechner überforderte.

Der Einsatz will also überlegt sein. Im Kontext mit anderen Instrumenten oder nach etwas externer Effektbehandlung ist der Unterschied erst recht vernachlässigbar. Daher würde ich den HQ-Modus für die meisten Anwendungen getrost deaktiviert lassen und höchstens vor dem Mixdown einschalten.


Nun, da auch das geklärt wäre, können wir uns dem Fazit dieses Reviews widmen…
 
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Fazit


Wer seinem Computer schon immer mal die synthetischen Klänge der späten 1970er und frühen 1980er entlocken wollte, der findet im Repro-5 ein Software-Instrument, das diese Aufgabe mehr als zufriedenstellend erledigt.
Die klassischen Sounds jener Ära deckt er dabei mühelos ab; sein eleganter Grundklang dürfte aber auch in modernen Musik mit stilvoll eingesetzten elektronischen Elementen Verwendung finden. Komplexe Sounds sind nicht die Stärke des Repro-5. Aber das, was er kann, bietet Inspiration, klingt ordentlich und fügt sich schnell in einen Song ein.
Gerade, wenn man ihn über ein Keyboard mit 5 oder mehr Oktaven spielt, kann man sich schon mal schnell in den vielen Klangfarben des Repro-5 verlieren…

Der Ressourcenhunger des Repro-5 sollte dabei aber nicht unterschätzt werden. Auf älteren, leistungsschwachen Rechnern läuft der Repro-5 womöglich, zieht aber zu viel CPU-Power für die Arbeitsweise, die man gewohnt ist. Daher empfiehlt es sich, vor dem Kauf unbedingt erst die Demo auszuprobieren.

Ich persönlich nutze den Repro-5 seit dem Kauf letzten Dezember in nahezu jedem Projekt, das einen Vintage-Synthesizer gebrauchen kann, und bin nach wie vor sehr zufrieden mit seinem Klang. :)
Ob Repro-5 genau wie ein Prophet-5 klingt, kann ich leider nicht testen - dafür fehlt mir das Original. Aber der Frage hat sich zum Glück schon jemand anders mit größerem Budget als ich angenommen…die Ähnlichkeit ist im direkten Vergleich verblüffend.

Der Preis von etwa 150€, den das Bundle aus Repro-5 und Repro-1 verlangt, geht für das Gebotene in Ordnung. Die Möglichkeit, einen der beiden Synthesizer auch einzeln zu einem geringeren Preis zu kaufen, würde ich dennoch begrüßen.


Pro:
  • Überzeugender, analoger Vintage-Sound
  • Vielseitig einsetzbar
  • Viele brauchbare und inspirierende Presets, die sich über Tags schnell finden lassen
  • Tweak-Möglichkeiten, die deutlich über das Original hinausgehen
  • Ansprechendes, elegantes Design
  • Unterstützung von alternativen Stimmungen
  • Unkomplizierte Installation und Nutzung der Lizenz
  • Neben Mac und PC auch auf Linux verwendbar

Contra:

  • Bedingt durch die Klangqualität recht anspruchsvoll an die CPU. Für ausgiebigen Einsatz und im Verbund mit anderen Plug-Ins empfiehlt sich ein schneller Rechner.
  • Nur im Paket mit Repro-1 erhältlich
  • Einzelne Bedienelemente sind schlecht ablesbar
  • Verteilung von Stimmen im Stereo-Panorama und Einstellen der Polyphonie könnte praktischer gelöst werden
  • Preset-Benennung mit Initialen störend bei alphabetischer Sortierung
 
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Junge, Junge, das ist doch keine kleine Besprechung, sondern ein schwergewichtiges, profundes 1A Review. Dafür hast Du locker die kleine "Wiedergutmachung" eines 50 € Gutscheins als Gewinn in der Review-Auslosung verdient. :great: Und von mir noch alle (erlaubten) Kekse obendrauf. :hail:
 
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Ehrlich gesagt dachte ich anfangs auch, das Review würde kürzer ausfallen. Aber dann kam dieses und jenes dazu und…irgendwann war der Punkt erreicht, wo ich mir sagte: "Wenn schon, denn schon…” :redface:

Vermutlich wird mein nächstes Review wieder kompakter werden. Liest sich ja auch leichter, wenn der Browser nicht erst wie bei mir 20 Sekunden braucht, bis alles angezeigt wird. :D

Aber freut mich, dass es gefällt. :)
 
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Ja Chapeau auch :great: toll geschrieben und erklärt, auch für Synthanfänger, da schön mit Demos hinterlegt. Hab ich gern gelesen und gehört.
 
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Wirklich ein klasse gemachtes und sehr interessantes Review. :great: :great:
Vielen Dank für die Mühe! :keks:

Eine Frage, bei deiner großen Erfahrung: hast du einen Vergleich zu Software Konkurrenten wie Arturia? Da gibt es ja auch eine Emulation des Prophet 5.
 
Danke fürs Lob! :)

Eine Frage, bei deiner großen Erfahrung: hast du einen Vergleich zu Software Konkurrenten wie Arturia? Da gibt es ja auch eine Emulation des Prophet 5.
Arturias Prophet V habe ich leider nicht. Arturias V-Geschäftsmodell ist ja ähnlich wie bei Native Instruments' Komplete: einzeln kann man die Produkte zwar kaufen…aber eigentlich lohnt es sich erst, wenn man das Komplettpaket V Collection kauft, weil der Preis pro Synthesizer dann auf ein Bruchteil des Einzelpreises fällt.
Prophet-V für 150€ oder die V-Collection mit Prophet-V und ~20 anderen, etwa gleich teuren Synthesizern für 500€…das macht den Einzelkauf für mich eher unattraktiv. 500€ für Software sind für mich aber auch eine Menge Geld, zumal ich bei der Anzahl wohl ohnehin nicht alle nutzen würde. Insofern ist das Bundle auch nicht wirklich attraktiv für mich. :redface:

Allerdings habe ich mir vorhin die 20-minütige Demo von Arturias Prophet V heruntergeladen und mal ein bisschen mit Repro-5 verglichen, so gut es in der Zeit ging. Die Factory Presets des Prophet-5 sind ja in beiden Software-Instrumenten vorhanden, wenn auch mit kleinen Unterschieden programmiert.
Im direkten Vergleich gefiel mir der Grundklang des Repro-5 eigentlich immer besser. Arturias Prophet-V klang etwas dünner, aber gleichzeitig auch gepresster, als ob sein dünner Klang bewusst kaschiert werden soll. Der Repro-5 wirkte da voluminöser, ohne dass ich es als künstlich empfand. Auch wenn ich keinen Prophet-5 habe, ist der Repro-5 an meiner Erwartung an den Klang eines Prophet-5s näher dran. Arturia merkt man im direkten Vergleich dann doch an, dass es ein Stück Software ist. Wobei man schon erkennt, dass es ein Prophet-5 sein soll.

So viel zumindest zu meinem kurzen Eindruck. Ich hätte auch ohne Repro-5 nicht unbedingt den Wunsch gehabt, nach der Demo mit der Vollversion weiterzuspielen. Aber mit etwas Einarbeitungszeit könnte man aus dem Prophet-V sicherlich noch mehr herausholen, das will ich nicht bestreiten. Falls jemand zufällig einen Prophet-V zu viel hat, könnte ich das hier natürlich noch näher vergleichen…:engel:

Ein großer Vorteil von Arturias Prophet-V ist allerdings der deutlich geringere CPU-Verbrauch. Z.B. für den Live-Einsatz, wo eine Performance ohne technische Aussetzer wichtiger ist als 100%ige Authentizität beim Klang, wäre das durchaus ein großer Pluspunkt. Für Coverbands wäre die V-Collection sicherlich auch interessant, da man damit einige der meistgenutzten Synthesizer der letzten Jahrzehnte zusammen hat und so für fast jeden 80er-Song gleich eine Emulation des Originals spielen kann.

Bei Arturias Prophet-V ist auch noch eine Emulation des Prophet VS dabei, der sich bei den Oszillatoren mit seinen digitalen Vektoren deutlich vom Prophet-5 unterscheidet. Der Unterschied ist erheblich größer als zwischen Repro-5 und Repro-1. Wenn man also zusätzlich noch einen etwas digitaleren Sound möchte, ist das keine schlechte Wahl. Zumal es kaum Alternativen zum Prophet VS gibt.

Aber wer 150€ Budget hat und auf seinem halbwegs schnellen Computer einfach einen Prophet-5 möglichst akkurat simulieren will, dem würde ich aktuell definitiv eher zu Repro-5 raten.

Zum Prophet-5 gibt es auch überraschend wenige Software-Emulationen. Native Instruments' Pro-53 wurde vor Jahren eingestellt, Memory Moon Messiah wäre ein Vergleichskandidat, aber ist nur für Windows und 32-Bit zu haben. IK Multimedias Pro-V klingt einigermaßen wie ein Prophet-5, basiert aber auf Samples und ist daher nicht von Grund auf programmierbar wie Prophet-V und Repro-5, was ihn auch als Alternative einschränkt.
Ansonsten gibt es noch ein paar Freeware-Emulationen im Netz, aber die sind in der Regel schon recht alt, was bei Software-Synthesizern meist kein gutes Zeichen ist.
 
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WOW, was für ein geniales Review!

Ganz großes Kino und sehr viel besser, als es irgendein "Prophet" je sein könnte!

Danke dafür und liebe Grüße

Holger
 
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Kann dir leider momentan nicht mehr Kekse geben, aber du hättest sie auf jeden Fall verdient. Besonders, dass du so viele Demo-Songs gemacht hast, gefällt mir ungemein!

Das Plugin scheint schon recht gut zu klingen, aber irgendwie klingt es für mich alles sehr glatt. Ich habe auch noch nie live an einen Prophet 5 gesessen, aber von meinen Erfahrungen mit anderen analogen Synths der Zeit hätte ich etwas mehr "Dirt" erwartet.
 
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Freut mich, dass es euch beiden gefällt. :)

Das Plugin scheint schon recht gut zu klingen, aber irgendwie klingt es für mich alles sehr glatt. Ich habe auch noch nie live an einen Prophet 5 gesessen, aber von meinen Erfahrungen mit anderen analogen Synths der Zeit hätte ich etwas mehr "Dirt" erwartet.
Klingt für dich denn ein Prophet-5 in YouTube-Demos "dreckig"? Insbesondere im direkten Blind-Vergleich, hörst du da bei einem mehr Dirt raus?

Würde mich tatsächlich interessieren. Ich persönlich assoziiere den Prophet-5 nicht unbedingt damit. Für mich hat er immer ein bisschen etwas Vornehmes; zwar analog, aber recht gebändigt. Zumindest ohne externe Sättigung, Verzerrung, Kompression, EQ und Ähnliches.

Auf der fiktiven Dirt-Skala wäre der Prophet-5 (Rev 3) bei mir zumindest nach den Audio-Demos, die es von ihm so im Netz gibt, recht weit unter einem MS-20 oder Minibrute. Und auch noch ein gutes Stück unter einem Minimoog. Allgemein scheinen mir viele Mono-Synths schmutziger, auch der Pro-One würde da noch etwas besser abschneiden. Kann aber auch sehr vom Kontext abhängen.

So zumindest mein Eindruck. Was "Dirt" oder "Wärme" und all diese Worte ausmacht, lässt sich natürlich schwer konkretisieren. :redface:
 
Klingt für dich denn ein Prophet-5 in YouTube-Demos "dreckig"?

Der Eindruck ergab sich rein subjektiv aus deinen Beispielen. Aber ich kann das m.E. auch im Video mit dem Direktvergleich hören. Bei manchen Sounds mehr, bei manchen weniger. Das ist aber eine winzige Nuance. Als ob die Softwareversion etwas mehr komprimiert wäre. Aber du hast schon recht, der Prophet 5 klingt an sich schon recht wenig aggressiv. Wie gesagt, ich habe den noch nie persönlich gespielt. Einen Pro-One habe ich schon mal ausprobiert und der klingt eindeutig aggressiver.
 
Auf jeden Fall ist der Repro auch Live eine Waffe. Er ist neben der DIVA zu meinem Hauptsynth geworden. Ich kann das Plugin nur jedem empfehlen.
 
Eine Frage, bei deiner großen Erfahrung: hast du einen Vergleich zu Software Konkurrenten wie Arturia? Da gibt es ja auch eine Emulation des Prophet 5.

Hi @escarbian

Verglichen mit den Möglichkeiten und vor allem der "Lebendigkeit" des Repro-5 stinkt der Prophet V m.M.n. völlig ab; zugegeben es ist etwas stänkern auf hohem Niveau doch der Repro-5 hat eindeutig die Nase vorn. :great: Sein "einziges" Manko uns deshalb oftmals kritisiert; sein Hang dazu ein CPU-Plattwalzer zu sein :igitt:

Man muss schon mit einem ordentlichen Rechner auffahren um damit überhaupt einigermaßen arbeiten zu können; mit meinem Notebook im Arbeitszimmer habe ich absolut keine Chance.
Und selbst der aufgepumpte Studiorechner kommt teilweise an seine Grenzen sobald die Komposition etwas grösser ausfällt.....Schade, denn deswegen benutze ich ihn auch viel weniger als all die anderen Soft-Synths. :(

LG Leo
 

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