Ist "SCRIBD" legal?

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Hallo,
ich bin immer mal auf der Suche nach Noten, meistens von älteren Künstlern, also 80er, 70er und teils auch 60er, weil das halt so meine Lieblingsmusik ist. Leider gibt es oft die Noten "meiner" Lieblingskünstler nicht mehr. Wenn ich mal was suche, wird mir als Suchergebnis oft die Seite "SCRIBD" angezeigt, wo ich oft sehr interessante Sachen finde, die im normalen Handel nicht mehr erhältlich sind. Allerdings sehen mir die auch oft eingescannt aus und es steht ein "Uploader" dabei, der das wohl hochgeladen hat.
Wenn ich es dann herunterladen möchte, wird mir angezeigt, dass ich mich anmelden muß um kostenlos und unlimitiert alles herunterladen kann, was ich möchte.

Mir kommt das ganze irgendwie seltsam vor, denn sowas dürfte ja eigentlich illegal sein, oder? Allerdings scheint es auch keine verdächtige Seite zu sein, sondern eine "normale" .com Seite.

Außerdem habe ich auch gesehen, dass es z.B. von OMD deren Notenbuch offenbar ganz legal und normal auf deren Homepage gibt (ebenfalls eingescannt). Und auch von Queen habe ich so etwas schon gesehen.

Daher würde mich mal interessieren, ob so etwas am Ende doch legal ist, bzw. ob jemand dieses SCRIBD kennt und etwas dazu sagen kann.

Vielen Dank

Andreas
 
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Claus
Das ist ein Portal und will mit dem hochgeladenen Inhalt nichts zu tun haben, die Beachtung der Rechtslage ist Sache der User, die das in den Geschäftsbedingungen anerkennen.
Dementsprechend findet man dort legale Uploads genauso wie illegale Inhalte, sprich PDF-Dokumente von Noten, Heften und Büchern, die unter den Schutz des Urheberrechts fallen.

Ich gebe nachfolgend meine Laienmeinung zu dem wieder, was man bei der Gema, Wikipedia und zig Anwaltsseiten zum Thema nachlesen kann:
In Deutschland muss ein Schöpfer 70 Jahre lang tot sein, bevor sein Werk frei wird.
Die Ausnahme ist George Gershwin, dessen Werke das EU-Parlament für seine Mitgliedsländer bereits für 100 Jahre unter Schutz gestellt hat.
Unabhängig vom Werk können aber für...
Das ist ein Portal und will mit dem hochgeladenen Inhalt nichts zu tun haben, die Beachtung der Rechtslage ist Sache der User, die das in den Geschäftsbedingungen anerkennen.
Dementsprechend findet man dort legale Uploads genauso wie illegale Inhalte, sprich PDF-Dokumente von Noten, Heften und Büchern, die unter den Schutz des Urheberrechts fallen.

Ich gebe nachfolgend meine Laienmeinung zu dem wieder, was man bei der Gema, Wikipedia und zig Anwaltsseiten zum Thema nachlesen kann:
In Deutschland muss ein Schöpfer 70 Jahre lang tot sein, bevor sein Werk frei wird.
Die Ausnahme ist George Gershwin, dessen Werke das EU-Parlament für seine Mitgliedsländer bereits für 100 Jahre unter Schutz gestellt hat.
Unabhängig vom Werk können aber für die konkrete Veröffentlichung (z.B. Noten) auch nach Ablauf des Urheberrechts weitere Rechte vorliegen, z.B. des veröffentlichenden Verlages.
Die Verletzung solcher Rechte wäre z.B. der Scan einer Klavierausgabe von Beethoven's Mondscheinsonate aus einem deutschen Musikverlag.
In den USA ist die Rechtslage anders und privatnutzerfreundlicher, aber darauf kann man sich im Fall des Falles nicht berufen.

Gruß Claus
 
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Lösung
Also Scribd an sich ist natürlich "legal" und seriös - allerdings ist mir ist auch schon aufgefallen, dass es dort sehr viele Dokumente gibt, die meines Wissens nach urheberrechtlich geschützt sein müssten, darunter ganze Partituren oder auch Fachbücher.
Das ist eben wie bei so vielen anderen Plattformen (Youtube, Vimeo, Soundcloud etc..) auch - die Nutzer laden etwas hoch und solange der Urheber keine Beschwerde einreicht, bleibt es dort auch verfügbar...

LG
 
Das ist eher ein "Wo kein Richter, da kein Henker"-Fall.

Eine Plattform kann natürlich erklären, dass sie sich als reine Plattform versteht und keine Gewähr dafür übernimmt, was user up- bzw. downloaden. Aber sobald relativ einfach feststellbar ist, dass einiges Zeugs illegal ist, muss er dennoch für Ordnung sorgen.

Letztlich ist es eine Frage der Größenordnung. Youtube hat ja auch so argumentiert und eine Weile geht das auch gut, aber dann ist halt eine Einigung mit GEMA fällig und Inhalte, gegen die Einspruch erhoben wird, müssen gelöscht werden.

Man könnte natürlich so argumentieren, dass ein user selbst nachprüfen muss, ob der Inhalt, den er downloaden will, auch rechtlich unbedenklich ist. Man könnte aber auch so argumentieren, dass das - außer etwas ist als Rechtsbruch völlig offensichtlich - einem user nicht zuzumuten ist, das für jeden Inhalt nachzuprüfen.

Also eine klassische Grauzone.

x-Riff
 
OK, danke für die Antwort. Dann ist es also erstmal nichts verwerfliches sich dort anzumelden.

Zum Thema YouTube: Mir fällt auf, dass dort häufig ganze Filme gezeigt werden "können", die vom Uploader in der Qualität gemindert wurden. So laufen diese z.B. nur in einem kleinen Fenster (quasi eingerahmt) oder mit abgeschnittenen Rändern usw.
Jedenfalls vermute ich, dass man so in eine Art Grauzone kommt.

Bei Noten wäre dann noch der Punkt der Verfügbarkeit. Wenn manche Noten einfach nicht mehr erhältlich sind, entsteht ja kein Wirtschaftlicher Schaden. Dann liegt es wieder am Rechteinhaber diese Sache zu unterbinden. Wobei ich auch schon mal bei (kleineren) Künstlern Lieder per Email-Anhang zugeschickt bekommen habe, da ihre Alben (oder speziell dieses Lied) nicht (mehr) zu haben sind, weil sie halt - in meinen Fällen - zu alt sind und es nie auf CD geschafft haben, die Künstler diese aber meistens selber gerippt haben und sich darüber freuen, dass man sich ihrer erinnert und die Musik noch mal gerne hören möchte :)

Aber mal nebenbei gesagt: Gibt es überhaupt legale Arten an Noten zu kommen. Für Gitarristen gibt es ja "Guitar Tab", da findet man ja haufenweise Lieder, die dann (vermutlich von Usern) umgesetzt werden. Mal gut, mal weniger gut. Aber mit den reinen Gitarren-Riffs kann ich als Pianist oft "nicht genug" anfangen. Zumal sind sie häufig sehr eingeschränkt und Zwischenstücke oder Tonhöhenänderungen fehlen gänzlich.

Woher bekommt ihr euer "Futter"?
 
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Aber mal nebenbei gesagt: Gibt es überhaupt legale Arten an Noten zu kommen.
1. Kaufen. :D
2. Raushören.
3. Von Hand abschreiben

Im musescore-Forum gibt es viele Noten, die andere Musiker mal abgetippt, arrangiert oder komponiert haben. Wie legal ist das denn?

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ist nicht so, dass ich noch nie was gekauft habe :D
Ich habe mir im Letzten Jahr so 20 Notenbücher gekauft - wenn nicht noch mehr.. :)
Darunter meistens irgendwelche Sammler.. 80er, 70er, Top Singles usw. Da nervt es mittlerweile, dass in einem "neuen" Notenbuch dann noch 3 Lieder sind, die man eigentlich will und kennt, 5, die man zumindestens kennt, 10, die man schon hat und 40, die man gar nicht kennt :)

Ich bestellt übrigens meistens bei alle-noten.de
Dauert zwar meistens etwas länger, aber die haben eine gute Auswahl und vernünftige Preise :)

Aber wie gesagt, es geht mir ja in der Regel auch um Noten, die NICHT MEHR erhältlich sind oder nie waren. Die ich kaufen kann, stehen außer Frage.

Bei "deinem" Musikalienladen schau ich mich mal um ;)
 
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...Daher würde mich mal interessieren, ob so etwas am Ende doch legal ist, bzw. ob jemand dieses SCRIBD kennt und etwas dazu sagen kann...
Also wie ich das als Nicht-Jurist sehe ohne Rechtsgültigkeit zum Thema Noten:

Das ist ja eine amerikanischer Dienstleister mit einer in den USA ansässigen Webseite. Die unterliegen also erst einmal dem amerikanischen Urheberrecht,
nicht dem deutschen oder europäischen.
In den USA ist das bei Noten nicht so streng wie bei uns. Meines Wissens ist Kopieren erlaubt solange es zu Lernzwecken ist und kein kommerzieller Zweck
damit verbunden ist. Wenn man also US-Noten von Scribd downloadet und derart verwendet, interessiert es sicher keinen US-Verlag, dass es in Deutschland
ein strengeres Urheberrecht gibt. Das interessiert die ganz einfach nicht. Ich glaube auch nicht, dass es möglich wäre, dass in den USA eine Webseite
existiert, die ständig und dauerhaft US-Urheberrecht missachtet...
Neu erschienene Noten eines US-Verlags wird man bei Scribd aber wohl auch nicht mehr frei zum Download finden. Allenfalls zum Lesen, siehe unten...

Anders läge der Fall auch, wenn ein Ami Noten eines deutschen Verlags kauft, diese einscannt und in Scribd reinstellt, da er der Meinung ist, er unterliegt
nur amerikanischem Urheberrecht. Das wäre ja nicht der Fall, wobei das ja wieder dieser "wo kein Kläger, ist auch kein Richter" Fall wäre. Ich glaube, dass
es häufig vorkommt, dass Verlage dann bei Scribd die Löschung der Noten verlangen und das dann wegen Geringfügigkeit nicht weiter verfolgen.

Wenn man als Deutscher aber derartig illegal kopierte Noten downloadet, hätte man sich sicher nach deutschem Urheberrecht strafbar gemacht und könnte
hier belangt werden...das würde ich mal besser sein lassen...

Aber auch bei Scribd tut sich was. Inzwischen gibt es viele Noten, die man im Internet bei Scribd für die Dauer der Mitgliedschaft lesen, aber nicht
ausdrucken oder downloaden kann. Da hat man sich wohl in großem Stil mit den Verlagen arrangiert, das ist sicher zu 100% legal, auch bei uns.
 
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