In Ear Monitoring für 5-köpfige Band, unabhängige Mixe

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Hi, ich suche nach einem In Ear Monitoringsystem für die ganze Band (5 Leute). Ideal wäre wenn man für jeden einen eigenen Mix machen könnte, also dementsprechend viele Kanäle, ist aber kein muss wenn das deutlich teurer sein sollte.

Bisherige theoretische Lösung wäre zb 2x das t.bone s von Thomann plus 2 extra Sender und für den Drummer dann ein kabelgebundenen Headphone amp plus in ears.
Damit wären wir jetzt bei knapp 500 Euro.

Was würdet ihr vorschlagen als evtl bessere alternative?

LG SB
 
Eigenschaft
 
Ein entsprechendes Mischpult ist vorhanden?
Mikrofone auch?

Mit den Hörern und Sender/Empfänger ist es ja nicht getan...
 
Du hast grundsätzlich drei Möglichkeiten, um ein "In Ear Monitoring-System" aufzubauen:

1. Du nutzt die Aux-Wege des Mischpultes (pro In Ear-Mix zwei Mono-Aux-Kanäle),
2. Du nutzt ein zum Mischpult kompatibles Personal Monitoring-System,
3. Du splittest alle Signale und nutzt einen Mischer exklusiv für das Monitoring.

Bei allen drei Möglichkeiten kommen dann die Sender / Backpacks / Hörer hinten dran ...

Komplexität und finanzieller Aufwand nehmen von 1. bis 3. zu, allerdings auch die Möglichkeiten ... von daher ist es, wie EPBBass schon gesagt hat, extrem wichtig, zu wissen, a) was bei euch an Hardware (Mischer) schon vorhanden ist, b) was bei euch alles abgenommen wird, und c) wie euer Budget aussehen könnte.

Bässte Grüße

MrC
 
1. Du nutzt die Aux-Wege des Mischpultes (pro In Ear-Mix zwei Mono-Aux-Kanäle),
Warum das denn und wozu? Es reicht ein AUX Weg und das in Mono.

Mach wir es mal ganz einfach. Letztendlich ist InEar grundsätzlich mal analog zum konventionellen Bühnenmonitoring. Pro Monitorweg braucht man einen Ausspielweg (AUX Weg), welcher idealerweise PRE Fader liegt. Damit lässt sich für jeden Ausspielweg ein individueller Mix anfertigen. Ob da dann am Ende eine Endstufe samt Wedge hängt oder ob das auf einen Sender geht ist einerlei.

Heute bieten so ziemlich alle InEar Systeme an, das Signal in Stereo zu übertragen, also 2 Wege. Ich mache es so, dass ich auf den einen Kanal den für den Musiker individuellen Mix lege und den anderen Kanal mit einer Monosumme des Gesamtmixes speise. Dann kann der Musiker durch Pannen die Mischung zwischen seinem individuellen Mix und dem Monomix selbst bestimmen und man erreicht dadurch ein ähnliches Feeling wie beim konventionellen Monitoring oder man nimm gar zwei Kanäle am Pult her und nimmt ein Stereoambientesignal ab und speisst eben dies anstatt der Monosumme eben auch als Monosumme ein. Damit hat man auch ein entsprechendes Raumgefühl auf dem InEar.
Das geht aber nur, wenn das System auch das Mischen der beiden übertragenen Kanäle am Empfänger beherrscht.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass man über einen Sender zwei Monitorsignale schicken kann. Dabei muss man nur am Empfänger auf die entsprechende Seite pannen. Damit kann man z.B. Engpässe abfangen oder wenn es mal ärger auf der Funkstrecke selbst gibt und es dadurch eng mit den Frequenzen wird. Geht aber auch wieder nur, wenn das System so was unterstützt.

Falls das System das eben alles nicht kann, dann bleibt nur entweder auf beide Kanäle das Monosignal zu legen oder eben ein echtes Stereosignal. Das ist aber meist nur bei den größeren Pulten möglich. Die meisten haben keine Stereoausspielwege, sondern eben nur Mono AUXe und das wäre einfach nur Verschwendung von AUX Wegen.

Ganz nebenbei muss man auch noch die Frequenzfrage bei Funksystemen im Auge behalten. Welches t.bone System habt ihr denn da im Auge, denn alldieweil diese günstigen Systeme oftmals in einem Frequenzbereich liegen, in welchem man schon ab 3 Strecken in die Bredouille kommt. Habt ihr auch noch Funkmikros am start? Fallsja, müsst ihr euch in jedem Fall über so was wie Frequenzmanagment bewusst sein.
 
Voraussetzung für euer Vorhaben sind 5 AUX Wege und ein (mindestens) 5-Kanaliger Kopfhörerverstärker.

Deswegen ist die erste Frage: hat euer Mischpult 5 AUX Wege? Die sind für 5 individuelle Monitormixe zwingend erforderlich. (Alles Mono)
Wenn ihr ein passendes Pult habt: gut! Wenn nicht kann ich das hier empfehlen:
Behringer XR18
Da kann jeder per App seinen eigenen Monitorsound einstellen und ist auch selber dafür verantwortlich. Damit hat das nörgelige "ich hör mich nich" der Basser endlich ein Ende:great:

Bei den In Ear Drahtlosanlagen musst du beachten, dass du keine Sendefrequenz doppelt nutzt.
Beispiel: wir haben die LD MEI ONE Drahtlosanlagen. Jeweils ein mal 1, 2 und 3. nutzt man eine doppelt kann es zu Übersprechungen kommen.
Tipp: greif bei den Sendern nicht ganz unten ins Regal. Ich werde mein LD Gerät wohl gegen ein Besseres ersetzen, weil die Einstreuungen teilweise nerven.
Und rechne nochmal mit 100€ pro Person für individuelle Ohrhörer, die Beiliegenden sind nicht so toll.

Noch ein Denkanstoß: wir haben die Drahtlossysteme jeder für sich gekauft. dann gibt es keinen Stress wenn einer die Band verlässt. Außerdem kann man sein persönliches System mitnehman wenn man in einem Zweitprojekt unterwegs ist.

Der kurze Sinn: In Ear Monitoring ist nicht billig, aber lohnt sich. Nie wieder Ohne!
 
In Ear Monitoring ist nicht billig, aber lohnt sich. Nie wieder Ohne!
Hmmm, sicher? Also konventionelles Monitoring mit vernüftigen Monitoren und vernüftigen Endstufen am Start ist auch kein Schnäppchen. Das tut sich nix. Das Pult und das entsprechende MuCo jetzt mal aussen vor.

Rechnen wir mal Standardmonitorsetup, 4 Wege mit 6 Monitoren
Endstufe 4-Kanal, z.B. Powersoft M50q HDSP rund 2000€
6x Monitore z.B. EAW Microwedge 12, d&b MAX, Seeburg M1, TW Audio C15, RCF NX12 SMA. Alle so pro Stück 1000 - 1400€
Sind in Summe dann knap 10 k€
Dazu kommen noch Cases und Strippen. Da sind wir dann bei locker über 10 k€.

6x InEar der vernüftigen Mittelklasse, z.B. Sennheiser IEM 300 G3, pro Strecke rund 1000-1200 €
Sind geradeaus 6 k€ zzgl. einem Eigenwohnheim der Empfänger und evtl. einem Antennenkombiner und entsprechenden Strippen. Das ist deutlich unter 10 k€, gar deutlich unter 8 k€ zu machen. Gut, die angepassten Ohrstöpsle noch. Aber dafür ist der Mucker sowieso zuständig auch von wegen Hygenie.

So gesehen ist die Aussage vollkommen korrekt, im Vergleich zum konventionellen Monitoring, das dasselbe erfüllt, sofern man die Monitoranlage dann auch sein Eigen nennt.

Ein weiterer entscheidender Vorteil des IEM ist, dass es sehr ruhig auf der Bühne wird und der Tonler dann auch wirklich Saalsound machen kann und darf, ohne dass es von der Bühne quäkt.
 
Paar Dinge, die man bedenken sollte:

- Ein Monitorweg pro In-Ear-Mix wurde ja schon gesagt, wobei man testen muß, ob alle Musikanten mit einem Mono-Mix klar kommen. Gibt Leute, die werden kirre, wenn der Sound mitten im Kopf sitzt, andere werden kirre, wenn sie stereo hören und sich auf der Bühne bewegend die Schallquelle woanders steht, als sie sie hören...

- Was nicht auf dem IEM-Mix ist, ist faktisch nicht da. Also Vollabnahme der Band erforderlich.

- Spart nicht an den Ohrhörern!

- Rechnet Ersatzgeräte ein, denn wenn z.B. ein beltpack ausfällt, ist beim betroffenen Musikanten Stille.

- Bedenkt bei einer reinen DI-Lösung, daß man via In-Ear nicht das Körperempfinden von Lautstärke hat. Sofern man also nicht mit Shakern und Rüttelplatten für Drummer und Bassist arbeiten will, ist es sinnvoll, A-Drums und Bassamp trotz IEM zu verwenden.

- Stromklampfe ist auch so ein Thema, denn ohne Amp hört zwar der Gitarrist die Klampfe via Ohrhörer, aber die Klampfe "hört" sich nicht. Wer also tragende Sounds sucht, beim Solo gerne mal mit feedbacks spielt oder amtliche ACDC-Sounds will (wenig Gain, viel Pegel), der braucht weiterhin einen Amp, um die Rückmeldung Gitarre-Lautsprecher herzustellen.


domg
 
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Ich könnte eine deutlich längere pro-IEM Liste machen, falls gewünscht. ;-)
 
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Viele Punkte sind ja schon genannt worden aber was mir noch einfällt bzw. was ich da gerne nochmal betonen würde:

Wie bei allem gilt: Das wichtigste sind die Schallwandler! Wenn ich 500 Euro für ein IEM Setup ausgeben sollte würde ich davon 500 Euro für die Hörer ausgeben. Am liebsten sogar sparen, den Betrag verdoppeln und dann 1.000 Euro in die Hörer stecken. Das ist deutlich wichtiger als der Rest. Sendeanlagen lassen sich ziemlich preiswert zumieten, eigene Sender kaufen ist, wenn nicht ausdrücklich gewünscht, eher begrenzt sinnvoll da sehr teuer oder halt maximal Mittelmaß. Ich würde das Geld wirklich in die Hörer stecken, die sind der größte (nicht-menschliche) Faktor, den Einfluss der Sendestrecke wirst du überwiegend daran merken wie stark es rauscht und wie sicher du Frequenzen findest;) Solange jemand Kabelgebunden Gitarre oder Bass spielt (Keys und Drums sowieso) finde ich braucht man keine günstigen Sender kaufen sondern sollte einfach nen Bodypack nehmen und die XLR Strippe mit dem Klinkenkabel vertapen. Ist zuverlässiger, weniger Aufwand und klingt besser als diverse billige Sendestrecken. Wenn die Shows bzw. Bühnen größer werden lieber was zumieten, da gibts deutlich bessere Strecken für einen Bruchteil des Kaufpreises;)
 
Dem kann ich nur zustimmen. Oftmals ist Funk gar nicht notwendig oder überbewertet. Auch was die Ausfallwahrscheinlichkeit angeht: Die sicherste Verbindung zwischen zwei Geräten ist eine Leitung. Gilt also auch für Mikrofonfunkstrecken. Lieber ein gutes und für die Stimme optimales Mikrofon und ne Leitung dran, als irgendeine Handgurke mit Billigkopf drauf.

Ja, die Ohrstöpsel sind essentiell. Wenn die nix taugen, dann ist alles andere obsolet.
 
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Interessant! Wusste gar nicht dass es sowas überhaupt gibt, ich Tape die Strippen einfach so kurz nach (bzw. vor) dem Amp (so dass man da nix rausreißt) mit Zumbel oder ab und an mal Gaffa zusammen und dann in Abständen einfach n kleiner Strafen, ist ziemlich flexibel und einfach und kostet nix extra^^:D
 
Grund: Überflüssiges Komplettzitat des Vorgängerbeitrags entfernt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das mit dem Tapen würde ich lassen. Das sieht sch... aus und der Kleber löst sich spätensten, wenn die Leitung irgendwo mal in der Sonne liegt in wohlgefallen aus. Das ist eine Riesensauerei und pappt, nur nicht da wo es pappen soll.

Jeder ältere Elektriker (ich weiß nicht, ob das heute noch in der Lehre Gegenstand ist) macht so was wie in der Lehre gelernt mit Wachsband. So wird und werden heute noch gute Kabelbäume in Form gebracht und fixiert. Das hält, pappt nicht, lässt sich jederzeit ohne Kleberückstänge wegmachen und löst sich auch in der Sonne nicht in wohlgefallen auf.
 
Ja aber das muss ja nich lange halten, die Kabel sind ja eh fast jedes mal andere (wenigstens die XLR strippen^^) Das kommt bei den Bands vorm Soundcheck da dran und beim Abbau wieder weg, da fährt das Gitarrenkabel ja mit dem Musikanten mit und die XLR Leitungen gehen zurück zur PA Company oder manchmal zu mir:D Muss also eh nur n paar Stunden halten und fällt aus Publikum nicht sonderlich auf (wenigstens nicht dem gemeinen Zuschauer).
Geht natürlich auch mit Wachsband (kenn ich nicht aber wie du das beschreibst ist das ja fast noch besser wenn es so rückstandsfrei weg geht wie gutes(!) Gaffa oder so, muss ich mir mal anschauen, klingt interessant). Nur liegen Gaffa und Zumbel ja eh auf der Baustelle in ausreichender Menge rum und bietet sich daher an. Für längerfristige Lösungen gibts da bestimmt besseres nur reicht es ja wenn es von Soundcheck bis Abbau hält

MfG
 
Grund: zu kurz^^
Zuletzt bearbeitet:
Wir kommen mit Monomixen auch gut klar. Fahren in der einen Band, wo wir mittlerweile mit allen 5 Leuten In-Ear nutzen, mit einem X32 Producer, in der anderen Band, wo zwei von 5 In-Ear haben, mit einem XR18. Da der ausreichend Ausgänge hat, leistet sich unser Gitarrist den Luxus eines Stereo Mixes. Ich fahre halb Stereo, sprich mische mir den Mix an meinem Keyboard-Submixer, mische dort nur ein Monosignal vom Hauptpult in mono dazu, über das ich alle Signale außer Keyboard bekomme. D.h. meine Keys hab ich Stereo, der Rest sitzt in der Mitte, womit ich gut zurecht komme.
Ich selbst nutze in beiden Bands ein Sennheiser IEM 300 System, aber die LD MEI1000, die die anderen nutzen, tun's auch. Unser Drummer sitzt neben dem Hauptpult und hat seine Hörer daher kabelgebunden, Gitarrist und Sänger teilen sich ein LD System, wobei da schon jeder seinen individuellen Monomix bekommt.

Mit den Hörern kann ich meinen Vorrednern nur recht geben. Das ist das letzte, wo man sparen sollte. Ich nutze Customized Ultimate Ears Hörer, und möchte die auf keinen Fall gegen was billigeres tauschen. Ich hatte mal 3-Wege Fischer Amps Hörer, allerdings nicht angepasst. Die waren ganz ok, aber kein Vergleich zu den Ultimate Ears.
 
Vielleicht sollten wir erst einmal abwarten, ob der Threadersteller sich noch mal äußert, bevor wir hier weitere Ratschläge, Tipps und Erfahrungen posten...
@StringBreaker: Ist das Thema noch aktuell?
 
Ja ist noch aktuell, ich bespreche dasw ganze erstmal mit unserem anderen Klampfer, da kann mit den ganzen Sachen hier mehr anfangen als ich :'D melde mich dann wieder
 

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