Separat bouncen für verschiedene Platformen?

Strato Incendus
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Wie in einem Nachbarthread nochmal angeführt sind die Lautheits-Zielwerte in LUFS ja unterschiedlich für iTunes, Spotify, YouTube etc.

Ich nehme zurzeit sowohl einige Metal-Coverversionen als auch eigene Sachen auf. Da die Coverversionen ja nicht kommerziell sein sollen (gibt zwar Services, die den rechtlichen Kram dann angeblich für einen regeln, aber ich bleibe da erstmal im Hobby-Bereich :) ), würde ich die nur auf YouTube veröffentlichen; bei eigenen Songs hingegen wären dann Services wie DistroKid o.ä. angebracht, um die am Ende in iTunes & Co. zu bekommen.

Ich verwende u.a. den MLoudnessAnalyser von Melda Productions, da ist das Preset für iTunes official auf -16,5 LUFS eingestellt, YouTube -13 LUFS. Zudem sind da noch "normale" iTunes- und Spotify-Presets mit jeweils -10 LUFS (was jedoch mWn für beide Plattformen nicht mehr aktuell ist, die neuen Werte sind tiefer).

Wenn ich die Aufnahmen privat auf dem iPod hören will, muss ich momentan schon die -10 LUFS anpeilen, damit die Aufnahmen mit dem anderen, was ich so darauf habe, mithalten können (ich übe ja auch noch :) ). Innerhalb von iTunes habe ich den Eindruck, dass das Programm automatisch ein Stück weit angleicht? Beim Hören unterwegs ist das jedoch nicht der Fall.

Jedenfalls schließe ich daraus, dass man für die Veröffentlichung auf verschiedenen Plattformen dann auch jeweils völlig separate Bounces erstellt (also für sich privat eine Version auf -10 LUFS, für YouTube eine auf -13 LUFS, wenn's dann an iTunes gehen soll eine auf -16,5)?

Also z.B. eine auf -16,5 eingestellte unkomprimierte WAV-Datei an DistroKid, weil die daraus dann erst die MP3 machen und in iTunes einstellen.

Dann einen separaten -13 LUFS-Export machen, der nur im YouTube-Video zum Einsatz kommt? Obwohl der sich dann doch klanglich von der iTunes-Version deutlich unterscheiden würde (=zumindest ein Stück weit weniger dynamisch wäre)?

Oder nehme ich die -16,5 LUFS-Version auch für das YouTube-Video und erhöhe die Lautstärke dann um den Rest innerhalb der Video-Datei?

Ich schätze, wenn ich meine -10 LUFS-Version für den iPod nehme, in eine Video-Datei packe und innerhalb dieser Datei dann die Gesamtlautheit des Videos auf -13 LUFS senke, dann passiert das auch einfach nur durch tumbe Pegel-Reduktion, sodass mir da Dynamik verloren geht? Also das Gleiche, was auch passieren würde, wenn ich direkt eine Datei mit -10 LUFS Lautheit auf YouTube zu stellen versuchen würde?
 
Eigenschaft
 
Umfangreiches und komplexes Thema. -10 LUFS gibt es allerdings definitiv bei keinem Streaming Service. Und bei einigen Playern kann man die Normalisierung abschalten. Eventuell ist das bei iTunes stationär versus iTunes Mobile das was den Unterschied macht?

Aktuelle Werte kann man hier nachschlagen. Eigentlich sollte es ausreichen eine Version zu machen mit -14 LUFS. Das passt für die meisten. Den Rest erledigt dann der Algorithmus der Streamer.....
 
Hi Strato Incendus!

Spotify und Apple Music/iTunes haben Loudness Matching. D.h. sie gleichen die empfundene Lautstärke der Titel an um Dynamikunterschiede auszugleichen. Du hast also richtig gehört! :)

Für diese Plattformen kannst du also ruhig etwas mehr Dynamik lassen.

Mehr Infos findest du hier: http://productionadvice.co.uk/dynamic-range-day/

Es ist übrigens bald wieder Dynamic Range Day - am 31. März. :great:

LG lightsrout
 
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Vielen Dank euch beiden, den Master Check Pro habe ich dann auch direkt in einem gestern erst hochgeladenen Video gefunden. Scheint, als sei der noch etwas vielseitiger als der MLoudnessAnalyser, werde auf jeden Fall mal die Testversion ausprobieren! ;)

Eigentlich sollte es ausreichen eine Version zu machen mit -14 LUFS. Das passt für die meisten. Den Rest erledigt dann der Algorithmus der Streamer.....

Dann würde ich allerdings z.B. auf iTunes 2,5 LUFS an Dynamik verschenken. Wäre es nicht also auch möglich, eine Version zu machen mit -16,5 LUFS, und - wenn ich das richtig verstanden habe - pusht Spotify die dann auf -14 LUFS hoch, wenn man sie dort reinstellt?

Spotify und Apple Music/iTunes haben Loudness Matching. D.h. sie gleichen die empfundene Lautstärke der Titel an um Dynamikunterschiede auszugleichen. Du hast also richtig gehört! :)

Habe gerade mal geguckt, auf dem iPod habe ich zwar auch eine Funktion "Lautstärke anpassen", allerdings funktioniert die nicht nur für meine Songs nicht einheitlich, sondern auch für Profi-Songs. "Holz" von den 257ers etwa ging noch; Nocturnal Rites föhnte einem direkt ordentlich die Löffel weg :) .

Innerhalb von iTunes schienen mir hingegen auch die Lautheitsunterschiede zwischen Profi-Aufnahmen und meinen eigenen weniger ausgeprägt zu sein.
 
pusht Spotify die dann auf -14 LUFS hoch, wenn man sie dort reinstellt?

Wenn es möglich ist ohne Hilfsmittel wie Dynamic Bearbeitung, ja.

Kannst aber auch mal nach "mastered for iTunes" suchen. Apple hat da jede Menge Tools und beschreibt Vorgehensweisen. iTunes würde ich als einziges separat machen. Die wollen auch einen anderen Inout. Also nicht wav.
 
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Okay, aber für YouTube würde das dann funktionieren, dass ich auf z.B. -16,5 LUFS bounce, innerhalb der Video-Datei (also in Da Vinci / Final Cut Pro o.ä.) nichts verändere, und dann erhöht YouTube die Lautstärke beim Upload auf -13 LUFS?

Wenn es möglich ist ohne Hilfsmittel wie Dynamic Bearbeitung, ja.

Also d.h. wenn der Mix dicht genug ist, dass er durch die Anhebung des Durchschnitts auch über den ganzen Song hinweg in der entsprechenden Lautheit wahrgenommen wird? :)
 
Also d.h. wenn der Mix dicht genug ist, dass er durch die Anhebung des Durchschnitts auch über den ganzen Song hinweg in der entsprechenden Lautheit wahrgenommen wird?

Ne. Eine simple Anhebung funktioniert nicht mehr, wenn das Eingangssignal sehr dynamisch ist und unter Umständen auch noch deutlich unter -16 LUFS liegt. Klassik zum Beispiel. Da müsste man dann eine Dynamikbearbeitung machen. Compressor zum Beispiel und unten was anheben. In Deinem Fall sollte das so funktionieren.
 
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Okay, aber das heißt dann, YouTube hebt jetzt neuerdings automatisch den Lautheitspegel auf -13 LUFS an?

Dann dürfte ja auch eigentlich kein Let's Player, Kommentator, Blogger oder sonst was noch irgendwelche Lautstärkeprobleme haben - es sei denn eben, sie haben eine Aufzeichnung mit allzu vielen Dynamikschwankungen gemacht. Aber dass manche Videos generell deutlich leiser sind als andere kommt doch immer noch vor?
 
So richtig zum tragen kommt das nur bei Klassik. Bolero oder sowas........ (;

Und youtube ist ein Sonderfall. Soviel ich weiss werden da nicht alle behandelt sondern nur Musikvideos. So Homezeug wohl nicht.......
 
Mmh... dann sollte ich wohl doch auf -13 LUFS exportieren, um auf der sicheren Seite zu sein. Auf die Gefahr hin, dass dann ein wenig abgesenkt wird.
 
Mit was misst Du eigentlich?
 
Mit was misst Du eigentlich?

Ich verwende u.a. den MLoudnessAnalyser von Melda Productions, da ist das Preset für iTunes official auf -16,5 LUFS eingestellt, YouTube -13 LUFS. Zudem sind da noch "normale" iTunes- und Spotify-Presets mit jeweils -10 LUFS (was jedoch mWn für beide Plattformen nicht mehr aktuell ist, die neuen Werte sind tiefer).

Der Master Check Pro kann zwar sicherlich mehr, aber von dem Preis war ich jetzt doch schon überrascht - dafür, dass es ein reines Messinstrument ist und sonst nichts "macht"... :(
 
Klangfreund LUFS ist das Mittel der Wahl. Das misst nicht nur, das kann auch nach der Messung auf einen LUFS Wert hoch oder runterziehen. Je nachdem was die Messung ergeben hat. Damit hörst Du dann auch wie gegebenenfalls der Unterschied ist. Dem fehlt nur Offline Bearbeitung. Also durchlaufen lassen. Oder je nach DAW einen quasi Offline Hack verwenden. Preis moderat.......
 
Danke für den Tipp! :)

Also, auf einen bestimmten LUFS-Wert rauf- oder runterziehen kann der MLoudnessAnalyzer auch - der hat eine Autogain-Funktion (aber mit sichtbarem Gain-Regler, d.h. das Programm setzt diesen Regler auf einen bestimmten Wert und man kann weiterhin manuell nachregulieren). Da wird dann einfach so viel Gain draufgehauen, wie benötigt werden, um die Differenz in LUFS zum Zielwert auf 0 zu reduzieren. Das bezieht sich auf die integrierte, also durchschnittliche Lautstärke über den gesamten Song hinweg.

Kann der Klangfreund noch etwas darüber hinaus, was den Kauf empfehlenswert macht? Denn der MLoudnessAnalyzer ist halt kostenlos. Master Check Pro hat halt die Simulation der verschiedenen Streamingplattformen als Bonus, aber dafür blecht man eben auch ganz schön drauf...
 
Kann der Klangfreund noch etwas darüber hinaus, was den Kauf empfehlenswert macht?

Ja. Der kann auch über alle Kanäle drauf und beliebige Kanäle zu Gruppen verbunden werden. Die können dann gemeinsam auf einen LUFS Wert gebracht werden. Brauchbar für schnelles Gainstaging beim Mix. Wird auf der Seite beschrieben. Ob es das Wert ist muss jeder selbst entscheiden......
 
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Alles klar, danke, dann weiß ich bescheid! :)

Jetzt geht's erstmal um die Gesamtlautheit, da kann ich noch mit dem MLoudnessAnalyzer arbeiten. Bestimmte Instrumentengruppen auf konkrete LUFS-Werte zu ziehen hat sicherlich auch seinen Reiz, ich habe das auch auf der Website gelesen, nur geht's ja vor allem um die relative Lautstärke der Instrumente zueinander. Da sehe ich jetzt nicht unbedingt die Notwendigkeit für den Einsatz eines absoluten Lautheitsmaßes zu einem so frühen Zeitpunkt beim Mischen.
 
Da sehe ich jetzt nicht unbedingt die Notwendigkeit für den Einsatz eines absoluten Lautheitsmaßes zu einem so frühen Zeitpunkt beim Mischen.

Wieso absolut? Das dient nur zur groben Balance von Instrumentengruppen. Ich hatte das mal eine Zeitlang verwendet. Ging ganz gut. Ziel ist NICHT da schon einen fixen LUFS Wert auf einzelnen Spuren oder Gruppen zu haben.
 
Okay, wenn's da nur um grobe Erst-Abmischung geht, das mache ich noch "oldschool" nur mit den Ohren :) . Automation etc. werfen das ja nachher eh schnell wieder über den Haufen.

Ich muss das Budget jetzt eh erstmal bündeln für Dinge, die einen größeren Einfluss haben - z.B. erstmal Kontakt als Plattform anschaffen (da ja so viele ihre Instrumente exklusiv für Kontakt programmieren, Native Instruments haben dadurch eine ziemliche Monopolstellung).

Aber ich merke mir sowohl den Klangfreund als auch den Master Check Pro für die Zukunft als Upgrades zum Feintuning merken, vielen Dank! :)
 
Genau. Wenn Du dann mal einen Song in den Top Ten hast ist das ja auch kein Problem mehr...... (;
 
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