Wer spielt diatonisch?

  • Ersteller Torquemada
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@Wil_Riker
Ah, danke für die Erläuterung. Vielleicht bewährt es sich ja in der Praxis.
Ich habe damals ebenfalls den nackten Schaumstoff mit Klebstoff in der Tasche fixiert. War aber nur mal so schnell, schnell gemacht, also kein hochwertiger Schaumstoff. Schließlich löste sich dieser immer wieder und vor allem nervten mich die abbröckelnden Schaumstoff-Brösel.
 
Hallo zusammen,

wie ich gelesen habe, sind hier in letzter Zeit mindestens drei Einsteiger auf der Steirischen dazugekommen. Ich würde mich selbst auch noch als Newbie bezeichnen und bin so in etwa ein Jahr mit Pausen dabei. Ich fände es spannend zu hören, welche Erfahrungan andere Anfänger machen.
Vielleicht wollen wir uns ja hier weiter austauschen:

Nach welchen Online- oder Offline Lehrern lernt ihr, nach welcher Systematik gehen diese vor und wie kommt ihr damit klar?
Wie kommt ihr mit der wirren Tonverteilung klar?
Wie sind Eure Erfolgserlebnisse und Lernkrisen?
Ich bin auch gespannt auf Will Rikers Bericht von einem Workshop, den er besucht hat.

Ich fang einfach mal mit mir an:

Vom Akkordeon (autodidaktisch) bin ich auf die Steirische gekommen, denn jegliche Versuche auf dem Pianoakkordeon so zu klingen waren ja zum Scheitern verurteilt.

Meine Methode bestand anfangs darin, eigentlich ohne jegliche Grifftabellen nach Gehör nachzuspielen und alles in Kleinarbeit zusammenzufummeln. Das ist auch heute noch meine Hauptmethode. Zugegeben, mit Lehrer oder geführtem Lernprogramm vermeidet man oftmals Anfängerfehler, aber ich betrachte die als Teil der Erfahrung. Insbesondere betrifft das von mir vergurkte Fingersätze, da ich manchmal vergesse, dass der gleiche Ton eventuell an passenderer Stelle nochmal vorhanden ist.
Ich finde auch, daß man bei dem Finden der richtigen Töne und Intervalle das Instrument so richtig be-greifen lernt.

Besonderen Spaß macht auch die Planung der Balgrichtungen: Komme ich mit der Luft aus, oder muss ich die Wiederholung vielleicht verkehertrum spielen? Ist in der einen oder anderen Richtung der Fingersatz einfacher? Sind vielleicht einige Töne nur in einer Richtung vorhanden?

Bezüglich des 5-oder 4-Finger Systems bin ich mir noch nicht im Klaren. In voller Überzeugung hab ich anfangs mit 5 Fingern begonnen, aber ich stelle fest, dass ich manchmal 4-Fingrig stabiler bin. Andererseits kann man aber mit 5-Fingern Sextenläufe im Krebsgang (heißt das so :)?) schön langgehen. Meistens spiele ich mit 4 Fingern, und wenn mir ein Fingersatz garnicht von der Hand will, dann schaue ich, ob ich mit Fünfen besser auskomme.

Was die Anordnung der Töne angeht, habe ich jetzt versucht, neben dem Gehörspielen auch mal analytisch an die Sache ranzugehen. Das heißt vorher zu überlegen, wo der Ton sein müsste, den ich gerade suche. Nebenbei habe ich auch mal ein Stück in Griffschrift aufgeschrieben und versucht danach zu üben. Allerdings fällt mir das unsagbar schwer. Man muss ja eine ganz neue Notensprache lernen, und da gehts bei mir gerade nur sehr langsam voran. Als Klavier und Akkordeonspieler finde ich es zwar spannend, aber auch sehr mühsam, dass die Töne nicht schön linear angeordnet sind.

Soviel erstmal zu mir :)
 
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Servus @Multimax
ich bin ja einer der neuen "Ziachspieler".

Spiele Akkordeon als Notenspieler.

Nun mit der Steirischen lerne ich die Lieder (fast alle) auswendig. Allerdings nach Anleitung.
Bei meinem Onlinelehrer handelt es sich um den Ziachfuchs.
Die ersten drei Monate waren kostenlos. Ab jetzt bezahle ich monatlich ca. 28 Euro.
Komme gut zurecht. Von den drei Monaten bisher konnte ich wegen Krankheit 4 Wochen nicht spielen.
Trotzdem spiele ich bis jetzt 7 Stücke (Walzer und Polkas)
Vor einigen Jahren habe ich mich schon mal theoretisch mit der Griffschrift beschäftigt und verinnerlicht.
Allerdings habe ich dann wieder das Problem diese Lieder nicht auswendig spielen zu können.

Spiele mit 5 Fingern und übe täglich.
Trotzdem ist mir bewusst, nicht mehr der supertolle Harmonikaspieler zu werden (63 Jahre).
Mal sehen - Spass macht es allemal.
 
Hallo Multimax,

ich habe weiter oben/vorne ja schon einiges geschrieben: Nach dem Crashkurs, in dem die Basics vermittelt wurden, lerne ich autodidaktisch weiter mit Hilfe von Griffschriftnoten im 4-Finger-System bzw. teilweise auch nach Gehör. Als langjähriger Akkordeonspieler ist man da ja im Vorteil gegenüber einem kompletten Neuling ;).

Meistens spiele ich mit 4 Fingern, und wenn mir ein Fingersatz garnicht von der Hand will, dann schaue ich, ob ich mit Fünfen besser auskomme.

Das ist meiner Meinung nach legitim, wobei ich den Daumen tatsächlich auch beim Krebsgang nicht vermisse.

Bericht vom Workshop folgt - im Moment bin ich (wie fast immer in den letzten Monaten/Jahren) etwas zeitknapp...
 
Guten Tag,
die Frage ist ja schon älter und mein Instrument (eine Hohner Club III M) auch , aber ich möchte sie gerne beleben.:D
Elementarschule Köppl System und 1X1 von Curt Mahr habe ich da.
Noten lesen usw. habe ich durch das Klavier gelernt. Ich finde keinen Lehrer in meiner Nähe und ich überlege auch
mal online Stunden zu nehmen. Würde mich über Ratschläge freuen.:) Danke!
 
http://www.club-harmonika.de/

Habe ich im Internet gefunden.

Hat von Euch schon mal wer über Webcam gelernt?

Aber ich fürchte ich kann mir das nicht leisten:(
 
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Guten Tag,
Elementarschule Köppl System und 1X1 von Curt Mahr habe ich da.
Noten lesen usw. habe ich durch das Klavier gelernt. Ich finde keinen Lehrer in meiner Nähe und ich überlege auch
mal online Stunden zu nehmen.

Hat von Euch schon mal wer über Webcam gelernt?
Ich zumindest habe nicht über Webcam gelernt, allerdings auch nicht mit einem Lehrbuch, sondern einfach durchs Spielen und durch das kostenlose Internetforum unter http://www.melodeon.net .

Du kannst doch Noten lesen und hast durchs Klavier Vorerfahrung. Eine Clubharmonika ist nicht so superkompliziert, sondern recht einfach gestrickt. Wir haben hier im Akkordeonforum ja jeden Monat einen Titel des Monats. Du kannst ja damit beginnen, den einzuüben. Diesen Monat ist es Im Frühtau zu Berge, das bekommst du sicherlich hin. Wenn du davon dann ein Video machst und z. B. auf Youtube einstellst, können wir dir auch sagen, was du unserer Meinung nach noch verbessern könntest. Auf diesem Wege habe ich jedenfalls diatonisches Akkordeon gelernt.
 
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Hallo Torquemada und vielen Dank!
Dann werde ich mich jetzt über das lange Wochenende mal richtig reinhängen.
Im Frühtau zu Berge weckt Kindheitserinnerungen. Das war eines der ersten Lieder auf der Blockflöte:D
 
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Ich habe nochmal eine Frage:tongue:
Hat es Sinn vor einem Spiegel zu üben?
 
Hat es Sinn vor einem Spiegel zu üben?
Keine Ahnung, habe ich nicht gemacht. Wie bist du denn auf den Gedanken gekommen? *neugierig*

(Ich glaube, Fragen zum Thema Wie übe ich? oder Wie lerne ich x? sind hier im Strang nicht sooo gut plaziert, sondern eigentlich besser im Unterforum Spieltechnik und Unterricht.)
 
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Na ja, ich war mir erst nicht sicher ob es Sinn macht mit der Harmonika zu beginnen.
Deshalb habe ich im Internet geschaut und einige Dinge über das Lernen im Erwachsenenalter gelesen.
Da habe ich auch das mit dem Spiegel gelesen.
Aber das Akkordeon hat mich schon immer angelacht und ich muss sagen, ich bin jetzt total begeistert:D
Und irgendwie lachen mich die Knöpfe an:)

(Ich glaube, Fragen zum Thema Wie übe ich? oder Wie lerne ich x? sind hier im Strang nicht sooo gut plaziert, sondern eigentlich besser im Unterforum Spieltechnik und Unterricht.)
OK:great:
 
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Spieltechnisch wird man sich nicht verbessern vor einem Spiegel.
Allerdings könnte man am Gesichtsausdruck arbeiten. Die meisten (ich auch) schauen ziemlich "betütelt" drein beim Spielen.

Ein schönes Beispiel sind die Videos vom Turboreini. Von der ersten bis zur letzten Balgbewegung liegt ein Lächeln (oftmals Grinsen) auf seinem Gesicht.
Selbst wenn er mal danebengreift verschwindet es nicht.
Ich hatte ihn mal darauf angesprochen und er erklärte es mir in etwa so: Als ich die ersten File gedreht habe, viel mir dieser negative Gesichtsausdruck auf. Als Profi geht das nicht und so habe ich das einfach geübt."

Von daher würde es Sinn machen.
 
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Zumindest ich habe mir vor ein paar Wochen, als ich mit der Steirischen angefangen habe, vorgenommen, gezielt nicht auf die Knöpfe zu schauen, um mir die Unart nicht anzugewöhnen. Funktioniert auch ganz gut, wenn das Fingergedächtnis einigermaßen eingespielt ist - im Vergleich zum Akkordeon andere Abstände bzw. Spielen in einer weiteren Richtung ;).
 
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Ich seh das ähnlich wie Wil.
Ich habs zum Spaß mal probiert, vorm Spiegel zu spielen. Für mich bringt die spiegelverkehrte Ansicht der Tasten keinen Vorteil. Für mich ist die Anordnung auf der Diskantseite so schon verwirrend genug:D

Beim Üben schaue ich weitestgehend nicht auf die Tasten. Außer wenn ich bestimmte Zusammenhänge, Abstände, Intervalle direkt visuell erfassen will. Ziel ist für mich das Spielen ohne Blick auf die Tasten. Geht ja auf der Bass-Seite auch nicht.
 
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Auch ich sehe nicht auf die Tasten - weder vor Publikum noch beim Üben.
Bei der VS bräuchte man auch einen sehr langen Hals :D
 
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Danke für Eure Antworten. Ich habe es probiert und es ist wirklich verwirrend.
Das mit dem Gesichtsausdruck stimmt.
Schaue schön blöd, wenn ich mich konzentriere:D
 
Berichte doch noch etwas mehr von dem Workshop. Ist doch wahrscheinlich auch für mehre von Interesse.

Ich bin auch gespannt auf Will Rikers Bericht von einem Workshop, den er besucht hat.

Bericht vom Workshop folgt - im Moment bin ich (wie fast immer in den letzten Monaten/Jahren) etwas zeitknapp...

Was lange währt... Sorry für die Verspätung, aber außer dem Board gibt's auch andere Dinge.

Wie schon angedeutet, fand im Rahmen von Akkordeon grenzenlos ein Workshop für Steirische Harmonika mit Michaela Fürnschlief statt. Insgesamt 7 Teilnehmern (die meisten ohne instrumentale bzw. musikalische Grundkenntnisse) wurden dabei die Grundlagen des traditionellen Ziach-Spiels vermittelt. Die Firma Bayerland hatte dankenswerterweise Leih-Harmonikas für diejenigen zur Verfügung gestellt, die noch kein eigenes Instrument besaßen.
Der zweitätgige Intensivkurs bestand sowohl aus Gruppenphasen als auch aus Einzelunterricht. Zunächst ging es um das gemeinsame Kennenlernen des Instruments sowie der Griffschrift-Notation mit Fingersatzfiguren - traditionell im 4-Finger-System (nicht Michlbauer!). Je nach Kenntnisstand und Fähigkeiten wurden dann Übungsstücke verteilt, die man sich selbst nach Anleitung erarbeiten konnte - dafür standen in der Trossinger Musikschule jeweils "Einzelzellen" zur Verfügung. Im Rahmen des jeweils etwa halbstündigen Einzelunterrichts (2 Blöcke/Tag) wurde vorgespielt, verbessert und man erhielt weitere Tipps/Anregungen, auch zum weiteren autodidaktischen Lernen nach den beiden Tagen. Ein weiterer Schwerpunkt war das gemeinsame Musikhören zum Kennenlernen von Stubenmusik und Danzlmusik sowie deren Charakteristika in Besetzung und Spieltechnik.
 
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Hallo Wil,
zuerst danke für deinen Bericht.
Ich bin ja auch erst seit kurzem Ziachspieler und erlerne es hauptsächlich mittels Internetlehrer.
Das funktioniert so weit recht gut. Vor allen Dingen lerne ich nun, auswendig zu spielen.

Was mich momentan beschäftigt - oftmals geht mir - am Instrument - die Luft aus. Gibt es da eine bestimmte Vorgehensweise? Regeln?

Ich hoffe, du verstehst was ich meine. Die Arbeit mit dem Luftknopf.
 
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Vor allen Dingen lerne ich nun, auswendig zu spielen.

An diesem Punkt bin ich auch schon seit einiger Zeit angelangt. Einfach, weil das System der Steirischen ja nun recht simpel ist, wenn man es verinnerlicht hat, und da lassen sich bekannte Stücke doch einigermaßen leicht umsetzen - zumindest geht's mir mit 30 Jahren Akkordeonerfahrung so ;).

Die Arbeit mit dem Luftknopf.

Das war nur am Rande Thema des Workshops, denn das Problem tritt ja bei einfachen Stücken noch nicht auf. Der Tipp war aber "vorausschauendes Spielen" - sprich: Rechtzeitig, bevor die Luft ausgeht, nachzuatmen, und zwar kräftig. Beim Einüben neuer Stücke bekommt man ja recht schnell ein Gespür dafür, wie weit offen der Balg am Anfang sein muss bzw. wann günstige Stellen zum Nachatmen sind. Bzw. kann man sich oft auch durch alternative Spielweisen behelfen, d. h. statt eine Reihe auf Druck zu spielen, die nächste Reihe auf Zug - Du verstehst, worauf ich hinaus will? So habe ich mir z. B. bei Pixners Katrin Boarischem bessere Balgwechsel erarbeitet. Zudem habe ich den Hub der Luftklappe an meiner Melodija vergrößert - im Vergleich zu den o. g. Leihinstrumenten von Bayerland kam da nämlich recht wenig.
 
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