[Review] CLEAVER - Werkzeug zum zusammenführen und teilen von Audiodateien

exoslime
exoslime
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
25.04.24
Registriert
29.08.06
Beiträge
7.322
Kekse
220.772
Ort
Salzburg
Liebe Musiker-Board Leser,

Heute möchte ich euch ein kleines, aber für mich sehr praktisches Programm, in form dieses kurzen Reviews vorstellen.

Und zwar CLEAVER
http://www.aatranslator.com.au/cleaver.html

Beschreibung:
Cleaver ist ein Programm mit dem man Stereo Dateien in 2 Mono Dateien oder aus 2 Monodateien in sekundenschnelle eine Stereodatei rechnen kann, ohne das man viel dabei einstellen muß.

Das hört sich jetzt nicht so besonders an, kann man ja auch mit jedem gutem Audiodateieditor wie Adobe Audition genauso machen. Was mir an Cleaver allerdings so gut gefällt das es sehr sehr schnell geht und man kaum Zeit braucht aus mehreren Mono Dateien die entsprechenden Stereodateien zu schreiben.


Cleaver ist Donationware, dh. man kann es also auch kostenlos im vollen Funktionsumfang betreiben, wird aber motiviert eine kleinen Beitrag zu spenden.

Einsatzweck:
Wenn man zb die Rohaufnahmen eines Songs zum mischen bekommt, kommt es durchaus häufiger vor das Stereokanäle wie zb die Overheads oder Raumkanäle des Schlagzeugs, oder Stereo Synth in jeweils Monokanäle ausgegeben wurden.


Je nach DAW das man benutzt können die Programme damit unterschiedlich umgehen, in ProTools ist es zb ein leichtes und schnelles aus 2 Monokanälen einen Stereokanal zu machen.

Da ich aber bis heute noch Steinberg Cubase 6.5 verwende, das das nicht ohne weiteres kann, mußte ich bisher entweder die Audiodateien mittels Audioprogramm vorher per Hand zusammenfügen (Zeitaufwendig, also habe ich es kaum gemacht) sondern habe im Projekt dann die 2 Monospuren auf eine Stereo Gruppenspur gerouted und nur die Stereo Gruppenspur mit Plugins verarbeitet. Das funktioniert natürlich einwandfrei, doch macht es auch das Projekt unübersichtlicher, besonders wenn man grosse Projekte mit über 100 Spuren bekommt, bevorzuge ich es, die Übersicht zu bewahren und alles sauber sortiert zu haben, und rechne hier schon im Vorhinein mit dem Cleaver die 2x Monodateien in eine Stereodatei zusammen.

Hier mal eine Beispieldateiliste eines typischen Projekts wo man alleine schon bei den Schlagzeugspuren 5 Kanalpaare identifizieren kann, die man von 2x Mono nach 1x Stereo wandeln kann.

Cleaver_Dateiliste.jpg



Und das funktioniert so:

Cleaver_01.gif


Auf der linken Seite wechselt man in das Verzeichniss in dem sich die Audiodateien zum umrechnen befinden.

Man wählt jene aus, für den linken Kanal und klickt auf "Add left"

nun werden diese Dateien auf der rechten Seite in der Linke Dateiliste positioniert

anschliessend macht man das selbe mit den Dateien für den rechten Kanal


Nun überprüft man ob die Zuordnung richtig ist und in jeder Zeile rechts und links die selbe Spur steht

Dann macht man noch die Einstellung wie der neue Dateiname der Ausgabedatei sein soll und ob der Linke, oder rechte Kanal als Timecode Referenz dienen soll, und wo der Ausgabeordner sein soll.


Samplerate, Bittiefe, usw werden automatisch von der Referenzdatei verwendet also da muß man gar nichts erst einstellen, das macht Cleaver vollkommen automatisch

nun klickt auf "Create Joined Files", und wenige Sekunden später sind die Stereoateien fertig und man kann sie in sein Projekt speichern.

Ich hab einige Test gemacht, und die OriginalMono Dateien und die neu gerechnete Stereodatei sind ansonten absolut gleich, dh. man braucht keine Sorge haben das irgendeine Verzögergung oder etc eingerechnet ist und dann die Dateien ggf nicht mehr in Phase mit den restlichen Kanälen steht.

Es gibt auch noch eine Funktion, die ein Automatisches Zuordnen der Rechts und Links Dateien erlaubt, jenachdem wie gut die Quelldateien benannt sind, macht diese Automatch seine Arbeit. Bisher hat dieses Feature für mich noch nicht so gut funktioniert, vorallem dann nicht wenn auch Einzelne Monodateien im Projektordner sind, weil die Nnachbarbeit und das bereinigen der vorgeschlagenen Matchliste, wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen hat, als wenn man die Dateien direkt per Hand am Anfang selber zuweisst.

Cleaver_07.jpg


Cleaver_08.jpg



Die StereoSplit Funktion funktioniert ähnlich einfach und intuitiv wie die Join Funktion.

Einen Problemfall konnte ich identifizieren, und zwar wollte Cleaver einige Dateien nicht zusammenrechnen, und der Grund war, so bin ich später draufgekommen, das die .Wav Dateien eine Tempoinformation (siehe Cubase Export Dialog) enthielt welche verursachte das Cleaver die Dateien nicht konvertieren wollte, ohne diese Tempoinformation funktionierte es wieder wie gewünscht.

Cleaver_Cubase.jpg



Fazit:
Mir erspart dieses kleine, aber feine (und kostenlose) einiges an Zeit, und sorgt für Ubersicht im Mix-Projekt.

Es gäbe sicher hier und da im Programm noch ein paar Dinge zu verbessern (zb Ausgabedateinamen Optimierung, da die Dateinamenn teilweise etwas sperrig ausfallen) , aber ich bin wirklich froh um dieses Programm und habe es jetzt schon erfolgreich einige Monate im Einsatz.

Danke fürs lesen des Review, Ich hoffe es hat euch gefallen und vielleicht hat der ein oder andere nun ein Werkzeug gefunden, das er in der Praxis einsetzen kann, und ihm so wie mir, Zeit spart.

Über Fragen, Anregungen und Kommentare freue ich mich sehr



lg

exoslime
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • Cleaver_Dateiliste_2.jpg
    Cleaver_Dateiliste_2.jpg
    45,1 KB · Aufrufe: 367
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Coole Sache, und super Review! Werd ich nicht so oft brauchen, weil ich es mir in Reaper so übersichtlich hinschieben kann, wie ich es brauche, aber ich behalt es definitiv mal im Hinterkopf.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo,

sehr schöne Vorstellung eines praktischen Produktes... ich erledige sowas gerne in Sound Forge, aber eine kleine schnelle Alternative ist interessant...

Viele Grüße
Klaus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
aus aktuellem Anlass hier ein Beispiel, für ein Projekt wo ich ingesamt 4 Gitarrenpaare habe, die ich alle 100/100 im Stereofeld setzen würde, und jedes Paar auch als Stereogruppe weiterverarbeite, habe ich ingesamt 12 Spuren im Projekt

4x2 Mono Audiospuren (Grau) + 4 Stereogruppenspuren (Dunkelgrün)
Cleaver_Guitars_A.jpg


wenn ich die Paare hingegen mit Cleaver in jeweils eine Stereospur zusammenfasse, kann ich mir die Stereogruppenspuren sparen und im Projekt habe ich nur mehr 4 Spuren anstelle von 12,
Cleaver_Guitars_B.jpg


das ist nicht nur wesentlich übersichtlicher im Projekt oder im Mixer, auch auf meinem Controller habe ich so die 4 Gitarrenpaare direkt nebeneinander und ich bringe sie in einer Ansicht unter, anstelle das ich die für mich, in diesem Schritt unwichtigen Monospuren auch angezeigt bekomme

Original: (die Gruppenspuren habe ich mit grünen Kreisen markiert9
Cleaver_ArtistMix_01.jpg


nach dem zusammenfassen:
Cleaver_ArtistMix_02.jpg



das funktioniert auch gut bei Gesangspuren oder alle Spuren, die ich in der Regel als Stereogruppe in der DAW weiterverarbeiten würde

aus 8:
Cleaver_Vocals_A.jpg


mach 4:
Cleaver_Vocals_B.jpg

sollte ich im Nachhinein draufkommen das ich dasein oder andere Paar doch nicht mehr 100/100 pannen möchten, dann lade ich schnelle eine Instanz Trackcontrol vom DMG und veringere damit die Stereobreite (ist nichts anderes als wenn ich das über Panning an einer Monospur direkt machen würde)
 
Das ist ja ziemlich cool :)

Bei Reaper geht das übrigens nativ (über Subprojects) :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben