Abmischen von Blasorchester im Freien

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Hardl
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Hallo zusammen,

Ich mische zweimal im Jahr eine 35-Mann-Blaskapelle bei Auftritten im Freien. Es gibt eine vereinseigene PA mit AKG C519 an B29 Batteriespeisern sowie Sennheiser MD431. Für Schlagzeug ein Sennheiser 602 für Base sowie ein Sennheiser Snaremikro.

Nun meine Frage:
Zum Vereinsjubiläum spielen mehrere Blasorchester zur Unterhaltung (Märsche, Polken etc.) Im Freien. Um den Umbau gering zu halten, möchte ich mit Superlux S502 abnehmen und Stützen aufstellen. Für die Tuben hatte ich an meine eigenen Sennheiser MD441 gedacht. Drumset zusätzlich mit 2x AKG C1000S Overhead. Die Stützen wollte ich mit den Sennheiser MD431 realisieren. Für den Mix wollte ich mir den Soundcraft UI24R leihen.

Was haltet Ihr davon? Ist die Aufstellung überhaupt sinnvoll? Was würdet Ihr anders machen?

Herzlichen Dank schon mal!

P.S. das Budget ist äußerst begrenzt. Folgende Mikros sind verfügbar: 8x Sennheiser MD431, 2x Sennheiser MD441, 5x AKG C519 an B29L, Sennheiser Base und Snare, 1x Superlux S502, 2x Superlux PRA628, 2x AKG C1000S
 
Eigenschaft
 
Ich selbst spiele u.a. auch in einem Blasorchester. Daher kenne ich die Aufgabenstellung.
Die Mikrofonierung kannst du betreiben bis zum Abwinken. Je mehr Mikros desto mehr Feedbackquellen und desto höher und länger der Aufwand. Eigentlich ganz simpel.
Unser Tontechniker macht es so:
2 gute Hauptmikrofone in Stereoposition (üblicherweise X-Y Positionierung) hinter und oberhalb des Dirigenten. Das sollten die besten sein die euch zur Verfügung stehen. Wir nehmen dazu üblicherweise Kleinkondensator-Mikrofone von Neumann (das kann und darf natürlich auch was günstigeres sein).
Dann mischt er je nach Bedarf die Stützen dazu. In der Regel sind das immer die Tuba (wir haben z.B. nur EINEN Tubaspieler) und die Bassdrum. Den Rest nach Bedarf und nach Lokation.
Einen allgemein gültigen Tipp gibt es da leider nicht.

Je mehr Mikrofone du dazu nimmst desto mehr Druck bekommst du nach vorne - aber wie schon geschrieben: je höher der Aufwand.
Wichtig wäre, dass du die Frontboxen möglichst weit vor und möglichst weit neben die Hauptmikrofone bekommst. Dann kannst du hier mehr Gas geben und bekommst im Prinzip genau das Hörergebnis des Dirigenten.

Soundcraft UI24r ist ein tolles Gerät - sehr simpel in der Bedienung und macht wirklich alles was man so braucht.
 
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Spielt Ihr auch im Freien mit dieser Aufstellung?

Ich bin ins Stutzen gekommen, weil man mit dem ORTF-Verfahren ja bekanntlich den Raum besser mit einbeziehen kann. Im Freien geht das ja schlecht. Ist da ORTF trotzdem eine Möglichkeit oder ist dann Einzel- (hoher Aufwand) bzw. Grupprnabnahme sinnvoller?
 
Seh ich auch so: Keep it simple. (zu Harry's Beitrag)

Die 2 441 als X/Y - Achtung wegen der Supernierenkeule, also wirklich exakt ausrichten. Ansonsten ist das 441 ein sehr gutmütiges und eines, wenn nicht das beste dynamische Mikro am Markt. Da kommt klanglich auch kein Neumann ran, nur Schoeps wäre (klanglich) besser.

Für das Drumset wirklich nur Kick und ein OH als Stütze (C1000). Wenn das zu direkt kommt kann es sein, dass dir der Dirigent ins Gesicht hüpft, da dies meist nicht wirklich gewollt ist. Also das Drumset schön dezent halten und nur wenn es wirklich gewünscht ist ein wenig nach vorne mischen.

Die C519 für Soloinstrumente, aber nur wirklich für Solointrumente, ansonsten weglassen.
Ebenso die 431er. Das ist ein Gesangsmikro! Sollten da auch Sänger dabei sein, dann OK, aber sonst bitte nicht.

Je nachdem wie das Ensemble steht kann man nun noch die beiden PRA628 je links und rechts stellen, am besten auf große Chorstative, damit das Ensemble in jeweils in Summe Links und Rechts zur Stütze abgenommen wird. Das gibt evtl. noch einen schönen Ambiente/Stereoeffekt. Aber nicht mit dem Panning übertreiben. Dies gilt auch für die beiden 441er.

Sinn dabei ist, so wenig wie möglich Mikros zu nehmen und vor allem nicht wild durcheinander mischen. Das macht das EQing einfacher und klingt aller Erfahrung nach deswegen auch "besser".

Hinweis:
X/Y ist stunpfe Stereomikrofonie mit 2 Mikros im Winkel von 90° auf geringstem Abstand zueinander.
ORTF hat einen anderen Winkel und die Kapseln sind weiter auseinander, so dass Laufzeitunterschiede mit dazu kommen.
Das heißt: X/Y != ORTF
Auch kommt es nicht auf eine Raumabbildung an, sondern auf die Abbildung des Klangkörpers am Ort der Aufnahme, ausgehend von der Vermutung, dass an diesem Ort alle Klangereignisse vereint und im Pegel angepasst sind. Im Allgemeines ist der Ort des Dirigenten oder kurz dahinter hierfür prädestiniert

Weiterer Hinweis:
Die Stützmikrofone und auch alle anderen Mikrofon sollten auf das Hauptsystem zeitlich angepasst werden. Das sollte mit der Mischkiste gehen (Eingangsdelay).

Noch was... das ganze funktioniert um so besser, je besser auch das Lautsprechersystem ist. Wenn da also nur Plaste und Elaste steht, dann bringen auch die 441er nicht wirklich viel. Jedoch je besser die Quelle ist, desto besser sollte auch das Endergebnis sein bis eben zu dessen Qualitätsgrenze.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke. Das sind gute Tipps von Euch.

Klar sind die MD441 die besseren Mikros als das Superlux S502, aber ist die XY-Anordnung nicht empfindlicher für Feedback als die ORTF-Anordnung des S502? Habe mit Stereo-Abnahme noch nie gearbeitet.....
Der Qualitätsunterschied der Hauptmikros (Sennheiser / Superlux) war für mich eigentlich zweitrangig weil es ja nicht um ne Aufnahme sondern "nur" um Live-Beschallung geht. Aber da hab ich mich wohl getäuscht.

Beschallt wird mit alten passiven Zeckboxen. Ich schleife den Mix in den zur Vereinsanlage gehörenden Dynacord Powermate...
 
ist die XY-Anordnung nicht empfindlicher für Feedback als die ORTF-Anordnung
Nö. Ist beides so empfindlich wie unempfindlich. Das hängt am Mikro, am Lautsprechersystem und vor allem an der Person welche an den Knöppen dreht.

Der Qualitätsunterschied der Hauptmikros (Sennheiser / Superlux) war für mich eigentlich zweitrangig weil es ja nicht um ne Aufnahme sondern "nur" um Live-Beschallung geht. Aber da hab ich mich wohl getäuscht.
Allerdings, denn so eine Livegeschichte direkt ist ja auch eine Aufnahmesituation mit simultantem abspielen. Fehler kann man da nichts mehr wirklich ausbügeln, daher empfehle ich dir für das Hauptabnahmesysteme die besten dir zur Verfügung stehenden Mikros zu nehmen und das sind nunmal die 441er. Stützmikros dürfen da schon in der Qualität rückständiger sein, da die ja eben "nur" als Stütze laufen und daher auch nicht den vollen Klangkörper abbilden/aufnehmen müssen. Da kann man auch ordentlich am EQ drehen, wenn man das nicht gar muss.

Beschallt wird mit alten passiven Zeckboxen.
Autschen!
Nix gegen Zeck und alt (welche sind es denn), allerdings sind die selten wirklich gerichtet und strahlen halt ab. Wenn möglich würde ich da anderes Material nehmen, welches besser nach vorne richtet. Vor allem sollten die LS auch auf Höhe. Ich vermute mal, dass man die Zecks nicht fliegen kann. Also entsprechend gute und vor allem stabile Stative verwenden.
 
Nö. Ist beides so empfindlich wie unempfindlich. Das hängt am Mikro, am Lautsprechersystem und vor allem an der Person welche an den Knöppen dreht.
Sorry, habs verwechselt.

Ich denke, ich werd es mit XY versuchen. Wenn ich richtig informiert bin ergibt ein 90 Grad Mikrofonwinkel einen Aufnahmebereich von 196 Grad? (So hab ich es zumindest gelesen.) Das heißt, ich positioniere das Pärchen kurz vor (aus Sicht der Musiker) und natürlich über dem Dirigenten. Dann dürfte ich auch keine Probleme mit dem Feedback bekommen. Oder ist es besser, den Mikrowinkel zu ändern, um den Aufnahmebereich zu verkleinern um dann vor dem Orchester bzw. Vor der Bühne aufzunehmen?

Ich glaube, es sind zwei Türme mit jeweils einmal Zeck ASP1502 und einmal Zeck Sub118a. Weiß es gerade nicht mehr genau. ..
 
Bei x/y 90° Winkel und die Kapseln so dicht als möglich zusammen. Allerdings würde ich da ein wenig enger mit dem Winkel gehen, weil die 441er ja superniere haben. Das müsste man aber vor Ort direkt testen. Mein Bauchgefühl und meine Erfahrung sagt mir allerdings, dass ein engerer Winkel (90 - 75°) das ganze kompakter abbildet, vor allem wenn Solostimme in der Mitte der Bühne stehen würden und man dadurch auch noch mehr GbF bekommt. Die Stützen an den Aussenseiten würden dann den Rest dazu geben.

Die Zeck ASP sind jetzt keine Wunder was Direktivität angeht, allerdings besser als nix mit dem CD Horn oben drin. Ich dachte da eher an die klassische 15/3er und da war nix mit Direktivität, allerdings haben beide Kisten einen sehr guten Wirkunsggrad.
 
Ich selbst spiele über HK Elements. Ich befürchte aber, dass die nicht ausreichen. Die zu beschallende Fläche beträgt ca. ein halbes Fußballfeld. Ich hab 1x Sub 18A plus 2x E435 für jede Seite. Andererseits habe ich eine ähnlich große Fläche schon mal beschallt und da waren die vollkommen ausreichend. Soll ja nur Unterhaltungsmusik sein. .....
 
Uij! Das ist aber schon sehr sportlich, um mal auf dem Fussballfeld zu bleiben. Wenn da das halbe Feld voll ist (Fläche inkl. oder exkl. Bühne?), dann ist das meiner Meinung nach doch alles sehr unterdimensioniert und auch definitiv das falsche Material. Aber es ist eben immer eine Frage des Budgets und was man will und wie heißt es so schön in diesem Zusammenhang: you get what you pay.

Naja, das Gebläse wird schon von sich aus laut genug sein und die ersten paar Reihen werden sicher auch gut was mit bekommen. Beim Rest nach hinten und vor allem zur Seite verläuft es sich dann.

In jedem Fall, viel Spass und nimm's sportlich.
 
Ich würde ganz anders vorgehen.

Erstens sollte ein beherzt aufspielendes Blasorchester in dieser Stärke eine Fläche in der Größe eines halben Fussballfeldes auch ohne PA schon ausreichend beschallend können. Es geht also bei der Verstärkung nur um eine leichte Anhebung, gleichmäßigere Beschallung vor allem für die entfernteren Zuschauer und um etwas mehr Präsenz und Definition. Druck à la Rock am Ring ist hier ja nicht angesagt, die Anlage wäre auch nicht dafür geeignet.

Zweitens hat die Abnahme eines Ensembles für PA nicht wirklich etwas mit einer Mikrofonierung für eine Aufnahme gemein, auch die Abmischung nicht.
Ein Stereo-Hauptmikrofonsystem dient dazu, ein Stereosignal zu erzeugen, das in der späteren Stereo-Abhörsituation eine möglichst gute Klangillusion des Originals erzeugt, wobei das auch so richtig nur in einer Abhörposition im Sweetspot des Stereo-Dreiecks möglich ist. Diese Situation ist bei einer PA-Beschallung grundsätzlich nicht gegeben.
Stereo-Hauptmikrofone stellt man deshalb für eine Aufnahme so auf, dass der Klangkörper in dem System schon so ideal wie möglich abgebildet wird (wobei üblicherweise der sorgfältige Einsatz von Stützen dazu kommen muss, gerade bei größeren Ensembles), was eine gewisse Entfernung zu diesem Klangkörper bedingt, je nach dessen Ausdehnung. Für PA-Zwecke ungünstig, da diese größere Entfernung die Rückkopplungsgefahr vergrößert (wobei die im Freien mangels Reflexionen etwas geringer ist als in einer Halle). Die beiden Mikros des Stereo-Hauptsystems werden immer vollständig nach links und rechts gepannt da sie ein Stereo-Signal liefern sollen! Wenn man sie einengt, nimmt man besser sofort nur ein einzelnes Mikrofon für ein Mono-Signal.

Da es für die Zuhörer auf der zu beschallenden Fläche im Prinzip gar keinen Sweetspot gibt, und wenn, dann nur für ganz, ganz wenige, werden PA´s üblicherweise Mono bzw. tendenziell Mono gefahren. Es wäre ja auch unsinnig, wenn der rechts außen sitzende Zuschauer z.B. die Klarinetten jetzt noch lauter hört und von der Tuba kaum noch etwas und beim links außen Sitzenden genau andersherum.

Ich würde überlegen, die Lautsprecher gar nicht seitlich an der Bühne aufzustellen, sondern als Delay-Line in größerer Entfernung um eine gleichmäßigere Beschallung zu erreichen. Oder, falls man ein zweites Set Lautsprecher auftreiben kann, die auch kleiner sein können, diese als Delay-Line zu benutzen und die vorhandene mit den Sub´s links und rechts neben/vor die Bühne zu belassen.

Auf dieser Bühnen-PA bekämen die Mikrofone ein leichtes Panning, so dass es für die in Bühnennähe sitzenden keinen widersinnigen Klangeindruck zum direkten live-Signal gibt, für die etwas entfernteren Zuschauer aber doch sehr kompakt klingt. Falls es eine zusätzliche Delay-Line gibt, kann man entweder das Signal der jeweiligen Bühnenseiten-Lautsprecher darauf legen oder eine über einen Aux-Ausgang abgenomme Mono-Summe, wobei ich letzteres bevorzugen würde. Die Delay-Lines müssen wie der Name schon sagt entsprechend ihrer Entfernung zur Bühne/Bühnen-PA verzögert werden, wegen des Haas-Effektes sollen sie sogar noch einige Millisekunden später schallen als das Direkt-Signal aus der Bühnenrichtung.

Für die Mikrofonierung würde ich wie folgt vorgehen:
Eine Art "Mikrofonvorhang" vor das Orchester, also z.B. 4 Mikrofone in einer Linie gleichmäßig vor dem Orchester verteilen, zwei links, zwei rechts neben dem Dirigenten, aber wie gesagt gleichmäßig verteilt (eventuell aufpassen, dass man sich nicht zufälligerweise einzelne Spieler damit zu stark heraus pickt). Diese werden aber eher eng gepannt wie oben schon erwähnt - bitte keinen zu starken Stereo-Eindruck erzeugen wollen. (Eventuell auch 5 Mikros, eines steh dann genau mittig.)
Damit sollte man schon mal eine gute Abbildung des ganzen Ensembles in der PA haben.
Dazu kommen je nach Bedarf Stützen dort, wo sie benötigt werden, Instrumente oder Gruppen also klanglich unterrepräsentiert sind.
Erwähnt wurde schon die Tuba, aber das muss man einfach beim Soundcheck abhören.

Für den Mikrofonvorhang würde ich die 441 und die C1000S nehmen.
Das MD431 ist zwar für Gesang gedacht, aber zur Not tut´s das auch als Stütze, es ist jedenfalls ein gutes Mikro. Da es für Nahbesprechung gedacht ist, klingt es in etwas größerer Entfernung (< 50 cm!) schnell dünn, da muss man ggf. mit EQ nachhelfen. Die beiden PRA628 sind als Stützen gut geeignet, ggf. auch im Mikrofonvorhang anstatt der beiden C1000S.

Für das Schlagzeug reicht 1 Mono-Mikro als Overhead (wie gesagt, Stereo spielt hier generell keine Rolle). Da könnte man das Superlux Stereo-Mikro zweckentfremden und nur eine Kapsel anschließen, die man entsprechend ausrichtet. Ansonsten sehe ich für dieses feste ORTF-Mikro hier keine Verwendung.
Dazu (ein wenig!) Snare und die Base-Drum abnehmen.
Für die Clipse sehe ich hier auch keine rechte Einsatzmöglichkeit, da man damit immer nur genau 1 Spieler bzw. 1 Instrument vernünftig abbilden kann. Eventuell für die Tuba. Die Clipse an Mikroständer zu befestigen und sie wie normale Stützen einzusetzen wird in der Praxis aus der blanken Not heraus zwar schon mal gemacht. Da sie aber ausdrücklich für die Nahabnahme gedacht sind, sind sie eigentlich zu unempfindlich und wenn man dann den Gain sehr stark aufdrehen muss, fängt es schnell an, stark zu rauschen. Könnte man aber mal testen.

Auf jeden Fall immer an den Grundsatz "weniger ist mehr" denken, es müssen ganz bestimmt nicht alle Mikrofone zum Einsatz kommen. Erst mal schauen, was zum Mikrofonvorhang zusätzlich wirklich nötig ist und diese Stützen dann mit Fingerspitzengefühl so dazu geben, dass ein insgesamt ausgewogener und durchsichtiger Klang erreicht wird.

Ich schätze es mal so ein:
4 (5) Mikros als Mikrofonvorhang
3 für das Schalgzeug
1 für die Tuba
= 7 (8) Minimum

Dazu ggf. noch weitere ca. 5-8 (7) Stützen im Orchester = 12-16 Mikrofone/Kanäle
Mehr als 16 würde ich jedenfalls nicht einsetzen.


Es sollte mit dem vorhandenen Material durchaus möglich sein, den Job gut zu machen, auch wenn es nicht ganz optimal dafür ist.
 
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Klingt alles sehr logisch. Ich kann mich erinnern, dass ich mal auf einem OpenAir eines Bundeswehr Musikkorps war, welches genau so abgenommen wurde. Ich glaube, das waren 4 Stück C1000S.

Ich denke ich werde es so machen, wie LoboMix erklärt, denn: stellt man sich die zu beschallende Fläche (Rechteck) vor, ist die Bühne an der langen Seite am äußeren Rand. Die Spielrichtung ist jedoch parallel zur kurzen Seite. Völlig Banane also. Aber die baulichen Begebenheiten (Park) lassen es nicht anders zu. Somit ist tatsächlich kein Zuschauer im Sweetspot. Ich werde die Haupt-PA schon nach den Gegebenheiten ausrichten müssen. Das mache ich mit den Zeckboxen. Die Elements nehme ich als Delayline. Wenn ich über die Aufstellung der Boxen nachdenke, wird es wohl sowieso keinen Sweetspot geben. .....
 
Bitte berichten wies gelaufen ist. Würde aber auch so wie Harry vorgehen. Da bei mir der selbe Erfahrungsschatz vorhanden ist. Nicht übertreiben mit der PA und Mikrofonierung. Grundsätzlich ist so ein Blasorchester schon ziemlich laut.
 
Hier ein erster Erfahrungsbericht:
Wir hatten ein OpenAir-Konzert und ich konnte den zur Verfügung gestellten Tontechniker davon überzeugen, das Orchester mit unseren Mikros abzunehmen.
Vorweg:
Die Haupt-PA war bereits eingestellt und eingepfiffen.
Aufstellung wie oben beschrieben: links außen AKG C1000S, mitte-links Sennheiser MD441 rechts gespiegelt. Besonderheit der Bühne: die erste Reihe saß absolut nebeneinander. Von links nach rechts: 1. Flgh. (4 Sp.) 2. Flgh. (3 Sp.) Trps.(3 Sp.) Klarinetten (4 Sp.) Also AKG zwischen 1.+2. Flgh. MD441 zwischen 2. Flgh.+ Trp. 2. MD441 zwischen Trp. + Klar. 2. AKG zwischen Hohen und tiefen Klar. Die Mikros habe ich höher als die Spieler positioniert, damit keiner direkt rein spielen kann.
2. Reihe von li. Nach re.: Tenorhorn und Bariton jeweils mit Superlux PRA628 MKII abgenommen. Posaunen ohne Stütze.
3. Reihe: Tuben: alle mit Clip abgenommen. Dies war ein Tipp des Technikers. Er macht das immer so, damit man einen schönen (fetten) Rhythmus für die Unterhaltungsmusik hinbekommt.
Kick und Snare mit Dennheiser e-900er-Serie. SuperluxS502 Overhead für DrumSet auf der einen und Becken auf der anderen Seite.

Fazit:
Aufgrund der 110 Grad Abstrahlwinkel der Haupt-PA mussten die Mikros ca. 1,50m vor den Musikern positioniert werden. Bei den Klarinetten bin ich mit dem AKG auf einen Meter rangerückt, da diese "nur" vier Spieler zu wenig Input lieferten. Tenorhörner und Bariton mussten "Wärme" vor allem im Mittenbereich zugemischt werden. Ich nehme an, dass das an den Superluxen liegt. Werde beim nächsten Mal evtl. Andere Mikros versuchen. Die Posaunen waren tendenziell zu leise drauf. Erste Posaune war noch gut zu hören (blies auch direkt in Richtung FOH) die anderen eher schlecht. Bekommen beim nächsten Mal also ne Stütze. Bei den Tuben musste mit Vorsicht gemischt werden, damit sie nicht zu präsent gegenüber dem Rest waren. Ebenso Kick und Snare.
Insgesamt war der Mix super gelungen. Ich konnte ganz nach belieben Instrumente nach vorne holen oder nicht (außer die Posaunen)
Das MD441 mitte-rechts musste wegen der Klaris etwas lauter und koppelte im tiefen Bereich. Ein HPF auf 250Hz schuf Abhilfe.
Beschallt wurden ca. 300-350 Zuhörer. Es war ein guter Mix zwischen noch Liveklang der Instrumente und zugemischten Sound. Bei lauten Passagen kam natürlich dann mehr über die PA...
 
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Danke für die Rückmeldung!
Was war denn letztendlich jetzt für eine PA am Start?
 
Hier hatte der Verleiher insgesamt vier (2 auf jeder Seite) Dynacord Sub 112 am Boden und jeweils einen Dynacord TS400 pro Seite geflogen. Leistung vollkommen ausreichend. Gemischt wurde mit Soundcraft SI EX2.

Beim nächsten Mal dann die versprochenen Zeck-Boxen und wahrscheinlich die HK Elements als Delay-Line, sowie wechselnde Orchester. Wahrscheinlich auch Soundcraft Ui24R....
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
P.S. ich weiß, dass die Boxen 90 Grad strahlen. Diese wurden jedoch eingedreht, sodass die vorher genannten 110 Grad entstanden...
 
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Hier noch der letzte Bericht:
Wir haben mit gleicher Aufstellung nun über Zeckboxen gespielt. Leider war bereits auf kurzer Entfernung (5 m) einiges an Lautstärke verloren. Super etabliert hat sich das Superlux S502. Ich hätte theoretisch kein Snare-Mikro gebraucht. Das Superlux hat das komplette Set (natürlich außer Base) bestens abgenommen. Gut, die Snare braucht schon Kompression. Die Mischung aus Snaremikro und dem Superlux war echt toll.
Änderung zum vorherigen Setup:
Die Große Trommel und die Posaunen wurden noch mit Stützen abgenommen.

FAZIT:
Die vier Hauptmikros in einer Linie funktionierten sehr gut beim ersten Auftritt, bei welchem die erste Reihe (Flgh. Trpt. Und Klar.) in einer Reihe saß. Beim zweiten Auftritt war die Aufstellung halb rund. Somit waren die Abstände zu den Mikros verschieden bzw. bliesen einige Musiker mit bis zu 90 Grad versetzt zum Mikro. Die vier Mikros wurden dann vor die Instrumentalisten positioniert. Letzten Endes ergibt sich somit eine Gruppenabnahme, wenn man so will. Auch aufgrund der windigen Wetterverhältnisse mussten die Mikros möglichst nah ran. Bei dieser Aufstellung war das die beste Lösung.
 
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Der Post hier ist zwar schon ein Jahr alt, aber immer noch sehr aktuell.

Ich nehme große Orchester (auch unseren Verein) ebenfalls über Kondenser ab (in meinem Fall sind das 6x Neumann KM184 und bei Bedarf noch 2 Oktava MK012)
Dabei sind 4 Neumänner vor dem Dirigenten im Halbkreis sehr nah an die Hölzer platziert, 2 links und rechts außen als Stützen (wo ich die Baritone/Tenorhörner mit einfange und herüben die Saxophone) und bei Bedarf bekommen Trompeten und Posaunen noch je 1 Oktava als Stütze.
Außerdem habe ich dann die Tuba direkt mit Clip und das Drumset über BassDrum, Snare und Overhead ebenfalls direkt.
PA ist von KS Audio - also wirklich saubere und leistungsstarke Wiedergabe.

Ich bin mir nach wie vor unsicher - weil ich noch nie die Zeit und Möglichkeit hatte zu experimentieren - ob ich die Kondenser EQen sollte. Bislang lass ich die einfach Flat laufen (HPF rein und zwar relativ weit hoch, da wo es Sinn macht, und gut ist).
Es ist natürlich auch so, dass die Neumänner unglaublich präzise und neutral klingen - warum also EQen....

Wie macht Ihr das?

Open Air funktioniert das absolut tadellos und gibt einen irre guten und klaren Sound.
Besonders im Zelt oder eine Halle weiß ich nicht ob ich hier mehr raus holen könnte. Oder macht es bei so einer großen Gesamtabnahme eher Sinn den Sound möglichst neutral zu halten?
 
Es ist der Vorteil solcher guter Mikrofone, dass man unter günstigen Umständen, wenn also sowohl der Raum als auch das Ensemble klanglich ausgewogen ist, nicht, bzw. nicht nennenswert am EQ rumschrauben muss.

LowCut dort zu setzen, wo ohnehin keine tieferen Frequenzen zu erwarten sind (z.B. Flöten, Klarinetten, Trompeten) ist allerdings deshalb sinnvoll, damit diese Stützen nicht auch noch die von den tiefen Instrumenten kommenden und oft ´herum schwirrenden´ tiefen Frequenzen mit einfangen. Denn zuviel davon macht solche Orchesteraufnahmen schnell mulmig und intransparent.

Ansonsten kommt der EQ höchstens als eine Art Reparaturwerkzeug zum Einsatz, etwa wenn die Klarinetten zu grell klingen sollten oder die Tenorhörner zu dumpf usw.
 

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