Interface für dynamische Aufnahmen?

N
Nekolumbus
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
13.05.18
Registriert
12.05.18
Beiträge
1
Kekse
0
Hey Leute, Ich nehme Rapvocals auf und bin während der Aufnahme immer unterschiedlich laut.
Manche Wörter betone ich druckvoll, andere schreie ich und manche spreche ich auch ganz normal aus.
Das wechselt sich ständig ab, sodass ich den Regler des Interfaces unmöglich richtig eingestellt bekomme.
Die Vocals sind in meinen Aufnahmen deswegen immer unrettbar leise oder übersteuern.
Ich nehme mit einem Steinberg UR242 (+Rode NT2A) auf. Ist der Regler auf 1 Uhr kommt es regelmäßig zu Übersteuerungen. Ist er auf 12 Uhr bekomme ich die leiseren Vocals nicht mehr ordentlich laut und sehr druckvoll eingerappte Wörter, werden beim notwendigen verstärken wieder verzerrt.

Wisst ihr zufällig eine Lösung für mein Problem?
Gibt es vielleicht so etwas wie ein Interface mit einem dynamischen Selbstregler oder so?
Könnte es vielleicht auch daran liegen, dass mein Mikrofon meine Stimme wenn ich zu laut werde einfach nicht mehr richtig aufgenommen bekommt?
Ach ja als DAW nutze ich Cubase, falls es wen interessiert.

Mit freundlichen Grüßen Nekolumbus
 
Eigenschaft
 
hey Nekolumbus

das was du suchst nennt sich ein "Kompressor"

deine Vocals solltest du so immer aufnehmen das niemals etwas übersteuert, und dann kannst du in Cubase diese Aufnahme mit diversen Plugins, eben auch Kompressoren, veredeln und konsistenter machen, oft verwendet man mehrere und unterschiedliche Kompressoren in Reihe (zb zuerst einen 1176er und danach einen LA2A oder LA), um das Problem, das du schilderst, in den Griff zu bekommen

wenn du möchtest kannst du dir auch einen Hardwarekompressor oder eine Channelstrip kaufen wo du schon direkt bei der Aufnahme deinen Gesang komprimierst
zb einen Universal Audio LA-610 oder 6176, das wäre dann die Edellösung, aber so richtig notwendig ist das auch nicht

lg
chris
 
Eine "klassische" Tugend der Sänger beim Gebrauch eines (in der Hand gehaltenen) Gesangsmikrofons ist, dieses je nach gesungener Lautstärke näher am oder entfernter vom Mund zu halten. Also bei leisen Passagen nah am Mund und und bei lauten weiter weg. Sinngemäß wird dann bei einem Crescendo das Mikrofon synchron zum Crescendo vom Mund entfernt. Hast du sicher schon bei bei Live-Übertragungen (wo real gesungen wird, kein Playback) gesehen.
Einen Kompressor kann man natürlich immer noch zusätzlich einsetzen, aber er bekommt dann immerhin schon eine etwas weniger unausgeglichene Dynamik geliefert und muss dann selber nicht so stark "arbeiten". Kompressor-Artefakte (z.B. "Pumpen") sind nämlich auch nicht wirklich schön.
 
Nimm' mit 24 Bit so auf, daß du bei den lautesten Passagen -10dB erreichst. Unrettbar leise gibt es dann nicht, bei 24 Bit hast du 144dB Spielraum (wenn ich mich recht entsinne). Du kannst die leisen Passagen dann laut genug aufdrehen und die lauten gehen nicht in's Clipping.

Und wenn du komprimierst, besser mehrere locker eingestellte Kompressoren hintereinander als einen, der's völlig plattquetscht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo,

...noch eine andere Möglichkeit, zumindest für die Aufnahmen, wäre, alle leiseren und alle kraftwollen, lauten Passagen jeweils zusammen im Block aufzunehmen und beim Wechsel von leise nach laut einfach die Aussteuerung dem anzupassen. Eine Aufnahme direkt mit Kompressoreinsatz halte ich eher für problematisch, wenn man nicht genau weiß, was man tut. Eventuelles Pumpen ist dann nämlich auf der Aufnahme gleich mit verewigt. Beim nachträglichen Einsatz von Plugins - Cubase hat ja serienmäßig sicherlich etwas Brauchbares dabei - bleibt das Originalmaterial ja unbeschädigt. Wenn man feststellt, daß man sich mit den Einstellungen vertan hat, ist bei einem Plugin ja noch ncihts verdorben... ;) ...und Du kannst ja mal an bestehenden Aufnahmen mit einem Kompressor-Plugin üben, damit Du ein Gefühl für die Regelmöglichkeiten kriegst.

Viele Grüße
Klaus
 
Und wenn du komprimierst, besser mehrere locker eingestellte Kompressoren hintereinander als einen, der's völlig plattquetscht.

Kannst du das genauer erklären? Meinst du mehrere Kompressoren, bei denen nach und nach die Thresholds zunehmen und die Kompressionsrate abnimmt? Sodass man quasi ein weiches Knee erhält? Oder meinst du doch was ganz anderes?
 
Das ist kein Interfaceproblem.

Durchdenke deine Aufnahmesituationen auch mit Blick auf die spätere Bearbeitung. Grundsätzlich finde ich gut klingende Kompressoren im mäßigen Einsatz im Aufnahmeweg gut. Aber in der Nachbearbeitung mach ich mir eher die Mühe einer kleinteiligen Automatisierung, da geht mehr
 
Kannst du das genauer erklären? Meinst du mehrere Kompressoren, bei denen nach und nach die Thresholds zunehmen und die Kompressionsrate abnimmt? Sodass man quasi ein weiches Knee erhält? Oder meinst du doch was ganz anderes?
Das kommt auf den Einzelfall an, aber eine gute Idee für den Anfang ist z.B. einen Kompressor einzustellen, ganz locker mit 2:1 Ratio und wenig Reduktion, vielleicht max. 3 dB - und dann genau diesen Kompressor einfach kopieren und nochmal hintendran hängen. Auch mal ausprobieren, ob man den Kompressor lieber vor oder nach dem EQ verwendet, für beides gibt es Argumente. Und ruhig trauen, Presets zu verwenden. Oftmals kommt die DAW mit guten Effekten, die ordentliche Voreinstellungen anbieten. Also einfach benutzen und sich die Einstellungen genau ankucken.
Grundsätzlich gilt immer: das Ohr hat Recht. Immer auch Blindtests machen, oft denkt man etwas klingt besser, weil mehr bunte Lämpchen blinken.

Ich würde am Anfang weder Hardware-Effekte noch PlugIns kaufen. Erstmal lernen, das Zeug zu bedienen, das bei der DAW dabei ist.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben