Trillerähnliches Zeichen im Notentext?

Bernnt
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In der Aria von Bach gibt es ein trillerähnliches Symbol im Diskant am Ende von Takt 20, aus dem ich nicht recht schlau werde:

Musikalisches Zeichen.png

Das Symbol wird total unterschiedlich interpretiert. Manche spielen einfach ein e stattdessen, manche ein Glissando, manche irgendetwas Trillerähnliches. Das Symbol findet sich aber nicht über einer Note, sondern zwischen zwei Noten. Auch bei der bekannten Aufstellung im Notenbüchlein von Bach taucht es m.W. nicht auf. Daher meine Fragen: Wie heißt dieses Zeichen? Wie wird es interpretiert?
 
Eigenschaft
 
Auch bei der bekannten Aufstellung im Notenbüchlein von Bach taucht es m.W. nicht auf. Daher meine Fragen: Wie heißt dieses Zeichen? Wie wird es interpretiert?

Im Notenbüchlein wird das Symbol auch nicht beschrieben. Zumindest in meiner Henle Ausgabe habe ich das nicht gefunden. Bei Edition Peters gibt es aber einen Band "Inventionen udn Sinfonien" mit Beilagen : Variationen und Bemerkungen zum Vortrag. Und dort findet sich relativ versteckt der Hinweis auf das Symbol.

Schleifer.jpg


Das Symbol nennt sich "Schleifer" und bedeutet im Beispiel an der Stelle in der Aria oben einen schnellen Aufschwung nach oben mit zwei 32-tel Noten "Anlauf" e-fis-zum Zielton g
 
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Ich bin mir nicht sicher, ob das tatsächlich ein Schleifer sein soll. Ich habe gelernt, dass Schleifer so was wie Vorschläge sind. Vgl. dazu:

http://www.klavier-noten.com/musik-literatur/VERZIERUNGEN.pdf
https://www.musiklehre.at/6_003.htm
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
relativ versteckt der Hinweis auf das Symbol
Solltest du recht haben, gibt also die Position der Wellenlinie den Start des Vorschlags an und die nächste Note das Ziel. Übersetzt also: Spiele alle zum Tonleiter gehörende Töne zwischen mir und dem nächsten Ton. Ausführung in Takt 23 der Aria also: Beginn: fis, Ende: a; bei G-Dur also demzufolge eine schnelle Abfolge der Töne fis-g-a. Vielleicht kannte Bach doppelte Vorschläge nicht und hat sie so notiert wie in der Aria??
 
Derart starre Erklärungen der Verzierungen finde ich für den Umgang mit alter Musik schlicht irreführend.
Es gab Änderungen aufgrund der Zeit und Unterschiede lt. Äußerungen verschiedener Komponisten.

Das Symbol wird total unterschiedlich interpretiert.
Das kommt der Wahrheit schon näher und ich denke auch, dass es neben der Herkunft des Stücks auf den Bezug des Zeichens ankommt.
Linde geht auf das Zeichen zunächst über Notenwerten ein (s.u., Seite 10).

Eine Bestätigung für den hilfreichen Hinweis von Maxito für dieses Zeichen als Schleifer findet sich bei Linde auf Seite 13:

upload_2018-5-26_13-47-21.png


Quelle: Hans Martin Linde, Kleine Anleitung zum Verzieren alter Musik.
https://de.schott-music.com/shop/kleine-anleitung-zum-verzieren-alter-musik-no35025.html

Gruß Claus
 
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