Die Qual der Wahl - Hammond/Leslie fürs Wohnzimmer

  • Ersteller Beat'n'back
  • Erstellt am
B
Beat'n'back
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
18.12.23
Registriert
25.05.18
Beiträge
6
Kekse
0
Hallo zusammen.

Seit ein paar Wochen treibt mich eine Entscheidung um und auf der Suche nach Erkenntnissen habe ich mich durch YT gekämpft und durch diverse Foren gelesen. Aber ich fühle mich trotz der Fülle an Infos noch immer nicht in der Lage, mich irgendwie festzulegen.
Das wird jetzt vielleicht nicht der klassische Thread in diesem Faden - keine spezielle (technische) Frage o.ä., aber vielleicht hat ja der ein oder andere von euch trotzdem eine hilfreiche Anmerkung beizutragen.

Zunächst zu meiner Person:
Ich spiele Tasten seit mittlerweile 30 Jahren, die ersten 10 Jahre davon war ganz klassischer Klavierunterricht. Als Jugendlicher kamen dann erste Banderfahrungen dazu und damit auch die Liebe zur Hammondorgel. Mein damaliges Budget ließ allerdings nur die Anschaffung einer Ace Tone GT7 und eines Leslie 760 zu. Vor ca. 10 Jahren (mit dem Ende des Studiums) habe ich die Orgel nach dem Umzug nicht mehr aus dem Keller geholt, sondern nur noch auf dem E-Paino für meine Kinder gespielt. Seit ein paar Wochen ist allerdings die alte Liebe für die Hammond wieder aufgeflammt und ich möchte mir unbedingt wieder eine Orgel gönnen. Meine alte Kombi ist aber leider nahezu unspielbar.

Und nun zum eigentlichen topic:
Ich suche eine Orgel für mich und mein Wohnzimmer. Wir jammen oft innerhalb der Familie und ab und an kommen Kumpel vorbei für eine Session. Eine Band (mit Proberaum und Auftritten) ist in nächster Zeit nicht geplant. Die möglichen Alternativen für mich wären:
  • eine komplette B-3 (1958er) mit 122er Leslie für ca. 7.500,- € - laut Aussage des Vorbesitzers sind allerdings nicht alle Röhren in Ordnung und das gute Stück sollte grundsätzlich mal überholt werden.
  • meinen solid state wieder auf Vordermann bringen (der war schon reichlich zerspielt und die 10 Jahre Keller haben ihm auch nicht gut getan) und dazu einen aktuellen Hammond-Klon anschaffen. Welchen Klon könnt ihr empfehlen?
  • neuer Leslie (2101 würde mir fürs Wohnzimmer sicher reichen) und dazu einen aktuellen Hammond-Klon
Vielleicht gibt es ja noch ganz andere Alternativen, über die ich noch nicht nachgedacht habe. Ich tue mich sehr schwer damit, eine Entscheidung zu treffen - es geht ja auch nicht nur um ein paar €.
Ich bin gespannt auf eure Anregungen oder Fragen, falls es welche gibt.

Viele Grüße
Stefan
 
Eigenschaft
 
Am amtlichsten klingt

uhl-instruments.de

Fuer vintageoptik ist natuerlich eine " key b"mit unterbau besser.
 
Hi Stefan, was hast Du für ein E-Piano ? Möchtest Du die Orgel auch transportieren oder bleibt die in der Wohnung ?

Gruß Matze:cool::cool:
 
Mein Piano ist ein Technics SX-PX 552.
Die Orgel ist nur fürs Wohnzimmer gedacht, kein Transport. Sollte sich in den nächsten Jahren etwas in Richtung Band ergeben, könnte ich mich auch mit ner Zweitorgel anfreunden.
 
Hallo Beat´n´back

also 58er B3 und Leslie 122 ist natürlich oberamtlich, besser geht´s dann ja eh nicht mehr. So wie das aber klingt stehen hier einige Reparaturen an, die man noch zu den 7.500,- Euronen dazu rechnen muss :tongue: keine Ahnung wie teuer sowas werden kann.

Mein Vorschlag zu Deinen Überlegungen:

Hammond XK 5 mit Untermanual und Leslie 2101, da ich beide Teile selbst spiele kann ich sie nur wärmstens empfehlen:great: funktioniert im Wohnzimmer und auch auf der Bühne und falls Du doch wieder einmal Live spielen willst lässt sich alles problemlos alleine ohne grösseren Kraftaufwand transportieren:D also wärest Du hier für alle Eventualitäten gerüstet.

So reizvoll die 58er B3 und Leslie 122 auch ist, aber ohne Kleinlaster, 3 Nachbarn und Bandscheibenvorfall geht da in userem Alter nix mehr:D drum bleibt meine B3 nebst Leslie schon seit Jahern im Wohnzimmer und ich reise mit leicterem Gepäck und bin glücklich damit:great:

Ich hoffe ich konnte etwas zu Deiner Entscheidungsfindung beitragen

Gruß BertB3
 
... für ne ordentliche Generalüberholung einer B3 samt 122er sind gut und gerne auch mal 2-3000 Euro drin.
Da sollte man sehr genau schauen, was man sich da antut. Ohne "neutralen Gutachter" (am besten jemanden
den man persönlich kennt und mit vor Ort nehmen kann) würde ich da nix kaufen....

Ansonsten empfehle ich die aktuelle Ausgabe der Tastenwelt (oder war es die vorletzte?).
Da ist ein Hammond-Special dabei mit einer aktuellen Marktübersicht.
Es gibt mittlerweile ettliche "amtliche" Modelle.... Nord, Viscount, Hammond und HX3 basierende (MAG, Uhl...).

Dein 760er ist ein tolles Leslie. Da wäre evtl. lohnenswert zu reaktivieren.

So weit ich das überblicke hat Thomann das wohl kompletteste aktuelle Orgelangebot vor Ort
antestbereit. Das wäre vielleicht mal einen Tagesausflug wert.....
 
Am amtlichsten klingt uhl-instruments.de
sorry wenn ich wiederspreche, amtlich ist das Real-Thing.
Aber wie schon hier gesagt wurde, sollte noch ein bestimmeter Betrag für die Renovierung des Instrumentes eingeplant werden. Der Preis für eine B3 und 122er ist eigentlich ok, allerdings nur wenn der optische Zustand gut ist und techn. nicht allzu viel gemacht werden muss. Eine erste grobe Einschätzung was die Technik anbetrifft kann man bereits am Baujahr machen:
ab Mitte der 60er wurden als Filterkondensatoren dcie Red Caps (rote Kondensatoren) verbaut, bei diesen Orgeln ist es i.d.R. nicht notwendig die Filterkondensatoren zu tauschen. Dafür aber wurde im gleichen Zeitraum ein schwarzer Kunstschaum eingesetzt, der sich mittlerweile aufgelöst hat und als klebrige Masse die Busbars angreift. Das muss dann auf jeden Fall gemacht werden und ist arbeitsaufwändig. Und dann gibt es natürlich noch vieles was an den alten Schätzchen gerichtet werden muss oder sollte. Von daher ist die o.g. Summe schon mal im Worst Case einzubeziehen.
Das 122er sollte zumindest gereinigt und geölt werden und vermutlich sollten auch hier zumindest ein paar Gummiteile und Antriebsriemen ersetzt werden.
Wenn Du aber Glück hast erwischt Du eine B3, die mit kleineren Reparaturen auskommt und Dich möglicherweise klanglich glücklich macht, da kommt dann kein Clone ran und mit dem 122er ist es eine Traumkombination.
 
Danke für die durchweg hilfreichen Antworten!
Ich werde mir jetzt erstmal die neue „Tastenwelt“ besorgen. Wenn die B-3 ihr Geld wert ist, wäre es schwer nicht zuzuschlagen...

Zum 760er: Kriege ich den überhaupt auf eine angenehme Wohnzimmerlautstärke und - noch wichtiger - wäre es sinnvoll einen Röhrenvorverstärker zu nutzen? Ich wünsche mir auf jeden Fall den warmen Röhrensound.
 
Hi Stefan, Du kannst auch mal überlegen eine A100 mit 147er oder 145er Leslie ins Auge fassen, klingt genauso wie die B3, hat zusätzlich noch einen Federhall und ist sehr schön für das Wohnzimmer.
Das Leslie und die Orgel sollte halt nicht so verschrammt sein, dann ist das ein Schmuckstück.

Die Transistor Orgeln sind halt nach ein paar Jahren wieder veraltet, das REAL THING bleibt, weil es das Original ist.

Hier ein Beispiel https://www.ebay.de/itm/Hammond-A10...897526?hash=item36328651b6:g:50sAAOSwJc9aiU16

oder etwas kleiner und preisgünstiger M3 mit Transistor Holzleslie 710, sehr schön erhalten https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/hammond-m3-baby-b3-mit-leslie-710/876289201-74-1180

Gruß Matze:D
 
Abgesehen vom Original meinte ich natuerlich oder wenn Wohnzimmerlautstaerke dauerhaft erforderlich.
 
Danke für die durchweg hilfreichen Antworten!
Ich werde mir jetzt erstmal die neue „Tastenwelt“ besorgen. Wenn die B-3 ihr Geld wert ist, wäre es schwer nicht zuzuschlagen...

Zum 760er: Kriege ich den überhaupt auf eine angenehme Wohnzimmerlautstärke und - noch wichtiger - wäre es sinnvoll einen Röhrenvorverstärker zu nutzen? Ich wünsche mir auf jeden Fall den warmen Röhrensound.

Stimmt, soll ja fürs Wohnzimmer sein..... Da ist das 760er ja nicht gerade eine Augenweide und zudem ein riesen Oschi...

C3s und A100s werden meist günstiger gehandelt als B3s, aber auch da gilt anspielen und überprüfen !
Die Biester klingen nicht alle gleich (gut).

Am besten in Ruhe alle Optionen durchdenken und auschecken.... Ebay ist immer mit Vorsicht zu geniessen...
 
Ja, M_G, auf jeden Fall, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Matze:)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Zum 760er: Kriege ich den überhaupt auf eine angenehme Wohnzimmerlautstärke und - noch wichtiger - wäre es sinnvoll einen Röhrenvorverstärker zu nutzen? Ich wünsche mir auf jeden Fall den warmen Röhrensound.
die Leslies haben alle einen Lautstärkeregler, so auch das 760er. Wenn es Dir aber um warmen Röhrensound geht - 760/770 sind Transistorleslie. Das 122 und 147 oder auch die kurzen davon wie das 142 oder 145er sind Röhrenleslies.
Man kann allerdings mit einigem Aufwand auch ein 760/770er in ein Röhrenleslie verwandeln. Finanziell aber lohnt sich das nicht.
 
760/770 sind Transistorleslie

Wie verhält es sich, wenn ich bspw. die XK-5 über den 760er laufen lasse? Da ist doch ein Röhren-Vorverstärker drin.
Hat da schon jemand eigene Erfahrungen gemacht? Wie klingt die Kombination?
 
Der "richtige" Overdrive kommt eigentlich aber eher durch Übersteuerung der Endstufe.
Bei meiner XK3-c habe ich deren Röhrenvorverstärker und den Overdrive des Ventilators quasi gemixt. Damit ging es dann schon irgendwie nicht unbedingt schlecht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
..... meiner Erfahrung/Überzeugung nach, darf man die "Röhren-kalt-warm-wieauchimmer"-Geschichte nicht überbewerten!

Röhre muss nicht per se "warm" klingen (im Falle eines 122er aber schon) und Transistor nicht zwingend "kalt".
Ich finde ein 760/770er überhaupt nicht kalt und zB deutlich wärmer und gefälliger als das 3300er (mit Röhrenvorstufe).

Die Kombination aus XK5 und 760er klingt
(aus eigener Erfahrung) ganz hervorragend!

B3+122 macht sich aber sicher sehr gut im Wohnzimmer!
;-)
 
und Overdrive nicht gleich Overdrive. Wenn man die JL-Orgel haben will, dann geht das nur mit einer hohen Verzerrung der Endstufe, was zunächst mit einer höheren Lautstärke verbunden ist. Wenn man die Orgel mit einem "warmen Bruzzeln" haben will, dann geht das auch schon bei geringerer Lautstärke.
Ein guter Bekannter spielt in einer DP Tribute-Band und verwendet eine Marschallvorstufe vor seinen zwei 145er Leslies, um auch schon bei geringerer Lautstärke eine entsprechende Zerre zu haben. Und gibt es ja mehrere Röhrenvorstufe von kleinem Geld bis nach oben keine Grenzen, mit denen man schon mal das Signal anzerren kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
...insbesondere die sehr günstigen Behringer MIC100 oder ART Tube MP machen als "Orgel-Zerre"
einen ganz hervorragenden Job (auch vor nem Vent oder Transistorleslie).

Es müssen nicht immer gleich 450 Euro für nen "Boutique-Superduper-Röhren"-Teil sein,
dem so ein kleiner "Billig-Preamp" die Schamesröte ins Gesicht treibt !
;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich bin immer ein bisschen auf der Suche nach einem Overdrive, der im Bereich der beginnenden Verzerrung angenehm klingt (weil ich zuhause den 122er nicht übersteuern will - den Nachbarn zu liebe). Der nicht übertrieben knurrt oder brizzelt. So richtig überzeugen konnte mich bisher noch keines der duzenden Röhren- oder Transistorgeräten, die ich schon ausprobiert habe. JL kann mehr oder weniger jede voll aufgedrehte Zerre, finde ich. Aber der Bereich von clean dorthin scheint wirklich nicht einfach zu realisieren zu sein. Bei einem Leslie 122/147 gäbe es noch die Möglichkeit, statt dem Leslieverstärker einen Gitarrenverstärker mit Power Soak an die Frequenzweiche zu hängen, dann hat man Endstufenzerre bei Zimmerlautstärke. Das ist bei den Transistorleslies nicht ohne Aufwand möglich, weil sich die Frequenzweiche vor den Endstufen befindet.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben