Focusrite Scarlett Solo: Signalpegel anpassen?

  • Ersteller buesing_de
  • Erstellt am
buesing_de
buesing_de
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
19.04.24
Registriert
07.03.05
Beiträge
2.370
Kekse
3.394
Ort
Langen
Moin zusammen!

Ich stehe gerade tierisch auf dem Schlauch...ich habe an mein Focusrite Scarlett Solo am Instrumentenklinkeneingang eine Gitarre angeschlossen. Inputsignal ist angepasst, so dass es nicht clippt (durchgängig grüne LED).

In Reaper habe ich ei recht hohes Signal anliegen. Wo kann ich das etwas reduzieren? In Reaper ja nicht, am Focusrite wäre logisch. Nur...der Monitorregler ist ja offenbar tatsächlich nur zum Hören, denn selbst auf 0 ändert sich in Reaper nichts. Inputpoti bringt auch nichts weil ich dann zwar das Signal an, Interface runterregeln kann, Zerre nimmt ab (ich verwende in Reaper ein VST), aber selbst auf 0 habe ich in Reaper immer noch einen hohen Signalpegel.

Kann mir mal jemand das Brett von der Stirn entfernen?

Danke ;-)
 
Eigenschaft
 
In Reaper gibt es bei jeder Spur einen Lautstärkeregler - und zusätzlich noch einen Master-Fader der die Gesamtlautstärke des aus dem Programm ausgehenden Signals regelt.

Ist es das was du suchst?
 
Hallo buesing_de
In Reaper habe ich ei recht hohes Signal anliegen. Wo kann ich das etwas reduzieren?
Wie meinem Vorredner, ist mir jetzt auch nicht so ganz klar, was du meinst.
Ist der Pegel deines Erachtens zu hoch oder einfach nur zu laut?.

Wenn du den Eingangspegel meinst, den regelst du dann am Interface (Gain-Regler) herunter.
Ansonsten das, was "The_Dark_Lord" beschreibt.
 
Hmmm, da habe ich mich wohl unglücklich ausgedrückt...es ist so, dass das Nutzsignal, was vom Interface kommt etwas zu hoch ist.

Aber Ihr habt recht - es bleibt nur das Gainpoti des Eingangs am Focusrite. Interessant: selbst, wenn ich das ganz zu drehe, ist noch "ordentlich" Signal in Reaper anliegend. Weniger, aber IMHO immer noch ausreichend. PUs sind passive Seymour Duncans (JB TB4)...
 
Interessant: selbst, wenn ich das ganz zu drehe, ist noch "ordentlich" Signal in Reaper anliegend.
Wo steht denn der Schalter, auf "Line" oder "Inst"?.
Falls der auf "Inst" steht, stelle den mal auf "Line" um. Die Einstellung "Line" reicht eigentlich vollkommen aus.
Ich habe an meinem Interface den Eingang noch nie auf "Inst" gestellt, egal welches Instrument ich angeschlossen habe und ich hatte IMMER
einen guten vernünftigen Pegel.
Den Eingang auf "Inst" umstellen zu müssen ist meiner Meinung nach überhaupt nicht notwendig. VIELLEICHT in den seltensten Fällen mal.
 
Guter Tipp, teste ich mal aus - danke!
 
Den Eingang auf "Inst" umstellen zu müssen ist meiner Meinung nach überhaupt nicht notwendig

Naja, es gibt schon ein Grund, warum man zwischen Line- und Instrumentenpegel umstellen kann. Die physikalische Erklärung überlasse ich mal jmd., der es auch richtig erklären kann.
Der Pegel, der in Reaper ankommt, wird am Gain Poti eingestellt. "Recht hoher Pegel" ist halt auch sehr relativ. Wenn nichts übersteuert ist doch auch noch unproblematisch. Dabei kann Gain auch komplett runter gedreht sein, vorverstärkt wird das Signal trotzdem. Die erste Generation Scarletts hatte auch das Problem, dass der Instrumenteneingang zu heiß gepegelt war. Solange die LED aber grün bleibt passt alles.
Nach der Aufnahme kannst du den Pegel des aufgenommen Audioclips auch noch nachträglich verringern. Es darf nur nichts übersteuern bevor es in Reaper ankommt.
 
Falls der auf "Inst" steht, stelle den mal auf "Line" um. Die Einstellung "Line" reicht eigentlich vollkommen aus.
Vorsicht - dieser Schalter ist nicht nur zum Spaß hier.

Mit diesem Schalter (of auch als "Hi-Z" bezeichnet) wird der Eingangswiderstand des Line-Inputs erhöht und so zu einem Instrument-Input geschalten.
Der hohe Eingangswiderstand sorgt für einen ausreichend hohen Dämpfungsfaktor (Eingangswiderstand dividiert durch Innenwiderstand der Quelle, also zB Innenwiderstand der Gitarrentonabnehmer).
Bei elektrodynamischen Tonabnehmern (Spulen) sorgt dies dafür, dass der hohe Frequenzbereich nicht beschnitten wird (weil die obere Grenzfrequenz des Systems in den Ultraschallbereich verschoben wird). Eine "Fehlanpassung" (zu niedrige Eingangsimpedanz) äußert sich dann eben in einem "dumpfen", "leblosen" Signal.
Um das zu vermeiden gibt es eben "Instrument-Inputs" oder Hi-Z-Inputs, also hochohmige Eingänge, mit üblicherweise 360 oder 470 Kiloohm Eingangswiderstand. Bei etwas besseren Geräten ist auch bis 1 Megaohm üblich.

Bei Piezo-Tonabnehmern ist es übrigens umgekehrt - eine Fehlanpassung führt hier dazu, dass die tiefen Frequenzen abgesenkt werden, weil hier die untere Grenzfrequenz bei einer Fehlanpassung nach oben geschoben wird.
Der "blecherne" Klang der Piezo-Tonabnehmern nachgesagt wird rührt nicht zuletzt eben daher - einen Piezo-Tonabnehmer kann man nicht eben an einen normalen Input anschließen. Dafür braucht es nochmal eine Größenordnung höhere Eingangswiderstände. Schaller empfiehlt für die Schaller Oyster Tonabnehmer einen Eingangswiderstand von 5-10 Megaohm.

Wohlgemerkt - dies betrifft nur passive Tonabnehmer.
Ein EMG (oder andere aktive Pickups) hat bereits einen kleinen Vorverstärker integriert (besser gesagt: einen Impedanzwandler), so dass der effektive Innenwiderstand deutlich kleiner ist.
Solche Tonabnehmer zeigen auch an einem normalen Line-Input keine Absenkung der hohen Frequenzen.
Das ist übrigens auch der Grund dafür, warum aktive Pickups in den 80er Jahren plötzlich so beliebt wurden - mit ihren niedrigen Innenwiderständen konnte man sehr viel längere Kabel verwenden ohne dass die Höhen beschnitten werden.
Einen aktiven Pickup kann man übrigens immer noch in einen Hi-Z Eingang stecken, das macht vom Klang aber keinen Unterschied mehr.

Also Fazit:
Wenn ihr passive Tonabnehmer verwendet - verwendet einen hochohmigen Eingang! ("Hi-Z" / "Instr") Sonst nehmt ihr euch selbst die Höhen aus der schönen Gitarre weg!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Klingt einleuchtend. Danke für die ausführliche Erklärung.
Wenn ihr passive Tonabnehmer verwendet - verwendet einen hochohmigen Eingang! ("Hi-Z" / "Instr") Sonst nehmt ihr euch selbst die Höhen aus der schönen Gitarre weg!
Also auch hier habe ich nie den "Hi-Z" / "Instr" Eingang verwendet.
Eventuell liegt es auch daran, das ich NIE, ob das jetzt E-Gitarre oder Akustik Gitarre ist, direkt von der Gitarre aus ins Interface gegangen bin.
Ich hatte bisher immer einen Verstärker mit direktem DI-Ausgang zwischen Gitarre und Interface, so das ich direkt DEN Sound hatte, den ich wollte.
Ich denke mal, das es bei diesem Vorgehen auch nicht notwendig ist, den "Hi-Z" / "Instr" Eingang zu benutzen oder?.
Akustik Gitarre nehme ich sowieso nur mit Mikro auf.
 
Eventuell liegt es auch daran, das ich NIE, ob das jetzt E-Gitarre oder Akustik Gitarre ist, direkt von der Gitarre aus ins Interface gegangen bin.
Ich hatte bisher immer einen Verstärker mit direktem DI-Ausgang zwischen Gitarre und Interface, so das ich direkt DEN Sound hatte, den ich wollte.
Ich denke mal, das es bei diesem Vorgehen auch nicht notwendig ist, den "Hi-Z" / "Instr" Eingang zu benutzen oder?.
Einen hochohmigen Eingang brauchst du, wenn du eine hochohmige Quelle hast, also zB passive Tonabnehmer.
Das kann jetzt eine E-Gitarre sein, oder der direkte Ausgang eines Fender Rhodes.

Wie das bei deinem Verstärker aussieht kann ich dir nicht sagen - aber ich vermute stark, dass der Innenwiderstand weit unter 1 kOhm liegt, und demnach ein gewöhnlicher Line-Input seinen Zweck erfüllt.
 
Wie das bei deinem Verstärker aussieht kann ich dir nicht sagen - aber ich vermute stark, dass der Innenwiderstand weit unter 1 kOhm liegt, und demnach ein gewöhnlicher Line-Input seinen Zweck erfüllt.
Das weiß ich leider auch nicht, welcher Innenwiderstand wirklich vorhanden ist. Habe den Spider IV75 als "Rackeinbau" in meinen Studiotisch eingebaut. :D
Ist also auch kein Speaker mehr dran angeschlossen und gehe vom Direct-Out direkt ins Interface.
 
Der ist sicher primär dafür gedacht, Kopfhörer anzuschließen
Nein nicht unbedingt.Ist für beides ausgelegt.

Jedenfalls steht es so im Handbuch....

"PHONES/DIRECT OUT – Hier kannst du bei Bedarf einen Kopfhörer anschließen. Außerdem kann diese Buchse als Direktausgang, d.h. für die Verbindung des Spider IV mit einem Mischpult, einer Beschallungsanlage, einem Computer usw. genutzt werden. Dieses Direktsignal ist über jeden Zweifel erhaben und kann daher bedenkenlos genutzt werden".

Jedenfalls sind die Aufnahmen damit richtig gut.
Keine Nebengeräusche, kein Rauschen und satter Pegel bei einer Gain Einstellung von ca. 12Uhr. Also mittig.
 
Dieses Direktsignal ist über jeden Zweifel erhaben und kann daher bedenkenlos genutzt werden".
Das nenne ich mal eine solide technische Angabe. :D

Beim Lautsprecher steht wahrscheinlich auch dabei: "Frequenzgang: Ganz super, keine Sorge"
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben