mongolische Pferdekopfgeige

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Ein Mann mit dem Namen Ganbold Bagsch, spielt auf der mongolischen Pferdekopfgeige. Damit beschäftige ich mich seit fast 2 Jahren.

---------- Post hinzugefügt 09.12.2010 um 09:15:54 ---------- Letzter Beitrag war um 21:39:49 ----------

Ach ja, der Titel heißt "Es war einmal ein blökenendes gelbes Kamel" oder so, das ist schwer zu übersetzen." Buil" ist ein Laut, wie ihn Kamele nun mal so von sich geben, aber da es traditionall keine Kamele in Deutschland gibt, haben wir auch kein Wort dafür in unserer Sprache. Eine Ziege zickt, ein Schaf blökt, eine Kuh muht, und ein Kamel? Wer mal eins gehört hat, der wird das Wort "buil" wohl am ehesten wiedererkennen.

Mein Freund Milo sagt "morin huur madness" dazu weil er zwei Jahre gebraucht hat um es beinahr richtig zu spielen.
 
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finde das Instrument sehr faszinierend!(habe es schon öfters live gehört)

erkenne ich es richtig das er die Finger nicht auf sondern unter die Seiten bringt?
 
nun bin ich ein halbes Jahr weiter und kann das Lied oben mittlerweile selbst spielen nachdem ich 3 Monaten meine ersten Stunden in Paris und viele weitere in der Mongolei genommen hab.

Ich hab noch was gefunden, was Ruhigees, heißt "aufgehende Sonne"



http://www.youtube.com/watch?v=bXxpkaiT-I8

Das Mädel auf der rechten Seite heißt Bujigmaa Santaro und sie hat meiner Spieltechnik etwas auf die Sprünge geholfen. Sie spielt seit frühester Kindheit Morin Huur und hat später Musik studiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es klasse, daß du uns immer wieder mit neuen Berichten zu solch einem exotischen Instrument fütterst.

Als Mitteleuropäer neigt man ja oft dazu, andere Streichinstrumente und fremdartige Musik etwas abschätzig zu betrachten.

Ich empfinde es als ungeheuere Bereicherung, wenn fremde Musikkulturen sich vermischen und wenn Leute wie du zeigen,
welch technischen/musikalischen Anspruch solch ein Instrument verlangt.


cheers, fiddle
 
fiddle
  • Gelöscht von cello und bass
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Bin sehr inertessiert einmal eine Pferdekopfgeige auszuprobieren, ich finde den Klang unheimlich faszinierend.
Bin selbst Cellistin.
Kenntst Du einen Lehrer/In in Berlin?
Herzliche Grüße
Veronika
 
Hi Codeguru, warst Du denn inzwischen in der Mongolei?
Was macht dein Morin Khuur Spiel?
Bujigmaa kenn ich noch als ganz kleines Mädchen, sie ist immer in die Geigenstunde am Khögjmiin Bujgiin College gekommen, in genau das Zimmer, wo Ganbold unterrichtet.
Viel Erfolg, sag, wenn Du Stücke oder Noten brauchst.
LG. T.
 
Hallo Codeguru,
wo kann man in Deutschland Pferdekopfgeige lernen bzw. gibt es eine Anleitung dazu? Danke Dir und Danke für die interessanten Beiträge
 
Da frag doch mal bei den Bands direkt nach. Z.B. hier: http://sedaamusic.com/home.html Die Leute von Sedaa sind total nett und hilfsbereit, da kannst Du auch eventuell weiterführende Kontakte bekommen. :)
 
also weil ein paar Fragen waren.... verglichen mit dem EU-Ausland wimmelt es in Deutschland nur so von professsionellen Musikern.... als da wäre die Gruppe Khökh Mongol in Ingoldstadt, dann gibts da den Hosoo und Transmongolia, die leben meiner Kenntnis nach in Bremen, in Köln residiert hin und wieder Munkhzaya, am besten schickt mir ne PM, ich kenne die meisten mongolischen Musiker - aber die sind auch fast dauernd auf Tournee, schwer zu greifen..... in Süddeutschland (ich meine in Freiburg) ist Epi (Enkhjargal Dandarvaanchig).

Es gibt einen relativ guten Kurs namens "Morin huur self learning book" in Englisch und in Mongolisch, und wer auf Facebook etwas herumsucht, der findet mit Sicherheit den einen oder anderen der per Skype ein wenig Unterricht geben kann. Ich selbst würde gerne selbst ein paar Videos machen, aber leider bin ich aktuell viel wegen meinem Job unterwegs - was mir leider die Zeit raubt, das mal zu verwirklichen. Das Buch gibts bei www.mongoleishop.de und ich hab mal einen Clip von einem Franzosen gesehen, der 6 Monate wie ein Verrückter damit geübt hat und dann auch wirklich gut klang. Was mir selbst mit dem Buch nicht gelungen ist, da ich vorher kein Streichinstrument gespielt hat, der Franzose hingegen Cello und Violine. Es mangelte halt an Grundkenntnisen über etwas was sich "reiner Klang" nennt und die bei jedem Streichinstrument wichtige "Griffergonimie", sprich welcher Finger gehört wohin, wie muß ich spielen damit die Töne nicht allzuschräg klingen. Kurzum, die Pferdekopfgeige wird nicht in der "ersten Lage" gespielt sondern eher zweite oder Dritte, da der Wechsel von der tiefen zur hohen Saite erst auf "halber Strecke" sprich nach einer ganzen Oktave erfolgt, wo man beim Cello oder den meisten anderen Streichinstrumenten halt dank der 4 Saiten deutlich mehr Auswahl hat - aber auch mehr Komplexität.

Auf einem Instrument mit dieser einzigartigen Konstruktion und den konstruktionsbedingten Mängeln, die sich zwangsläufig einstellen (und die kein Geigenbauer diesseits des Altai Gebirges reparieren kann) ist das sehr viel schwieriger als auf dem Cello, das dem Klangumfang noch am nächsten kommt - allerdings fehlt eine Oktave im Baßbereich, aber wer was mit allzugroßem Tomumfang spielt wie z.B. den Arioso, der z.B. beim Ende vom Arioso eine Oktave "nach oben" denken und es klingt mit der Klavierbegleitung immer noch gut. Die Cellosaiten sind in Quinten gestimmt, die Morin Khuur in Quart. Das ist schon mal eine Herausforderung für all diejenigen, die vorher schon mal auf einem Cello gestrichen haben..... und man sollte als "Newbie" 2-3 Jahre einplanen bevor man richtig gut auf dem Instrument ist, das kommt einem auch da zugute wo man eigentlich die in der 1. Lage gespielten Stücke spielen möchte.....

Kurzum, ein westmongolischer Tanz ist in ein paar Stunden gelernt, aber um im ganzen Tonumfang des Instrumentes "arbeiten" zu können sollte man etwas mehr Zeit einplanen als z.B. auf dem Cello, und sich mit Ersatzteilen versorgen wie z.B. Saiten.

A Propos Saiten: das sind Bündel aus Nylonfäden, 50 my, die halten nicht lange, sind schwer zu spielen, und wenn man schon in der Mongolei ist und die Gelegenheit hat ein Instrument mitzubringen - ich würde auf jeden Fall Pferdehaare als Saiten bevorzugen und würde auch 20 Euro Aufpreis dafür bezahlen. Die schwingen sehr viel leichter an, klingen für meinen Geschmack auch schöner und allen Unkenrufen zum Trotze (Pferdehaare sind ja soooo empfindlich für Luftfeuchtigkeit) - das Holz des Instrumentes ist es auch. Und das hört man auf jeden Fall. Mit Pferdehaaren gab es sogar einen Kompensationseffekt - die werden länger wenn sie feuchter werden, aber das Holz des Instrumentes dehnt sich um ein paar hundert Mikrometer aus und kann damit durchaus 4-5 Halbtonschritte höher klingen. Pferdehaare behalten die Stimmung bei die sie haben, Nylonsaiten haben ein "Gedächtnis". Will man 2 Halbtonschritte tiefer stimmen, dann dreht man 4-5 Halbtonschritte tiefer, wartet 2-3 Minuten und stimmt dann etwas höher.... das ist in meinen Augen ein größeres Ärgernis als die Pferdehaare. Wenn man so ein Instrument mitbringt, es muß "Athmen", ca. 10-15 Minuten lang. Also auspacken und erstmal ruhen lassen, von Interessierten begutachten und fotographieren lassen, aber nicht spielen. Ich bin 3 Monate mit einem Pferdehaar-Insturment durch den Westen der Mongolei gezogen und konnte keinen großen Unterschied zu einem Instrument mit Nylonseiten erkennen nachdem ich erstmal das "auspacken und abwarten" konsequent praktiziert hab . Aber das war letzes Jahr und vielleicht wird es auch wieder im übernächsten Jahr so.... ist auch egal, mit etwas Talent bildet sich das Gehör zusammen mit den spielerischen Fähigkeiten sehr schnell aus, und man kommt weiter, einfach dadurch daß man viel spielt, viel ausprobiert und "etwas herumklimpert". Wer als Kid damit anfängt dann kommt 20 Jahre später dies hier dabei heraus .... der absolute Megahammerübergeiger Shinetsog:



Das Stück nennt sich "Sonate No1" von einem Komponisten namens Altangerel, das wohl schwierigste und längste Stück aus dem Bereich der Avantgarde, das die Mongolei zu bieten hat. 20 Minuten, und in DEM Stück hört man ALLES wozu die Pferdekopfgeige mit einem der allerbesten Musiker der Mongolei fähig ist. Und ich hab danebengessen, hab 8 Leuten zugehört wie sie sich mit der Sonate No1 abgemüht hatten.... einer von den anderen Kandidaten (es war ein Wettbewerb) hatte mit einem Mal den Bogen unter den Saiten und nicht drüber, ein anderer hat sich irgendwo in dem Stück vertan.... und das "krrrrk" stand nicht in den Noten, folglich reichte es für einen Mann mit dem Namen Jijigdorj nur für den zweiten Platz :)
 
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Da das Sub ja "Helden auf dem Instrument" heißt, möchte ich im Zusammenhang mit Pferdekopfgeige noch Enkhjargal Dandarvaanchig (Epi) erwähnen.
Epi beherrscht auch die Technik des mogolischen Ober- sowie Untertongesangs.

 
Ist das Mädchen noch in DL? Ich habe auch mit der mongolischen Pferdekopfgeige angefangen. Ich wohnle in Berlin und kann leider keinen Lehrer finden. Vllt hast Du eine Idee? Danke im Voraus für die Antwort!
nun bin ich ein halbes Jahr weiter und kann das Lied oben mittlerweile selbst spielen nachdem ich 3 Monaten meine ersten Stunden in Paris und viele weitere in der Mongolei genommen hab.

Ich hab noch was gefunden, was Ruhigees, heißt "aufgehende Sonne"



http://www.youtube.com/watch?v=bXxpkaiT-I8

Das Mädel auf der rechten Seite heißt Bujigmaa Santaro und sie hat meiner Spieltechnik etwas auf die Sprünge geholfen. Sie spielt seit frühester Kindheit Morin Huur und hat später Musik studiert.
 
die gute Frau wohnte damals und heute in Paris.
Ich frag mal meine 405 mongolischen Facebook-Freunde ob die jemanden kennen.... ich selber hause seit Juli wieder in Bonn
 
Hallo,

bin auf der suche nach oben gennanten Instrument. Ein Hersteller hat vor kurzem dieses Instrument noch produziert in Deutschland für 530€, jedoch jetzt nicht mehr und es folgt eine verbesserte Version welche 900€ kostet wleche jedoch nicht in mein Budget passt ..

Aus der Mongolei / China zu bestellen ist mir zu heikel bezüglich Versand Zoll Gewährleistung (ob das Ding überhaupt ankommt)

Habt ihr Ideen wo man soetwas herbekommt?

Lg
 

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