Lagerung von PA- und Lichtequipment in Garage - im Winter?!

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WhiteLucker
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Hallo,

mangels anderer Möglichkeit steht unser Equipment derzeit komplett in einer Garage. Es handelt sich dabei um Traversen, Stative, passive Tops, aktive Subs, Dimmer, konventionelle und LED-Pars sowie Bars, Lichteffekte, Scanner mit Entladungsleuchtmittel, diverse Kabel und Stromverteiler etc. Während ich mir bei Truss und sonstiger Hardware keine Sorgen mache, komme ich bei den aktuellen Temperaturen hier im Sauerland so langsam ins Grübeln, was ich im Winter mit dem Zeug mache (ist der erste Winter seit Einlagerung in der Garage).

Bei der aktiven Elektronik macht mir das Kondenswasser sorgen, und wie reagieren Leuchtmittel auf die Temperaturschwankungen?

Was kann ich machen? Das ganze notdürftig mit Decken "isolieren"? Irgendwie die Feuchtigkeit entziehen?

Viele Grüße

David
 
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Die Elektrik und Elektronik kann es dir übel nehmen, vor allem wenn man das Material von nun bald anstehenden frostigen Temperaturen auf Hallentemperatur bringt. Erst und vor allem dann bildet sich Kondenswasser, welches unter Umständen zu einem Kurzschluss führen kann. Mit anderen Worten: Es bringt nichts das Material einzuwickeln und Raumentfeuchter aufzustellen, da das Kondenswasser ja erst in Verbindung mit einer Temperaturänderung gebildet wird.

Den Mikrofonen, den Pappen und Treibern tut es auch nicht gut, da sich das Material verziehen kann. Auch hier hat man mitunter das Problem des Kondenswassers.
Bei Wackellampen oder Scanner kann das Öl/Fett ausharzen/auskristallisieren und verliert dadurch seine Schmiereigenschaften. Abhilfe schafft hier Graphitschmierung oder Teflonhülsen und -lager, sofern welche verbaut wurden.
Bei den Leitungen verhärtet der Mantel bzw, die Isolierung und kann dann brechen.

Man müsste also das Material langsam auf Temperatur bringen, doch leider fehlt dazu oft die Zeit.
Abhilfe kann nur eine Heizung schaffen, welche die Raumtemperatur um die 8-10°C hält.

Den Leuchtmitteln macht es erst mal nichts aus, solange sie auf Lager liegen und vor Inbetriebnahme ein wenig Zeit hatten sich zu aklimatisieren.
 
Vielen Dank für die Antworten.

Mein Plan wäre jetzt folgender: Die Garage so gut es geht abdichten. Das betrifft hauptsächlich das Tor, denn die Garage ist der mittlere Teil einer Dreifach-Garage, also von den Wänden links und rechts kommt es nicht so kalt. Das Dach ist ziemlich dick, und nach hinten steht sie in der Erde. Dann werde ich mir so einen Frostwächter kaufen (reichen da 500W?) und den so ca. 24h vor Abfahrt anmachen und den Raum auf ca. 8-10° heizen. In Cases verpackt ist eh fast alles, der Rest kommt vorher in Mülltüten, genau so wie die Cases mit einem Beutel Silicagel (100g für ein Behältnis von ca. 60x40x40?). Im besten Fall mit dem Veranstalter abklären, dass man einen Tag vorher in den Raum kann, und die Sachen dann verpackt aklimatisieren lassen.

Wobei ich mir bei dem Frostwächter noch nicht so sicher bin. Wir transportieren das Zeug ohnehin im Anhänger, da kühlt es ja dann wieder ab. Wenn die Temperatur ansich den Teilen nichts macht, sondern nur das Kondenswasser, sollte das ja mit der Methode luftdicht verpacken und 24h aklimatisieren lassen ausreichend sein. Dann würde ich den Frostwächter nur anmachen, wenn es wirklich mal sehr kalt wird. Untergrenze in der Garage so um die -10°C, reicht das?

Der umgekehrte Weg ist eher unproblematisch, wenn ich das richtig verstanden habe.

Sollte das so funktionieren?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Frostwächter wird dir nicht viel helfen, wie du selbst eigentlich schon gemerkt hast. Kritisch ist hauptsächllich, wenn die vom Transport ausgekühlten Geräte in eine mehr oder weniger stark beheizte Halle kommen. Aklimatisieren lassen bei geschlossenen Casedeckeln ist schon eine gute Idee. 24 h sind dafür aber nicht notwendig.
Ich würde erst alles ausladen, dann mit den weiniger empfindlichen Komponenten anfangen und zum Schluss die empfindlicheren. Das wären dann hauptsächlich, Endstufen, Siderack, Ton- und Lichtpult, evtl. noch intelligentes Licht.
 
... Im besten Fall mit dem Veranstalter abklären, dass man einen Tag vorher in den Raum kann, und die Sachen dann verpackt aklimatisieren lassen...

Hmm, mir würde spontan keine VA einfallen, bei der man mal eben einen Tag früher aufbauen oder einlagern kann. Sowas wäre auf Schulen und einige wenige private Feten begrenzt. Wenn es natürlich geht, dann nur zu!
 
Auch wenn der thread alt ist, eine Anmerkung: Weiter oben steht, das Kondenswasser werde erst bei der Temperaturerhöhung "gebildet". Das ist natürlich unrichtig. Das Kondenswasser entsteht in dem Moment, wo sich die Luft mit Wasser abkühlt, also schon in dem Moment, wo man das Gerät in die Kälte bringt und auch dann, wenn Luft zufließt und schnell abkühlt. Das Problem löst man, indem man die Elektronik draussen bei kaltem Wetter langsam abkült und dann in eine Folie einpackt, zusammen mit einer Trockenkapsel.

Das oben beschriebene Problem, dass man ein kaltes Gerät in eine warme Umgebung bringt und dann Kondenswasser entstehen könnte, hat man bei jedem Transport mehr oder weniger. Meistens "weniger", da die Geräte im warmen Auto transportiert werden.
 
hat man bei jedem Transport mehr oder weniger. Meistens "weniger", da die Geräte im warmen Auto transportiert werden.
:gruebel: ... oder im Anhänger, wie in der Ausgangssituation des TE, oder im Transporter, ...

Auch wenn der thread alt ist, eine Anmerkung: Weiter oben steht, das Kondenswasser werde erst bei der Temperaturerhöhung "gebildet". Das ist natürlich unrichtig.
Die Aussage ist "natürlich" nur seeeehr bedingt richtig, der damit angesprochene Aspekt für die hier diskutierte Praxis aber quasi nicht relevant.

Wikipedia erklärt ganz gut, wann Kondenswasser entsteht. Demnach entsteht Kondenswasser (im Sinne von: Kondenswasser schlägt sich als Wassertropfen auf einer Oberfläche nieder, weil genau darum geht es hier), wenn warme, mit Feuchtigkeit angereicherte Luft auf kalte Oberflächen trifft. Begünstigt wird dies, wenn das Temperaturdelta zwischen Luft und Oberfläche möglichst groß ist und/oder die Luft möglichst stark mit Feuchtigkeit angereichert ist.
Genau deshalb wird auch bei industriell durchgeführten Betauungstests sich genau dieser Effekt zu Nutzen gemacht und ein möglichst kaltes Gerät in möglichst kurzer Zeit einem möglichst großen Temperaturdelta (Temperaturanstieg) ausgesetzt. Genau da sind die Betauungseffekte am größten und das Gerät kann beobachtet werden, wie es darauf reagiert.

Das Kondenswasser entsteht in dem Moment, wo sich die Luft mit Wasser abkühlt, also schon in dem Moment, wo man das Gerät in die Kälte bringt und auch dann, wenn Luft zufließt und schnell abkühlt.
Das ist ggf. theoretisch möglich, für die hier geführte Diskussion aber weitgehend irrelevant, da kalte Luft deutlich weniger Feuchtigkeit binden kann, als warme Luft. Und nur dann, wenn genügend Feuchtigkeit gebunden ist, kommt es auch zu einer nennenswerten Kondensation. Nennenswert im Sinne von: Geräteoberfläche oder enthaltene Komponenten werden so feucht/nass, dass durch die Feuchtigkeit die elektrische Funktion gestört wird (erhöhter Ruhestrom, erhöhte Krichströme bis hin zu Kurzschlüssen)

Beispiel aus der "Praxis": stelle ich eine Flasche Bier (Raumtemperatur) in den Kühlschrank, dann passiert mit der Flaschenoberfläche nichts wesentliches, außer, dass sie kalt wird. Das Bier darin auch ;)
Nehme ich die gut gekühlte Flasche wieder aus dem Kühlschrank und stelle sie bei sommerlichen Temperaturen, oder im Winter in einem gut geheizten Raum mit angenehmer Luftfeuchtigkeit auf den Tisch, dann entstehen recht schnell auf der Oberfläche Wassertropfen und auf dem Tisch ein Wasserrand.

Das Problem löst man, indem man die Elektronik draussen bei kaltem Wetter langsam abkült und dann in eine Folie einpackt, zusammen mit einer Trockenkapsel.

MMn eine viel zu Zeit und Kosten aufwendige Maßnahme, deren Nutzen ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Schaden wird das allerdings auch nicht.
 
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