Marshall DSL 40 gibt keinen Ton mehr von sich

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Hallo!

Nachdem ich in eurem Forum des Öfteren begeistert mitgelesen habe, habe ich mich nun angemeldet, und dies ist mein erster Beitrag.

Doch zunächst möchte ich mich einmal kurz vorstellen:

Ich bin Marcus, bin 44 Jahre alt, lebe in HH und spiele seit meinem 16. Lebensjahr Gitarre.
Meine Lieblingsbands sind Sigur Rós, Pink Floyd und Slowdive.
Desweiteren schätze ich Saga, Europe, Neil Diamond, Enya und Yngwie Malmsteen sehr.

Aktuell besitze ich eine ( schon etwas ältere ) Yamaha Pacifica, eine Aria Pro II Magna, und zudem darf ich seit Kurzem eine wunderschöne PRS SE Custom in vintage sunburst mein Eigen nennen.

Nun zu meinem aktuellen Problem:

Vor einem Vierteljahr habe ich einen gebrauchten und wenig benutzten Marshall DSL 40 erworben. Er befindet sich optisch in einem nahezu neuwertigen Zustand, an Zubehör war auch alles dabei, alles okay soweit. Er funktionierte auch einwandfrei und ohne Probleme.
Das war, wie gesagt, vor einem Vierteljahr.
Aufgrund meiner derzeitigen Wohn-Situation bin ich seitdem nicht dazu gekommen, über den Marshall zu spielen, da ich hierzu zahlreiche Dinge in meiner Wohnung umräumen und umplatzieren muß.
Deshalb bin ich normalerweise gezwungen, über meinen kleinen Crate 15 W Übungsamp zu spielen.
Doch heute waren endlich einmal die Voraussetzungen gegeben, den Marshall aus der Ecke zu holen, und das Rocktron Multivalve anzuschließen ( ich spiele fast ausschließlich im Clean-Channel mit viel Reverb ).
Ich hatte mich auf diesen freien Tag so gefreut, da dies die erste Gelegenheit gewesen wäre, mit der PRS über den Marshall zu spielen, und Aufnahmen zu machen.

Doch der DSL 40 gibt keinen Mucks von sich...

Er läßt sich ganz normal einschalten, und die LED´s am Frontpaneel leuchten, wie sie sollen.
Natürlich habe ich ersteinmal ein anderes Instrumentenkabel probiert, und die Gitarre überprüft. Hier kann das Problem aber nicht liegen.
Das Rocktron hatte ich noch garnicht angeschlossen, ich wollte zunächst einmal "trocken" spielen.
Dann habe ich auf der Rückseite des DSL 40 den "FX Loop"-Schalter ein- und ausgeschaltet, ohne Änderung.
Als nächstes leuchtete ich hinten ins Gehäuse hinein, aber die Lautsprecherkabel stecken fest drauf, und Beschädigungen konnte ich auch keine erkennen.
Die Röhren glimmen ordnungsgemäß.
Dann schloß ich die Gitarre direkt an "Effekt return" an, und noch immer bleibt der Amp stumm.
Nur als ich auf den "Ultra Gain"-Kanal umschaltete und den Volume-Poti bis zum Anschlag aufdrehte, war ein ganz leiser Ton vernehmbar.

Mir ist das unerklärlich; der Amp ist nie mit Wasser o.ä. in Kontakt gekommen, noch ist er abgeraucht. Der Amp hat das letzte Vierteljahr sicher und trocken in der Ecke gestanden.

Beim Lesen der Bedienungsanleitung fiel mir jedoch auf, daß ich beim Einschalten etwas verkehrt gemacht haben muß:

Da es mir logisch erschien, habe ich zuerst den Standby-Schalter auf "on" geschaltet, und nach enigen Minuten dann den "Power"-Schalter betätigt.
Man soll es laut Beschreibung aber genau andersherum machen.

Ungeachtet dessen gibt der Standby-Schalter mir eh Rätsel auf: laut Bedienungsanleitung soll bei "standby on" kein Ton hörbar sein, was aus meiner Sicht jedoch paradox ist. Denn andererseits soll dieser Schalter beim Einschalten mit betätigt werden. Ist die Bedienungsanleitung wirklich so schlecht formuliert, oder unterliege ich einem Verständnisproblem?
Der DSL 40 ist mein erster Amp, der mit einem standby-Schalter ausgestattet ist, also Neuland für mich...
Bisher spielte ich über einen in die Jahre gekommenen Marshall Valvestate 40...

Hat jemand von Euch eine Idee, was da kaputt sein könnte?

lg,

Marcus
 
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Der Standby muss in die gleiche Richtung gekippt werden, wie der An-Schalter, damit Ton kommt.

Für die Zukunft: Anschalten, 2 Minuten warten, Standby rausnehmen, spielen.
Bei Pausen Gitarre runterdrehen, beim Ausschalten direkt ausschalten.
Das Standby ist nur wichtig für den Einschaltvorgang.

Vorher solltest Du die Anschlüsse für Lautsprecher checken, ggf auch den Lautsprecher mit einem Multimeter mal durchmessen - nicht, dass das Anschlusskabel was hat.


Röhren mögen fröhlich vor sich hin glühen, das sagt leider nichts über deren Funktion aus.


Mein Rat nach den ersten Versuchen wäre, dass Du mit der Kiste mal zu Lender in Wandsbek fährst, damit der das durchcheckt.
Man kann bei einem Röhrenamp viel kaputt machen, und bevor man da rumexperimentiert, lieber einmal mit einem Profi ran und es richtig machen! :great:
 
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Und hast Du den Standbyschalter auch mal geschaltet? Denn Standby on bedeutet Ton aus, da der Amp halt im Standby ist.
Ansonsten wird es schwierig ohne gelernten Techniker.

Tante Edith sagt, der Iwan war schneller.
 
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Oh, mit so schnellen Reaktionen habe ich garnicht gerechnet, ihr seid ja auf zack! :great:

Ja, den Standby habe ich mit genügend Zeitabständen an- und ausgeschaltet, dies blieb jedoch ohne Auswirkungen.

Was muß ich am Lautsprecher genau messen? Was muß das Multimeter anzeigen?

Verstehe ich das richtig:

Einschalten:

zunächst den "Power"-Schalter auf "on", nach 2 Minuten dann den Standby ebenfalls auf "on", und dann den Standby wieder "off"??
 
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Hier ist es, wenn auch etwas läpsch, erklärt.

 
Also egal was auf den Schaltern steht... Wenn der Amp aus ist sollten beide Schalter in gleicher Stellung sein! Dann machst du den Power Schalter auf an... dann sollte die LED angehen. Und nach 2 Minuten schaltest du dann den Standby in die gleiche Richtung wie den Power Schalter. Jetzt sollten beide in gleicher Stellung sein und die LED leuchtet. Damit läuft der AMP! Du musst erst wieder den Standby benutzen wenn du ausschalten willst.
Stell vorher alle Gain und Volume Regler auf 9 Uhr. So kannst du sicher gehen das diese nicht aus sind.
 
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Was muß ich am Lautsprecher genau messen? Was muß das Multimeter anzeigen?
Wiederstand, etwa 75% vom dem, was an der Buchse des Amps steht.
Bei 8 Ohm sollten es um die 6 Ohm sein, bei 16 etwa 12.
zunächst den "Power"-Schalter auf "on", nach 2 Minuten dann den Standby ebenfalls auf "on", und dann den Standby wieder "off"??
Der Amp ist zunächst aus, der Standbyschalter und der Powerschalter sind in gleicher Position.
Du schaltest den roten Powerschalter um, wartest 2 Minuten. Die beiden Schalter sollten jetzt nicht in die gleiche Richtung zeigen.
Dann schaltest Du den Standby-Schalter in die gleiche Richtung wie den Power-Schalter.
 
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Zumindest weiss der TE nun mit dem Standbyschalter umzugehen, nur wenn kein Ton kommt, hilft es ihm auch nicht weiter. Ein Option wäre es noch, den FX-Loop zu überbrücken. Aber am Ende bleibt eh nur damit zum Techniker zu gehen.
 
Mein Amp blieb gestern auch vom einen auf den anderen Tag Stumm. Problem war schnell gefunden:
Eine Sicherung war durch. 0,35€ später lief er wieder.

Sicherungen überprüft?

Gruß
Jörg
 
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Hallo!

Ersteinmal vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!

Nein, zu den Sicherungen kann ich nichts sagen, da ich leider nicht weiß, wo ich die finde.
Wenn mir jemand sagen kann, wie und wo ich den DSL 40 öffnen und zerlegen muß, werde ich nicht zögern, mal nachzuschauen.
Handwerklich versiert bin ich als Maschinenschlosser / Tischler / Hobby-Autoschrauber...
Meinen alten Valvestate 40 sowie Videorecorder und Kassettendeck habe ich auch stets im Alleingang überholt, daran soll die Sache also nicht scheitern...

lg,

Marcus
 
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Bei meinem "hängt" der FX Schalter manchmal. Da hilft dann vorsichtig aber trotzdem mit Nachdruck ein paar mal betätigen.
Das Boxenkabel könnte es auch sein bzw. ein ausgeleierter Kontakt an der Buchse. Steck doch einfach mal in den "falschen" 8 Ohm Eingang.
 
Wenn mir jemand sagen kann, wie und wo ich den DSL 40 öffnen und zerlegen muß, werde ich nicht zögern, mal nachzuschauen.

Der Halter für die Netzsicherung befindet sich unten an der "Stromkabelbuchse".
 
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Wenn die LEDs leuchten sollte es nicht die Netzsichrung an der Buchse sein.
Die anderen stecken irgendwo auf dem Board, dafür muss das Chassis normalerweise rausgezogen werden. Bei manchen Amps muss man dazu auch die Schrauben vom Tragegriff lösen.

Gruß
Jörg
 
Normalerweise hat der DSL40C zusätzlich zu der externen Hauptsicherung (in der EAE Anschlussbuchse) noch Sicherungen im Inneren:
1x 1A Slow für die Hochspannungsversorgung
1x 0.5A flink für die Bias Versorgung
1x 1A Flink für die Hilfsspannungsversorgung
Ich tippe darauf dass die B+ Sicherung durch ist. Das kann einfach mal so passieren aber auch einen ernsteren Hintergrund haben (Röhrendefekt):
Ich würde das Chassis mal ziehen und die internen Sicherungen checken, ggf mal eine einmal(!) austauschen. Tut er danach wieder ist alles in Butter, brennt die sofort wieder durch muss ein Techniker ran.
Zum Chassis Ausbau müssen die Rückwand ab, ggf Halleitungskabel abgesteckt und die 4 Schrauben oben auf dem Gehäuse gelöst werden, dann sollte man das Chassis nach hinten aus dem Amp ziehen können.
 
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@bluesfreak: vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag! :great:

Gut, dann werde ich das Ding am Sonntag mal auseinandernehmen und mir die Sicherungen anschauen.
Was bedeutet "B+ Sicherung"?

lg,

Marcus
 
Hallo!

Möchte mich zwischendurch einmal melden:

Letztes WE habe ich mir das Innenleben mal angeschaut:
sämtliche Sicherungen sind in Ordnung, und auch sonst ist für mich nichts Auffälliges erkennbar...keine sichtbaren Beschädigungen oder Defekte...
Daher habe ich den Amp heute, wie von crazy-iwan vorgeschlagen, zu Lender gebracht.
Nächste Woche werde ich wohl Näheres wissen, ich melde mich dann wieder hier.

lg,

Marcus
 
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Hallo!

Wollte mich ja nochmal kurz zurückmelden, das Problem ist nun behoben:
ein Kabel direkt an der Lautsprechermembran hatte sich gelöst, welches dann einfach wieder angelötet wurde.
War mir beim ´reinleuchten ins Gehäuse garnicht aufgefallen...
Also alles wieder gut, nochmals vielen Dank für eure Beiträge und Hilfestellungen!

lg,

Marcus
 
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Meistens sind es halt doch kleine Sachen. Schön das es nichts schlimmes war :great:
 

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