Fender Blues Deluxe/Deville (auch RI) User-Thread

...sind alles nur jahrelange Erfahrungen ... bin ich da immer sehr vorsichtig mit umgegangen.

Naja, aber

- der vorsichtige Umgang ist richtigerweise unabhängig von U oder I gegeben
- bei soviel jahrelanger Erfahrung müsste doch eigentlich auch schon mal die Frage gekommen sein, warum das so einfach geht - frei nach dem Motto: "Was tue bzw. messe ich hier eigentlich?" :gruebel:

Wie auch immer - weiterhin viel Spaß und viel Freude am Experimentieren mit dem Amp! :)

Ich weiß nun inzwischen oder offenbar auch, warum der Verkäufer den Amp so günstig loswerden wollte. Nach dem Einschalten gibt er ab und an - nicht immer - ein schneller werdendes Tickern von sich, welches mit dem Volume- oder Drive- (dann mit Master-) Regler in der Lautstärke einstellbar ist. Das Tickern geht dann bald weg und bleibt auch bei nochmaligem Einschalten des Amps tagsüber weg und käme erst am nächsten Tag wieder.

Klingt stark nach Elko oder kalter Lötstelle - die üblichen Verdächtigen (die "Geister") des Amps melden sich also!
 
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Klingt stark nach Elko oder kalter Lötstelle - die üblichen Verdächtigen

Die Elkos sind bei mir (egal ob BDLx oder HRDLx oder jeder andere 7ender) prinzipiell verdächtig und ich schmeiß die meist schon präventiv raus....
Schau Dir auch die Lötstellen der Fassungen an der Röhrenplatine an, vor allem bei RoHS kompatiblen Amps ist das ne Dauerbaustelle...
 
Japp. Hatte das im Nachbarforum (oder war's doch hier, weiß es gar nicht mehr) bereits geschrieben: Die Elkos fliegen demnächst schon aus Prinzip raus, dann - genau - die Fassungslötstellen, dann ggf. noch ein C-Abknipser bzw. Austausch. Die beiden Kokelwiderstände an den plusminus 15V will ich mir auch noch beschnarchen.

Die übliche Prozedur an diesen modernen Kisten halt, wo 7ender draufsteht. ;-)
 
...Nach dem Einschalten gibt er ab und an - nicht immer - ein schneller werdendes Tickern von sich...Klingt stark nach Elko oder kalter Lötstelle - die üblichen Verdächtigen (die "Geister") des Amps melden sich also!

Für Interessierte: Das könnte offenbar auch am Standby-Schalter liegen. Nach dem Einschalten des Amps und des Aufkommen des Tickerns genügt ein kurzes Durchschalten des Standby-Schalters und Ruhe ist. Ist "under investigation..."

Weniger schön: Der Drive-Kanal ist ausgefallen. Sagt nur noch vollaufgedreht was und das dann nur noch ganz leise. OK, werde ich mir anschauen, kein Thema.

Soll jetzt kein Bashing und schon gar keine Verallgemeinerung bezüglich der hinlänglich diskutierten Qualität moderner 7ender-Amps werden, aber da habe, hatte und kenne ich Amps, die deutlich älter sind und waren und die aber problemlos laufen. Dieser BDRI jedenfalls bekommt hier bezüglich Alter und Ausfall seinen Minuspunkt.
 
War das nicht das übliche Erscheinungsbild bei den beiden selbstauslötenden Kokelwiderständen?

Jap, auch geht dann meist der Reverb nicht mehr. Die verbauten Relais sind auch nur mittelprächtig und können schon mal ausfallen, ich würde da (im Schadensfall) zu einem Finder Relais greifen...
 
Mit den Relais hatte ich bislang noch nicht sooo das Thema - will sagen, die haben i.d.R. alle gut geschaltet; auch über die Jahre.
Wenn ich übers WE Zeit finde, dann werde ich den BDRI beschnarchen. Wollte aber eigentlich erst mal das neue Gehäuse meines H&K EDT20 tolexen...
 
Ihr habt es beschrien!
Mein Reverb will seit gestern auch nicht mehr. Mache am WE die Kiste mal auf und schaue mir die beiden 5 Watter an.
Kann ich gleich die Endstufen-Fassungen auf dem PCB nachlöten.
 
Das kann aber auch ein Kabelbruch im Halltank sein...wäre nicht der erste...
 
...Ihr habt es beschrien!...

Tröste Dich: Habe gestern meine Kiste noch etwas bespielt und nun beginnt sie aus dem Speaker zu bruzzeln und zu brazzeln - entweder will sie mir was erzählen oder sucht sich grad offenbar aufgrund ihres eingebauten Features namens Sendersuchlauf einen Mittelwellen-Rundfunskender...

Kurzum, es beginnt sich nun ein Defekt zu manifestieren und somit wird der Amp sowieso ein Kandidat für die Werkstatt und ich darf am Wochenende den Lötkolben anheizen. An und für sich sollte man den Brüdern bei 7ender angesichts dieser Stabilität den Amp um die Ohren hauen. Er gesellt sich leider zu den hinlänglich diskutierten Amps dieser Spezies. :bad:
 
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An und für sich sollte man den Brüdern bei 7ender angesichts dieser Stabilität den Amp um die Ohren hauen.
Erst recht, wenn bei der mittlerweile IV-ten HotRod-Serie diesbezüglich noch nichts geändert sein sollte. Hat jemand schonmal da reingeguckt?
 
Sooo, hier das Ergebnis des Beschnarchens der Kiste.

* Brizzeln und Brazzeln:

Da habe ich 7ende Unrecht getan, denn es lag an der JJ 5751. Die ist außerdem extrem mikrofonisch geworden. Ein Austausch erbrachte sofort einen einwandfreien Lauf, der probeweise durchgeführte Rücktausch brachte wieder den vorherigen Stand. Es lag hier also eindeutig an der Röhre. Wobei ich noch nicht weiß, worüber ich mich mehr ärgern soll: Amp oder Röhre. Die Röhre ist neu und ich werde sie versuchen, zu reklamieren. TT wird begeistert sein und offenbar wird die Qualität auch der JJ-Vorröhren immer schlechter.

* Tickern im Speaker beim Einschalten:

Verschwand mit dem Tausch der V1, bleibt aber "under investigation".

* Drive-Kanal war weg:

Die Zuführung eines Sinus-Probetones ergab, dass von C2 über R19 und der Koax-Verbindung bis rüber zum Eingang des Master-Potis das Signal da war. Am Schleifer, resp. R45, war es weg. OK, hat also das Master-Poti einen Hau weg, dachte ich mir - misst Du doch mal dessen Widerstand. Die Messung ergab zunächst null Ohm, also einen Kurzschluss des Schleifers gegen Masse in allen Reglerstellungen... der dann mit einem Mal weg war... Der Zeiger des Ohmmeters reagierte plötzlich und zeigt(e) einen Widerstand an, der sich mit dem Poti nun ändern lies und lässt. Komisch! Also wieder testweise den Probeton durch den Drive-Kanal geschickt - jo, jetzt tut er wieder, als wäre nie was gewesen...

Hm, mal schauen, wie lange. Dreck im Poti? :gruebel:

Die Kiste läuft also nun erst mal wieder. Bei dieser Gelegenheit noch zwei Dinge, die mir auffielen:

DSC04455.JPG


Siehe Foto: Per PN wurde ich bereits danach gefragt und auch bei diesem BDRI ist es so: Offenbar ist bereits ab Werk C53 schon wirkungslos gemacht, da die Leiterbahn durchgekratzt wurde. Desweiteren fällt der 240KOhm-Widerstand auf, der an Masse C36 gelötet wurde. Das ist R52, der als Festwiderstand den Volume-Regler ersetzt, wenn der Drive-Kanal aktiviert wird. Komisch - hatten die ab Werk keinen vernünftigen Platz dafür vorgesehen? Das wirkt ziemlich unprofessionell.

Die beiden Kokelwiderstände, regelrechte Zement-Boliden, sitzen übrigens einwandfrei und sauber auf der Platine.

Und hier noch mal das orange Jewel im richtigen Licht (das dazu bereits gezeigte Foto war nur eines meines Mobiltelefones):

DSC04458.JPG


Hier sieht man auch den farblich richtigen Ton des Tweed-Bezuges.
 
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Ein Freund von mir hat beim Hot Rod(ca....1995...????? ) auch das Problem,daß der Hall nicht funktioniert und der Drivekanal tot ist.Ich habe ihm mal die Vorstufenröhren gewechselt-hat leider nichts gebracht.Mehr werd ich daran nicht rumfummeln,dafür gibts Fachleute.
 
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Hallo WesL5,

japp, das ist die von bluesfreak beschriebene, mehr oder weniger 1000%ige Fehlerquelle. Mit meinem Ausfall nur des Drive-Kanals habe ich auf eine andere Fehlerquelle hingewiesen (seltsamer Kurzschluß im Master-Poti, der durch das Messen seines Widerstandes mir erst einmal unerklärlicherweise und möglicherweise nur vorerst wieder weg ist). Und ich habe explitzit auch darauf hingewiesen, dass bei meinem Reissue die Kokelwiderstände (noch zumindest) einwandfrei verlötet sitzen.
 
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Danke Jungs !!Ich werd`s ihm ausrichten.Ich laß da jedenfalls die Finger weg :);).
 
Kleine Anmerkung als Update: Bislang spielt der BDRI nun einwandfrei. Und ich muss gestehen, man kann sich an seinen schmeichelnden, eher glattbügelnden Ton wirklich sehr gewöhnen. :)

Nun möchte ich dem Amp demnächst einen anderen Speaker spendieren. Entweder einen Jensen C12N oder einen Jupiter LC12. Einer der beiden soll es werden. Kein anderer. Der Jensen ist in der Neuanschaffung günstiger als der Jupiter und mir stellt sich die Frage, ob sich die Mehrausgabe lohnt.

Zwar gibt es auf YT einen netten Vergleich clean gespielter Töne - und das noch vor allem mit einer nach Strat klingenden Gitarre ( :great: ) - jedoch hätte ich von Euch, die dazu eigene Erfahrung haben, dankenswerterweise gerne gewusst, ob dieser Vergleich auch so zutrifft.

Der Jupiter scheint einen Ticken weniger knackig in den Höhen zu sein, während der Jensen offenbar das "Strattypische" des Tones (könnte man auch sagen, den "Mittennöck"?) besser bringt.
 
Update: Es ist der Jensen C12N geworden.

Dafür beginnt der Amp wieder zu spinnen: Die Eingangsstufe rauscht mit Stellung Volumeregler plötzlich wie ein Wasserfall und der Volumeregler himself bekommt bzw. hat jetzt sporadische Aussetzer -> Werkbank. :(
 
Irgendwie ist mir Text abhanden gekommen; ich finde ihn auch nicht mehr. Egal - jedenfalls spielt der Amp seit längerem nun eigentlich mehr oder weniger wieder einwandfrei.

Das Rauschen / der "Wasserfall" und diese Aussetzer waren einfach nur störend - es lag am Volumeregler. Wir wissen: Es ist diese Hauch- oder Pinzettengeschichte. Einen Hauch zu weit aufgedreht und der Amp beginnt zu brüllen. Berühren der Figüren bitte möglichst nur mit Pinzette.

Diese "Hypersensibilität" ist für einen Volumeregler irgendwie dämlich. :bad:

Warum ist das überhaupt so?

Werfen wir dazu mal einen Blick in die Schaltungen der Vorstufe. Und zwar möchte ich die Schaltung der Erstauflage vergleichen mit der des Reissues.

Hier die Vorstufe der Erstauflage:

Fst.jpg


Ich habe im Bild mal gelb die Eingangs- und Ausgangsspannung von V1B markiert, sowie rot die Beschaltung der Kathode. Dazu habe ich die Verstärkungsfaktoren unter die ersten drei Röhrenstufen geschrieben, um die es geht.

Hier die Vorstufe des RI:

RI.jpg


The same procedure.

Was kann man erkennen, wenn man vergleicht?

Während beim Reissue R10 mit einem Elko C56 überbrückt ist, gibt es bei der Erstauflage parallel zu R10 keinen Elko. Dadurch wirkt R10 als Stromgegenkopplung, so daß die Verstärkung der Stufe sinkt. V1B im RI verstärkt vergleichsweise zur Erstauflage um mehr als das Doppelte, nämlich rund 2,5x mehr.

Der Punkt ist also, dass bei der Erstauflage nach dem Volumeregler eine Spannungsverstärkung von 1083 erfolgt (19 x 57), beim RI erfolgt jedoch eine von rund 2200 (47 x 47)! Mit dem zur Verfügung stehenden Regelbereich von R6 ist das kaum noch vernünftig einzustellen, da die NF-Spannung im Pegel extrem stark angehoben wird.

Zwar wirkt beim RI aufgrund der ähnlichen Stufenverstärkung das Pegeldiagramm der einzelnen Stufen scheinbar günstiger dimensioniert, aber letztendlich ist es nun mal so, dass auf den Volume-Regler zwei Verstärkerstufen folgen. Warum 7ender nun im RI an V1B den Pegel so brachial anhebt, darüber kann ich nur mutmaßen. Möglicherweise wurde bei der Erstauflage die zu geringe Verzerrung des Drive-Kanales bemängelt, was man nun beim RI versucht hat, auszugleichen, indem man V1B mit höherer Verstärkung dimensioniert hat, was dann aber wiederum zu Lasten der Regelcharakteristik von R6 ging. Ein jetzt ungünstiges Pegeldiagramm, denn die erste Verstärkerstufe liefert ja schon bereits eine hohe (und typische) Spannungsverstärkung! Klinken wir uns also in die Input-Buchse ein, so ist es eigentlich egal, ob in Input 1 oder Input 2 - da wird beim RI nach dem Volumeregler einfach zu hoch verstärkt.

Wie schafft man etwas Abhilfe? Ganz einfach. Nämlich, indem man ein Beinchen von C56 abknipst. Dadurch sinkt die Stufenverstärkung von V1B.

Um das im praktischen Experiment zu überprüfen, habe ich am Clean-Kanal folgendes gemacht:

1. an Input 1 eine NF-Spannung von 4 mV, 1 kHz Sinus gelegt

2. Tonestack voll aufgedreht

3. Volume 1/2 auf

4. Bright-Taste gedrückt.

Letztendlich sind die Stellungen der Tasten und Regler egal, sie müssen nur unverändert bleiben.

5. an TP5 des RI die Ausgangsspannung gemessen (und mit dem Scope die Amplitudenform kontrolliert):

- mit C56: 1,82 VAC

- ohne C56: 0,79 VAC.

Das macht für V1 insgesamt bis TP5 mit C56 einen Verstärkungsfaktor von rund 455 und ohne C56 einen Verstärkungsfaktor von rund 198; also letztendlich etwa rund 2,3x weniger an V1B.

Im Ergebnis kann man nun den Volumeregler einfach etwas weiter aufdrehen!

Und so agiert der Regler nun auch, wie ich es bei der Erstauflage im Gedächtnis habe. Um den jetzt etwas fehlenden Reverb nachzuziehen, muss man den Reverbregler einen Ticken weiter aufdrehen, aber das stört nicht.

Drive? Nee, der ist nun nicht mehr wirklich da. Denn jetzt fehlt einfach der Pegel zum Anzerren. Aber seien wir mal ehrlich: Hatte der BD überhaupt einen sinnvoll verwendbaren Drive? ;)
 
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Kompliment !!:great:
 

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